Druckqualität Noten

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Gefallener

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Ich halte grade eine Ausgabe des Konzerts Bb - Dur in von Salieri zu vier Händen in der Hand.

Der Verlag ist: Edizioni Suvini Zerboni

Rein preislich empfand ich die Noten als nicht "die Billgsten die es gibt." (51,50€)

Vom Druckbild her wirken sie aber äußerst bescheiden. Sehr uneinheitlich von der Fettheit und oft grieselig und zu dünn.
Das Papier bzw. die Ausführung insgesamt macht einen sehr spärlichen, gebrechlichen Eindruck.

Ich hätte nicht gedacht, dass man (unbewusst) so sehr auf "Nebensächlichkeiten" achtet, empfinde ich es im Gesamtausmaß dann doch als störend.

Hat jemand Erfahrung mit dem Verlag? Ich hadere grade dieses Exemplar zu retournieren, auch wenn es, so weit ich weiß, der einzige Verlag ist, der das im Angebot hat.

Kann auch gerne ein Bild anhängen.
 

Das ist eigentlich ein angesehenes Traditionsunternehmen, das auch der italienische Distributor für Schott war oder vielleicht sogar noch ist. Allerdings muss man damit leben, dass im italienischen Verlagswesen der Vor-Computer-Zeit eine Druckqualität, wie wir sie gewohnt waren, nicht immer gewährleistet war, und falls die Ausgabe aus jenen Zeiten stammt, hast Du halt das Übliche in Händen (inzwischen sind ja auch viele dt. Verlage auf dem besten Weg, dank Einsparung des Copy-Editors und Outsourcing der Produktion nach Irgendwo das technische Niveau kräftig abzusenken). Dafür haben sie dank hoher Binneninflation preislich zu den dt. Verlagen aufgeschlossen. Ich habe hier z.B. zwei Ausgaben eines Handbuchs mittelalterlicher Handschriftenabkürzungen liegen; in der ersten, gekauft lt. Eintrag 1987, klebt noch der Preiszettel "Prezzo lire 4000", also etwa DM 4,50; in der zweiten, einem reprographischer Nachdruck der ersten mit entsprechend schlechterem Druckbild und letztes Jahr im selben Laden in Mailand (Hoepli) gekauft, steht "€24". Der Preis für deine Noten dürfte sich einer ähnlichen Monopolsituation verdanken.
 
Stampato in Itilia 2014

Produzione, distribuzione e vendita Hal Leonard MGB

Steht auf der Rückseite
 
Ein Neu- bzw. Nachdruck ist nicht dasselbe wie eine Neuauflage. Mein Tipp wäre, die haben die ein altes Exemplar gescannt und davon den Nachdruck gemacht.
 
Bei den Franzosen Durand und Salabert ist es ähnlich. Da heißt es dann „Augen zu und durch“ oder sich auf das Repertoire beschränken, das Henle und Konsorten anbieten. Oder aber: die Noten lesbar abschreiben. Der alte Bach hat (laut eigener Aussage) auf diese Weise das Kompositionshandwerk gelernt.
 
Der Ausdruck:"Gestochen scharf", sagt ja schon etwas über das Gegenteil aus. Es war aber zu Zeiten, als entweder Handschriftlich niedergeschrieben und ebenso kopiert wurde, oder Noten in Kupferplatten spiegelschriftlich gestochen werden mussten, letztlich die Qualität des Papiers für die Schärfe des Notenbildes verantwortlich.
Heute gibt es für unscharfe Notenbilder keine Entschuldigung, wohl aber manche Erklärung. So ist die Kopie von einem alten Script, was auf schlechtem Papier gedruckt vorliegt, keine gute Voraussetzung für die Herstellung eines scharfen Notenbildes und sei das dafür verwendete Papier auch noch so gut.
 
Ja, es sieht tatsächlich so aus, wie (zigfach) kopiert. Hier und da fehlt auch mal zwei Zentimeter Notenlinie.
Ich bin tatsächlich schon dabei es ins Notensatzprogramm abzutippen.
 
Das könnte aber auch ein (ri)stampato sein. Ich glaube, wir haben hier eine ehrenamtliche Rechercheaufgabe für @Revenge ;)

Hi Fr., ich glaube, hier ist alles gesagt, mehr fällt mir auch nicht direkt ein, sry. Habe es auch nicht sofort gesehen, denn ich hänge wieder mal an alten Games fest ( Professor Layton usw.:-D ), das lenkt zu sehr ab :-) :-(

Salieri...hm. Außerdem: Suvini Zerboni - hab ich ehrlich gesagt noch nichts von gehört / gesehen.

Vergleiche ließen sich evtl. ziehen, zu bekannteren ( na die amerikanische Sektion z.B., Joplin, Gottschalk, usw. , evtl. Carreno), wo diese nicht so "gut gedruckten" sich aus der Veröffentlichungs-History SELBST herleiten ließen.

( Fiktives Beispiel: Da geht jemand mit sonem ausnotierten "Banjo I op. 82" oder ner "Des-Dur-Ballade op.15" zu 17 Druckern, 2 davon printen es, sind aber nicht so marktbeherrschend, und später übernehmen noch andere die kleinst-Betriebe, kopieren, usw... und noch dazu fertigen Leute evtl. nach Gehör "nicht komplett sichere" Versionen an, die aber, uns zum Glück, manchmal die einzigen sind, die überdauert haben... .)

Mit solchen Dingen müssten wir leben ( können ) , denk ich.

Ob es von dem Salieri-Werk weitere Versionen gibt, die besser aussehen, hab ich nicht geprüft.

"Durand" kenn ich aus eigener Anschauung nur vom g-Moll-Konzert von Saint-Saens, und die ist HERVORRAGEND lesbar. ( Salabert kam hier ab und an mal dran, kenn ich mindestens vom Namen ).

HG vom Revenge!!
 
Die besten sind die vom Verlag von C.F. Peters, Leipzig, antiquarisch. Gedruckt um die Jahrhundertwende, 19. zum 20. Jahrhundert. Schärfere und besser gestochene habe ich bisher nicht gesehen.
 

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