Fragen zu altem Klavier: Herkunft, Zustand und Verwendung

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klaus3000

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14. Jan. 2023
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Hallo!

Wir haben von unserer Nachbarin ein Klavier geschenkt bekommen. Ich habe es heute mal so weit wie möglich geöffnet und gereinigt (Staubsauger und Pinsel, bzw. Pressluft und Pinsel) - der Staubgeruch war schon schlimm. Die Nachbarin meinte, sie hat es vor ca. 40 Jahren gekauft - da war es gebraucht aber nicht alt. Die Stimmung ist katastrophal. Ein "Hammer" steckte da eine Schraube rausfiel, ich denke das kann ich reparieren. Ein Fußpedal ist kaputt - das Gestänge ist auseinander gegangen. Ich denke das bekomme auch mit Leim oder Schraube wieder hin.

Ich habe einige Fragen die ich nicht lösen konnte. Ev. könnt ihr mir helfen:

Wie alt ist das Klavier? Auf einem Holzbrett steht 1845. Kann das das Baujahr sein? Oder eher eine Seriennummer? Auf der Mechanik steht "F. Langer Berlin". Die scheinen aber erst später solche Mechaniken produziert haben.

Wer ist der Hersteller des Klaviers? Den Stempel lese ich als "Kazeny", oder Kozeny, Hozeny ... aber ich finde bei Google damit gar nichts über einen Klavierhersteller. Kennt ihr diesen Stempel?

Wie findet man heraus für welche Stimmung (Hz) das Klavier gebaut wurde?

Wie viel Geld macht Sinn in die Reparatur und Stimmung des Klaviers zu stecken? (ja ich weiß, schwierige Frage)

Danke
Klaus

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Zuletzt bearbeitet:
Langer hat wohl ganze Instrumente, aber auch Mechaniken als Zulieferer hergestellt. Es könnte also sein, dass das Instrument von einem anderen Hersteller ist und nur die Mechanik von Langer.
Die Firma gab es noch nach dem II. Weltkrieg (siehe Sternimmeers Link). Aber das Instrument, wenn ich das richtig sehe, hat keine Panzerplatte. Das dürfte dann also tatsächlich auch vor 40 Jahren schon "alt" gewesen sein... Hat man so was 1905 oder 1910 noch gebaut? Dieters Klaviersaiten haben hier leider keine Chronik...
 
Baujahr 1910/1911 kommt hin anhand der Seriennummer der Mechanik. Der handschriftliche Name ist wohl nicht der Hersteller, sondern eher der Name des Meisters, der die Endkontrolle gemacht hat? Keine Ahnung.

Da der Resonanzboden und der Blindboden Risse aufweisen, würde es mich nicht wundern, wenn der Stimmstock auch Risse aufweist. Höher als 435 Hz würde ich es nicht stimmen, da es nur eine angestemmte Platte hat.

Ich würde da nicht viel investieren. Aber vielleicht wirklich mal einen Klavierbauer kommen lassen. Wenn es nicht mehr stimmbar ist, dann braucht man gar nichts mehr zu investieren.
 
Danke für die Info.

Nach einigen Youtube Videos über gebrauchte Klaviere habe ich mir das Klavier heute noch einmal genauer angeschaut. Hier sind alle Schäden/Risse die ich gefunden habe - deckt sich in etwa mit dem was Tastenscherge schon erkannt hat bzw. vermutet hat.


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Meine aktuelle Einschätzung ist, dass ich das Geschenk gar nicht annehmen hätte sollen. Bisher nur viel Arbeit und Rückenschmerzen. Ich weiß auch, dass das wohl nie ein perfekter Klang wird, bzw. "scheppert" es bei manchen Tasten. Ich bin aber so weit, dass ich probieren möchte es selbst zu stimmen (schlimmer kanns nicht werden), damit ich selbst zum Spaß etwas herumklimpern kann, und damit meine Kinder damit spielen können und vielleicht Lust auf mehr bekommen.

Aktuell ist A4 auf 377 HZ. Ich habe A1-5 und C2-C6 vermessen, und es ist überall ca. 3 Halbtöne unter einer 440er Stimmung. Ist es üblich, dass die Stimmung so stark absackt (das Klavier wurde angeblich 40 Jahre nicht bespielt und nicht bewegt), oder wurde das Klavier eventuell viel niedriger gestimmt? Da kommt mir 435Hz etwas hoch vor - ich habe aber keine Ahnung von der Materie ;-)
 

Da das Klavier aktuell auf ca. 377HZ abgesackt ist, spricht etwas dagegen es auf ungefähr auf dieser Stimmung zu lassen? Ich werde nicht dazu singen und auch nicht mit anderen Instrumenten dazu spielen. Ich erhoffe mir, dass das Stimmen dann weniger Arbeit ist.
 
Dann mach 392, das sind dann zwei Halbtöne tiefer als 440.
 
Danke für die Info.

Nach einigen Youtube Videos über gebrauchte Klaviere habe ich mir das Klavier heute noch einmal genauer angeschaut. Hier sind alle Schäden/Risse die ich gefunden habe - deckt sich in etwa mit dem was Tastenscherge schon erkannt hat bzw. vermutet hat.


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Meine aktuelle Einschätzung ist, dass ich das Geschenk gar nicht annehmen hätte sollen. Bisher nur viel Arbeit und Rückenschmerzen. Ich weiß auch, dass das wohl nie ein perfekter Klang wird, bzw. "scheppert" es bei manchen Tasten. Ich bin aber so weit, dass ich probieren möchte es selbst zu stimmen (schlimmer kanns nicht werden), damit ich selbst zum Spaß etwas herumklimpern kann, und damit meine Kinder damit spielen können und vielleicht Lust auf mehr bekommen.

Aktuell ist A4 auf 377 HZ. Ich habe A1-5 und C2-C6 vermessen, und es ist überall ca. 3 Halbtöne unter einer 440er Stimmung. Ist es üblich, dass die Stimmung so stark absackt (das Klavier wurde angeblich 40 Jahre nicht bespielt und nicht bewegt), oder wurde das Klavier eventuell viel niedriger gestimmt? Da kommt mir 435Hz etwas hoch vor - ich habe aber keine Ahnung von der Materie ;-)
Es hat vom Foto her altersbedingte Mängel, die ich jetzt allerdings nicht als dramatisch einschätzen würde.


Ratsam ist es ein solches Instrument auf 432 maximal auf 435 Hz stimmen zu lassen.
 
Ist mit Sicherheit nicht sinnvoll - das ist ein komplett wertloses Klavier in zweifelhafter Ursprungsqualität .
Versuchen zu Stimmen und wenn es da schon die ersten Probleme gibt dann in den Container damit .
Wirtschaftlich ist es sicherlich nicht.

Aber als Klaviersimmer vor Ort, kann man schon einiges an dem Instrument richten.

Ich habe schon häufig solche Instrumente im Außendienst erlebt , da geht scho noch was.

Natürlich bin ich immer ein Freund von Generalüberholungen....ist halt mein Job :rauchen:
 

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