Gegen die Aufregung beim Auftritt - kennt ihr Wingwave-Coaching??

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Hagerup

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Ein Auftritt verursacht ja mitunter Lampenfieber und Lampenfieber verursacht mitunter unnötige Fehler und Unsicherheit - ist sicher hinreichend bekannt.

Habe jetzt einen sogenannten Wingwave-Coach getroffen, allerdings nur zufällig und in so einem Gespräch im Smalltalk-Format (Was mach ich und was machst Du...) hat er mir erzählt, dass er Coach ist und auch Musiker coacht, z.B. um Lampenfieber in den Griff zu bekommen. War nur ein kurzes Gespräch, leider war nicht viel Zeit.

Kennt ihr Wingwave-Coaching? Oder welche anderen Methoden habt ihr schon versucht, um zusätzliche Sicherheit bei Auftritten zu gewinnen?

Sehr gut funktioniert natürlich auch, das Vorspielstück perfekt zu beherrschen, ist schon klar - wobei das jetzt nicht so richtig das ist, was ich meine... :D
 
Hallo Hagerup,

genauere Informationen zu Wingwave kannst du hier: wingwave-Infothek - wingwave-Informationsportal fr Emotions- und Leistungscoaching und hier: Wingwave online - eine Kurzzeit Coaching Methode finden.

ich glaube, Wingwave ist eher ein Glaubenssache, an der sich ganz schnell die Geister scheiden können. Bei meinem Coaching vor ein paar Jahren hat mein Coach auch Wingwave eingesetzt - allerdings zu einem anderen Thema, als Lampenfieber. Ich weiß auch, dass sie Flugangst-Coaching anbietet und da wohl auch Wingwave einsetzt.
Obwohl es bei mir damals ganz gut gewirkt hatte (was ich allerdings erst einige Zeit später gemerkt habe!), bin ich mir nicht sicher, ob ich nun an die Wirksamkeit glaube, oder nicht. Ich vermute aber ganz stark, dass es eher auf die Kombination mit anderen Maßnahmen ankommt, so dass es eben kein Zaubermittel ist, mit dem man die Ängste "wegwinkt", sondern das es hilft falsche, bzw. unnötige, Glaubenssätze mit Hilfe des NLP zu modifizieren. Ich sehe es also eher als eine unterstützende Technik im Coaching. Und wie bei allen Coaching-Methoden: nicht jede ist bei jedem wirksam.

Just my two cents.

Grüße
Koschka
 
Es gibt grundsätzliche Strategien gegen Lampenfieber, die völlig unabhängig von manipulativen Verfahren wie nlp und Konsorten sind:
  • Gründlich vorbereiten. Du musst Deine Sache im Schlaf beherrschen.
    Bedenke: Schwierigkeit ist einzig und allein eine Frage der Vorbereitung. Folge immer dem Grundsatz
    "Prepare, then let things happen naturally."
  • Ziele nicht zu hoch stecken.
    Es erwartet niemand Wunder von Dir, sei von Deinem Erfolg überzeugt.
  • Du bist die Person, die den Ton angibt. Habe einen Plan für den Ablauf, nach dem Du vorgehst.
  • Übe unter angenommenen Ernstbedingungen.
    Spiele fremden Leuten vor, lerne den Saal kennen, Versetze Dich mental in die Konzert-Situation
  • Betrachte Deine Zuhörer als Deine Freunde
  • Mache die Pausen, die Du brauchst um Dich zu konzentrieren, um Dich in Deine mentale Verassung zu bringen.
  • Kontrolliere Deine Atmung.
    Atme gleichmäßig und tief in den Bauch, das entspannt Dich.
Beachte diese Punkte und jede Art von Coaching ist überflüssig.
 
Ich halte auch herzlich wenig von so Psycho- / Eso- Krempel.

Zu dem, was Megahoschi schon gesagt hat, möchte ich noch ergänzen:

Erstens: Wichtig ist, das Lampenfieber zu akzeptieren.
Wenn man denkt: "Ooouuuh, Scheiße, jetzt geht das Lampenfieber los! Geh weg!! Bestimmt spiel ich jetzt dadurch voll schlecht!", dann verstärkt sich dadurch das Lampenfieber, ein Teufelskreis entsteht.
Sinnvoller ist, das Lampenfieber wie ein Beobachter zu betrachten: "Aha, ich schwitze. Aha, mein Herz schlägt aufgrund der Adrenalinzufuhr doller und schneller. Aha, meine Hände zittern..." etc. Geh wirklich in das Lampenfieber hinein, erlebe wirklich komplett, wie es ist, Lampenfieber zu haben, und lehne es nicht ab!

