Evgeny Kissin spielt Beethoven, Barber und Chopin

Troubadix

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Hallo!

Unter folgendem Link könnt ihr euch das Konzert ansehen, das Evgeny Kissin am 22.12.2011 in Tel Aviv gab. Das Video wird bis zum 19.01.2012 online sein. Wem es gefällt sei gesagt, dass Kissin das Programm Ende März in München, Wien und Freiburg spielen wird.

Viel Spaß!

Programm:

Beethoven: Sonate Nr.14 op.27 Nr.2 (Mondscheinsonate)
Barber: Sonate op.26 :shock:
Chopin: Nocturne op.32 Nr.2
Chopin: Sonate Nr.3 op.58

Zugaben
Chopin: Mazurka op.67 Nr.4
Beethoven: Variationen über ein eigenes Thema in D-dur op.76

Kissin spielt Beethoven, Barber und Chopin
 
Habe gerade entdeckt, daß ich eine Gemeinsamkeit mit Kissin habe...

...wir wackeln beide beim Spielen mit den Ohren. :razz:

...lieber wäre es mir allerdings, wenn ich so flinke Finger hätte... :floet:

Vielen Dank für den Link - da kann ich ja schon vor dem Konzert im März ein bisserl gustieren. :)

Herzlichen Gruß, PP
 
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Danke für den Hinweis, Troubadix.

Etwas meschugge wird man schon, wenn man Kissin so zuschaut. Seine Bewegungen am Klavier kommen mir eigenartig "inadäquat" vor. Sie spiegeln für mich nicht die Musik wider, sondern sind irgendwie "zusätzlich" zur Musik da. Es gab und gibt ja viele Pianisten oder andere Musiker, die sich beim Musizieren viel bewegen. Im Grunde denke ich: jeder so, wie es für ihn am besten funktioniert. Aber bei Kissin neige ich zu dem Gedanken, dass er diese komischen Bewegungen neben der Musik auch noch bewältigen muss und deshalb besser ohne sie klar käme.

Grüße von
Fips
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ach so, deswegen kommt da nichts... ich warte, und warte... Nun, wer lesen kann ist klar im Vorteil.

Hallo Dreiklang,

das verstehe ich nicht. Wenn ich schreibe, dass das Video bis zum 19.01.2012 online ist meine ich, dass man es sich bis zu diesem Tag ansehen kann. Wenn du auf den Link klickst, müsste das Video zu sehen sein.

Etwas meschugge wird man schon, wenn man Kissin so zuschaut.

:D Ich weiß was du meinst! Nun ja, das ist natürlich schwierig zu diskutieren. Nachdem ich nun schon so viele Videos von ihm gesehen habe, hab ich mich (anders als bei Lang Lang) daran gewöhnt. Das solche Bewegungen eigentlich nicht optimal für das Klavierspiel sind steht wohl außer Frage. Irgendwie macht es mittlerweile trotzdem den Eindruck auf mich, als würden die Bewegungen ihm helfen, ohne dass ich das näher begründen könnte und sollte er sie tatsächlich zusätzlich bewältigen müssen, so macht er das ganz hervorragend! :D Zumindest kann ich nicht hören, dass sie ihm schaden.

Viele Grüße!
 
Hallo Troubadix,

bei mir bleibt das Video-Fensterchen (Mozilla) leider schwarz, er schreibt etwas rein von "Connexion", links unten am Browser steht was von "Übertragung der Daten von download.[irgendwas.com]" aber Internetaktivität sehe ich keine. So geht das etliche Minuten und es passiert nichts weiter.

Enttäuschten Gruß
Dreiklang
 
bei mir bleibt das Video-Fensterchen (Mozilla) leider schwarz, er schreibt etwas rein von "Connexion", links unten am Browser steht was von "Übertragung der Daten von download.[irgendwas.com]" aber Internetaktivität sehe ich keine. So geht das etliche Minuten und es passiert nichts weiter.

Bei mir hat es einwandfrei funktioniert. Probiers vielleicht mal mit einem anderen Browser.

Das solche Bewegungen eigentlich nicht optimal für das Klavierspiel sind steht wohl außer Frage. Irgendwie macht es mittlerweile trotzdem den Eindruck auf mich, als würden die Bewegungen ihm helfen, ohne dass ich das näher begründen könnte und sollte er sie tatsächlich zusätzlich bewältigen müssen, so macht er das ganz hervorragend! :D Zumindest kann ich nicht hören, dass sie ihm schaden.

Ich habe mir gestern nacht noch (fast) das ganze Konzert angehört und finde schon, dass man es hört. Die Ecksätze der Chopin-Sonate sind immer wieder so komisch "unflüssig" und "brüchig". Da höre ich die Verkrampftheit, die ich in Kissins Körperbewegungen sehe. (Von daher spiegeln seine Bewegungen die Musik also doch wider. :p)
Sein Beethoven hat mir diesmal aber gut gefallen, viel besser als in Wien vor 5 Jahren.

