Einschätzung zu Mendelssohn-Klavier?

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smipi

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29. Nov. 2016
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Liebe Expertinnen und Experten,

das alte Klavier meiner Eltern (auf dem ich selbst spielen lernte) ist in schlechtem Zustand. Wir fragen uns, ob sich eine Restauration lohnen würde bzw. wie hoch die Restaurationskosten wären. Ich ahne, dass eine echte Beurteilung nur vor Ort machbar wäre, aber ich hoffe trotzdem auf eine erste Einschätzung anhand der folgenden Beschreibung und Fotos.

Es handelt sich um ein Konsolenklavier der Marke Mendelssohn. Meine Eltern haben es 1990 für 3700 DM gebraucht erworben. Das Baujahr kennen wir nicht, vielleicht weiß es jemand anhand der diversen Nummern auf Rahmen, Rückseite und Tasten (siehe Fotos). Das älteste für mich als solches erkennbare Datum scheint "9/21/74" auf einer Taste zu sein, vermutlich das Datum einer Stimmung?

Der Zustand ist marode. Die Tasten sprechen sehr unterschiedlich an, manche Töne kommen schlecht, einer fast gar nicht, andere Töne wirken im Vergleich zu laut. Manche Hämmer kehren nicht mehr komplett in die Ruheposition zurück. Einige Hammernussfedern sind entweder gebrochen, verbogen oder fehlen komplett.

Auf den Fotos erkennt man gut die nicht mehr richtig zurück fallenden Hämmer. Auf der näheren Aufnahme der Hämmer ist bei genauem Hinsehen zu erkennen, dass beim ersten Hammer (rechts neben dem Freiraum) die Hammernussfeder noch vorhanden ist, beim zweiten jedoch nicht.

Ich freue mich über jede Einschätzung (auch negative). Besten Dank schon mal. Und schöne Feiertage allen!

Smipi

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Baujahr müsste 1936/37 sein.
Reparaturkosten übersteigen sicherlich den Marktwert, aber ein Klavierbauer kann mehr dazu sagen.
Btw., viel gespielt worden ist seit der letzen Reparatur damit aber nicht oder?
 
Wir fragen uns, ob sich eine Restauration lohnen würde

Ob sich das "lohnt", ist vor allem eine Frage nach dem zugrunde gelegten Zweck.

Möchtest Du selbst wieder darauf spielen? Verbindest Du damit schöne Erinnerungen oder magst den Klang? Dann ist das eine ganz andere Entscheidungsgrundlage als wenn Du sagst, Du möchtest es veräußern.

In ersterem Fall müsstest Du einen Fachmenschen draufgucken lassen. Die Mechanik muss reguliert werden und wer-weiß-was noch - kein Hexenwerk, aber mit nem Tausender musst Du rechnen, ehe es wieder Spaß macht.
In letzterem Fall (Du möchtest es loswerden) würde ich da gar nichts reinstecken, sondern es für kleines Geld verticken "wie gesehen".

Welchen Betrag auch immer Du investierst, Du wirst ihn voraussichtlich nicht im späteren Marktpreis abbilden können. Dafür gibt es zu viele "stark gebrauchte" Instrumente renommierter Marken, die schöner aussehen und nicht "Made in America" (???) sind.
 
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Danke für eure Antworten.

Btw., viel gespielt worden ist seit der letzen Reparatur damit aber nicht oder?

In der Tat nein. Ab ca. 1995 nur noch sporadisch, ab ca. 2001 gar nicht mehr, da bin ich nämlich bei meinen Eltern ausgezogen (ich war immer der einzige Klavierspieler in der Familie).

Ob sich das "lohnt", ist vor allem eine Frage nach dem zugrunde gelegten Zweck.

Das stimmt natürlich. Eigentlich wissen wir es selbst nicht genau. Meine Mutter überlegt, mit dem Klavierspielen anzufangen. Und wenn ich hier zu Besuch bin, wäre es auch für mich schön, richtig üben zu können. Aber ich hänge nicht an diesem Klavier. Ich habe zwar als Kind anständig darauf Klavierspielen gelernt, aber es war auch in funktionstüchtigem Zustand kein Kracher - recht schwergängige Mechanik und etwas schriller Klang.
 

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