Einfluß der Lackierung auf den Klang

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Re: Saxophon entlacken ???

#9
Home away from home
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01.04.2004 17:34
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@Saxorzist wenn ich Saxophone zur Überholung gebe, lasse ich diese grundsätzlich (wenn nicht die Lackschicht im guten Zustand ist) enlacken. ......... Übrigens.........ich stehe auch auf unlackierte und schnell oxidierende Instrumente................sieht einfach besser aus und klingt zudem neutraler und nicht so dumpf wie die gelackten Saxe.

LG

Pennacken
 
Sind die Resonanzböden von Klavieren und Flügeln lackiert? Ich glaube, der Rest ist nicht so wichtig, es sei denn, man käme auf die Idee, Saiten, Hämmer oder Dämpfer zu lackieren.
 
Sind die Resonanzböden von Klavieren und Flügeln lackiert? Ich glaube, der Rest ist nicht so wichtig, es sei denn, man käme auf die Idee, Saiten, Hämmer oder Dämpfer zu lackieren.

Heute wohl, suche mal mit der Sufu nach "Resonanzbodenlack". Allerdings schreibt Michael bei der Bösendorfer-Renovierung:

"Der Boden war nie lackiert und wird auch nicht lackiert. Das kam erst später auf und würde sich bei einer Originalrestauration nicht so gut machen."

Grüßle
Hanfred
 
Heute wohl, suche mal mit der Sufu nach "Resonanzbodenlack". Allerdings schreibt Michael bei der Bösendorfer-Renovierung:

"Der Boden war nie lackiert und wird auch nicht lackiert. Das kam erst später auf und würde sich bei einer Originalrestauration nicht so gut machen."

Der Bösendorfer den Michael restauriert hat war von 1880. Mein Bechstein ist von 1883 und da ist der Resonanzboden lackiert. Evtl. ist das so der zeitliche Bereich in dem man damit anfing. War aber auch bestimmt abhängig vom Hersteller. Michael oder auch einer der anderen Experten kann das aber sicher genauer sagen.

Das Thema wurde kürzlich hier - u.a. im Zusammenhang mit Axels Feurich-Restaurierung - diskutiert. Offensichtlich haben auch andere Instrumentalisten damit Erfahrung: http://www.saxophonforum.de/modules/newbb/viewtopic.php?post_id=116425.

Dort wird der Einfluß der Lackierung bzw. Nicht-Lackierung auf den Klang von Saxophonen diskutiert.
Zum Thema Blechinstrumente
Mein Schwager (vielleicht kennt ihn jemand hier? -Joe Wulf- spielt Jazz) ist Berufsmusiker mit Band. Er selber spielt Posaune und eine seiner Posaunen wird mit Absicht nicht geputzt oder poliert. Das Instrument würde dann besser oder anders klingen, sagt er. Der Saxophonist hat ein Saxophon, das eine Art Patina angesetzt hat (sieht aus wie kaputt und vom Flohmarkt) und der schwört drauf. Wiederum haben beide auch immer Instrumente dabei, die auf Hochglanz poliert sind.
Allerdings haben diese Instrumente kein Gehäuse welches den Klang beeinflussen könnte.

Zum Thema Klavier und Flügel
Voraussetzung dafür das die Lackierung (ausgeschlossen vom Resonanzboden) die Klangfarbe verändert wäre doch, dass das Gehäuse selber durch Resonanzschwingung eine hörbare Klangfarbe erzeugt, die durch die Lackierung dann verändert wird.

Können bzw. sollen denn Gehäuseteile so mitschwingen oder ist es gar besser, die Gehäuseteile so zu bearbeiten, dass sie nicht mitschwingen???

Ich bin der Meinung, dass nichts außer der Saite und dem Resonanzboden schwingen sollte, lasse mich aber gerne eines besseren belehren.:)


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Axels
 
@ Können bzw. sollen denn Gehäuseteile so mitschwingen oder ist es gar besser, die Gehäuseteile so zu bearbeiten, dass sie nicht mitschwingen???

Mal 'ne Probe machen: Jemand nicht zu leise spielen lassen und Gehäusewand- und Deckel abtasten; dann weiß man wenigstens, ob überhaupt etwas schwingt. Ich probier's demnächst.

LG

Pennacken
 
ich glaube, es geht gar nicht ums schwingen, sondern um Durchlässigkeit, oder? So ein PE-Lack kapselt einfach ab. Das ist wie eine dicke Plastiktüte.

Bei den Blechinstrumenten kann ich das übrigens gut nachvollziehen, da hat ja der Lack mindestens ein Zehntel, wenn nicht mehr, der gesamten Materialstärke.
 
ich glaube, es geht gar nicht ums schwingen, sondern um Durchlässigkeit, oder? So ein PE-Lack kapselt einfach ab. Das ist wie eine dicke Plastiktüte.


Hi Fishermann,

das Gehäuse ist doch selber gut 1-1,5 cm stark, macht da noch die Plastiktüte was aus?

Mal angenommen der Lack wurde die Lautstärke dämmten, dann würde der Lack ja nicht den Klang beeinflussen, sondern lediglich die Lautstärke, oder?

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Axels
 
es ging mir ums Abdichten: Schellack & Co sind offen, PE/PU macht dicht. Und mir hat mal ein Ingenieur erzählt, bei der Schallabdichtung ginge es um zwei Kriterien: Erstens: Dicht machen! Zweitens: Masse!

Was sagt denn der Klaviermacher? Mir hat er mal erzählt, das klanglich ideale Korpusholz sei "offene" Fichte. Was sich aus verschiedensten Gründen aber verbietet.

Die ist homogen.

Stirnrunzeln? Korpusse sind heute aus verschiedensten Schichten und Materialien aufgebaut, die alle einen unterschiedlichen Brechungs-Index haben.
Im besten Fall eine oder mehrere Schichten Massivholz, dazwischen Kleber, dann nochmals Kleber, Deckfurnier und mehrere Schichten PE (auch bei schwarz ist ein Furnier darunter). Dagegen ist ein Fichtenbrett ultra-homogen. Und für den Resoboden nimmt dieses aus den kärgsten Lagen. Meine Theorie: Weil dort eine konstant kleine Zellgrösse im Holz vorhanden ist. In besseren Lagen gäbe es viel mehr Differenzen im Wachstum zwischen guten und schlechten Jahren. Hb ich da recht?
 

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