Flügelposition im Wohnzimmer

Hellas

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Seit etwas über einem Jahr steht der Schiedmayer-Flügel von ca. 175 cm länge in unserem Wohnzimmer. Den ersten Jahrezyklus hat er hier also hinter sich und die letzte Stimmung war im Frühjahr. Im August war er nicht mehr so schön anzuhören, aber jetzt hat sich die grösste Verstimmtheit wieder gelegt.

Gestern hatte ich eine Stunde Zeit, ein paar Aufnahmen ohne das Mitsingen unseres Dackels zu machen. Seit längerem hatte ich vor, den Flügel ein bisschen zu bewegen, um herauszufinden, ob sich der Klang im Raum dadurch ändert. Der Flügel steht in einer Raumecke parallel zur Wand (Position 0). Zur Positionsänderung habe ich ihn dann vom Ende her in den Raum hineingezogen, so dass in Position 2 vielleicht ein Winkel von 45 Grad im Vergleich zur Ausgangsposition erreicht wird. Beim Spielen hatte ich dann subjektiv die Empfindung, dass er im Diskant nicht ganz so schrill klingt wie sonst. Aber jetzt beim Vergleich über das Video höre ich dann doch keine Unterschiede in den Positionen. Seht oder hört ihr das auch so?



Hat jemand vielleicht einen Tipp, ob es Programm oder Apps gibt, mit denen man solche Aufnahmen analysieren kann, um etwaige Unterschiede sichtbar zu machen?

Viele Grüsse vom Tag mit dem ersten Schnee dieses Winters,
Hellas
 
Du hast Schnee? Wow, wo denn? Ich habe auch einen Schiedmayer-Flügel, bin aber etwas enttäuscht, denn sowohl der Anschlag als auch der Klang sind nicht so, wie sie für einen Flügel sein sollten. Ich schätze, es liegt vielmehr an der Bauart oder was auch immer, statt an der Position.
Ich habe schon einige Flügel verglichen und bin zu dem Ergebnis gekommen, die besten Instrumente sind Bösendorfer, dann Steinway, Kawai, Seiler usw. Wenn ich freie Wahl hätte, dann Bösendorfer, da stimmen Anschlag und Klang.
 
Den ersten Schnee hatten wir gestern in Ostfinnland :003: Heute ist er aber schon wieder weg.
An den Klang unseres Flügels habe ich mich innerhalb des letzten Jahres nun gewöhnt. Manchmal kommt er mir halt ein bisschen hart vor und mit diesem Versuch wollte ich eben rausfinden, ob der Raum an sich eine Rolle spielt. Wenn er das nicht tut, dann bliebe wohl noch das Intonieren in eine weichere Richtung. Der Anschlag ist schon fester bei uns, da muss ich mich auf den Unterrichtsinstrumenten erst mal neu einstellen, die einen leichteren Anschlag haben.
 
Mir ist der Anschlag zu weich bei Schiedmayer, ich bevorzuge einen klaren, harten Anschlag, einzige Möglichkeit, eine hohe Wiederholrate umzusetzen. Wer genügend Geld hat, nimmt wohl den Bösendorfer, Kawai ist eine Alternative
 
Da sieht man mal, wie unterschiedlich sich selbst Flügel derselben Marke anfühlen oder wie unterschiedlich verschieden Spieler sie empfinden. Ist dein Schiedmayer eigentlich ein Schiedmayer & Soehne oder ein Schiedmayer Pianofortefabrik? Das sind ja verschiedene Fabrikate.
 
Steht nur Schiedmayer drauf, letztlich ist es halt eben eine Preisfrage, Geschmack , Stil und Musikempfinden aber sind es nicht. Ich bin mit dem Teil nicht glücklich, sondern nur froh, dass ich darauf spielen kann. Spiel mal einen Bösendorfer, dann weißt du, was ich meine, da kommen auch Steinway usw nicht mit
 
Wie viele Steinways und Bösendorfer hast Du denn schon einmal angespielt? In dieser Premiumklasse habe ich Schwierigkeiten, ein eindeutiges Ranking festzulegen und würde es immer vom konkreten Instrument abhängig machen.
 
Ebenso würde ich die Marke Schiedmayer nicht schlecht machen, sondern Mal die Mechanik regulieren lassen und intonieren. Ich habe schon auf sehr guten Schiedmayer Flügeln gespielt.
 
Um mal Deine Frage zu beantworten: ich kann auch keine signifikanten Unterschiede feststellen. Zumal sich durch die unterschiedlichen Flügelpositionen und gleichzeitig die feste Mikroposition ja schon Unterschiede in der Aufnahme ergeben, wird sowas wahrscheinlich eh schwer zu hören sein.
 
Da sieht man mal, wie unterschiedlich sich selbst Flügel derselben Marke anfühlen

Darüber habe ich mich im Mai 2012 auch sehr gewundert.

Den ersten neuen Bösendorfer 225 habe ich im ehrwürdigen Gebäude des Musikvereins angespielt. Er hat mir gefallen, mich aber nicht vollständig überzeugt. Am nächsten Tag wurden mir im Auswahlzentrum in Wiener Neustadt drei 225er präsentiert. Alle vier hätten unterschiedlicher nicht sein können.

