
Marlene
- Dabei seit
- 4. Aug. 2011
- Beiträge
- 18.641
- Reaktionen
- 17.351
Guten Morgen,
OK, @hasenbein, bitte setze doch eine Injektion mit Procain in den Gynäkologischen Raum! Das ist nämlich puppenleicht!
Alles ist leicht für den, der es kann!
Aber um Spritzenakrobatik geht es nicht, sondern um etwas, das mich schon oft erstaunt hat.
Bei dem „puppenleichten“ Stück handelt es sich um Skrjabins Präludium op. 11 Nr. 4. Es war im Unterricht so schnell abgeschlossen, dass selbst mein Klavierlehrer sich darüber gewundert hat. Und er ist nicht der Lehrer, der einem Schüler Fehler oder schiefe Klänge durchgehen lässt. Wenn er ein Stück als im Unterricht abgeschlossen erachtet, dann war er zufrieden mit der Interpretation. Gewundert haben wir uns über mein schnelles Vorankommen mit diesem Präludium, weil ich normalerweise recht lange brauche, bis ich ein Stück ansprechend spielen kann.
Aber immer wieder schwanken meine Interpretationen der Stücke. Mal erscheint es mir, als habe ich das Stück Monate nicht gespielt. Dann stolpere ich durch die Takte, selbst mit Noten vor Augen, und habe das Gefühl, die Noten nicht mehr zu erkennen. An anderen Tagen läuft das Stück gut und flüssig. Das gleiche passiert auch immer wieder mit anderen Stücken die ich im Repertoir behalten will und deshalb häufiger spiele.
Bei meinem letzten Treffen habe ich u.a. Schumanns fis-moll Albumblatt (alle Stücke auswendig) gespielt und der Puls war ziemlich daneben. Es sind – auch bei anderen Stücken - Lücken entstanden, weil ich den Faden verloren habe (teilweise auch, weil es im Hintergrund recht laut war). Ich war nicht nervös und meine Finger haben nicht gezittert. Ein Clavionist hatten den Eindruck, dass ich nicht wisse, wie ich dieses Albumblatt zu spielen habe. Auch bei den anderen hatte er diesen Eindruck, weil Lücken entstanden sind. Ich kann die Stücke aber spielen, flüssig und im richtigen Metrum. Aber an anderen Tagen wiederum nicht. Mein Treffen war leider so ein anderer Tag.
Gestern war ich auf der Autobahn unterwegs und ich habe – nach Hundertausenden von Kilometern am Steuer und 40 Jahren Fahrpraxis eine Premiere erlebt: Ein Falschfahrer war auf meiner Strecke unterwegs. Mir wird es für alle Zeiten ein Rätsel bleiben, wieso einer überhaupt entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sein kann (es sei denn es ist Vorsatz). Er kam mir bedrohlich nahe aber ich habe – ohne zu überlegen – das richtige gemacht. Während der Fahrt habe ich dann überlegt, ob ich das mit meinem o.g. Problem vergleichen kann: Hätte ich erst vier Monate Fahrpraxis gehabt, dann wäre ich möglicherweise mit dem Geisterfahrer kollidiert? Habe ich die oben beschriebenen Probleme beim Spielen der Stücke, weil ich noch nicht genug Übung, Erfahrung und Praxis habe?
Beobachtet Ihr diese Schwankungen der pianistischen Fähigkeiten auch bei Euch und Euren Stücken?
Viele Grüße
Marlene
Spätestens wenn man sieht, dass op.11 No.4 puppenleicht ist, (...)
OK, @hasenbein, bitte setze doch eine Injektion mit Procain in den Gynäkologischen Raum! Das ist nämlich puppenleicht!
Alles ist leicht für den, der es kann!
Aber um Spritzenakrobatik geht es nicht, sondern um etwas, das mich schon oft erstaunt hat.
Bei dem „puppenleichten“ Stück handelt es sich um Skrjabins Präludium op. 11 Nr. 4. Es war im Unterricht so schnell abgeschlossen, dass selbst mein Klavierlehrer sich darüber gewundert hat. Und er ist nicht der Lehrer, der einem Schüler Fehler oder schiefe Klänge durchgehen lässt. Wenn er ein Stück als im Unterricht abgeschlossen erachtet, dann war er zufrieden mit der Interpretation. Gewundert haben wir uns über mein schnelles Vorankommen mit diesem Präludium, weil ich normalerweise recht lange brauche, bis ich ein Stück ansprechend spielen kann.
Aber immer wieder schwanken meine Interpretationen der Stücke. Mal erscheint es mir, als habe ich das Stück Monate nicht gespielt. Dann stolpere ich durch die Takte, selbst mit Noten vor Augen, und habe das Gefühl, die Noten nicht mehr zu erkennen. An anderen Tagen läuft das Stück gut und flüssig. Das gleiche passiert auch immer wieder mit anderen Stücken die ich im Repertoir behalten will und deshalb häufiger spiele.
Bei meinem letzten Treffen habe ich u.a. Schumanns fis-moll Albumblatt (alle Stücke auswendig) gespielt und der Puls war ziemlich daneben. Es sind – auch bei anderen Stücken - Lücken entstanden, weil ich den Faden verloren habe (teilweise auch, weil es im Hintergrund recht laut war). Ich war nicht nervös und meine Finger haben nicht gezittert. Ein Clavionist hatten den Eindruck, dass ich nicht wisse, wie ich dieses Albumblatt zu spielen habe. Auch bei den anderen hatte er diesen Eindruck, weil Lücken entstanden sind. Ich kann die Stücke aber spielen, flüssig und im richtigen Metrum. Aber an anderen Tagen wiederum nicht. Mein Treffen war leider so ein anderer Tag.
Gestern war ich auf der Autobahn unterwegs und ich habe – nach Hundertausenden von Kilometern am Steuer und 40 Jahren Fahrpraxis eine Premiere erlebt: Ein Falschfahrer war auf meiner Strecke unterwegs. Mir wird es für alle Zeiten ein Rätsel bleiben, wieso einer überhaupt entgegen der Fahrtrichtung unterwegs sein kann (es sei denn es ist Vorsatz). Er kam mir bedrohlich nahe aber ich habe – ohne zu überlegen – das richtige gemacht. Während der Fahrt habe ich dann überlegt, ob ich das mit meinem o.g. Problem vergleichen kann: Hätte ich erst vier Monate Fahrpraxis gehabt, dann wäre ich möglicherweise mit dem Geisterfahrer kollidiert? Habe ich die oben beschriebenen Probleme beim Spielen der Stücke, weil ich noch nicht genug Übung, Erfahrung und Praxis habe?
Beobachtet Ihr diese Schwankungen der pianistischen Fähigkeiten auch bei Euch und Euren Stücken?
Viele Grüße
Marlene
Zuletzt bearbeitet: