Ein guter Pianist sein.

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jowasgehtab

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Hi,

ich weiß nocht nicht, was ich genau hier schreiben werde oder ob sich eine Frage herauskristallisieren wird, aber ich schreibe einfach mal los.
Ich bin momentan 18 Jahre alt und spiele seit ungefähr 10 Jahren (vielleicht auch länger, ich weiß es nicht) Klavier. Habe es seit Beginn nicht wirklich ambitioniert betrieben, als ich jünger war hatte ich öfters keine Lust, mittlerweile bin ich stolz, dass ich Klavier spielen kann. Momentan habe ich lediglich eine halbe Stunde die Woche Unterricht und bin 'ne wirklich faule Socke, weswegen ich auch sehr lange für Stücke brauche. Das liegt zum einen daran, dass ich mich theoretisch nicht wirklich auskenne. Ich spiele meine Stücke eigentlich immer auswendig, was schon direkt beim Lernen beginnt. Meist spielt meine Lehrerin Passagen vor, welche ich mir dann direkt einpräge, Noten nutze ich nicht wirklich. Daraus und aus meiner Faulheit folgt dann, dass ich in der halben Stunde Unterricht meist mehr lerne, als ich es zu Hause tue, wo ich meist nur das runterspiele, was ich schon kann.
Die letzten Stücke, die ich gespielt habe waren in un altra vita von Ludovico Einaudi und all of me von Jon Schmidt. Und das sind auch die einzigen, die ich momentan spielen kann. Momentan versuche ich mich an la campanella, was wirklich sehr schwer ist.
Die Sache ist, dass ich mich nicht als richtiger oder kompletter Pianist fühle, was mich traurig macht, da ich der Meinung bin, dass ich meiner Meinung nach rein technisch gesehen sehr gut sein könnte, was mir auch meine Lehrerin sagt.
Durch meine fehlende Kenntnis der Theorie ( ich könnte bei den meisten Tonleitern nicht sagen, welche Tasten mit Kreuzchen oder B vermerkt sind ) kann ich zum Beispiel nicht improvisieren. Vom Blatt spielen ist ebenfalls eigentlich momentan nicht möglich, da ich sogut wie jede Note, die nicht gerade ein C auf einer Hilfslinie ist, abzählen muss.
Das hat zur Folge, dass ich halt nur wie momentan 2 Stücke beherrsche und mehr nicht. Säße ich in einer Bar, könnte ich nicht mal eben was schönes Jazz mäßiges improvisieren und das würde ich gerne alles. Ich würde gerne ein kompletterer Pianist sein, der einfach sich überall hinsetzen kann und irgendwas spielen kann.

So, sorry für den langen Text, habe einfach mal so geschrieben, was mich gerade "bedrückt". Womit soll ich anfangen, um ein kompletterer Pianist zu werden ?
Irgendwelche Theoriebücher kaufen, Improvisations- und Notenlehre ? Gebt einfach mal Eure Meinung dazu ab. Danke :D
 
Meist spielt meine Lehrerin Passagen vor, welche ich mir dann direkt einpräge, Noten nutze ich nicht wirklich. Daraus und aus meiner Faulheit folgt dann, dass ich in der halben Stunde Unterricht meist mehr lerne, als ich es zu Hause tue, wo ich meist nur das runterspiele, was ich schon kann.
(...)
Momentan versuche ich mich an la campanella, was wirklich sehr schwer ist.

das Projekt, La Campanella auf diese Weise zu lernen, ist spektakulär: bitte weiter berichten!!! :D:D:D
 
Ja, danke. Die Sache ist aber doch, dass auch wenn ich jetzt ein schwereres Stück übe, wie la campanella ( und wie weit ich da komme ist fraglich ), kann ich es vielleicht am ende spielen, aber "kompletter" fühle ich mich dadurch trotzdem nicht. diese theoretischen defizite usw. einfach mal locker viele sachen zu spielen, abzuspielen oder zu improvisieren, bleiben ja da. soll ich einfach nur anfangen theorie zu üben, wie ein anfänger oder gibt es bestimmte literatur oder sowas ? mit einfachem üben von stücken, wie ich es bis jetzt tue, wird es doch nicht getan sein, oder ?
 
