Hi Frank,
zu den Oktav-Parallelen (Stimmen in paralleler Bewegung):
Es gibt in der Musiktheorie komplexe Stimmführungsregeln und da wird der Begriff definiert und sozusagen "verboten".
Aber hier hat man mMn ein gutes Beispiel, daß man komplexe Regeln gar nicht benötigt, sondern es hört sich halt einfach irgendwie falsch, "schwach" an. Die erste Stelle ist in Takt 5 (mit Auftakt gerechnet): Im Bass und Melodie wird parallel e und g gespielt.
Noch eine Erklärung warum das nicht gut ist:
1.) Der 2-stimmige Satz reduziert sich dadurch auf einmal zu einem 1-stimmigen (warum? Gibt es dafür einen musikalischen Grund?).
2.) Dadurch, dass beide Töne gleich sind, ist keine Harmonie (Akkord) mehr definiert (das ist schlecht, ausser es ist gewünscht).
Aber natürlich ist das hier nicht so tragisch, da hier kein "echter" mehrstimmiger Satz gemeint ist, sondern nur ein sich wiederholendes Begleitpattern, das für jeden Takt die Harmonie/Akkord definiert.
Zu deinem Text:
Ich hab' kurz reingeschaut. Ich finde es schwierig solche Regeln allgemeingültig aufzuschreiben, aber es ist sicherlich für deinen Lerneffekt sehr gut. (erst wenn man etwas aufschreibt, versteht man es)
1.) Deine Regeln, da es Regeln sind, müssten ja in jedem musikalischen Kontext funktionieren und das müsste auch bewiesen werden und da wird es schwierig (sowohl vom Funktionieren als auch vom Beweis

).
2.) Solche Regeln sind auch abhängig vom musikalischen Stil (und Geschmack). Wenn man das Stück als Rockstück spielt wären wieder ganz andere Regeln notwendig, als wenn man es als leichte Jazz-Ballade spielt (beides wäre mMn adequat).
Zum rockiger spielen:
Das wäre zB so eine Bassfigur, wie in deinem ersten Pattern.
Gruß
PS: Eine Quint-Parallele tritt auch noch auf.
