Freie Übe Anwendung

. Wenn da eine Übung lautet, sich einen bestimmten Fingersatz für eine bestimmte Stelle einzuprägen, der sich vom Vorschlag des Notenverlags unterscheidet, dann ist das vergleichbar mit Fingersatznotizen auf Papier genauso wie mit jeder x-beliebigen anderen Übung

ja wenn du eine Übung daraus machst.
Ansonsten mache ich nach wie vor Notizen wie Fingersätze im Notentext, aber nur solche, die fixe Ergänzungen / Korrekturen des Notentextes sind.

Das Problem mit Übeanweisungen, aktuellen Problemen etc. in den Notentext zu schreiben ist einerseits, dass das sehr viel werden kann (zumindest bei mir :-) ) und andererseits, dass das dynamisch ist und sich laufend verändert. Was viel Radierarbeit und einen hässlichen Notentext nach nach kurzer Zeit bedeutet. Eine Reihung nach Priorität ist so auch nicht möglich.
 
Ich kann mir auf jeden Fall recht viel merken, vor allem dann, wenn es um Dinge geht, die eine unmittelbare Relevanz für mich haben.
Das glaube ich Dir! Alleine Dein abrufbares Wissen, welches Du ständig unter Beweis stellst, finde ich faszinierend.
Daher die nur logische Frage:
Kannst Du Dir vorstellen, dass das nicht jedem gegeben ist? Kannst Du Dir vorstellen, dass das den wenigsten gegeben ist? Wie viele "Deiner Sorte" gibt es Deiner Meinung nach?* Würdest Du nach ausreichend Reflexion immer noch Stift, Zettel, App (wasauchimmer) immer noch die Sinnhaftigkeit von Notizen anzweifeln oder würdest Du zu dem Schluss kommen, dass es ein Fehler ist, wenn man nur von sich aus geht?

Was man im Unterricht nicht wirklich verinnerlicht hat, kann man ohnehin nicht richtig üben. Und was man wirklich verinnerlicht hat, wird man niemals vergessen.
Ich halte beide Sätze für falsch.

*) Auf Clavio würde ich mal schätzen, so 3-5 (inkl der inaktiven Accounts!).

Jungen Leuten, die der Welt zugewandt sind (statt ihrem Smartphone), kann ich nur empfehlen:
Lernt ein Handwerk! :-D
 
Ja, genau. Programmierer können vieles, aber wenn es durchs Dach regnet, hilft auch ein nasser Haufen aus Blech und Bauteilen nicht viel mehr als zu provisorischen Tischbeinen oder so. Und wie krieg ich ein Siphon montiert? Wie stell ich das überhaupt her? Handwerk first, Medicine second, Programing third. But a pure one.
 
Naja, die Reihenfolge würde ich nicht festlegen wollen. Als ich noch unentschlossen in der Berufsfindung war, hat mein Vater immer gesagt Werde Wirt, Koch oder Totengräber. Gefressen, gesoffen und gestorben wird immer. :-D
Handwerk hat goldenen Boden sagte er aber auch.
 
Programmieren kann man aber vielleicht auch noch, wenn man mal ein Dach auf dem eiligen Weg verlassen hat. Mit Arzt wird das schwieriger.
 
Würdest Du nach ausreichend Reflexion immer noch Stift, Zettel, App (wasauchimmer) immer noch die Sinnhaftigkeit von Notizen anzweifeln oder würdest Du zu dem Schluss kommen, dass es ein Fehler ist, wenn man nur von sich aus geht?

Ich zweifle ja nicht grundsätzlich die Sinnhaftigkeit von Notizen an. Bei Wissen, das nicht unmittelbar angewendet wird, sind Notizen sinnvoll. Latein-Vokabeln habe ich beispielsweise auch mit Karteikarten gelernt.

Aber Klavierspielen und Üben ist eine vorwiegend praktische Tätigkeit - so wie Dachdecken. Wenn du einem Lehrling beibringst, wie er ein Dach abdichten muss - macht der sich dann Notizen? Oder übt er die Handgriffe - sofern er kapiert hat, worauf es ankommt - nicht einfach so lange, bis es ihm in Fleisch und Blut übergeht?
 
Ich zweifle ja nicht grundsätzlich die Sinnhaftigkeit von Notizen an. Bei Wissen, das nicht unmittelbar angewendet wird, sind Notizen sinnvoll.
Na siehste! Gehe mal davon aus, dass der Großteil der Amateure im Unterricht erlerntes Wissen nicht unmittelbar anwendet und sich das Memorisieren ähnlich schwierig gestaltet wie bei Dir die Lateinvokabeln.
Aber Klavierspielen und Üben ist eine vorwiegend praktische Tätigkeit - so wie Dachdecken.
Autsch!
 
Ein Hobbydachdecker wird sich sicher Notizen machen, wenn er nur 2 mal im Jahr ein Dach deckt.
Aber ein Hobbyklavierspieler wird ebenso (fast) täglich üben wie ein professioneller Pianist. Der zeitliche Rahmen ist natürlich beschränkt - aber das zu lernende Repertoire ja auch.

Tatsache bleibt aber, dass Klavierspielen etwas ist, was man mit fast allen Sinnen erspüren muss. Insofern unterscheidet sich das schon sehr von Lateinvokabeln!
 

Wenn ich lese, dass Musik eine Sprache sei, rollen sich mir die Zehennägel hoch.
Musik und Sprache haben viele gemeinsame Elemente - u.a. Form, Rhythmik, Metrik. Sogar grammatische und semantische Konstrukte haben musikalische Äquivalente, wenn auch nicht in jeder musikalischen Epoche mit gleicher Gewichtung.

Was heißt denn "Ist das die Kalbshaxe Florida" auf Musik?

Zitat von Richard Strauss:
Was ein richtiger Musiker sein will, der muß auch eine Speisekarte komponieren können.
 
@mick schon klar, aber Analogien sind eben keine Identitäten. Bei Richard Strauss allerdings, ja, da hast du recht, die Almdudler-Limonade hat er wirklich schön vertont!
 
Der zeitliche Rahmen ist natürlich beschränkt - aber das zu lernende Repertoire ja auch.

Über den leider beschränkten zeitlichen Rahmen (des Menschen Leben währet ....) können wir uns schnell einigen, wer aber als Pianist über beschränkte Repertoire spricht sollte doch mal zur lebenslänglichen Erarbeitung des Repertoires der Viola angehalten werden, in verschärften Fällen käme auch das Solorepertoire der Wagner-Tuba in Frage!
 
Über den leider beschränkten zeitlichen Rahmen (des Menschen Leben währet ....) können wir uns schnell einigen, wer aber als Pianist über beschränkte Repertoire spricht sollte doch mal zur lebenslänglichen Erarbeitung des Repertoires der Viola angehalten werden, in verschärften Fällen käme auch das Solorepertoire der Wagner-Tuba in Frage!

Da hast du mich missverstanden. Ich meinte, dass für einen Amateur keine Notwendigkeit besteht, ein größeres Repertoire in knapper Zeit zu lernen und zu pflegen.
 
Psychologisch kann sich Vokabular wie "Problem" nachteilig auf die Motivation auswirken.

Ich habe länger darüber nachgedacht, glaube aber persönlich nicht, dass zu versuchen ein Problem zu lösen demotivierend ist.
Probleme nicht als solche zu bezeichnen und damit zu beschönigen halte ich persönlich für kontraproduktiv. Ich schätze z.B. an meinem Lehrer sehr, dass er offen und ehrlich und wertschätzend alles anspricht, was schlecht ist an meinem Spiel.
 

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