Feurig 218 gebraucht, Preis und Erfahrungen

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Thomas

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22. Jan. 2014
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Hallo,

Ich bin Anfänger (2 Jahre) und stehe vor dem Sprung vom digi zum Akustischen.

Wie in vielen Anderen Beiträgen schon diskutiert - was solls denn werden.

Nachdem ich ua schon mehrere Fachgeschäfte besucht habe, habe ich ein Auge auf folgendes Angebot geworfen.

Feurich 218, 3 Jahre alt (vorher Verleih für diverse Veranstaltungen), neu überarbeitet von Feurich, 5 Jahre Garantie, Werkstätte hätte ich dann auch in meiner Nähe, € 14.000 inkl. Transport

Und jetzt - TATAAAA - meine überraschende Sicher einfach zu beantwortende Frage: Soll ich Zuschlagen?

Spatz beiseite: ich bin für jede Anregung und Erfahrung dankbar.
 
Ja, bezeichnet mit Pedale harmonique

ach ja -soll natürlich Feurich heißen (danke Autokorrektur)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Grad letztens hat hier einer genau diesen Flügel im Alter von 3 Jahren für 7500.- gekauft, allerdings von privat. Müßte hier bei den Klavierkaufthemen noch zu finden sein, Thema hieß "mein Drittflügel ist da" odef so.

Gruß
Rubato
 
Grad letztens hat hier einer genau diesen Flügel im Alter von 3 Jahren für 7500.- gekauft, allerdings von privat. Müßte hier bei den Klavierkaufthemen noch zu finden sein, Thema hieß "mein Drittflügel ist da" odef so.

Gruß
Rubato

Ich finde auch, daß der Preis nicht so dramatisch unter dem "Straßenpreis" für nagelneue Exemplare liegt.
 
Ouh, sind die FeuLichs soooo billig? Das ist ja heftig, wenn man die "Urmarke" im Hinte4rkopf hat...
 
Die Feurich 218 sind zwar in China gebaut, haben aber eine hochinteressante Grundkonzeption. Das vierte Pedal ist ein dickes Plus. Verhandele noch bezüglich des Preises. Wenn der Flügel dich wirklich anspricht, kannst du ihn kaufen.
 
Der Threadersteller sollte nicht unbedingt auf das platte China-Bashing hören. Chinesen-Klaviere sind - wenn sie alt sind, und wenn sie aufrecht stehen- oft Mist, ja. Aber...

Es ist ein relativ junges Instrument, es ist relativ groß schon, sieben Fuß, es ist aus der vermutlich besten chinesischen Fertigung, der einzigen, in der mit Chen Hailun und seiner Frau waschechte Privatunternehmer das Sagen haben und keine kommunistischen Staatsmafiosi.

Ich mag auch lieber alte Instrumente aus anderen Ecken der Welt.

Aber unter denen, die aus China kommen, sind die bei Hailun in Ningbo hergestellten Flügel mit die besten, die es (aus China) gibt. Die Chinesen haben sehr viel gelernt in den vergangenen Jahren.

Und der 218er FeuLich (L=China, denn die können ja, "weiß" man, kein "R" splechen)... , da müssen sich SEHL viele eulopäische Klaviele und Flügel stlecken, stlecken, stlecken, um da helanzukommen.

Wenn der Sevenfooter Feurich gefällt, und mit dem Pedale Harmonique ist es ein relativ junger Flügel, dann darf man sagen, ran.

Problem ist allenfalls, FALLS man sich doch mal noch, in einigen Jahren dann mal, einen DEUTSCHEN Feurich (nun J.F.) , einen Förster, einen Schimmel, einen Shigeru, einen Grotrian, einen Bechstein, einen Steinway, einen Ravenscroft, einen Fazioli etc. würde gönnen WOLLEN, dann gibts für den 218er kaum noch Geld.

Das ist generell DAS Problem bei Chinesenklavieren, dass die Kohle allerweitenteils kein "Invest" ist in einem Sinne, dass man von dem ausgegebenen Geld nochmal entscheidend etwas wiedersähe. Der Wert ist ein intrinsischer: er liegt in der Nutzung, in der Vervollkommnung der eigenen Fähigkeiten.

Auch bei ilgendwelchen spätel dann mal notwendigen Sanielungen: gleiches Ploblem. Es lohnt nicht so lichtig.

