Erklärung II-V-I Verbindung

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Mezzoforte

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8. Apr. 2009
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Hallo an alle.
Ich spiele seit Februar letzten Jahres Klavier. Ich gehe in die Richtung
Jazz/Blues/Boogie. Ich habe auch schon einige theoretische Dinge gelernt. Unter anderem die II-V-I-Verbindung (-Kadenz), die ja ein wichtiger Bestandteil des Jazz ist. Ich habe sie bisher aber leider noch nicht so richtig verstanden. Deshalb wäre ich euch sehr dankbar, wenn mir das jemand nochmal genauer erklären könnte. (Falls es dazu schon ein anderes Thema gibt, bitte gerne posten-habe es mit Suchfunktion aber nicht gefunden)
Über Antworten wäre ich sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Mezzoforte
 
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Also ich habe das bis jetzt so verstanden: Man hat eine bestimmte Tonart vorliegen, z.B. G-Dur. Diese Tonart besitzt, natürlich wie jede andere auch, 7 Stufen (halt die einzelnen Töne). Das II-V-I Schema gibt nun die Stufen (oder eben bei konkreter Tonart die Töne) an, auf denen sich die Akkordfolge aufbaut. Das wäre dann bei G-Dur: II=A V=D I=G (stimmt das?) Nun wäre aber doch noch die Frage, wie dann die Akkorde aussehen. So (?): A-7 D7 Cmaj7.
Ich hoffe das ist richtig. Wenn ja, oder auch wenn nur zum Teil: Ist das dann alles zur II-V-I Verbindung? Vielen Dank übrigens an pianomobile. Das hat mir glaub ich etwas weiterggeholfen.
 
Das II-V-I Schema gibt nun die Stufen (oder eben bei konkreter Tonart die Töne) an, auf denen sich die Akkordfolge aufbaut. Das wäre dann bei G-Dur: II=A V=D I=G (stimmt das?) Nun wäre aber doch noch die Frage, wie dann die Akkorde aussehen. So (?): A-7 D7 Cmaj7.
Ich hoffe das ist richtig. Wenn ja, oder auch wenn nur zum Teil: Ist das dann alles zur II-V-I Verbindung?

Hi Mezzo,

habe gerade die Verlinkung zum Beitrag II-7 V7/I Ima7 entdeckt.
Was Du oben geschrieben hast -> A-7 D7 Cmaj7 ist falsch. Richtig wäre natürlich Gma7 als tonischer Auflösungsakkord.

Die II-7 V7/I Ima7 Kadenz wird in Jazz-Standards zu Vielerlei gebraucht. Oft erscheint sie auch nur in gekürzter Form, also z.B. nur II-7 V7.
In dieser Form ist sie oft auch Bestandteil (Sequenzmodell) von Sequenzen.
Der Patron II-7 V7 kann dabei verschiedenartig angeordnet werden.

Aber vielleicht ist das momentan für Dich nicht so entscheidend.
Mache Dir beim Spielen der II-7 V7/I Ima7 Kadenz immer wieder klar, dass es sich um authentische Fortschreitungen handelt. Von der II zur V Stufe ist es ebenso ein Quintfall wie von der V zur I Stufe.
Es ist die stärkste Vorwärtsbewegung die Du erzielen kannst. Sie ist noch kräftiger als die Bewegung IV V I, die ja im Prinzip auch aus 2 authentischen Bewegungen besteht, wobei die erste aus einem authentischen Sekundschritt besteht, der nicht ganz so stark ist wie die fallende Quinte.

Ich weiß jetzt nicht wie Du dies konkret am Klavier bewältigst, ich meine wie Du die Voicings legst etc.. Hast Du schon einen Plan?
 
Also, soviel ich weiß ist es für alle Dur Tonarten das gleiche:

I II III IV V VI VII
maj7 mi7 mi7 maj7 7 m7 m7b5

Bei harmonisch Moll sind es:

I II III IV V VI VII
mi maj7 mi7b5 mi7#5 maj7 m7 maj7 o7

Mir hilft das immer sehr, wenn ich mal ein Stück analysieren muss. So findet man immer schnell die II-V-I Vergindungen in Liedern. Vom Gehör her macht man es ja schon fast automatisch. Man hört da irgendwie, welcher Akkord dann kommen müsste.
 
