Flügel unter 200cm Kaufberatung Ratlosigkeit

Geb bloß Obacht daß er Dich nicht noch in anderer Hinsicht versucht über den Tisch zu ziehen.

Dass der Flügel dort bleiben wird wo er jetzt steht, habe ich ihm vor zwei Monaten unmissverständlich mitgeteilt.

Er ist Wiederholungstäter, denn voriges Jahr wollte er mir einen jungen 280VC schmackhaft machen und meinen Wiener dafür in Zahlung nehmen. Aber auch der Bösendorfer bleibt wo er ist, so reizvoll der 280VC auch sein mag.
 
Je höher der ist desto mehr sparst du bei den -33%. :004: Ich drück mal die Daumen für einen unerwarteten Geldsegen woher auch immer.
Ich sags jetzt mal ganz offen - wir reden von 72k Euro (zzgl einem Hygrometer als giveaway:007: )
Zum Glück spiele ich nicht - mein Bauchgefühl sagt einmal ja - und dann wieder nein - und dann wird mir wieder speiübel
Ja - hinsichtlich des Instrumnets an sich - nein - hinsichtlich der monitären Belange
Oder banal formuliert: Darf man sich sowas leisten oder ist man verpflichtet sich was günstigeres mit hoffentlich ähnlicher Qualität zu organisieren?
Stimmt die Qualität bei Bechstein? Das Preis Leistungs Verhältnis?
Ich geh ne Runde grübeln bis morgen
 
Ich sags jetzt mal ganz offen - wir reden von 72k Euro (zzgl einem Hygrometer als giveaway:007: )
Zum Glück spiele ich nicht - mein Bauchgefühl sagt einmal ja - und dann wieder nein - und dann wird mir wieder speiübel
Ja - hinsichtlich des Instrumnets an sich - nein - hinsichtlich der monitären Belange
Oder banal formuliert: Darf man sich sowas leisten oder ist man verpflichtet sich was günstigeres mit hoffentlich ähnlicher Qualität zu organisieren?
Stimmt die Qualität bei Bechstein? Das Preis Leistungs Verhältnis?
Ich geh ne Runde grübeln bis morgen

Ich sag mal so - wenn das Geld da ist, würde ich da zu raten wirklich das Beste zu nehmen.
 
Ich habe eine elemntare Frage zu Anfang ganz vergessen - Stichwort Resonazboden:
S&S fertigt sie als einziger Hersteller selber - der "Rest" kauft die Böden an.
Gibt es diesbzüglich einen elementaren Qualitätsunterschied - oder ist das schlicht und ergreifend egal?
 
S&S fertigt sie als einziger Hersteller selber - der "Rest" kauft die Böden an.
Wer hat Dir des verzählt?

Fazioli zum Beispiel fertigt auch seine eigenen Resonanzböden, wie auch andere Pianofortefabriken.

Natürlich gibt es auch Firmen, welche ihre Resonanzböden "fremdbeziehen" , aber auch da gibt es qualitative Unterschiede.

Ein Billigboden Made in China ist natürlich nicht empfehlenswert.

Nur wenn Dir ein S&S gefallt, dann kauf ihn - nur anspielen solltest ihn vorher, die können auch sehr unterschiedlich ausfallen.
 
Bei Resonanzböden ist meiner Meinung nach weniger wichtig, WER die fertigt, als die Frage, aus welchem Holz. Hier in Europa werden immer die Sagen und Märchen und Wahrheiten erzählt vom Val di Fiemme, Fleimstal in Tirol etc., wo Fazioli das Holz der Gedrehten Haselfichte her habe, wo zuvor auch die berühmten Geigenbauer aus Cremona das Holz angeblich hergehabt hätten, und auch die Fa. Strunz in Bayern.

Steinway kauft in Kanada und Alaska das Sitkaholz, eine andere Fichtenvarietät.

