Generalbass-Realisation

M

Magnard

Dabei seit
13. Nov. 2021
Beiträge
2
Reaktionen
0
Guten Tag,

zur Übung und aus Spaß habe ich eine Sonate für Violoncello und B.c. von Giuseppe dall'Abaco beziffert und die Stimme dann in Noten übersetzt. Da ich eigentlich kein Cembalo (sondern Cello) spiele, habe ich darin keine Routine und mir sind ein paar Fragen aufgekommen.

Spielt es eine für die Umsetzung relevante Rolle, dass sich das Cello in tenoraler Lage, also unterhalb der Oberstimme des Cembalos befindet? (Quellen bitte)

An einigen Stellen habe ich keine gute Stimmführung hinbekommen, ohne dabei die Stimme des Soloinstruments (oktaviert) zu verdoppeln. Wie vermeidet man das?

In wie fern müssen Dissonanzen korrekt aufgelöst werden? Konsequent, wie im vierstimmigen Satz, oder gibt es "Sonderregeln"? (Quellen bitte); siehe z.B. Takt 7 (fis-gis)

Was haltet ihr von meiner Stimmführung im Allgemeinen bzw. wie könnte man sie verbessern? (Die Satzbezeichnung und die Taktart sind vom Komponisten, die Tempoangabe natürlich nicht).

Würde mich darüber freuen, wenn ihr eure Fassung hochladet.

(die Endung des Dateinamens von "musescore.pdf" in .mscz ändern und dann mit Musescore öffnen)
 

Anhänge

  • pdf.pdf
    83,3 KB · Aufrufe: 29
  • musescore.pdf
    34,8 KB · Aufrufe: 7
Die Terzverdopplung in T39 würde ich unbedingt weglassen, sie bringt keinen Benefitz, klingt nur schlecht.
Du bist recht anspruchsvoll in Deiner Fragestellung, verlangt es doch von den Antworten, dass sie gefälligst wissenschaftlich recherchiert sein sollen. Für solche Dienste zahlt man in der Regel.
Den Notensatz finde ich nicht gut, aber das ist eine technische Frage.
So spontan gefällt mir, was Du geschrieben hast recht gut. Es erfüllt seinen Zweck harmonisch.
Zur Ausgestaltung könnte man durchaus etwas sagen, aber so etwas sollte Gegenstand eines Unterrichtes sein.
 
Die Terzverdopplung in T39 würde ich unbedingt weglassen, sie bringt keinen Benefitz, klingt nur schlecht.
Du bist recht anspruchsvoll in Deiner Fragestellung, verlangt es doch von den Antworten, dass sie gefälligst wissenschaftlich recherchiert sein sollen. Für solche Dienste zahlt man in der Regel.
Den Notensatz finde ich nicht gut, aber das ist eine technische Frage.
So spontan gefällt mir, was Du geschrieben hast recht gut. Es erfüllt seinen Zweck harmonisch.
Zur Ausgestaltung könnte man durchaus etwas sagen, aber so etwas sollte Gegenstand eines Unterrichtes sein.
Danke für die Antwort. Es hat Dich allerdings niemand dazu gezwungen, zu antworten und ich bitte um Entschuldigung, wenn es nicht gewünscht ist, dass man Anspruch zeigt ;) Ich habe "bitte" gesagt, nicht "gefälligst". Dachte, hier redet man einfach gerne über Musik...
In T. 39 gibt es keine Terzverdoppelung, das Continuo endet bloß in Terzlage. Das ist eine ganz normale barocke Sache und findet sich zuhauf, z.B. in prominenten Blechbläserstimmen von Orchestersätzen.
 
Aber die Terz ist auch in der rechten Hand, wenn Du sie weglässt, klingt es besser.
Ich wollte Dich auch nicht vergrätzen, allerdings gingen mir die Klammern mit den Quellen etwas gegen den Strich.
Sie suggerierten mir: ohne Quellenangabe glaube ich Euch nicht.
 
Eben, es ist ein a. Keine Terzverdopplung.

Ich finde die Aussetzung sehr gut, gerade auch die vielen kleinen Überbindungen (live auf Cembalo überbinde ich ganz viel).