Mir ist der Preisbereich 10-15.000 Euro eh ein heikler. Es gibt teure Klaviere, die darin liegen. Es gibt praktisch keine europäischen Flügel, die man neu dafür kaufen könnte. Man wird bei Flügel-Haben-Wollen! nur dann glücklich, wenn man alte Instrumente mag UND wenn man deren Zustand vernünftig checken, beurteilen kann.

Die normale Preislage der Traumgröße privater Klavierspieler, der Sieben Fuß lange Flügel, ist normalerweise noch wieder GANZ woanders. Memento: es ist ja kein Problem, 89.000 Euro für einen Sevenfooter zu lassen...

15k ist da schon ein SEHR interessantes Angebot für einen relativ jungen Siebenfüßer. zumal aus einer relativ "anständigen" Fertigung, in der auch sehr viele Pianobauer, Europäer herumschleichen, um die Ressourcen von Chen Hailun für jeweils ihre Zwecke zu nutzen. Das ist nicht nur diese Wiener Truppe um den Herrn Bittner mit seiner Chinesin, auch Amerikaner kaufen da recht gerne ein. zB zum Veredeln kauft Richard Galassini, Mitinhaber der Cunningham Piano in Philadelphia, die gleichen 218er Hailun-Instrumente als "Rohflügel" ein und veredelt sie dann daheim in Philly.

Diese Hailun-Dinger verkaufen sich in den USA , relativ gesehen in einem schlappen Markt, noch wie geschnitten Brot, sie bieten einfach sehr sehr viel an für die kleinen Talers.

Also darf man da durchaus mal genauer hinschauen und hinhören, ob einem ein Hailun 218, ein Wendl & Lung 218, ein Feurich 218, ein Cunningham 218 oder oder gefalle, und von denen ist der 218 Feurich mit 4 Pedalen gewiss mit der neueste und beste.

Wenn denn alles oki ist, und wenn man vielleicht den EKP noch bissl was tiefer legen könnte...

NB mein Votum darf man als wert- und interessenfrei nehmen, denn ich bin kein Klavierbauer, ich habe privatim, völlig bekloppt, hier einen amerikanischen Neunfüßer herumstehen, den ich kaum je gegen irgendeinen Siebenfüßer würde tauschen mögen, und schon mal gar nicht gegen einen chinesischen. Ich verstehe aber die Kollegen Klavierbauer hier sehr gut, die sich vollkommen committet haben, den Bestand alter europäischer Instrumente zu pflegen und hochzuhalten.

Ein Flügel ist kein Auto.

Punkt.

Ein Flügel hält 100 und auch 150 und auch mal 220 Jahre.

Und ein älterer Flügel kann einiges klangschöner sein als ein vergleichsweise junges Instrument.

Wenn man also seine Denke modifizieren könnte, dass junge Flügel begehrenswerter zu sein hätten als alte, dann verbreiterte (casus coniunctivus) man die Chancen seiner Handlungsmöglichkeiten außerordentlich.

Manchen aber ist das Denken "Möglichst NEU!!!" einfach nicht abzuerziehen. Wer wäre ich, da unbedingt mitmissionieren zu wollen gegen all das China-Glump.. ;) Was Hailuns 218er durchaus nicht mehr so platt ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nachdem ich vor kurzem den Vorläufer gebraucht erstanden habe, und glaube auch den konkret zur Diskussion anstehenden Flügel angespielt zu haben, hier noch ein paar kleine updates:
Der Klavierbauer meines Vertrauens hat sich in der Zwischenzeit meinen Wendl und Lung 218 angesehen, und war - obwohl er alles andere als ein Freund chinesischer Klaviere ist sehr angetan. Natürlich ist die Verarbeitungsqualität nicht wie den Topmarken, aber nicht unbedingt in Bereichen, die klanglich oder spieltechnisch eine große Rolle spielen. Ich denke in dieser Preisklasse gibt es nichts, was auch nur annähernd an diesen Flügel herankommt.
Sollte es sich um den Flügel handeln, der in der Klaviergalerie steht, so handelt es sich um ein sehr gut eingestelltes und auch klanglich ansprechendes Instrument, wenn auch sehr auf der brillanten Seite. Ich war knapp davor ihn zu kaufen, habe mich aber dagegen entschieden, weil massiv Druck gemacht wurde, mich sofort zu entscheiden. Es wurde behauptet, es gäbe bereits einen anderen Kunden und daher könne man mir den Flügel nicht länger als die zunächst gewährten drei Tage reservieren.
Meine Entscheidung wurde damals belohnt, weil ich am selben Tag, dann meinen jetzigen Flügel deutlich günstiger gefunden habe.
Wie es scheint verkauft sich auch dieser Flügel nicht sofort und von selbst. Vielleicht hilft dieses Inserat bei Verhandlungen. (Den Flügel gibt es nicht mehr, das ist meiner)
Wendl & Lung Flügel - Eine Legende

Ich glaube aber nicht, dass sich so ein Angebot in absehbarer Zeit wiederholt, also uneingeschränkte Kaufempfehlung.