Grüße von
Fips
 
Bei mir hat es einwandfrei funktioniert. Probiers vielleicht mal mit einem anderen Browser

Mit IE hat es zuerst auch nicht geklappt, aber nach einem flash player update geht's jetzt mit IE7.
Sehr schön! Wunderbar wie schön langsam er den ersten Satz der Mondschein spielt. Der zweite Satz ist mir persönlich nicht sublim genug... im dritten gibts glaub ich ein falsches Tönchen 8):p
Die Körperbewegungen sind für mich eine Art tanzen: er tanzt die Musik, das Spiel kurz vorher mit dem Körper voraus oder nach. Fast wie ein Ballet, ich finde es paßt sogar sehr schön, auch der Gesichtsausdruck. Hochgradig angenehm, daß sein Spiel wirklich auch so sehr expressiv und ausdrucksstark ist nach meinem Empfinden. Für mich paßt alles sehr schön (Hauptsache, daß er nicht zu singen anfängt, und das tut er nicht :D)
Ich bin mir ziemlich sicher, die Bewegungen helfen ihm, und daß er sie sehr genießt.

Er sieht ein wenig aus wie Tom Hanks in Forrest Gump, finde ich :cool:

Noch mal vielen vielen herzlichen Dank an alle,
Dreiklang

(ein frischgebackener Kissin-Fan)
 
A propos Kissin, hat jemand das Silvesterkonzert gesehen, wo er Griegs Klavierkonzert gespielt hatte?

Wie fandet Ihr es?


P.S.: Ich muss auch mal meinen Flash-Player updaten. Bei mir funktioniert es auch noch nicht....

Gruß
pp
 
A propos Kissin, hat jemand das Silvesterkonzert gesehen, wo er Griegs Klavierkonzert gespielt hatte?

Wie fandet Ihr es?
Also ich habs gesehen, aber nicht vorm Fernseher, sondern im Saal. Ich fand eigentlich sehr toll,
doch irgendwie nicht ganz überwältigend... Etwas zu "geradlinig", also ein bisschen grob.
Das ist natürlich Kritik auf dem höchsten Niveau, eigentlich war es super!
 
Die Ecksätze der Chopin-Sonate sind immer wieder so komisch "unflüssig" und "brüchig". Da höre ich die Verkrampftheit, die ich in Kissins Körperbewegungen sehe.

Wieder weiß ich was du meinst, kann aber die Ursache nicht ganz benennen, weiß also auch nicht, ob das wirklich von seinen Bewegungen kommt, dafür bin ich zu viel Laie! Mir ist generell aufgefallen, dass Kissin diesmal einen ungewöhnlich angestrengten Eindruck machte. Wenn ich an das Liszt-Programm zurückdenke, das hat er ganz locker sowohl in Wien, als auch in Verbier runtergespielt, diesmal war er bereits nach der Mondscheinsonate schweißüberströmt, vielleicht war es aber auch nur warm. :) Dennoch fand ich es nicht so schlecht, besonders die Barber-Sonate hat mir gut gefallen. Die Chopin-Stücke hat er beide schon besser gespielt, wie ich finde, lag aber vielleicht an der Tagesform.

Die Körperbewegungen sind für mich eine Art tanzen: er tanzt die Musik, das Spiel kurz vorher mit dem Körper voraus oder nach. Fast wie ein Ballet, ich finde es paßt sogar sehr schön, auch der Gesichtsausdruck. Hochgradig angenehm, daß sein Spiel wirklich auch so sehr expressiv und ausdrucksstark ist nach meinem Empfinden. Für mich paßt alles sehr schön...

Das hast du sehr schön gesagt und ich stimme dir zu! Wie gesagt kann ich nicht beurteilen, ob sie sein Spiel stören.


Das freut mich!!! :) Hast du das hier schon gesehen?

A propos Kissin, hat jemand das Silvesterkonzert gesehen, wo er Griegs Klavierkonzert gespielt hatte?

Schreib das doch hier! :)

Viele Grüße!
 

Der Ausdruck ist schlecht gewählt, das gebe ich zu...
Ich meinte, dass die Kritik sich auf einem hohen Niveau
bewegt. Das heißt, die Mängel waren sehr klein.

Mach Dir nur keine allzu großen Gedanken :D - ich bin vorhin selbst ins Grübeln gekommen, denn die Redewendung "Kritik auf höchstem Niveau" gibt es glaube ich doch, wenn ich in meinem Oberstübchen so herumkrame. Sie gehört zu denjenigen Wendungen, die ich mir nicht aneigne, weil Doppeldeutigkeit drinsteckt (ist es "qualitativ hochwertige Kritik" oder eben "Kritik an etwas, das höchste Qualität hat").

Aber davon ab: fand ich das in ja nur drei Sätzen gesagte ja gar nicht schlecht, und würde drüber nachdenken, wenn ich das Konzert kennen würde.

