Orgeltante
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Ich frage mich gerade, warum man sein Repertoire danach ausrichtet, was anderen Leuten gefällt, aber selbst der Meinung ist, dass teilweise absoluter Kitsch dabei istIst das nicht die pure Zeitverschwendung? Warum steht das "Beeindrucken" so im Vordergrund? Spiel doch einfach das, was Dir Spaß macht oder was im Rahmen Deiner persönlichen Weiterentwicklung sinnvoll ist..


Heutzutage stehen ja kaum mehr zufällig Flügel in der Gegend herum, auf denen man zwanglos seine Stückchen zum besten geben kann.
Ich habe jedenfalls beschlossen, mir ein paar bekannte "Gassenhauer" zuzulegen, um sie dann irgendwann, falls sich die Gelegenheit ergibt, vorspielen zu können. Also: Für Elise, Alla Turca, Comptine d'un autre été l'après-midi, Frühlingsstimmenwalzer,... die "Ballade pour Adeline" steht als nächstes auf dem Übungsplan (ich weiß, furchtbarer Kitsch, aber den Leuten gefällt's). Dazu kommen noch ein paar für den Durchschnittsverbraucher eher unbekannte aber sehr schöne Stücke (Chopin Walzer Cis-Moll, Schubert Impromptu As-Dur) und ein paar kurze völlig unbekannte Stücke, die ich eher zufällig eingeübt habe, als ich wieder zu üben begann, z.B. Bertini op. 29 Nr. 20, Czerny op.334, Nr. 34.
Meiner Erfahrung nach beeindruckt es die Menschen unglaublich, wenn du auswendig spielst, sodass ihnen die Fehler kaum auffallen. Selbst Klavierlehrerinnen sind beeindruckt, wenn du ihnen etwas auswendig vorspielst.
Ansonsten habe ich immer Zuhörer, meine Nachbarn z.B. müssen jede Tonleiter mithören, die ich spiele, wenn sie gerade daheim sind. Aber zum Glück nur ganz leise, durch eine dicke Mauer durch, und es stört sie nicht, im Gegenteil, sie hören mir gerne zu, egal was ich spiele.
Am besten bereitet man anderen Leuten ein Freude, wenn man persönlich absolut hinter den Dingen steht, die man macht. Also spielt man doch besser nur Stücken, die man wirklich mag. Die kann man dann eigentlich auch wesentlich überzeugender rüberbringen.
In einer perfekten Welt wäre das sicher so, aber meine Erfahrung ist, dass man als Anfänger wesentlich positivere Reaktionen auf die "Ballade pour Adeline" bekommt, als auf ein Menuett aus dem Notenbüchlein von Bach, gerade wenn das Publikum nicht andere Klavierschüler sind.
In einer perfekten Welt wäre das sicher so, aber meine Erfahrung ist, dass man als Anfänger wesentlich positivere Reaktionen auf die "Ballade pour Adeline" bekommt, als auf ein Menuett aus dem Notenbüchlein von Bach, gerade wenn das Publikum nicht andere Klavierschüler sind.
. Das war sogar auch nicht Klavier-/Cembalospielerinnen bekannt. Das Stück hatte ich als letztes, vorher ein paar kleine Stückchen, die ich im Cembalountericht gelernt habe und eher unbekannt waren. Der Vorteil ist bei unbekannten Stücken, dass evtl. auftretende Fehler nicht so auffallen 

Das Problem ist, dass heute jeder Anfänger (ob Kind oder Erwachsener) glaubt, mit seinem Gemurkse irgendein Publikum beeindrucken zu müssen. Dieses ist meist gelangweilt und hält aus Höflichkeit diese Zumutung aus. Es gibt ja nur einen Grund, Dinge zum Besten zu geben, die den Zuhörern keinen Genuss bieten: Angeberei. Um Genuss an der Musik zu vermitteln, wird jedoch ein Mindestmass an Fertigkeit vorausgesetzt. Dies hat man in der Regel als Anfänger nicht.
Das bezweifele ich stark. Ich (und alle die ich kenne) wollen eben nicht hören, was ein Musiker nicht kann (strenge Klavierlehrer mal ausgenommen).
Gruss
Hyp
Zudem wollten sie dann immer dass ich noch weiter spiele, was als Anfänger relativ schwierig ist, da man ja nicht so viele Stücke zur Auswahl hat. Auch wenn ich erst seit 14 Monaten Klavier spiele, kann ich durchaus sagen, dass die Leute denen ich etwas vorspiele, es auch geniessen zuzuhören, ansonsten spiele ich auch nichts vor.
Da hat meine Mitmenschlichkeit irgendwie GrenzenZum Beispiel, weil man seinem Publikum ein Freude machen will. Anderen Menschen Freude zu bereiten kann jede Menge Freude bereiten.
Im Ernst: Meine Übezeit ist begrenzt. Die wenige Zeit, die ich für mein Hobby habe, möchte ich so nutzen, dass sie mir Freude bereitet. Wenn es anderen auch gefällt oder der ein oder andere vielleicht beeindruckt ist, dann ist das ein schöner Nebeneffekt, aber bestimmt nicht mein primärer Antrieb. Kann natürlich jeder halten wie er möchte....


Das sehe ich anders: Ich kann in unterschiedlichster Musik schönes finden, auch wenn sie nicht direkt meinen Geschmack trifft. Diese Art der musikalischen Egozentrik (Chilly Gonzales hat in dem Zusammenhang mal von Onanisten gesprochen), die du hier postuliert, gilt zwar manchmal als chic unter Künstlern, finde ich aber weder bei Profis noch bei Amateuren besonders zielführend.Wenn man sich zwingt, Dinge zu spielen, die man nicht mag, verleugnet man sich als Musiker und zieht seinen eigenen Geschmack in den Dreck. Dann ist auch ganz schnell der eigene Spaß vorbei, es sei denn, man mag es, sich zu prostituieren.
Für Gäste, die so was hören wollen und gleichzeitig nicht offen sind für die wirklich guten Stücke, würde ich nicht spielen.
Wenn die selben Gäste andere Qualitäten haben in anderen Dingen, belässt man es eben bei den anderen Themen und geht nicht ans Klavier.
Grüße
Manfred
Och, ich hab da andere Erfahrung gemacht, wenn es das BWV Anhang 114 ist.

Das sehe ich anders: Ich kann in unterschiedlichster Musik schönes finden, auch wenn sie nicht direkt meinen Geschmack trifft. Diese Art der musikalischen Egozentrik (Chilly Gonzales hat in dem Zusammenhang mal von Onanisten gesprochen), die du hier postuliert, gilt zwar manchmal als chic unter Künstlern, finde ich aber weder bei Profis noch bei Amateuren besonders zielführend.
Warum soll ich an Weihnachten meine Familie mit einer musikalisch interessanten Etüde langweilen, wenn ihnen Stille Nacht ein Lächeln ins Gesicht zaubert? Und wenn die Großeltern nun so gar nichts mit Klassik anfangen können, warum dann nicht mal ein Wanderlied spielen, das auf einer plagalen Kadenz beruht und nur zwei Akkorde hat? Dabei breche ich mir doch keinen Zacken aus der Krone.
Oben aufgeführte Lieder sind auch die, die ich in einer Liste zum Vorspielen verwenden möchte.
Ich tue mich damit schwer welche aus der Liste zu streichen und ich weiß auch nicht in welcher Reihenfolge.
Wer hat dazu Tipps
In welche Richtung sollen denn die Tipps gehen?Ich tue mich damit schwer welche aus der Liste zu streichen und ich weiß auch nicht in welcher Reihenfolge.
Wer hat dazu Tipps