Fortezeichen zu jeder Takthälfte?

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HbMuth

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Blättere gerade die Beethoven'schen Klaviersonaten durch (Henle Urtext-Edition, 1. Band). In zwei aufeinander folgenden Takten, nämlich bei mir S. 255, Mondscheinsonate, 3. Satz (T. 41+42) stehen vier forte zwischen den Zeilen, sonst keine Dynamikzeichen zwischendrin. Warum? Dynamikzeichen beziehen sich doch auf den Teil des Taktes zwischen diesem und dem Schluss, dann alle weiteren Takte, eben bis neue Dynamikzeichen kommen, oder? Würde es an der Aussage irgendwas ändern, wenn nur das erste forte bliebe? Nun kann ich spekulieren, dass das zweitere Halbtakt-Forte den Spieler daran erinnern soll, doch bitte nicht weniger stark zu spielen wie im ersten Halbtakt, seh dann aber den Grund nicht, warum der Notensatz an dieser Stelle plötzlich so pingelig ist.
 
Wenn irgendwo forte im Notentext steht, bedeutet das keineswegs, dass alles folgende gleich laut gespielt werden soll - dynamische Unterschiede, die sich aus der Metrik und der Phrasierung ergeben, werden damit nicht aufgehoben. Genau das will Beethoven aber hier erreichen: die "normale", abgestufte Gewichtung wird mit den forte-Anweisungen aufgehoben, jede der vier halben Noten ist als ein gleichwertiges, quasi singuläres Ereignis zu begreifen.
 
Danke, in diese Richtung hab ich schon gemutmaßt, war mir nur nicht sicher. War nicht auszuschließen, dass es wie davor auch hier "sf" hätte heißen müssen.
 

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