Frage zum Austuchen von Achsen

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Pianowave

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7. Feb. 2012
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Hallo zusammen,
für eine selbstgebaute Flügelmechanik bin ich nun an dem Punkt angelangt, wo einfache 1mm-Bohrungen mit Stahldraht durch nicht mehr reichen, und wo nun ausgetuchte Achsen her müssen...
ein erster Bastelversuch mit simplem 2mm-Filz, einer 2,5mm-Bohrung und 1mm-Draht war zwar erfolgreich, aber bestimmt nicht optimal. Nun möchte ich mir speziellen Kasimir bestellen, Reibahlen für die Bohrungen, und Achsstifte.
Welche Dicken empfehlen sich denn da?
Ich hab mal an einem Hebeglied nachgemessen, die Bohrung dürfte 2,5mm sein. Gibt es für die Kasimirdicke und den Achsdurchmesser eigentlich gebräuchlichste Werte? Den Kasimir kann man nämlich von 0,9mm bis 2mm in 0,1er Schritten bestellen, und die Achsen sogar in 0,025mm-Schritten.
Gibt es hier im Forum vielleicht "aktive" Klavierbauer, die mir aus ihrem Erfahrungsschatz da einen Tip geben könnten?
Und noch eine Frage zum Ausreiben: Muß der Stift zum Ausreiben dicker oder dünner sein als der letztendliche Achsdurchmesser??
Viele Grüße,
Stefan
 
Fotos bitte!
Grüße
Toni
 
IMG_6930-ausgetucht.JPG
meine erste ausgetuchte Achse :-)
Hergestellt übrigens mit einer Proxxon Micro-Fräse.
Ich hab jetzt einfach im Klavierteileshop 0,9mm Kasimir und den Satz aus 12 Reibahlen bestellt. Ich habe bei J.Gedan gelesen, daß der eingeklebte Filz damit auf den gewünschten Durchmesser aufgeweitet wird. Bin mir aber nicht sicher, ob das vor oder nach dem ausspindeln passieren soll...?
Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Pianowave,

Es gibt Achstücher mit vorgeleimter Spitze zum durchziehen. Einleimen mit wenig Leim und als "Zwinge" eine Achse nehmen. Recht lange (über Nacht) trocknen lassen , Achse heraus nehmen und mit Reibahle auf Gängigkeit reiben. Einbauen

LG
Michael
 
Hallo,

Michael, es gibt bei den Reibahlen auch sog. "burnisher", also eine glatte Ahle zum "polieren" der Garnierung bzw. glattlegen der Fasern. Hältst du diesen Schritt für notwendig?

Und mit welchem Leim arbeitest du meist beim Austuchen? (Mal vorausgesetzt, die Kapsel ist aus Holz, nicht Kunststoff.)

Gruß,
Mark
 
Hallo Mark,

Die Reibahle stelle ich selbst her. Dazu nehme ich eine Stangenachse feile sie konisch und spitze sie an. Sieht man ganz gut in nachstehendem Video...




Knochenleim beim Garnieren nehme ich dick - zieht nicht so tief in die Fasern. Gibts leider kein Video dazu...

LG
Michael
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Michael,
vielen lieben Dank schon mal für den Tip, eine Achse als "Innen-Zwinge" zu verwenden!
Ich mache heute abend eine Versuchsreihe, bei der ich verschiedene Bohrungsdurchmesser (bisher 2,0mm und 2,5mm) mit Filzstreifen (0,9mm dick) auskleide und mit einem angespitzten 1mm-Draht von innen festklemme. Danach sitzt der 1mm-Draht mit einer Übergangspassung drin, also nicht so fest, wie ich es beim Auseinanderbau einer Kapsel gemerkt habe. Da saß die Achse ziemlich stramm in der Filzgarnierung.
Auf Deinem Video sieht es so aus, als würdest Du vor dem Einsetzen der Achse prüfen, ob sie paßt. Wie stramm sollte sie denn sitzen?
Und kann man auf das Ausspindeln verzichten?
Viele Grüße,
Stefan
 
Hallo Stefan,

Die Achse soll so sitzen, dass die Kapsel ohne Schraube hält und mit Schraube nach unten zieht - nicht schnell aber doch. Ich prüfe das mit dem Finger im Video.
Das Ausspindeln ist wohl die einzige Möglichkeit Ungleichheiten zu korrigieren. Wenn man mit Stangenachsen arbeitet feilt man das Ende auch und spindelt beim einfädeln.

LG
Michael
 

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