Film-Boykott bei minderwertiger Filmmusik?

Natürlich muss noch das jetzt kommen...

An die Kinderhymne hat sich das 1990 gegründete Vierte Reich dann doch nicht gewagt.

Soll zu beiden Melodien passen, es gibt auch eine eigene Melodie.

Aber da ist doch Völkerfreundschaft drin?!

Lieber nicht besingen, man wollte weiterhin noch Feindbilder.
 
Also ich weiß, daß Vladimir Putin sehr gerühert war als vor Jahren die russische Nationalhymne erklang.

Bundeskanzlerin Frau Dr, Angela Merkel nahm unsere Nationalhymne eher mit gelassener Fassung.

Sind wir Deutschen denn heute nicht mehr in der Lage, unserer Nationalhymne noch mit Emotionen zu verbinden?

Dann ist es ja kein Wunder mehr, daß minderwertige Musik auch als Filmmusik dahergenommen wird.

In Wagners Walküre habe ich mit den Tränen zu kämpfen gehabt, als Wotan die arme Brünnhilde fast zum Tode verurteilte.
 
Der Walkürenritt als deutsche Nationalhymne wäre cool. "Hojo tohoo". Reicht. Und mit obligatorischer Kissenschlacht.

Emotion würde ich persönlich spüren, wenn die Geschwisterlichkeit mit anderen Völkern besungen wird. Eben wie in der Kinderhymne.

Deren Text übrigens jahrelang hinterm Reichstag an einem Haus als riesiges Graffito zu lesen war.

Ich bin innerlich (noch) kein Weltbürger, aber aus eigener Anschauung definitiv Europäer. Und Russland gehört dazu.
 
Sind wir Deutschen denn heute nicht mehr in der Lage, unserer Nationalhymne noch mit Emotionen zu verbinden?

Wer sind denn "wir Deutsche"?

Und:
"Einigkeit und Recht und Freiheit"
Ah, ja, ich sehe, sie haben vor Ort Deutschland in Afghanistan geholfen. Leider als Subunternehmer, wir können sie leider der Evakuierung nicht berücksichtigen. Vielen Dank für ihre Mitarbeit. (Damit sich 2015 nicht wiederholt, hat D vorsichtshalber ab 2016 die Helfer in Subunternehmen ausgelagert. Dann muss man die auch nicht retten. Sehr praktisch) Von "Anstand" steht nix in der Hmyne!!

Grüße
Häretiker
 
Im übrigen, Reschpekt. Nicht jedes Forum schafft es sooooo schnell, eine harmlose Fragestellung in einen politischen Grundsatzstreit umzufunktionieren.
Naja, was meinst wohl warum ich aus den meisten Foren selbst als Admin rausfliege?

Aber @Peter kennt mich - die Debatten welche wir mitunter führen, sind schlimmer als so manch eine Bundestagsitzung - und ich pflege ja auch durchaus zu polarisieren.

Aber es macht auch eine Demokratie aus, sich politisch streiten zu können und Politik ist bei Musikern kein unerhebliches Thema.

Wenn L.v. Beethoven, W.A. Mozart oder Richard Wagner hier schreiben würden....ja, dann ginge es wohl richtig zur Sache.

Ich für meinen Teil bin froh, daß auch hier gesellschaftspolitische Themen geduldet werden.
 
Im übrigen gibt es ned bloß Filmmusik, sondern auch PC Musik:

 
Der musste jetzt sein.

Im übrigen, Reschpekt. Nicht jedes Forum schafft es sooooo schnell, eine harmlose Fragestellung in einen politischen Grundsatzstreit umzufunktionieren.

Ich fand die Ausgangsfragen ein bisschen provozierend. Ob das nun Deinerseits bewusst, unbewusst oder kalkulierend war, keine Ahnung.

