Flügel und Katzen

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Anja66

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13. Jan. 2015
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Hallo, liebe katzenliebenden Flügelbesitzer!

Ich wollte mal fragen, was so eure Erfahrungen sind: Kann es eine unproblemstische Coexistenz von Katzen und Flügeln geben (ich bin mir bewusst, dass die Frage zu einem Witz hinsichtlich der Doppelbedeutung von "Flügel" einlädt, ich meine natürlich das Instrument)?

Ich habe schon versucht durch die Kombination der beiden Stichwörter im Forum Antworten zu finden und habe hier und da "zwischen den Zeilen" rausgelesen, dass Katzen wohl eher kein wirkliches Problem zu sein scheinen, wenn man einen Flügel hat. Allerdings waren anderer Leute Sorgen eher, dass die Katzen am Klavier kratzen. Ich würde mir hingegen mehr um den Schaden Sorgen machen, wenn eine Katze in den offenen Flügel klettert oder springt. Da müssten doch sicher die Saiten leiden, oder nicht? Aber man kann den Flügel doch nicht nur geschlossen spielen oder wie macht ihr das?

Für die, die der Hintergrund meiner Frage interessiert: Ich habe nicht unmittelbar vor, mir einen Flügel zu kaufen, habe weder das Geld bereit (noch nicht), noch den Platz (noch nicht), noch bin ich gut genug, einen Flügel angemessen zu spielen. Noch nicht. Aber man darf doch träumen (und sich beizeiten anfangen zu informieren und umzugucken), und irgendwann ist man dann doch mal soweit. Ich habe aber Katzen und frage mich, ob ich mir den Traum vom (gebrauchten) Flügel nicht gleich abschminken und mich lieber auf ein gutes Pianino freuen sollte.

Daher wäre ich sehr an euren Erfahrungswerten interessiert.
 
Katzen sind nicht doof. Sie suchen bequeme (warme) Plätze. Auf rasiermesserscharfen Saiten zu balancieren, dürfte wohl nicht dazugehören... Mach Dir keen Kopf!
 
Danke für die schnelle Antwort, Fisherman! Du hast recht, sie mögen es lieber bequem, aber sie sind auch außerordentlich neugierig. Ich bin mir sicher, dass jede meiner Katzen mindestens einmal versuchen würde, das Innere des Flügels zu erforschen. Und meine Sorge ist, dass vielleicht schon ein beherzter Sprung Schaden anrichten könnte.
 
Danke für die schnelle Antwort, Fisherman! Du hast recht, sie mögen es lieber bequem, aber sie sind auch außerordentlich neugierig. Ich bin mir sicher, dass jede meiner Katzen mindestens einmal versuchen würde, das Innere des Flügels zu erforschen. Und meine Sorge ist, dass vielleicht schon ein beherzter Sprung Schaden anrichten könnte.
da würde ich mir keine Sorgen machen. Sollte einer Deiner vierbeinigen Lieblinge mal dem Flügel zu nahe kommen, dann kannst Du ja schnell mal laut in die Tasten greifen. Das wird sie sicherlich verjagen. Ein paar Mal wiederholt und die Katzen werden die Lust an dem "jaulenden" Ungetüm verlieren.
 
Danke, Hennessy, für Deine Antwort. Nun, wenn ich an meinem Clavinova übe, stiefelt schon mal der eine oder andere über die Tasten und ist erschrocken über das Geräusch, das er selbst dabei macht (und das sich ja meist eher unharmonisch in das eingliedert, was ich so klimpere). Aber der Klang an sich schreckt sie nicht ab. Sie liegen durchaus neben dem Clavinova (z.B. zu meinen Füßen oder auf dem Kratzbaum daneben) oder sitzen auf dem Instrument, wenn ich spiele.
 
Ich hatte Erfahrung mit einem Flügel und 2 Katzen. An einem Flügel zu kratzen ist für Katzen äußerst uninteressant, denn die Oberfläche ist glatt poliert, so etwas mögen sie gar nicht. Das innere Leben werden Sie schon erforschen wollen. Allerdings hielt ich den Flügel immer bedeckt und eigentlich auch immer geschlossen, weil der sonst viel zu laut war. So war das Innenleben nicht zu erreichen :) Einander jagen und dabei auf den Flügel springen oder über ihn laufen oder darauf schlafen das ist gang und gäbe, hat mich aber in keinster Weise gestört, weil er wie gesagt bedeckt war.
Anders ist es vielleicht, wenn der nicht glatt poliert ist und eine raue Oberfläche hat (k.a. ob es solche Instrumente überhaupt gibt), da kann ich mir schon vorstellen, dass es für eine Katze interessant sein kann an so einem Flügelbein die Krallen zu wetzen.
 
das solltest Du ihnen abgewöhnen, bevor Du den Flügel bekommst. Senf dünn auf die Oberfläche aufgetragen hilft da manchmal.:-D
 
@Aleko: Also Flügel geschlossen spielen. Daran hatte ich auch gedacht. Da ich keine Erfahrung mit Flügeln habe, habe ich allerdings vermutet, dass man das "einfach nicht macht", weil es doch sicher den Klang beeinträchtigt, oder?
Und der bessere Klang ist ja doch das Kriterium für den Flügel. Daher die Überlegung, ob nicht doch Pianino. Oder ist das der falsche Ansatz?