Zweitens: Ganz wichtig ist der Bodenkontakt, das Sich-der-Schwerkraft-Überlassen des Körpers. Nur so kann Entspannung ermöglicht werden.
D.h., schon beim Hinter-der-Bühne-Rumlaufen und Auf-die-Bühne-Kommen den Kontakt der Füße mit dem Boden und das Gewicht des Körpers spüren.
Und beim Klavierspiel dann die 3 Böden spüren: Fußboden (trägt Gewicht von Beinen und Füßen), Klavierbank (trägt Gewicht von allen Körperteilen vom Becken an aufwärts), Tastenboden (hier kommt beim Spielen das Gewicht von Arm und Hand an).
Viele hier kennen sicherlich das Phänomen, daß einem die Tasten des Klaviers, wenn man Lampenfieber hat, irgendwie "schwerer zu drücken" vorkommen. Das liegt genau an diesen Dingen - durch die Anspannung kann die Schwerkraft nicht mehr gut als natürlicher Energie- und Entspannungslieferant wirken.

LG,
Hasenbein
 
Lieber megahoschi,

das sind sehr wesentliche Punkte, die da ansprichst! Allerdings helfen sie nicht bei jedem. Es gibt Menschen, die so nervös sind, dass sie tatsächlich sehr große Schwierigkeiten bei Auftritten haben.

Ich kenne leider wingwave nicht, weiß aber, dass NLP sehr effektiv ist bei Lampenfieber. Die Seiten hören sich jedenfalls ganz gut an, was ich so gelesen habe.

Es gibt ein empfehlenswertes Buch von Gerhard Mantel "Mut zum Lampenfieber".

Ich meinerseits möchte noch ergänzen:

- man sollte nicht versuchen, gegen Lampenfieber anzukämpfen und es als etwas Unwillkommenes zu betrachten. Es ist etwas ganz Natürliches und man kann zumindest versuchen, es anzunehmen als einen Gast, der sogar erhöhte Konzentration und besonderes Spiel möglich machen kann. Heißen wir es willkommen und nehmen Angst als einen Teilaspekt eines Auftritts an.

- denn wir können auch mit Lampenfieber spielen!!! Atmen wir tief in den Bauch und fühlen uns selbst, können wir uns von der Angst lösen, sie betrachten und trotzdem einen klaren Kopf behalten. Wir können auch mit schwitzigen und eiskalten Fingern spielen, denn unsere Finger etc. machen das, was unser Kopf will. Es geht!

- wir sind nicht allein auf der Bühne! Wir sind sogar am Allerunwichtigsten!!! In erster Linie ist da das Stück (zusammen mit dem Komponisten) und in zweiter Linie das Instrument! Wir sind überhaupt nicht wichtig! Wenn wir den Auftritt als Leistung sehen, bei der wir uns beweisen sollen/müssen, haben wir schon verloren. Es geht nur um die Musik, die alle, Spieler wie Hörer in ihrem Erleben miteinander verbindet. Dieses gemeinsame Erleben der Musik steht im Vordergrund!!! Deswegen sind wir da! Es ist also wichtig, sich bzw. der Musik zuzuhören!!!

- Und da kommen wir zum letzten Punkt: überprüfen wir unsere Haltung zu Verspielern! Es muss uns egal sein, ob wir uns verspielen. Es geht um die Musik und der musikalische Faden reißt nicht ab, wenn wir uns verspielen. Er reißt ab, wenn wir uns so über diese Verspieler ärgern, dass wir die Musik vergessen und unsere Leistung in den Mittelpunkt stellen. Dann verlieren wir als Spieler nämlich den Faden und dann geht es dem Publikum genauso. Also akzeptieren wir, dass wir vermutlich nicht verspielerfrei spielen werden und bereiten wir uns so vor, dass wir nicht rauskommen, wenn es passiert. Ich nenne das "Sicherheitsnetz knüpfen" und das bedeutet, dass man das Stück so gut kennt, dass man überall anfangen und bei einem Verspieler ggf. in die nächste Stelle springen kann. Das sollte man, vor allem, wenn man auswendig spielt, auch mit harmonischer und formaler Analyse verknüpfen.