TEY-Hasser, "Lautsprecher Aus"-Fraktion, das klingt nicht nach neutraler Formulierung für einen ergebnisoffenen Meinungsaustausch. Oder, anders formuliert: hätte ich diesen gesucht, hätte ich eine andere Wortwahl walten lassen.

Vielleicht bin aber nur besonders empfindlich. :-) Aber beim Lesen des OP hatte ich schon eine gewisse Stimme im Kopf und die klang jetzt nicht neutral.

Grüße
Häretiker
 

Da zu bekenne ich mich - aber ich bin ja auch nur ein lumpiger Tanz und Unterhaltungsmusiker, da muß ich die hohe Kunst dieser Herren ja nicht verstehen müssen :rauchen:

Gibt ja noch mehr Stereotypen, die beim ersten oder beim zehnten Mal noch als halbwegs neu durchgehen können. Wenn aber auf jeder Firmenseite dümmlich grinsende Menschen, mindestens ein dunkel pimentierter und ein Asiate, mindestens eine Frau, alle schauen auf den ComputerbIldschirm und einer zeigt was ... ausgelutscht hoch zehn wie Versicherungsreklamen-Satie.

Oder ich schaue ja schon mal Videos über Autos. Nein, ich will keine Halbsekundenschnitte, bei dem irgend ein Detail gezeigt wird, mit leichter Bewegung im Motiv und komischer Beleuchtung. Oder irgendwelchen orchestralen Soundtracks mit Pauken und Stakkato-Chören, ich will wissen wie der Motor klingt. Na, außer bei Tesla und Co., vielleicht.

Das sind halt immer wieder die gleichen platten Stereotypen. So wie @hasenbein ja schon geschrieben hat.

Da bleibe ich doch lieber das, was ich schon immer war: Außenseiter, Nicht-Zielgruppenmitglied. Selbst gewählt. Vielleicht verstehe ich die Menschen auch einfach nicht! :-) Wobei es ja einige gibt, die ich sehr wohl verstehe, aber die finden auch Versicherungsreklamen-Satie, Halbsekundenschnitte, Stakkatochöre und grinsende Bildschirmglotzer halt auch dämlich.

"Da weiß man, was man hat. Guten Abend."
-- Fernsehphilosoph

Grüße
Häretiker
 
Gibt ja noch mehr Stereotypen, die beim ersten oder beim zehnten Mal noch als halbwegs neu durchgehen können. Wenn aber auf jeder Firmenseite dümmlich grinsende Menschen, mindestens ein dunkel pimentierter und ein Asiate, mindestens eine Frau, alle schauen auf den ComputerbIldschirm und einer zeigt was ... ausgelutscht hoch zehn wie Versicherungsreklamen-Satie.

Oder ich schaue ja schon mal Videos über Autos. Nein, ich will keine Halbsekundenschnitte, bei dem irgend ein Detail gezeigt wird, mit leichter Bewegung im Motiv und komischer Beleuchtung. Oder irgendwelchen orchestralen Soundtracks mit Pauken und Stakkato-Chören, ich will wissen wie der Motor klingt. Na, außer bei Tesla und Co., vielleicht.

Das sind halt immer wieder die gleichen platten Stereotypen. So wie @hasenbein ja schon geschrieben hat.

Da bleibe ich doch lieber das, was ich schon immer war: Außenseiter, Nicht-Zielgruppenmitglied. Selbst gewählt. Vielleicht verstehe ich die Menschen auch einfach nicht! :-) Wobei es ja einige gibt, die ich sehr wohl verstehe, aber die finden auch Versicherungsreklamen-Satie, Halbsekundenschnitte, Stakkatochöre und grinsende Bildschirmglotzer halt auch dämlich.