@hennessy: a) und versau mir damit das Klavier? b) und vergrätz mir die Katzen? c) üble Erziehungsmethode. Man kann Katzen auch subtiler klar machen, dass man was nicht will. Aber da das mit trial-and-error passiert, bleibt immer noch der o.g. "eine beherzte Sprung".
 
Ich würde mir hingegen mehr um den Schaden Sorgen machen, wenn eine Katze in den offenen Flügel klettert oder springt.
Die Transportfirma war noch nicht aus der Wohnung, da spazierte meine Katze schon über die Saiten. :-D
Mache einfach nach dem Spielen den Deckel zu und das Problem ist gegessen.
Kratzer an Möbel und Wänden, zerfetzte Zigarrettenschachteln, umgekippte Kaffeebecher, ausgekotzte Haarbälle....ja mein Gott, das gehört eben dazu. Dafür isses halt ne Katze.
 
Danke für die Antwort, Peter. Hört sich so an, als wären die Saiten wohl weitaus weniger empfindlich, als ich dachte. Na, dann kann ich ja doch einen Flügel in Erwägung ziehen! :-D
 
@Aleko: Also Flügel geschlossen spielen. Daran hatte ich auch gedacht. Da ich keine Erfahrung mit Flügeln habe, habe ich allerdings vermutet, dass man das "einfach nicht macht", weil es doch sicher den Klang beeinträchtigt, oder?
Und der bessere Klang ist ja doch das Kriterium für den Flügel. Daher die Überlegung, ob nicht doch Pianino. Oder ist das der falsche Ansatz?.

Geschlossen oder nicht hängt von vielen Faktoren ab: was für ein Flügel, vor allem in welchem Raum steht er, wie nah an den Wänden, wie sensibel bist du bzgl. Lautstärke und bzgl. dessen wie direkt der Klang ist. Dass es den Klang beeinträchtigt, da denkst du etwas in die falsche Richtung. Ein Flügel bleibt ein Flügel (z.B. wegen Spielgefühl) und ein Klavier bleibt ein Klavier egal, ob geschlossen oder nicht :)
Meiner hat für meinen Geschmack z.B. viel besser geschlossen geklungen und auf die Gefahr hin, bei Dir für noch mehr Fragezeichen zu sorgen: meiner war komplett geschlossen, d.h. Deckel war komplett zu und das Notenpult stand auf dem Deckel :)

Kurzum: wenn du einen Flügel willst, dann holt dir selbstverständlich einen, egal wie viele Katzen du hast :) Du wirst dich schon arrangieren, 100% :)
 

Hört sich so an, als wären die Saiten wohl weitaus weniger empfindlich, als ich dachte.
Ich denke schon, dass die Saiten empfindlich sind, vor Allem gegenüber dem Schweiß und was Katzen sonst noch so an den Füßen hängt.
Aber ich habe von noch keiner Katze gehört, die beim Spielen im Flügel ist.
 
@Aleko
Na, das ist doch ein Wort! :puh:
 
@Peter
Ich käme auch nicht auf den Gedanken (Katze im Flügel beim Spielen), wenn mir nicht schon Katzen über die Tastatur gestiefelt oder gar auf die Tastatur gesprungen wären, während ich übte. Aber da das sicher tatsächlich ein unangenehmes Erlebnis sein dürfte, werden sie es wohl nicht mehr als einmal machen.
 
Wir hatten immer Katzen. Wichtig: sie als Katzenbabys von Anfang an an den Klang gewöhnen. Zwei der drei aktuellen meiner Eltern waren kein Problem, der dritte war schon paar Monate alt, zu spät.,,
 
noch bin ich gut genug, einen Flügel angemessen zu spielen. Noch nicht.

Das solltest Du ganz bestimmt überdenken! Es ist völlig egal, wie gut du bist, bereite dich gleich darauf vor, dir den besten zu holen, den du dir leisten kannst, bereuen wirst du es nicht. An einem gut klingenden und gut regulierten Flügel zu spielen (und zu sitzen) macht enorm Spaß, selbst wenn es nur Tonleiter sind (absolut kein Scherz), das wird dich motivieren und insgesamt dafür sorgen, dass du mehr Zeit am Instrument verbringst und so auch schneller voran kommst.
 
Wir hatten immer Katzen. Wichtig: sie als Katzenbabys von Anfang an an den Klang gewöhnen. Zwei der drei aktuellen meiner Eltern waren kein Problem, der dritte war schon paar Monate alt, zu spät.,,

Das kann ich nicht bestätigen. Meine waren schon 6 Monate alt, als sie zum ersten mal den Flügelklang hörten. Etwas irritiert waren sie nur die ersten 2 Tage, danach war es denen völlig egal, ob und was man gespielt hat.
 
Meine Klavierlehrerin hat eine Katze, und sie liebt es, bei geschlossenem Deckel auf dem Flügel zu sitzen oder liegen... anscheinend sind die Klänge und Schwingungen für sie angenehm. Stört mich beim Unterricht nur insofern manchmal, dass sie dabei die Tendenz hat, mich so "kritisch" anzuschauen... als würde sie denken, es sei eh Hopfen und Malz verloren bei dieser untalentierten Schülerin... oder so. Extrem zerkratzt sieht der Flügel mir nicht aus, aber das müsste man sich mal genau anschauen.
 
Vielen Dank für eure Antworten!

@Aleko
Ich lese mich schon eine ganze Weile durchs Forum, und das, was Du rätst, habe ich auch schon mehrfach gelesen, und ich glaube das absolut! Es entspricht auch meinem sonstigen Verhalten: das beste, was ich mir leisten kann. Deshalb reizt mich ja auch die Klavierfrage.

Das Clavinova CLP 470, das ich mir gekauft hatte, um herauszufinden, ob Klavierspielen überhaupt "mein" Hobby ist, wurde vielerorts sehr gelobt, und in dem Klaviergeschäft, in dem ich mir alles mögliche an akustischen und digitalen Klavieren vorspielen ließ, was ich mir irgendwie leisten konnte, gefiel mir nichts wirklich besser. Dazu kommt, dass ich unbedingt was zum Stummschalten brauch(t)e. Aber mittlerweile überkommt mich jedes Mal, wenn ich an einem akustischen Klavier sitze, die Sehnsucht nach eben einem akustischen, weil es durch die ..... Vibrationen (ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll, aber ich bin sicher, ihr versteht, was ich meine) doch ein ganz anderes sensualistisches Erlebnis ist als mit den Lautsprechern eines digitalen. Aber genau dieser Sinneswandel lässt mich vorsichtig sein, jetzt vorschnell ein neues Instrument zu kaufen - abgesehen davon, dass ich zur Zeit wirklich nicht den Platz für einen Flügel hätte (irgendwann aber schon). Mit einem Silent wäre das was anderes. Das könnte da stehen, wo jetzt das digitale steht.

Und jetzt wird auch klar, warum ich die Frage (Schließen sich Katzenhaltung und Flügelbesitz aus?) jetzt schon gepostet habe, obwohl ich mir jetzt definitiv keinen Flügel kaufen könnte: einen Flügel nicht, aber vielleicht ein Silent Piano statt des digitalen. Das macht aber nur Sinn, wenn ich den Gedanken an den Flügel wirklich aufgeben will. Was z.B. der Fall wäre, wenn ihr jetzt geschrieben hättet, dass sich ein Flügel mit Katzen nicht vereinbaren ließe, was aber nicht der Fall ist. Im Gegenteil.

Ich denke, ich warte noch ein bisschen und fang dann langsam an, mich mal "durch verschiedene Instrumente zu spielen" (weshalb ich auch ein bisschen mehr spielen können möchte, und mit mehr Spielerfahrung weiß ich auch besser, was ich wirklich will und was mir wirklich wichtig ist). Wie ich vielfach gelesen habe: Nur so findet man "sein" Instrument.

Dass Klavierspielen mein liebstes Hobby ist, daran habe ich keinen Zweifel, auch nicht, dass die Liebe mit mehr Können noch mehr wachsen wird. Ich spiele jetzt schon, sooft ich es einrichten kann, auch wenn ich dann eine Stunde weniger Schlaf habe. Und das mit einem elektronischen Gerät! Umso größer wird der Suchtfaktor mit einem "echten" Instrument! (Ja, auch elektronische Geräte sind echte Instrumente, aber ich denke, ihr versteht, was ich meine).
 
Hallo Anja,

ich habe auch mit einem CLP 470 angefangen und im ersten Jahr war der gefühlte Unterschied zum Klavier meiner Lehrerin nicht bedeutend. Aber mit zunehmender Spielerfahrung und damit dann auch offenerem Ohr und Seele für den Klang und auch Lebendigkeit des "richtigen" Klaviers habe ich mehr und mehr die Lust am Clavinova verloren. Durch einen Zufall konnte ich dann ein recht gutes und günstiges Klavier kaufen und spätestens ab da hab ich dann den Klang des Clavinovas nicht mehr ertragen können. Ich habe es zunächst behalten um Abends zu üben - aber spätestens nach einer halben Stunde habe ich (genervt von den digitalen Tönen) das Üben aufgegeben. Jetzt habe ich seit ein paar Wochen einen schönen kleinen Stutzflügel und auch der ist wieder ein toller Fortschritt zum Klavier (obwohl noch unreguliert). Es klingt einfach räumlicher, offener, schöner etc. als ein Klavier - aber nicht nur das, schön ist auch mit dem Gesicht zum Raum zu sitzen und nicht eine Wand anstarren zu müssen. Das hebt das subjektive Wohlfühlgefühl nochmal an...
Auch ich finde den Klang bei geschlossenem Flügel schöner als in geöffneter Position, das kann aber daran liegen, dass er auf "rohem" Parkett steht...
Was ich damit sagen will: Es kommt nicht darauf an wie gut du schon spielen kannst, ein (funktionierender und nicht abgespielter) Flügel ist immer die bessere Wahl!

Grüße Harald
 

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