Bzgl. Cremona hörte ich mal eine andere Wahrheit oder "Wahrheit"; dass die Cremonenser ihr Klangholz aus verschmadderten Becken bei venezianischen Holzhändlern gekauft hätten, Holz, das paar Jahre in Wasser gelagert war, und deren Lignin-Bindemittel in der Zwischenzeit von anaeroben Bakterien weitenteils aufgefuttert worden sei, sodass es das leichteste Fichtenholz ever geworden sei, und daraus machte man dann die Klangböden der Violinen von Amati, Guarneri, Stradivari und anderen.

Muchas speculationes.

Heute kann man wieder klasse Violinen kaufen, in der Qualität einer Strad, satt fünfstellig, und das Holz kommt aus Tirol.

Das Holz der alten Venezianer hingegen kam großenteils aus der Ecke des früheren Jugoslawien, den Gebirgsregionen des heutigen Kroatien und Serbien.

Der US-amerikanische, heute in Tschechien ansässige Nachbauer derer Klaviere nach Machart Pleyel, Erard, Stein et cetera, Paul McNulty, lebt deswegen in Tschechien, weil damals das Klangholz aller Wiener maßgeblichen Klaviermacher von dort stammte.

Es ist also vielfältig. Vielleicht ist weniger wichtig, dass das Klangholz aus der Varietät der gedrehten Haselfichte komme oder aus der Sitkafichte, oder nach alt-amerikanischer Sitte einst aus den Appalachen-Höhen, als dass es eher sorgfältig gut abgelagert ist und von den "richtigen" Bakterien verstoffwechselt und lignin-befreit wurde?

Je ne sais-pas.

Ich bin Cartesianer. Ich bin kein Klavierbauer. Ich weiß, dass ich nichts weiß.
Ich weiß aber, dass das Holz meines Flügels noch original uralt von der Appalachenweißfichte ist, als einer der sehr sehr sehr wenigen Steinies..., und ich höre das, dass das anders ist als der Sitkakram. Nur nutzt mir das nix, denn wenn kaputt, dann seit ca. 1925 unwiederbringlich.
Also ausspänen, reparieren. <achselnzucken>
Es ist, wie es ist, du kannst nicht alles "original" reparieren.
Und du kannst nicht alle Lügner zum Klangkomponieren und -kompostieren stets erschlagen, ist leider ein No Go... ;-)
 
@hasenbein Ich verstehe, was Du meinst - ich kann Dir aber nicht Recht geben - meine Frau (und ich ebenso) würden kein Instrument kaufen, weil ein Pianist - und möge er auch noch so erfahren sein - auf Grund Seiner Spielart dazu rät.
Das wurde auch nicht in der Form behauptet. Das Wichtigste ist, dass ein Profi Unzulänglichkeiten erkennt, die anderen beim kurzen Probespielen nicht auffallen, sondern schlimmstenfalls 2 Monate nach dem nicht mehr rückgängig machbaren Kauf. Sowohl man selber als auch der Profi sollten das Instrument für gut befinden.

Da deine Frau schon lange spielt und sich ihre Art zu spielen vermutlich nicht mehr stark ändern wird, sollte vor allem ihr das Instrument zusagen. Wenn etwas nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik ist, aber ihr gefällt, ist es in Ordnung. Alte Flügel haben zB kleinere Dämpfer, sind dadurch etwas leichtgängiger und haben etwas mehr Nachhall - was manchen sogar lieber ist.

Ein 100 Jahre alter Flügel kann wunderbar sein, oder auch eine ewige Baustelle. Um das zu erkennen, sollte der Profi vor dem Privatkauf zur Besichtigung mitkommen. Aber kategorisch ausschließen würde ich solche Instrumente nicht. Mein Ehrbar 8A (170 cm) ist aus 1930. Über die Jahrzehnte wurde er mehrmals serviciert und repariert. Im Originalzustand (damit meine ich nicht "wie 1930" sondern "seit 1930 nicht gewartet") würde ich ihn wohl nicht haben wollen...
 
Oder banal formuliert: Darf man sich sowas leisten oder ist man verpflichtet sich was günstigeres mit hoffentlich ähnlicher Qualität zu organisieren?