"Da weiß man, was man hat. Guten Abend."
-- Fernsehphilosoph

Grüße
Häretiker
In bezug auf Kunstprodukte sein "Außenseitertum" auszuleben geht ja auch noch gut. Ist halt letztlich folgenlos und reine Geschmäcklerei bzw. reines "Signaling" - im Grunde nicht viel anders, als wenn die Tochter aus wohlbehütendem Hause in ihre "rebellische" Phase kommt, sich komische Frisuren macht, sich überall Metall reinpiekst und sich nun "Punk" nennt.

In den Bereichen, wo es tatsächlich auf etwas ankommt und es tatsächlich Folgen hat, wenn man "Außenseiter" ist, wird der Nonkonformist heutzutage jedoch nicht mehr als cooler Rebell gesehen, den man insgeheim beneidet (oder als Frau begehrt), sondern zunehmend als Spinner, ja als Gefahr. Weil er sich behaupteten und weithin geglaubten "alternativlosen Pflichten" entzieht.

Stattdessen wird staatlich gefördertes Pseudo-Rebellentum wie z.B. FFF aufgebaut.
 
In bezug auf Kunstprodukte sein "Außenseitertum" auszuleben geht ja auch noch gut. Ist halt letztlich folgenlos und reine Geschmäcklerei bzw. reines "Signaling" - im Grunde nicht viel anders, als wenn die Tochter aus wohlbehütendem Hause in ihre "rebellische" Phase kommt, sich komische Frisuren macht, sich überall Metall reinpiekst und sich nun "Punk" nennt.

Ich habe da immer schon anders getickt. Rein persönliche Sache. Ich muss auch keinem was zeigen. Und mehr als einmal habe ich mir gewünscht doch 'normaler' zu sein, das hätte (insb. in der prä-WWW-Ära) massiv den Prozess vereinfacht an Musik zu kommen. Habe einige Zeit gebraucht, bis ich das akzeptieren konnte. ("Mit der Musik, die Du hörst, kriegst Du nie 'ne Freundin!" Kommentar eines Nachbarn, der mal spontan auf einen Kaffee vorbei kam und mitbekam, was ich so höre.)

Hat nix mit 'Signaling' zu tun, denke ich. Hier rede ich darüber, ist ja auch ein Forum. Ich rede ansonsten ja nicht andauernd darüber wie 'anders' ich bin und hausiere damit (was man z.B. Veganern nachsagt). Und ich definiere mich auch nicht darüber oder mache das optisch erkennbar. Warum auch!?

Grüße
Häretiker
 
Eigentlich nur zwischen Richard und 's Wolferl, oder?:konfus:
 
Ich fand die Ausgangsfragen ein bisschen provozierend
Diplomatie ist nicht so mein Ding, und ich bringe es gern knapp aber dafür klar auf den Punkt. Ich weiß, dass das nicht jedermann gefällt, aber damit muss und kann ich leben. Was meine ursprüngliche Fragestellung betrifft, bereitet es mir auch keine schlaflosen Nächte, wenn ich keine ernsthaften Antworten erhalte, warum auch? Stelle aber immer wieder fest, wie schnell hier statt sachbezogenen Beiträgen Laberei überhand nimmt, die die langjährigen Insider goutieren mögen. Ich sags mal so, eigentlich braucht es hier kein Subforum "Plauderecke" :lol:. Na gut, ist ja in vielen anderen Foren auch nicht anders.

Aber es macht auch eine Demokratie aus, sich politisch streiten zu können und Politik ist bei Musikern kein unerhebliches Thema.
Auch ich streite mich durchaus über Politik, wobei das auch seine Grenzen hat, wenn das Gegenüber nicht an einer sachbezogenen Diskussionsweise interessiert ist. Ich wüsste auch nicht, warum ich spezifisch mit Musikern diskutieren müsste, sind für mich Menschen wie andere auch.
Ich für meinen Teil bin froh, daß auch hier gesellschaftspolitische Themen geduldet werden.
"Willkommen bei clavio.de - der Plattform für Pianisten! Hier hast du die Möglichkeit, Informationen zu allen relevanten Themen für und von Tastenfreunden aller Art zu bekommen. Egal ob es um Piano, E-Piano, Orgel, Klavier oder um einen Flügel geht - alle Fragen zu Produktneuheiten, Spieltechniken oder Lehrmaterialien für Pianisten und Keyboarder werden hier in unseren Foren besprochen. "
 