Dann fehlt nur noch die Übung. Je mehr man vorspielt, umso besser. Und vergessen wir nicht: Berührung ist das, was einen schönen musikalischen Vortrag ausmacht.

Liebe Grüße

chiarina
 
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Man muß aber auch Folgendes sehen:

Wenn ich denke: "Ich spiele dieses Stück eigentlich nicht gut" oder "Eigentlich bin ich ein schlechter Spieler" oder Ähnliches, dann entsteht Lampenfieber.
Lampenfieber resultiert aus der schlechten Selbstbewertung und (als Folge dieser) der Projektion, daß das Publikum diesen "Betrug" (man spielt eigentlich zu schlecht, aber tut so, als wär's gut) merken wird.

Bin ich aber überzeugt, daß ich das Stück gut spielen kann bzw. daß ich ein guter Musiker bin, oder ist es für mich völlig ok, das Stück unvollkommen oder gar schlecht zu spielen, so entsteht kein Lampenfieber! Warum sollte es auch?

Das heißt, man tut gut daran, mittel- und langfristig an der ganz allgemeinen Einstellung zu sich selbst zu arbeiten.

LG,
Hasenbein
 
Liebe Chiarina,
nlp ist ein Verfahren um sein Gegenüber im Kommunikationsprozess zu manipulieren. Es geht darum, die kognitiven und emotionalen Strukturen des Gegenübers zu erkennen und die eigene Kommunkation darauf abzustimmen um die größtmögliche Wirkung im Ziel zu verursachen. Das finde ich im höchsten Maße manipulativ und lehne es daher grundsätzlich ab.

edit: okok, sorry, ziemlich ot ;)
 
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Liebe Chiarina,
nlp ist ein Verfahren um sein Gegenüber im Kommunikationsprozess zu manipulieren. Es geht darum, die kognitiven und emotionalen Strukturen des Gegenübers zu erkennen und die eigene Kommunkation darauf abzustimmen um die größtmögliche Wirkung im Ziel zu verursachen. Das finde ich im höchsten Maße manipulativ und lehne es daher grundsätzlich ab.

edit: okok, sorry, ziemlich ot ;)


Lieber megahoschi,

ich hoffe, es ist auch für hagerup o.k., wenn ich hier nachfrage. Schließlich hat NLP ja gemäß der Website auch etwas mit wingwave zu tun bzw. umgekehrt.

Denn ich weiß so gut wie nichts über NLP, kenne allerdings Kollegen, die sehr dankbar waren, weil ihnen diese Methode bei Auftritten sehr geholfen hat (einer hat übrigens auch über "Autogenes Training" seine Auftrittsängste in den Griff bekommen).

Es gibt - so befürchte ich - so einige Musiker, die vor Auftritten Betablocker o.ä, nehmen :???:, deshalb ist es gut, so viele Methoden wie möglich zu kennen. Ablehnen kann man sie ja dann immer noch. :p

Weißt du also Genaueres? Ist es nicht so, wie ich manchen Gesprächen entnehmen konnte, dass bei NLP eigene, alte Muster erkannt und durch neue ersetzt werden? Umgang und Ausprägung von Lampenfieber hat immer auch viel mit einem selbst zu tun, mit früheren Auftrittserfahrungen in der Schule, mit persönlichen Einstellungen und Charakterzügen. Da ist es doch nicht falsch, dahingehend zu forschen und sich über diese Prägungen bewusst zu werden, oder nicht? Ich kannte einen Musiker, der sich mit NLP so geholfen hat, dass er vor einem Auftritt nur mit dem Zeigefinger sein Handgelenk berühren musste und schon wich die Panik von ihm. Das Lampenfieber war nicht weg, aber so erträglich geworden, dass er damit umgehen konnte.

Aber das ist leider schon alles, was ich weiß, deswegen bin ich sehr dankbar für Aufklärung! :)

Liebe Grüße

chiarina
 
nlp ist ein Verfahren um sein Gegenüber im Kommunikationsprozess zu manipulieren. Es geht darum, die kognitiven und emotionalen Strukturen des Gegenübers zu erkennen und die eigene Kommunkation darauf abzustimmen um die größtmögliche Wirkung im Ziel zu verursachen. Das finde ich im höchsten Maße manipulativ und lehne es daher grundsätzlich ab.

NLP ist zunächst nur eine Ansammlung von Techniken. Was man damit anfängt, liegt in der Verantwortung des Anwenders. NLP grundsätzlich abzulehnen ist etwa so sinnvoll, wie Messer abzulehnen, weil man damit ja jemanden erstechen könnte.
 