Der erste in Wiener Neustadt war widerbrostig, "lass mich in Ruhe!", schien er mitzuteilen, er schien sich mir verweigert zu haben, es ging so gut wie gar nichts.

Der zweite: "Ja, ist ja ganz nett mit Dir, aber warm werden wir zwei nicht miteinander".

Der dritte, ich habe nur wenige Takte gespielt und verdutzt innegehalten: "Nimm mich!", schien er mir bedeutet zu haben. Ich habe wie angewurzelt am Flügel gesessen und der Verkaufsleiter wollte wohl gerade sagen, dass sie derzeit keine weiteren in der Auswahl haben. Fast erstaunt über mein "der ist es!", hat er ein Schild mit der Aufschrift "Verkauft" auf den Flügel gestellt.

Wenn schon "baugleiche" Flügel einer Modellreihe so große Unterschiede offenbaren - so jedenfalls habe ich sie nach 8 1/2 Monaten am Klavier wahrgenommen - wie groß sind sie dann erst bei verschiedenen Herstellern?!
 

Mir kamen Positionen 1 und 2 klanglich differenzierter vor. Ist aber vielleicht Einbildung!
 
Man muss Hören erleben können, dann versteht man den Unterschied. Bis heute ist es außerdem nicht geklärt, woran es eigentlich liegt, dass Instrumente eines bestimmten Herstellers eben klingen, wie sie klingen. Sonst wäre es ja zu leicht, das nachzubauen. Es geht wohl weiter als die Bauart bis hin zu den Materialien und deren Verarbeitung. Jedes Musikinstrument ist ein Kulturprodukt.
 
Klar. Und wenn deine Vorliebe bei Bösendorfer liegt, ist es auch ok. Die Schiedmayer aus Deutschland waren/sind aber keine schlechten Instrumente. Unter dem Label Schiedmayer gibt es leider auch billige Chinaflügel.
 
Unter dem Label Schiedmayer gibt es leider auch billige Chinaflügel.
Das wusste ich noch nicht! Dieses Label von Yoga sieht nicht so aus, dass es mit S & Soehne oder der S Pianofortefabrik zusammenhängt. Zumindest sehen die alten Label ganz anders aus. Vielleicht handelt es sich da um eine Neuproduktion?

In einer Piano Metropole in Holland finde ich gerade neue "Schiedmayer"-Klaviere und -Flügel, die wohl nicht so viel mit den alten Herstellern zu tun haben (leider mit sehr wenigen Infos zu den Instrumenten). Kein Wunder also, wenn sich die Empfindungen und Meinungen so unterschiedlich anhören. :003:
 
richtig. aber die Bösendorfer haben das nicht
 
Seit etwas über einem Jahr steht der Schiedmayer-Flügel von ca. 175 cm länge in unserem Wohnzimmer. Den ersten Jahrezyklus hat er hier also hinter sich und die letzte Stimmung war im Frühjahr. Im August war er nicht mehr so schön anzuhören, aber jetzt hat sich die grösste Verstimmtheit wieder gelegt.

Gestern hatte ich eine Stunde Zeit, ein paar Aufnahmen ohne das Mitsingen unseres Dackels zu machen. Seit längerem hatte ich vor, den Flügel ein bisschen zu bewegen, um herauszufinden, ob sich der Klang im Raum dadurch ändert. Der Flügel steht in einer Raumecke parallel zur Wand (Position 0). Zur Positionsänderung habe ich ihn dann vom Ende her in den Raum hineingezogen, so dass in Position 2 vielleicht ein Winkel von 45 Grad im Vergleich zur Ausgangsposition erreicht wird. Beim Spielen hatte ich dann subjektiv die Empfindung, dass er im Diskant nicht ganz so schrill klingt wie sonst. Aber jetzt beim Vergleich über das Video höre ich dann doch keine Unterschiede in den Positionen. Seht oder hört ihr das auch so?



Hat jemand vielleicht einen Tipp, ob es Programm oder Apps gibt, mit denen man solche Aufnahmen analysieren kann, um etwaige Unterschiede sichtbar zu machen?

Viele Grüsse vom Tag mit dem ersten Schnee dieses Winters,
Hellas



Hallo,

hast Du denn schon mal die Mikrophon-Position variiert?
Du erwähnst das nicht weiter.
Entscheidenden Einfluss auf den Klang einer Flügelabnahme ist Art und Position der Mikrophone.
Klangcharakteristik und Bauart. Einige cm hin oder her machen viel aus.
Das ist ebenso eine Kunst, wie ein hochwertiges Instrument zu bauen bzw. dieses zu spielen.

Da würde ich mal noch probieren. ...

Viel Erfolg!
 
Für die Mikrofon-Position habe ich einmal eine eigene Aufnahme-Reihe gemacht. Da es sich aber um um zig Aufnahmen handelt, habe ich es noch nicht geschafft, daraus etwas zu veröffentlichen. Es sind aber ganz klar Unterschiede hörbar. Ich weiss bloss selbst noch nicht, welche der Aufnahmen mir am besten gefällt. :003: Hier in diesem Video ging es mir aber eben nicht um die Mikrofon-Position, sondern herauszufinden, wie sich der Flügelklang in diesem Wohnzimmer verhält. Grosse Unterschiede waren da wohl nicht festzustellen, deshalb bleibt er erstmal an seinem angestammten Platz in der Ecke.
 
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