Gottesdienste in Zeiten vom Coronavirus

Erzähle doch einfach mal einige von den halbschlüpfrigen Witzen, die du drauf hast. Da wird manch Halbtoter aus dem Bett springen und Hosianna rufen.
Alles schon probiert, klappt auch nicht mehr so richtig. Irgendwann musste einmal die Frage aller Fragen geklärt werden: Katholische oder evangelische Kirchenmusiker - wer ist stärker geistlich behindert? Zur Erklärung: Geistlich behindert sind Leute, denen beim Betreten einer Kirche nur Sauereien einfallen. Ergebnis: Klarer Punktsieg für die Katholiken, zu denen ich gehöre. Beispiel: Frühmesse in der Katholischen Pfarrkirche mit Männerchor beim Schützenfest. Ich hatte schon diskret die Anfangstöne zum Sanctus aus Schuberts "Deutscher Messe" angegeben und der Kantor auf der Orgelbank wendet sich mir zu: "Kennst Du schon den mit den beiden Nutten im Fahrstuhl?...". War gar nicht so leicht, nachher beim Dirigat ernst zu bleiben: "Heilig, heilig, heilig,/Heilig ist der Herr,/Heilig, heilig, heilig,/Heilig ist nur Er...".

Warum es nicht mehr so richtig klappt, ist klar: Wer erzählt schon zweimal oder noch öfter den gleichen Witz?
:017::017::017::017:
Darauf ein schallendes Gauf!
 
Zur Erklärung: Geistlich behindert sind Leute, denen beim Betreten einer Kirche nur Sauereien einfallen. Ergebnis: Klarer Punktsieg für die Katholiken, zu denen ich gehöre.

Das musst du jetzt aber noch mal im Detail erklären. Ich persönlich verstehe gerade, dass Katholiken geistlich stärker behindert sind als die evangelischen Gläubiger. Zum Punktsieg erteilen, solltest du eine paritätische Person einbeziehen.

:super:
 
Die Katholiken können beruhigt ihren versauten Intentionen folgen. Anschließend geht 's zur Beichte und alles ist wieder im Lot.

Diesen scheinheiligen Psycholuxus haben wir Lutheraner nicht.

CW
 
Mittlerweile feiern einige wenige Gemeinden wieder analoge Gottesdienste, die Bedingungen sind unterschiedlich. Teilweise nur mit Voranmeldung. Große Kirchen mit zahlenmäßig kleinen Gemeinden können auf die Voranmeldung verzichten. I. d. R. sind das aber immer Kurzgottesdienste von etwa einer halben Stunde Dauer.

Parallel dazu wird das Video- bzw. Onlineangebot beibehalten, teilweise "hausgemachte" Produktionen, in manchen Dekanaten in Kooperation mit regionalen Fernsehsendern. Diese Woche hatte ich Gelegenheit, bei einer solchen Produktion mitmachen zu dürfen. Wer neugierig ist, darf unter www.rnf.de schauen.

Die mir bekannten Konfirmationen sind alle auf Oktober verschoben. Eines meiner Kinder wäre im nächsten Jahr dran, da wird momentan optimischtisch mit Pfingsten geplant, Unterrichtsbeginn aber erst im November.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Projekt war unter Hygieneaspekten sicher grenzwertig. Die Herausforderung im Vorfeld bestand u. a. darin, eine brauchbare Besetzung zu finden, die aus möglichst wenigen Haushalten besteht. In einer der anderen Produktionen wird das im Vorspann auch ausdrücklich erwähnt. Ansonsten habe ich mich eher gefühlt wie ein Bundesligafußballer: In gewisser Hinsicht priveligiert und natürlich mit der Überlegung, wieviel Risiko bin ich - um der Sache willen - bereit einzugehen.
 