Vor wem musst Du denn die Ausgabe rechtfertigen? Den potentiellen Erben?

Die haben im Zweifel an dem Flügel mehr Freude, als sie hätten, wenn ihr das Erbe in Kreuzfahrten und Fernreisen investieren würdet. :004:
 
Ich sags jetzt mal ganz offen - wir reden von 72k Euro (zzgl einem Hygrometer als giveaway:007: )
Zum Glück spiele ich nicht - mein Bauchgefühl sagt einmal ja - und dann wieder nein - und dann wird mir wieder speiübel
Ja - hinsichtlich des Instrumnets an sich - nein - hinsichtlich der monitären Belange
Oder banal formuliert: Darf man sich sowas leisten oder ist man verpflichtet sich was günstigeres mit hoffentlich ähnlicher Qualität zu organisieren?
Stimmt die Qualität bei Bechstein? Das Preis Leistungs Verhältnis?
Ich geh ne Runde grübeln bis morgen

Zunächst: Du bist keinem Rechenschaft schuldig, was Du mit Deinem Geld machst und wofür Du es ausgibt. Hier im Forum dürften die meisten nachvollziehen können, mit dem Geld einen schicken Dreibeiner zuzulegen. Eine zufällig auf der Straße ausgewählte Person wird sich möglicherweise fragen, warum man das Geld für so einen Unsinn verwendet und nicht für einen tollen SUV oder eine Luxus-Kreuzreise.

Zum Preis-Leistungsverhältnis: Ich hatte im letzten halben Jahr die Möglichkeit, auf verschiedenen neuen Bechsteinen zu spielen. Einer war mein Trauminstrument, das war mir nach fünf Minuten klar. Listenpreis war 50000. Meine Begeisterung teilte ich dem Händler und seine Antwort war sinngemäß: Den haben wir vorgestern bekommen und gestern verkauft.
 

Fahr doch mal nach Bayreuth zu Steingräber. Da habe ich neulich einen jungen gebrauchten B192 angespielt, ein Traum (auch optisch!)! Wenn ich nicht schon meinen Yamaha hätte…
 
Danke für die Rückmeldungen
Uns wurde von Bechstein von mehreren Händlern (die selber andere Marken führten - nicht als Vertragshändler wohlgemerkt) immer abgeraten. Nicht direkt - sondern eher subtil - und das ist irgendwie hängengeblieben.
 
Uns wurde von Bechstein von mehreren Händlern (die selber andere Marken führten - nicht als Vertragshändler wohlgemerkt) immer abgeraten. Nicht direkt - sondern eher subtil - und das ist irgendwie hängengeblieben.
Wäre ich nicht bei einem gebrauchten S&S herausgekommen wäre ein neuer Bechstein aus dem "Zentrum Nürnberg" meine nächste Wahl gewesen. Mein Klavierbauer (Martin Münch) - und der stimmt immerhin für Sokolov, Stadtfeld und Co., wenn sie in der Meistersingerhalle spielen - meinte beim letzten Stimmtermin: Bechstein baut (heute) sehr sehr gute Instrumente. Ich würde mich da frei machen. Wenn ihr einen weniger brillanten Klang als den von S&S sucht, ist Bechstein sicher eine sehr gute Wahl. Auch Steingräber würde ich unbedingt einen Besuch abstatten.
 
Die Suche würde ich nicht am Hersteller festmachen, sondern am Instrument.
Selbstverständlich - im Moment hat aber Bechstein die Nase vorne.
Förster gefiel nicht, einen alten Blüthner (der plötzlich die Hälfte kosten sollte, als ich nach Restaurationsdatum und durchgeführten Arbeiten fragte) hätte man in einen Saloon stellen können (der VK nannte das "charmanten Klang") - einen neuen oder neueren Blüthner konnten wir noch nicht anspielen. Das Angebot von Bechstein gilt 14 Tage - na ja - verständlich irgendwo...
Es bleibt spannend
 

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