Gut, so genau läuft es jetzt nicht ab mit la campanella :D Aber meine Lehrerin sagt mit mehr oder weniger immer die Noten und ich spiele sie dann, statt vom blatt abzulesen. Das mit den Passagen vorspielen wahr wohl etwas falsch erklärt :D
 
Ich glaube, ich habe das ganze etwas falsch dargestellt, als wäre ich irgend so ein Kindergartenschüler. Ich habe halt dadurch, dass ich immer auswendig spiele mehr oder weniger ein gewisses Theoriedefizit. Ich könnte mir jetzt auch jede einzelne Note rauslesen und länger dafür brauchen, aber etwas daran ändern, wie man ein kompletterer Pianist wird, der gut improvisieren kann, vielleicht sogar Stücke nach dem hören leicht nachspielen kann usw., ich weiß ja nicht. Ich glaube ich habe hier auch einfach ein falsches Bild von mir dargestellt ^^
 
Deine Schilderung klingt danach, dass du für die Verwirklichung deines Wunsches eine komplette Neuausrichtung am Klavier brauchst.
Such dir einen Klavierlehrer, der dir den richtigen Weg zeigen kann und der dich auf diesem Weg gut anleitet. Das sollte dann auch mehr als eine halbe Stunde in der Woche sein.
 
Deinem "gewissen Theoriedefizit" kann man durch Üben abhelfen. ;)
Für mich scheint die Sache recht klar zu sein. Als allererstes solltest Du Notenlesen lernen. Und damit meine ich wirklich lesen und nicht buchstabieren. Das braucht wie normales Lesen Übung... Nimm einfach z.b. die russische Klavierschule Bd. 1 und fange von vorne an ein Stück nach dem anderen ohne Vorsagen oder Vorspielen zu üben und zu spielen. Irgendwann kommt der Punkt an dem Du WEISST welcher Ton da steht.
Paralell dazu oder auch danach kannst Du z.B. die Allg. Musiklehre von Ziegenrücker durcharbeiten. Er fängt wirklich mit der Notenschrift an.
Ehrlich gesagt finde ich auch die Kombination von nurn 30 Min. Unterricht pro Woche und nur Herumspielen von Dingen die man eh schon kann zu Hause kritisch. Mein KL zeigt mir was ich wie zu üben habe und ich übe dann zu Hause. So wie Du es schilderst bräuchtest Du jemanden der mit Dir übt. Deshalb tu Dir den Gefallen und lerne Noten. Sonst bist Du immer abhängig und kannst kein Stück ohne Hilfe und nur mit Noten lernen.
 
Ich muss mich allen anderen anschliessen:
Zuerst Notenlesen und dann Theorie.

Versuch doch mal klassische (barockische, romantische) Originale zu spielen, daran kann man auch ganz viel lernen.

Zum Notenlesen nehme ich völlig wahllos ein einfach aussehendes STück her und versuche jeweils die rechte Hand und dann die linke Hand vom Blatt zu spielen. Einfach einmal durch, ohne fehlerlos sein zu wollen. Jeden Tag 5 Minuten, dann wirst du in kürzester Zeit große Fortschritte machen.

Und vor allem: Sprich mit der KL über deine Wünsche, sie sollte dann den Unterricht entsprechend gestalten.

Viel Erfolg!
 
danke für die tollen ratschläge.
da ich umziehen werde (fertig mit schule) und dort vielleicht studieren werde, muss ich schauen wie es mit dem klavierspielen weitergeht. das klavier nehme ich mit (ziehe zu verwandten). wenn es neben der zeit auch finanziell klappt oder es vielleicht gute möglichkeiten in der uni gibt, werde ich versuchen unterricht zu nehmen und vielleicht auch die zeit finden mich intensiv euren ratschlägen zu widmen. danke
 

Versuch mal folgendes... such dir nen anderen Klavierlehrer. Einen guten.