Schöne Grüße,
Dreiklang

(P.s. "jammern auf höchstem Niveau" finde ich da schon wieder wichtiger als Redewendung - etwas das ab und zu in unseren schönen Landen gern betrieben wird ;))
 
Hallo Troubadix,

Das hast du sehr schön gesagt und ich stimme dir zu! Wie gesagt kann ich nicht beurteilen, ob sie sein Spiel stören.

Ich hab das aus meiner vorhandenen (Frei-)Tanzerfahrung heraus beurteilt (Bewegungen). Ich glaube noch was anderes: er bremst sein Spiel so vielleicht ein, damit es nicht zu schnell wird. Bei den Stücken, die er dort spielt, kann ich mir vorstellen, daß das notwendig sein könnte. Wenn, dann gelingt es ihm das auch sehr gut. Vielleicht täusche ich mich aber auch komplett.


nein, aber gerade, und recht vielen Dank dafür! Und es mag sich seltsam anhören: den Liszt kann ich mir tatsächlich einfacher "im Tempo zu halten" vorstellen, ohne daß man zu "rasen" anfängt, wenn ich so zuschaue bzw. zuhöre. Ich habe jetzt ein paarmal gesehen, daß er auch hier bei Stellen wo er eine genau definierte Zeit warten oder langsam bleiben möchte, eben diese "vermeintliche Anstrengung" zeigt. Ich vermute, es ist wirklich eine Art Bremsen, um den goldrichtigen Zeitpunkt zu erwischen, oder eben ein langsameres Tempo richtig zu treffen und zu halten, aber wie gesagt... (?)

Schöne Grüße,
Dreiklang

P.S. etwas OT, aber: ich erinnere mich immer noch an Deine ufg-Episode Peng Peng vs. Volodya. Der "Kampf" und die Beschreibung dessen haben echt einen Nerv bei mir getroffen (im positiven Sinne, meine ich)!
Das war sie übrigens: https://www.clavio.de/forum/plauderecke/5999-die-unendliche-forumsgeschichte-223.html#post213187. Ich wünsch' Dir was! ;)
 
Ich hab das aus meiner vorhandenen (Frei-)Tanzerfahrung heraus beurteilt (Bewegungen). Ich glaube noch was anderes: er bremst sein Spiel so vielleicht ein, damit es nicht zu schnell wird. Bei den Stücken, die er dort spielt, kann ich mir vorstellen, daß das notwendig sein könnte. Wenn, dann gelingt es ihm das auch sehr gut. Vielleicht täusche ich mich aber auch komplett.

Hmm...Interessante Theorie, da muss ich mal ein bisschen drüber nachdenken. Man könnte dem entgegenhalten, dass viele diese Stücke auch ohne solche Bewegungen spielen und nicht ins Rasen kommen (bezogen auf das "notwendig sein"). Irgendwie hat es Kissin geschafft, diese Bewegungen in seinen Spielablauf zu integrieren und irgendwas müssen sie ihm bringen. Ich glaube nicht an eine schlechte Angewohnheit und Show-Effekt haben sie auch keinen, also warum lässt er sie dann nicht einfach? Vielleicht wirklich eine Bremse? Auf jeden Fall nehmen sie mit steigendem Tempo zu. Es wäre wirklich sehr interessant zu wissen, ob sie ihm was nützen oder eher behindern...

Grübelnde Grüße!

P.S. Ja die ufg...Ich hoffe, ich hab für solche spaßigen Sachen bald wieder mehr Zeit! Freut mich, wenn dir die Episode gefallen hat. :)
 
Also ich hab mit grad die Mondscheinsonate angehört, vor allem den dritten Satz. Was mir da garnicht gefällt ist, dass er bei den Passagen wo die linke und die rechte Hand quasi die Stimmen tauschen das Tempo so zieht und staucht wie er will, das hört sich für mich garnicht gut an und ich würde Beethoven nie so interpretieren. Aber er ist wirklich ein ausgezeichneter Pianist... ich mag die Aufnahme vom Liebestraum, Liszt sehr gerne.
 
Man könnte dem entgegenhalten, dass viele diese Stücke auch ohne solche Bewegungen spielen und nicht ins Rasen kommen

Das ist natürlich absolut richtig. Die Tendenz zum "Rasen" oder "ins Rasen kommen" ist zwar oft ein Problem beim Klavierspielen, allerdings auf diesem Level...? Vielleicht haben andere Pianisten andere (unsichtbare) Methoden? Oder vielleicht gar kein Problem damit?

Vielleicht übertrage ich auch persönliche Erfahrungen auf äußere Beobachtungen, denn ich habe erst jetzt nach Überschreitung der Lebenshälfte eine Methode gefunden, wie ich den unseligen Drang zum Rasen wirksam in den Griff bekomme.

Es wäre wirklich sehr interessant zu wissen, ob sie ihm was nützen oder eher behindern...

wir werden es nie erfahren ;) aber wie gesagt, an das Behindern kann ich absolut nicht glauben, wenn ich genau zuhöre und beobachte. Nun - ich hoffe er nimmt uns unsere Diskussion nicht übel, sollte er sie lesen ;)

Viele Grüße,
Dreiklang
 

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