Mittlerweile feiern einige wenige Gemeinden wieder analoge Gottesdienste, die Bedingungen sind unterschiedlich. Teilweise nur mit Voranmeldung. Große Kirchen mit zahlenmäßig kleinen Gemeinden können auf die Voranmeldung verzichten. I. d. R. sind das aber immer Kurzgottesdienste von etwa einer halben Stunde Dauer.
Bei live durchgeführten Gottesdiensten in den katholischen Kliniken bleibt hier zur Zeit der liturgische Ablauf unverändert - von Kurzgottesdiensten kann man nicht sprechen. Am Pfingstsonntag gibt es im einen Haus einen per Videokamera übertragenen Gottesdienst mit einem Trompeter, mit mir an Klavier und Orgel plus Zelebrantin, die Gemeindelieder werden von den anwesenden Personen gesungen. Ein weiteres Haus hat schon vor zwei Wochen seine Mittwochsgottesdienste mit nicht singen dürfender Gemeinde begonnen, da spiele ich die Gemeindelieder (meist nur eine Strophe) auf der Orgel - und am nächsten Dienstag nimmt ein weiteres Krankenhaus mit beschränkter Besucherzahl seine wöchentlichen Gottesdienste wieder auf. Die Besucher dürfen zwar singen, aber die Gesangbücher nicht benutzen - der Pfarrer überlege sich noch, ob er dann nur besonders bekannte Lieder mit ein bis zwei Strophen singen lasse, die ein regelmäßiger Kirchenbesucher auswendig können sollte oder ob er Liedzettel zum einmaligen Gebrauch vorbereiten werde. Ebenfalls am nächsten Dienstag spiele ich zum ersten Mal nach knapp drei Monaten wieder eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle in einer Nachbarstadt, in der die Nutzung von Trauerhallen auf Friedhöfen bereits zulässig ist. In der einen Kommune ist das inzwischen erlaubt (natürlich mit begrenzter Besucherzahl und Mindestabständen) und andernorts eben nicht: dort begibt man sich immer noch ab geschlossener Kapelle direkt mit Sarg oder Urne zur Grabstätte.

LG von Rheinkultur
 
Bei live durchgeführten Gottesdiensten in den katholischen Kliniken bleibt hier zur Zeit der liturgische Ablauf unverändert - von Kurzgottesdiensten kann man nicht sprechen. Am Pfingstsonntag gibt es im einen Haus einen per Videokamera übertragenen Gottesdienst mit einem Trompeter, mit mir an Klavier und Orgel plus Zelebrantin, die Gemeindelieder werden von den anwesenden Personen gesungen. Ein weiteres Haus hat schon vor zwei Wochen seine Mittwochsgottesdienste mit nicht singen dürfender Gemeinde begonnen, da spiele ich die Gemeindelieder (meist nur eine Strophe) auf der Orgel - und am nächsten Dienstag nimmt ein weiteres Krankenhaus mit beschränkter Besucherzahl seine wöchentlichen Gottesdienste wieder auf. Die Besucher dürfen zwar singen, aber die Gesangbücher nicht benutzen - der Pfarrer überlege sich noch, ob er dann nur besonders bekannte Lieder mit ein bis zwei Strophen singen lasse, die ein regelmäßiger Kirchenbesucher auswendig können sollte oder ob er Liedzettel zum einmaligen Gebrauch vorbereiten werde. Ebenfalls am nächsten Dienstag spiele ich zum ersten Mal nach knapp drei Monaten wieder eine Trauerfeier in der Friedhofskapelle in einer Nachbarstadt, in der die Nutzung von Trauerhallen auf Friedhöfen bereits zulässig ist. In der einen Kommune ist das inzwischen erlaubt (natürlich mit begrenzter Besucherzahl und Mindestabständen) und andernorts eben nicht: dort begibt man sich immer noch ab geschlossener Kapelle direkt mit Sarg oder Urne zur Grabstätte.

LG von Rheinkultur

Du kaust bestimmt auch schon am Fingernagel.
Hast du sonst noch eine Einnahmequelle?

:017:
 
Du kaust bestimmt auch schon am Fingernagel.
Hast du sonst noch eine Einnahmequelle?