@Fred: da ist mir wohl ein Schreibfehler unterlaufen. Ich meinete natürlich auch Gmaj7 (is ja in G-Dur):D
Nunja...am Klavier konkret bewältigen...das mache ich noch nicht so...also ich improvisiere noch nicht so viel...ich bespreche es nur oft mit meinem KL...zum Beispiel bei Take Five...und warum ist das wichtig? also ich meine die Akkorde richtig zu legen (Akkorde sind doch die Voicings, oder?) (sorry, aber so der Jazzexperte bin ich jetzt auch nicht;)) bitte um erklärung:rolleyes:

@mos: also lernst du das auswendig und schaust, dann halt, ob es sich um ein Verbindung handelt?...hast du übrigens sehr schön hingeschrieben...muss ich mir gleich notieren...:D achso: bedeutet, was du geschrieben hast, das Akkorde der jeweiligen Stufe immer so aufgebaut sind (also natürlich nur im Jazz)?

ich hoffe, ich mache euch mit meinen anfängerfragen nicht verrückt.
 
Also, soviel ich weiß ist es für alle Dur Tonarten das gleiche:

I II III IV V VI VII
maj7 mi7 mi7 maj7 7 m7 m7b5

Bei harmonisch Moll sind es:

I II III IV V VI VII
mi maj7 mi7b5 mi7#5 maj7 m7 maj7 o7

Mir hilft das immer sehr, wenn ich mal ein Stück analysieren muss. So findet man immer schnell die II-V-I Vergindungen in Liedern. Vom Gehör her macht man es ja schon fast automatisch. Man hört da irgendwie, welcher Akkord dann kommen müsste.

Hi Mos,

die diatonischen Akkordstrukturen auf den einzelnen Stufen sind klar, so hoffe ich doch.
Wichtig ist, dass II-7 V7 Pattern auch losgelöst von der Diatonik sehen zu können.
Das II-7 V7 Pattern kann eben nicht nur die Stufen II-7 V7 in Dur (=Ionisch) darstellen.
In Einbindung mit einer Sekundärdominante hat es z.B. auch folgende Erscheinungsmöglichkeiten:

Will man z.B. die II Stufe einer Dur-Tonart mit einem II-7 V7 Pattern vorbereiten, sieht das folgendermaßen aus:

| III-7 V7/II | II-7 etc.

Die Tonart C-Dur annehmend, wäre oben Dargestelltes:

| E-7 A7 | D-7 etc.

Auch dies ist ein II-7 V7 Pattern, allerdings sind die zugehörigen Chordscales unterschiedlich.
E-7 hat nun Dualfunktion, will heißen, zum einen ist E-7 III Stufe in C Dur und zum anderen II Stufe in Bezug auf D-7, der implizierten neuen Tonika.
Ähnliches passiert mit A7. Die Wahl der Chordscales wäre somit Phrygisch/MM5 anstelle von Dorisch/Mixo.

Weitere Beispiele angewandter II-7 V7 Pattern in C Dur wären:


F#-7b5 B7,
G-7 C7,
A-7 D7
B-7b5 E7

Diese insgesamt 5 II-7 V7 Pattern gelten als fundamental, denn es gibt kaum einen Standard der rein diatonischer Natur ist.

In all diesen Fällen ist immer zu berücksichtigen ob eine relative II Stufe duale Funktion hat.
Die Tonleitern der Dominanten werden in diesen Beispielen durch Abgleichung der diatonischen Chordscales mit den Akkordtönen 1, 3, 5 und b7 der jeweiligen Dominante hergeleitet.
 
...und warum ist das wichtig? also ich meine die Akkorde richtig zu legen (Akkorde sind doch die Voicings, oder?) (sorry, aber so der Jazzexperte bin ich jetzt auch nicht;)) bitte um erklärung:rolleyes:


Voicing ist der Begriff für die Anordnung der Töne im Tonraum.
Es gibt enge Voicings, also z.B. 4 Stimmen innerhalb einer Oktave, oder es gibt weite (spread) Voicings die über mehrere Oktaven reichen können.


achso: bedeutet, was du geschrieben hast, das Akkorde der jeweiligen Stufe immer so aufgebaut sind (also natürlich nur im Jazz)?
Auch in der Klassik sind die Stufenakkord die selben, inklusive Septimen.
 
Hallo Mezzoforte,

in der Wikipedia ist ein Artikel darüber:
http://de.wikipedia.org/wiki/II-V-I

Interessant finde ich dort auch das Beispiel der Changes von Tune-Up (Miles Davis) mit der Midi-Datei. So kann man gleich ein paar Akkordfolgen lernen.

LG
 

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