Grüße

Zweitflügel
 

Der Threadersteller sollte nicht unbedingt auf das platte China-Bashing hören. Chinesen-Klaviere sind - wenn sie alt sind, und wenn sie aufrecht stehen- oft Mist, ja. Aber...

Es ist ein relativ junges Instrument, es ist relativ groß schon, sieben Fuß, es ist aus der vermutlich besten chinesischen Fertigung, der einzigen, in der mit Chen Hailun und seiner Frau waschechte Privatunternehmer das Sagen haben und keine kommunistischen Staatsmafiosi.

Ich mag auch lieber alte Instrumente aus anderen Ecken der Welt.

Aber unter denen, die aus China kommen, sind die bei Hailun in Ningbo hergestellten Flügel mit die besten, die es (aus China) gibt. Die Chinesen haben sehr viel gelernt in den vergangenen Jahren.

Und der 218er FeuLich (L=China, denn die können ja, "weiß" man, kein "R" splechen)... , da müssen sich SEHL viele eulopäische Klaviele und Flügel stlecken, stlecken, stlecken, um da helanzukommen.

Wenn der Sevenfooter Feurich gefällt, und mit dem Pedale Harmonique ist es ein relativ junger Flügel, dann darf man sagen, ran.

Problem ist allenfalls, FALLS man sich doch mal noch, in einigen Jahren dann mal, einen DEUTSCHEN Feurich (nun J.F.) , einen Förster, einen Schimmel, einen Shigeru, einen Grotrian, einen Bechstein, einen Steinway, einen Ravenscroft, einen Fazioli etc. würde gönnen WOLLEN, dann gibts für den 218er kaum noch Geld.

Das ist generell DAS Problem bei Chinesenklavieren, dass die Kohle allerweitenteils kein "Invest" ist in einem Sinne, dass man von dem ausgegebenen Geld nochmal entscheidend etwas wiedersähe. Der Wert ist ein intrinsischer: er liegt in der Nutzung, in der Vervollkommnung der eigenen Fähigkeiten.

Auch bei ilgendwelchen spätel dann mal notwendigen Sanielungen: gleiches Ploblem. Es lohnt nicht so lichtig.

Mir ist der Preisbereich 10-15.000 Euro eh ein heikler. Es gibt teure Klaviere, die darin liegen. Es gibt praktisch keine europäischen Flügel, die man neu dafür kaufen könnte. Man wird bei Flügel-Haben-Wollen! nur dann glücklich, wenn man alte Instrumente mag UND wenn man deren Zustand vernünftig checken, beurteilen kann.

Die normale Preislage der Traumgröße privater Klavierspieler, der Sieben Fuß lange Flügel, ist normalerweise noch wieder GANZ woanders. Memento: es ist ja kein Problem, 89.000 Euro für einen Sevenfooter zu lassen...

15k ist da schon ein SEHR interessantes Angebot für einen relativ jungen Siebenfüßer. zumal aus einer relativ "anständigen" Fertigung, in der auch sehr viele Pianobauer, Europäer herumschleichen, um die Ressourcen von Chen Hailun für jeweils ihre Zwecke zu nutzen. Das ist nicht nur diese Wiener Truppe um den Herrn Bittner mit seiner Chinesin, auch Amerikaner kaufen da recht gerne ein. zB zum Veredeln kauft Richard Galassini, Mitinhaber der Cunningham Piano in Philadelphia, die gleichen 218er Hailun-Instrumente als "Rohflügel" ein und veredelt sie dann daheim in Philly.

Diese Hailun-Dinger verkaufen sich in den USA , relativ gesehen in einem schlappen Markt, noch wie geschnitten Brot, sie bieten einfach sehr sehr viel an für die kleinen Talers.

Also darf man da durchaus mal genauer hinschauen und hinhören, ob einem ein Hailun 218, ein Wendl & Lung 218, ein Feurich 218, ein Cunningham 218 oder oder gefalle, und von denen ist der 218 Feurich mit 4 Pedalen gewiss mit der neueste und beste.