:017:
Nein, die Fingernägel werden ordentlich geschnitten und hungern muss ich nicht. Zum einen bezahlen die Chöre bereitwillig weiter und folgen damit der Empfehlung der Chorverbände. Würden die Vereine (die meist über erhebliche finanzielle Rücklagen verfügen) die Bezahlung der Chorleiter einstellen, müssten sich letztere neue Einkommensquellen suchen und bei Wiederaufnahme der Probentätigkeit hätten die Chöre keinen Dirigenten mehr. Gute Chorleiter werden vielerorts händeringend gesucht - gerade vorhin habe ich eine telefonische Anfrage erhalten, nach Ende der Corona-Zwangspause eine weitere Chorleiterposition zu übernehmen. Eigentlich wäre ich nach Neustart meiner Vereine wieder ausgebucht, aber schauen wir mal. Dazu sind ein paar weitere Buchungen eingegangen und aufgrund der entfallenden Fahrtkosten und dergleichen habe ich weniger Ausgaben. Des weiteren gibt es auch noch Rücklagen dank etlicher größerer Projekte in den Monaten vor der Krise. Mit den Lockerungen verbessert sich bereits die Auftragslage wieder erkennbar. Trotz der oftmals thematisierten prekären Lebenssituation vieler freischaffenden Künstler ist festzustellen, dass gute, vielseitige und erfolgreiche Vertreter dieses Berufsstands durchaus zurechtkommen. Leider haben von der angeblich so großzügigen und unbürokratischen Corona-Nothilfe offensichtlich nur wenige Kolleg(inn)en profitiert - praktisch alle befragten Personen berichteten von Absagen oder davon, es gar nicht erst versucht zu haben.

LG von Rheinkultur
 
Zumindest was die kirchlichen Dienste angeht, sind wir gut aufgestellt. Hauptamtliche (und angestellte Nebenamtliche?) werden weiter voll bezahlt. Wenn man Orgel-(Vertretungs)dienste zugesagt bekommen hat, kann man Ausfallhonorare beantragen. Mit der Chorleitertätigkeit kenne ich mich nicht aus. Ich könnte mir aber vorstellen, dass sich das ähnlich verhält.
 
Naja, ich bin ehrenamtlicher Lektor, damit Verdienst nix. Zur Zeit springe ich aber wirklich nur ein, wenn kein anderer Lektor Zeit hat. So momentan ohne Weihwasser mit Mundschutz und auch noch vorher reservieren....da bin ich jetzt nicht unbedingt ein Freund von.
 
Heute gab es bei uns Waldgottesdienst (mit Bläserkreis). Zwar veranstalten wir diesen jeden Sonntag nach Pfingsten, aber diesmal kommt er gut gelegen. Es finden nämlich (nach knapp drei Monaten) auch wieder ein paar Taufen statt. Auch andere Gemeinden weichen verstärkt auf Open-Air-Gottesdienste aus. Ihr auch?
 
Auch andere Gemeinden weichen verstärkt auf Open-Air-Gottesdienste aus. Ihr auch?
In der Gemeinde, in der mein bereits wieder in Privatgärten probender Männerchor zu Hause ist, führt die evangelische Kirchengemeinde schon seit kurz nach Ostern wieder Open-Air-Gottesdienste auf einer zum Kirchengelände gehörenden Wiese durch. Die Gemeinde singt mit Begleitung des Posaunenchors. So entstand auch die Idee, man könne in gleicher Weise mit dem Männerchor wieder Proben durchführen: Der Ehemann der Pfarrerin ist stellvertretender Vorsitzender im Männerchor, der am vergangenen Mittwoch eine sehr gut und erfolgreich verlaufende Probe mit gleich mehreren neuen Liedern durchführen konnte. Leider gibt es etliche Chormitglieder, die mit fadenscheinigen Corona-Ausreden diesen Proben fernbleiben: die Sicherheitsabstände sind gewährleistet, Körperkontakt findet nicht statt und die Masken werden lediglich zum Singen abgenommen und beim Verlassen des Sitzplatzes im Probenbereich (etwa um zur Toilette zu gehen oder um Notenblätter zu verteilen) wieder aufgesetzt. Der Notenwart ist beruflich als Pflegekraft im örtlichen Krankenhaus beschäftigt und achtet sorgfältig auf die Einhaltung der Hygieneregelungen. Die Rahmenbedingungen sind dieselben wie bei den Open-Air-Gottesdiensten. Bei den Gottesdiensten werden Teilnehmerlisten geführt und bei den Chorproben werden alle Vereinsmitglieder plus Chorleiter fotografiert - inklusive eines neuen Sängers, den der Verein trotz Corona-Zwangspause gewinnen konnte.

LG von Rheinkultur
 
Mämnerchöre sind nur für Openair geeignet. Dazu ein Harmonium und mehrere Kisten Bier und die Welt ist in Ordnung.

Gauf! :017:
 

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