Du musst in der Lage sein, Stücke selber zu erarbeiten und zu interpretieren. Grade letzteres geht viel einfacher, wenn man jemanden hat der sich damit auskennt. Ich habe letztens erst noch jemanden getroffen der technisch und zeitlich zwar auf einem ähnlichen Level war wie ich, jedoch Beethoven so komisch gespielt hat dass ich nicht drum rum kam ihn etwas aufzuklären; sich sowas selbst anzueignen ist auch nicht ganz einfach, aber als aller erstes sollte da natürlich die Theorie passen. Nach 10 Jahren müssen Noten wie Text sitzen und dann kannst du dir auch Stücke selbst erschließen und wirst letztendlich viel mehr Spaß am Klavierspielen haben.
Auch wenn das jetzt noch nicht der Fall ist, solltest du dir das an sich relativ schnell aneignen können. Um ein kompletterer Pianist zu werden würde ich aber mal "richtige" Stücke spielen und von einfachen Passagen oder Klavierschulen Abstand nehmen; es gibt ja auch leichte Sonaten oder auch die Inventionen von Bach, ich weiß nicht was du da schon gemacht hast. Ich finde das wichtig, denn wenn du den Spaß an den Stücken hast, geht das lernen von alleine.

La Campanella ist krass, das würde ich mal an einen späteren Zeitpunkt zurückstellen. Ich spiele auch jetzt ungefähr 10 Jahre und auch die schwierigeren Beethoven-Sonaten, aber davon habe ich jetzt auch erstmal Abstand genommen, bis ich sowas wie diese sch...önen Sprünge technisch richtig hinbekomme.

Ich denke, was dir zum "kompletteren" Pianisten fehlst ist das. Die Fähigkeit, Stücke selbst zu erarbeiten und selbstständig spielen zu können, technisch korrekt und richtig interpretiert. Um das zu können, brauchst du aber etwas Rüstzeug, deswegen hier nochmal die Kurzzusammenfassung für dich:

- auch wenn du studierst, such dir trotzdem nen guten Klavierlehrer!
- fang an, "richtige" Stücke selbst zu erarbeiten.
- mach das, was dir Spaß macht, aber überforder dich nicht. Grad nach der Schule ist Klavier wirklich etwas, was einem Spaß machen soll und was dein Leben bereichern soll, nichts anderes mehr.
 
Hallo jowasgehtab,
viele Anteile deiner Schilderungen lassen bei mir eigene Erfahrungen anklingen. Ich hab mit 6 angefangen, Klavier zu spielen, hab schnell gelernt, wurde schnell recht gut, hab aber immer schnellstens auswendig geübt/gespielt und das Vom-Blatt-Spielen von mir weggeschoben, das Improvisieren auch. Letzteres habe ich dann zwischenzeitlich irgendwann irgendwie angefangen - einfach so lange immer weiter geklimpert, bis für meine Ohren halbwegs erträgliche Phrasen meinen Fingern entronnen.

Im nächsten Leben mache ich vielleicht manches besser und erweitere meinen Horizont mit profundem Notenlese-Können und weiterem Unentbehrlichem. Ob ich das jetzt (mit knapp 60) noch weiter verfolge, sei mal dahingestellt.
Du mit 18 kannst da aber noch richtig ein paar Schippen drauflegen.
Und das Wichtigste, was du m. E. dafür brauchst, wurde hier noch nicht erwähnt: Zeit. Und zwar richtig viel.
Mein Tipp wäre, dass du dir möglichst umgehend mal ein halbes oder ein ganzes Jahr Zeit nimmst, dich schwerpunktmäßig bis ausschließlich ums Klavierspielen zu kümmern, sofern du dir das leisten kannst, was ich hoffe. Damit kannst du dann in kurzer und kompakter Form grundlegende Fortschritte erzielen, mit denen du dann später (wenn du nur noch nebenher/hobbymäßig klavierspielst) dauerhaft etwas anfangen kannst.
Natürlich solltest du dich in so einer Intensiv-Phase von einer/m guten Lehrer/in anleiten lassen.