Wenn denn alles oki ist, und wenn man vielleicht den EKP noch bissl was tiefer legen könnte...

NB mein Votum darf man als wert- und interessenfrei nehmen, denn ich bin kein Klavierbauer, ich habe privatim, völlig bekloppt, hier einen amerikanischen Neunfüßer herumstehen, den ich kaum je gegen irgendeinen Siebenfüßer würde tauschen mögen, und schon mal gar nicht gegen einen chinesischen. Ich verstehe aber die Kollegen Klavierbauer hier sehr gut, die sich vollkommen committet haben, den Bestand alter europäischer Instrumente zu pflegen und hochzuhalten.

Ein Flügel ist kein Auto.

Punkt.

Ein Flügel hält 100 und auch 150 und auch mal 220 Jahre.

Und ein älterer Flügel kann einiges klangschöner sein als ein vergleichsweise junges Instrument.

Wenn man also seine Denke modifizieren könnte, dass junge Flügel begehrenswerter zu sein hätten als alte, dann verbreiterte (casus coniunctivus) man die Chancen seiner Handlungsmöglichkeiten außerordentlich.

Manchen aber ist das Denken "Möglichst NEU!!!" einfach nicht abzuerziehen. Wer wäre ich, da unbedingt mitmissionieren zu wollen gegen all das China-Glump.. ;) Was Hailuns 218er durchaus nicht mehr so platt ist.


Weas, einer Deiner besten Beiträge hier überhaupt. Volle Zustimmung. Und wiederum pennt die Anti-Asia-Fraktion noch ...

Gruß
Rubato
 
Nicht demnächst erst.
Zimmermann kommt schon seit Monaten von Hailun aus China.

Würd mich nicht wundern wenn dieser Bauunternehmer Freymuth auch noch Bechstein selbst nach China verscherbelt und in Seif Hennersdorf Luxusplattenbauten errichten läßt - die Kollegen dort sollten vielleicht schon mal vorsichtshalber auf Bauarbeiter und Immobilienmakler umschulen :evil:

Viele Grüße

Styx
 
Um solche Preise vom Feurich mal ein ein bischen einordnen zu können:
Es gibt neue SCHIMMEL-Flügel :
- hergestellt in Braunschweig - mit Renner-Mechanik - Modell 208 Tradition International - Listenpreis € 22.990,--
- hergestellt in Polen - mit Import-Mechanik - Modell 206 Wilhelm - Listenpreis € 19.990,--
 
Würd mich nicht wundern wenn dieser Bauunternehmer Freymuth auch noch Bechstein selbst nach China verscherbelt und in Seif Hennersdorf Luxusplattenbauten errichten läßt - die Kollegen dort sollten vielleicht schon mal vorsichtshalber auf Bauarbeiter und Immobilienmakler umschulen :evil:

Viele Grüße

Styx

Schon mal geschaut wo Seifhennersdorf liegt? Glaube kaum daß dort der Immobilienmarkt boomt.
 
Irgendwann wird alles in China gebaut, wie schon heute Kameras, Consumer-Elektronik, Computer (iPad), Telefone (iPhone) etc. etc.

Es ist nur Frage der Zeit, bis auch Steinways und co. in China und Umgebung (sprich Asien) produziert bzw. durch eigene Entwicklung aus dem Markt weggedrängt werden.

Gruss Toni

Ergänzung:
Heute spricht kein Mensch davon mehr, dass Canon bzw. Nikon Kameras ein Asien g'lump ist.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Um noch eine OT-Bemerkung loszuwerden:
Außerdem sind wir auch ziemlich dämlich wegen folgendem: Aktuell liegt die Studienanfängerquote bei 45,2%. Tendenz steigend. Kein Wunder, wenn jedem Schüler bereits seid der Grundschule eingebleut wird: "Wer nicht studiert ist weniger wert".
Und die restliche Hälfte soll dann alle Ausbildungsberufe, Handwerkberufe, etc. etc. übernehmen. Kein Wunder, dass da Unternehmen, welche im Primär- und Sekundärsektor angesiedelt sind, wie beispielsweise Instrumentenbauer, in Länder abwandern, in denen Handwerker weniger rar, also auch weniger teuer sind. Naja, mir ist ein guter Handwerker lieber als ein mittelmäßiger Master of Arts in Sozialpädagogik, Kommunikationsdesign, oder was auch immer.

War etwas populistisch mein Beitrag, aber, hey...

Liebe Grüße,

Daniel
 

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