Ernsthaftes Erraten von Klavierwerken

Kennt Ihr das? Ihr träumt so vor Euch hin - vielleicht von der Liebe - und fallt dann irgendwann in den Schlaf, wobei sich die Träume jedoch nahtlos fortsetzen? Diesen glücklichen Zustand beschreibt ein kleines Klavierstück, welches Teil eines Zyklus ist, welcher sich sicher an einem einige Jahre zuvor entstandenen großen Vorbild orientiert.

Um welches Stück handelt es sich?
 
Die Süße Träumerei aus Tschaikowskis Kinderalbum, das dem Jugendalbum von Schumann nachempfunden wurde, meinst Du sicherlich nicht. Viel eher sollen wohl die Liebesträume Liszt‘ das große Vorbild sein?
 
Vielleicht solltet Ihr nicht so sehr an Träume als Titel denken. Und noch ein Hinweis: der Zyklus, aus dem das Stück stammt, ist einer von jenen, die durch alle Tonarten gehen.
 
Nein, nichts aus Chopins Préludes. Die waren allerdings wohl Vorbild für den gesuchten Zyklus. Das gesuchte Werk gibt es übrigens in der Röhre auch in einer Einspielung eines Clavioten.
 
Nein, Schostakowitsch ist es nicht. Mit "einige Jahre zuvor" meinte ich tatsächlich "wenige Jahre zuvor".
 
@mick, Du bist völlig unerwartet :007: mal wieder dran...
 

Chopin wird oft als derjenige genannt, der Bachs Idee, einen Zyklus über alle Tonarten zu schreiben, als erster aufgegriffen hat. Das stimmt aber nicht. Schon knapp 50 Jahre früher veröffentlichte ein anderer Komponist *) einen solchen Zyklus - sogar mit mehreren Stücken in jeder Tonart und einem großen Finale, das durch alle 24 Tonarten moduliert. Das Werk war im frühen 19. Jahrhundert äußerst erfolgreich, man kann deshalb sicher sein, dass Chopin es kannte. Wer hat es komponiert?

*) Genauer genommen haben sogar mehrere Komponisten vor Chopin solche Sammlungen komponiert. Der von mir Gesuchte ist aber vermutlich der erste, und sicher auch der bekannteste unter ihnen. Fast jeder angehende Pianist dürfte im Laufe seiner Klavierkarriere mal etwas von ihm gespielt haben.
 
Clementi: Gradus ad parnassum

(habe gerade nicht die Gelegenheit, mir das anzuhören oder in die Noten zu sehen, um die Tonarten zu überprüfen, aber die Vermutung ist ziemlich stark).
 
Da wäre auch Czerny mit Op. 856 ?
 
Da hast Du auch wieder recht . Wer lesen kann ist klar im Vorteil. :konfus:
 
Es gibt wohl von Johann Gottlieb Goldberg 24 Polonaisen in allen Tonarten (im Quintenzirkel mit parallelen T.), aber 1. ist Goldberg sicher nicht der bekannteste Komponist und
2. er ist schon 1756 verstorben (mit nicht einmal 30 Jahren).

Nachtrag (gerade bei imslp angeschaut):
3. Es sind allesamt kurze Stücke, also nix mit durchgehenden Modulationen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also von Clementi gibt es ja noch die Preludes and Exercises op. 43, die weitgehend Deiner Beschreibung entsprechen. Allerdings sind die auch erst 1811 veröffentlicht worden...
 
Also von Clementi gibt es ja noch die Preludes and Exercises op. 43, die weitgehend Deiner Beschreibung entsprechen. Allerdings sind die auch erst 1811 veröffentlicht worden...

Die sind es. Die wurden zweimal veröffentlicht - zunächst um 1791 in einem Privatdruck und 1811 nochmal als Anhang der fünften Auflage von Clementis Klavierschule "Introduction to the Art of Playing the Pianoforte".

@Kalivoda, dann mach mal weiter!
 

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