NLP ist zunächst nur eine Ansammlung von Techniken. Was man damit anfängt, liegt in der Verantwortung des Anwenders. NLP grundsätzlich abzulehnen ist etwa so sinnvoll, wie Messer abzulehnen, weil man damit ja jemanden erstechen könnte.
Wozu dienen diese Techniken? Um Kommunikationsprozesse nach dem eigenen Gutdünken zu steuern in dem man Denken und Fühlen des Gegenübers analysiert und zu seinem Vorteil ausnutzt. Das ist Manipulation und daher lehne ich es grundsätzlich ab.

@chiarina: nlp spielt sich, soweit ich das gelesen habe, in der Kommunikation ab. Grundsätzlich ist nlp wohl ein Mischmasch aus verschiedenen Strömungen der Psychologie + einem guten Anteil Pseudowissenschaft, der auch empirisch widerlegt ist. Welche Methoden bei nlp auf das ich abziehlen weiß ich nicht, es ist auch neu für mich. Das was Du beschrieben hast hört sich für mich nach Verhaltenstherapie an.
 
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nlp spielt sich, soweit ich das gelesen habe, in der Kommunikation ab. Grundsätzlich ist nlp wohl ein Mischmasch aus verschiedenen Strömungen der Psychologie + einem guten Anteil Pseudowissenschaft, der auch empirisch widerlegt ist. Welche Methoden bei nlp auf das ich abziehlen weiß ich nicht, es ist auch neu für mich. Das was Du beschrieben hast hört sich für mich nach Verhaltenstherapie an.

Hm, entschuldige, lieber megahoschi, aber ist es dann in Ordnung, ein solch recht harsches Urteil zu fällen? Wenn du es nicht genau kennst?

Liebe Grüße

chiarina
 

Ich habe meinem Posting noch etwas hinzugefügt. Was heißt nicht genau kennen, ich bekam mal ein Buch zum Thema geschenkt und habe es auch gelesen.
Du kannst Dich ja auch mal mit nlp beschäftigen. Das, was hinter den netten Worten wie Rapport, spiegeln, reframing steckt ist nichts anderes als das Herstellen einer emotionalen Bindung und Umprogrammieren, zum eigenen Vorteil.
Finde ich ablehnungwürdig.
 
Ich habe meinem Posting noch etwas hinzugefügt. Was heißt nicht genau kennen, ich bekam mal ein Buch zum Thema geschenkt und habe es auch gelesen.
Du kannst Dich ja auch mal mit nlp beschäftigen. Das, was hinter den netten Worten wie Rapport, spiegeln, reframing steckt ist nichts anderes als das Herstellen einer emotionalen Bindung und Umprogrammieren, zum eigenen Vorteil.
Finde ich ablehnungwürdig.

Du schreibst immer "zum eigenen Vorteil". Schon mal auf die Idee gekommen, dass es auch zum Vorteil des Schülers, Klienten, Mandanten, Kunden, Patienten ... sein könnte?
 
Du schreibst immer "zum eigenen Vorteil". Schon mal auf die Idee gekommen, dass es auch zum Vorteil des Schülers, Klienten, Mandanten, Kunden, Patienten ... sein könnte?
Was dann wiederum zum eigenen Vorteil wäre...
Aber bevor wir uns jetzt im Kreis drehen - wollen wir akzeptieren, dass ich persönlich nlp ablehne? Damit dieser Thread nicht wieder im Clavio-Off-Topic-Geblubber untergeht. Auch wenn ich diesmal der Verusacher bin, zugegeben ;)
 
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Meidest du einen Arzt, weil er einen anderen Patienten geheilt hat? Meidest du einen Anwalt, weil er schon mal einen Prozess gewonnen hat? Meidest du einen Lehrer, weil er gute Schüler hat?

bilden nlp-Trainer Ärzte, Anwälte aus, ich meine, wird man Richter oder Herzchirurg, indem man zu einem nlp-Coach geht und dort studiert? nein?... ach so...
 
Glaube auch dass nichts gegen nlp einzuwenden ist, da es manchmal durchaus sinnvoll sein kann, das eigene Gehirn etwas umzuprogrammieren. Aber wenn man es zum eigenen VOrteil und zum Nachteil von jemand anderen nutzt, ist es fragwürdig.

RUdl
 

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