Vor kurzem mit Verspätung Nomadland gesehen. Es gruselte leicht, ein Sozialdrama zu sehen, gefiel mir dann doch sehr gut. Francis McDormand spielt wie immer präzise, unaufgeregt, die Szenerie der Wohnungslosen liebevoll eingefangen, wenig aufdringliches, man kam den Menschen näher, der individuellen Biographie. Es ruht, bis es ein paar Zuspitzungen gibt, eine Person ist dem Tode geweiht, ein Begehren erwacht. Alles eingebettet in der gleichgültig überdauernden Landschaft von Nevada. Toll!

Und während ich mich immer mehr eingrovte in den Film, eine Pause, Klaviermusik und ich dachte, man, man, man, das muss jetzt nicht sein, regelrecht verschreckt aufgefahren wie plan einem der Klaviersound mit suggestiver Eindösung untergeschoben wird. Kam dann noch ein zwei Mal, beim Abspann aufgemerkt, wer für die Musik verantwortlich war; Einaudi hieß er.

Und kurz recherchiert und erstaunlich. Einer meiner allerliebsten Filmregisseure der Gegenwart lautet Hirokazu Koreeda. Shoplifters hatte mich komplett weggeschossen, gleiche Meisterschaft, was das Kammerspiel zwischen Menschen betrifft wie Ozu, aber heiterer, gegenwärtiger. Der letzte Regisseur von dem ich dann konsequent alle Filme ansah und jeder ist fantastisch. Die Plotaufbaue minutiös durchdacht. Und jetzt: Filmmusik zu The Third Murder, nicht einer seiner besten, aber trotzdem sehr gut: Einaudi. Damals nicht aufgestoßen, aber beim Wiederhören erinnert, dass ich es damals schon irritierend fand, wie an entscheidenden Stellen die Musik stört, unnötig behauptet.

Und sehr schade und unverständlich, warum das so vermasselt wurde. Gegengift, bei YouTube Neil Brand und Vertigo eingeben, so geht es doch auch. Neil Brand eh ein Schatz, vor ein paar Monaten Hitchcocks Lodger mit seiner Musik gesehen, sehr viel Spaß gemacht, seine Dokumentation auf BBC „Sound of Cinema“ extrem sehenswert. Einige Interviews mit Leuten wie Angelo Badalamenti, Lilo Schifra (Wow, wow, wow). Ach Koreeda, werde alle Filme weiter begeistert folgen, aber bitte nicht das nächste Mal Einaudi, gibt doch Hildur Guðnadóttir.

Die Frage, was man oberflächlich als Banalsound empfindet nicht gleich Banalsound seltsam. Bei Keith Jarretts Tokyo Encore könnte man auch an Einaudi denken. Unterschied vermutlich, das sehr viel bessere Klavierspiel, was bei dem Pulsgefühl anfängt und dem Anschlag nicht aufhört, die Offenheit gegenüber des Fortgangs.
 
Wie findet ihr eigentlich Michael Nyman als Filmkomponist? Den Zweck, den eine solche Musike hat, erfüllt sie, m.m.N. ganz hervorragend. Ein weiterer Film, der ohne TEY Musik nicht denbar wäre, ist Koyaanisqatsi. Es bringt halt zusammen mit den Bildern sehr viel Rhythmus in den Film.

Oder spielen hier Reich, Nyman und Glass eine Liga über TEY? Nun, die Forenmaßsstäbe kenne ich nicht, aber ich behaupte, diese Musik ist genau richtig. Komplexere Musik würde in diesen Fällen von der Sache ablenken.





 
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