Gruß
Martin
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gut, so genau läuft es jetzt nicht ab mit la campanella Aber meine Lehrerin sagt mit mehr oder weniger immer die Noten und ich spiele sie dann, statt vom blatt abzulesen. Das mit den Passagen vorspielen wahr wohl etwas falsch erklärt

:o:o:o:o

also bei solchen Schilderungen hier bleibt einem wirklich mitunter der Mund offen ,mir fällt dazu einfach nix mehr ein......


ich will ja wirklich nicht zynisch klingen,aber, mein Freund,das ist so,als ob jemand in einem Mathematik forum frägt:

"das ein-mal-eins bring ich noch nicht so auf die Reihe,mein Mathe-Lehrer hat gesagt, es gibt sogar noch schwierigeres,Bruchrechnungen zum Beispiel,aber is ja gleich, ich überarbeite jedenfalls gerade Einsteins Relativitätstheorie,und ich denke, ich hab das Zeug dazu,die zu widerlegen und die allumfassende Theorie zur Vereinigeung mit der Quantenphsik zu errechnen,glaubt Ihr,dass ich dass schneller schaffe als dieser Hawking? Mein Lehrer erklärt mir auch immer,wie man den Bleistift halten muss "....
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Gut, so genau läuft es jetzt nicht ab mit la campanella :D Aber meine Lehrerin sagt mit mehr oder weniger immer die Noten und ich spiele sie dann, statt vom blatt abzulesen. Das mit den Passagen vorspielen wahr wohl etwas falsch erklärt :D

Du bist 18 jahre alt, erkennst deine Probleme, spielst seit 10 Klavier und bist so weit fortgeschritten:D wie am Anfang. Ich würde in deiner Stelle nochmals mit Bewusstsein von vorne anfangen, aber nicht nochmals 10 Jahre Zeit nehmen. Danach kannst Du vielleicht die Campanella in Angriff nehmen. Suche einen guten Lehrer/in

Cordialement
Destenay
 
Der Typ ist ja wohl echt geil!

Sagt selber, daß er ne faule Socke ist und nicht übt und sich nicht mit den Sachen beschäftigt, wundert sich aber, daß er kein versierter Spieler ist!

[moderiert]

LG,
Hasenbein
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Nach 10 Jahren wäre doch la Campanella gar nicht mal so unrealistisch-
wenn du dich dran gesetzt und gescheit geübt hättest.

Dazu gehört
regelmäßiger, guter Unterricht, Noten lesen nach 10 Jahren sollte wie geschmiert laufen.
Deine Bequemlichkeit ist einfach mit dem Wunsch, la Campanella spielen zu wollen, völlig unvereinbar. Du hast ja Vorstellungen, tsts.........:rolleyes:

Auf die Weise, wie du jetzt Klavier spielen lernst, wird aus dir kein guter Pianist.
Wenn Du damit zufrieden bist, dann mach so weiter!:floet:
 
Zitat von Clavio-1:
Geändert von Clavio-1 (Gestern um 16:25 Uhr) Grund: Bitte achten Sie auf Ihre Wortwahl!

Ich hatte meine Worte mit Bedacht gewählt, also sehr wohl bereits auf meine Wortwahl geachtet.

Wenn Michael Schmidt-Salomon in einem Bestseller-Buch Millionen Menschen als zu blöd bezeichnen darf (und das auch zu Recht), dann darf ich ja wohl "manche Leute" als zu blöd bezeichnen.

Merkwürdigerweise wurde hier im Forum schon ganz anders ausgeteilt, und da kam nie ein Moderator und hat plötzlich was rausgelöscht. Warum ausgerechnet hier?

Und wenn mal nach einem Mod gerufen wurde, kam oft keiner...
Mußte nur mal gezeigt werden, daß es überhaupt noch einen Mod gibt?? :D

LG,
Hasenbein
 

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