Einzig die Triolen rechts würde ich nicht spielen. Und wenn doch: von gis-h-d nach a-cis-e passt nicht so. Kann man machen, aber d-gis-h nach e-a-cis finde ich idiomatischer.

Über die achtelige Synkopierung bei den Sechzehntelstellen: hat was, ist aber heikel (Klappern zwischen Solo und rH des Continuo).

Auf jeden Fall eine sehr gute Arbeit, die ich auch in "gedruckter" Form vorfinden könnte.:super:

Zur Sache mit Tenorallage: Ich habe schon xmal Continuo mit Cello von ausgesetzten Noten abgespielt. Ich glaube, das ist den Herausgebern immer egal gewesen. Groß über d'' oder e'' hinaus continuiert man sowieso nicht permanent, diese Töne stechen schnell heraus.

Mir gefällt's, weiter so! :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mich verguckt. Die Terzverdoppelung ist in T38
 
Spielt es eine für die Umsetzung relevante Rolle, dass sich das Cello in tenoraler Lage, also unterhalb der Oberstimme des Cembalos befindet?
Nein. Das Cello wird in der Continuo-Aussetzung üblicherweise behandelt wie eine Männerstimme. Die begleitet man auch nicht in tieferer Lage als eine entsprechende Frauenstimme.

An einigen Stellen habe ich keine gute Stimmführung hinbekommen, ohne dabei die Stimme des Soloinstruments (oktaviert) zu verdoppeln. Wie vermeidet man das?
Immer vermeiden lässt es sich nicht, wenn man vollständige Akkorde im Generalbass spielen möchte. Man kann vielleicht hier und da den Satz ausdünnen, aber das hängt vom Instrument und vom Raum ab. Pauschal lässt sich das nicht beantworten, aber anhand einer konkreten Stelle lässt sich das gewiss erörtern.

In wie fern müssen Dissonanzen korrekt aufgelöst werden? Konsequent, wie im vierstimmigen Satz, oder gibt es "Sonderregeln"? (Quellen bitte); siehe z.B. Takt 7 (fis-gis)
Grundsätzlich kann man im BC etwas freier mit der Stimmführung umgehen als im vierstimmigen Satz, gerade im Spätbarock und in Mittelstimmen. An dieser Stelle ist fis-gis nicht unbedingt ein Problem, denn ein Sekundvorhalt kann sowohl nach unten als auch nach oben aufgelöst werden. Weniger schön ist der nach oben aufgelöste Quartvorhalt a-h, damit leben kann man nur deshalb, weil die Auflösung in einer anderen Stimme erfolgt und darüberhinaus korrekt im Cello, was den Klang hier dominiert. Schöner wäre meiner Meinung nach trotzdem e-gis-e (unter Verzicht auf die Quinte) in der rechten Hand.

Was haltet ihr von meiner Stimmführung im Allgemeinen bzw. wie könnte man sie verbessern?
Wirkt insgesamt noch sehr unbeholfen. Zum einen stören die vielen unnötigen Terzverdoppelungen. Außerdem sind einige Akkorde objektiv falsch. Z.B. der Quintsextakkord in Takt 11 (da gehört ein Terzquartakkord hin) oder der letzte Akkord in Takt 13, der so in keiner Oktavregel zu finden ist. Hier gehört ein Sextakkord hin. Solche Parallelen mit Terzverdoppelungen wie in 35 gehen gar nicht (auch hier ist übrigens auf ZZ. 4 wieder ein Verstoß gegen die Oktavregel; außerdem kann ein Septakkord nicht unaufgelöst so eingesetzt werden).

Würde mich darüber freuen, wenn ihr eure Fassung hochladet.
Das mag sein. Aber warum sollten wir das tun? Zum einen spiele ich das Stück nicht, und wenn ich es spielen würde, dann würde ich die Aussetzung improvisieren und nicht ausschreiben. Es ist ok. dass du das zu Übungszwecken notierst - sonst könnte man ja schlecht darüber diskutieren. Aber wenn du für Aufführungszwecke eine bessere Aussetzung benötigst, wirst du wohl oder übel dafür bezahlen müssen. (Nicht mich! Ich bin weder interessiert noch habe ich momentan Zeit für sowas.)
 

Zurück
Top Bottom