Dresden: 17 Jahre und tschüss

  • Ersteller des Themas MartinH
  • Erstellungsdatum

Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Kantor nur gekündigt wurde, weil dem Arbeitgeber seine Nase ned paßt.

Es muß ja da wohl schon Vorfälle gegeben haben.

Vorstellbar ist aber auch, daß hier Sparmaßnahmen durchgeführt werden mußten (da ist ja die Ampel besonders fleißig mit) und man nun den Kntor irgendwie einsparen muß - nur dann hätte eine Kündigung "aus betrieblichen Gründen" erfolgen müssen.
 
Vorstellbar ist aber auch, daß hier Sparmaßnahmen durchgeführt werden mußten (da ist ja die Ampel besonders fleißig mit)

Ja., das alte Spiel. Die Bundespolitik schreibt ,alwieder der Kirche vor, wie sie ihr Geld in der Kommune auszugeben hat. und die Kirche beugt sich. :-)

Ist ja fast so blöde wie damals der Hinweis "Hier Studiengenühren abwählen!" bei eine Bundestagswahl.

Grüße
Häretiker

Update:
Ich lasse die vielen Rechtschreibfehler mal stehen. Merke: Im Urlaub erst Kaffee trinken, wirken lassen und dann posten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sparmaßnahmen glaube ich nicht. Immerhin kann sich diese Institution, ganz im modernen Trend, sich einen glitzernden "Artistic Director" "von außen" leisten. Und der Geschäftsführer scheint mir ein Pfarrer dort selbst zu sein. Eher wurde hier eine (offensichtlich lang bekannte) "Schwäche" eines irgendwie doch recht einmaligen Menschen (und vielleicht dessen Gutmütigkeit, nicht jede einzelne Abmahnung juristisch überprüfen zu lassen, auf jahrelang zurückliegende abgemahnte Vorfälle kann man eine Kündigung allerdings sicher nicht stützen) ausgenutzt. Ich erinnere auch daran, dass es mit einem der früheren Geschaftsführer erklärterweise nicht zu diesem Schritt gekommen wäre. Eine bessere Lösung wäre, den Arbeitsvertrag zur alllseitigen Zufriedenheit zu ändern. Künstlern muss man Freiraum lassen und vielleicht auch großzügiger begegnen.
 
Künstlern muss man Freiraum lassen und vielleicht auch großzügiger begegnen.
Wer sich zu dieser Kategorie "Künstler" zählt, ist in einer Festanstellung wohl nicht am passenden Platz.
Auch für künstlerische Tätigkeiten gibt es Rahmenbedingungen, gerade, wenn es sich in gewissem Maße um "Gebrauchskunst" handelt.

Aber ich möchte mich nicht an Spekulationen beteiligen. Es ist schlicht nicht möglich, diese Streitigkeiten von außen zu beurteilen. Es wird Gründe geben, warum das Ganze zu dem Punkt gekommen ist, an dem es jetzt zu sein scheint, aber es ist müßig, da für irgendjemanden Partei zu ergreifen.
 
Jaja, die Rahmenbedingungen. Hoffentlich wirft da das Gericht auch einen Blick drauf (Stichwort Fürsorgepflicht). Es ist ja mittlerweile fast schon üblich bei Kirchens, nicht nur keine Ahnung zu haben, was ein Musiker macht und wo/wie seine hauptsächliche Arbeitszeit stattfindet, sondern von ihnen immer über 100 Prozent zu erwarten, befördert auch durch die (sorry) lächerlich-hilflosen Kirchenmusikverbände und den inneren Drang von Vollblutmusikern. Vielleicht waren es ihm einfach zu viele Quasselrunden? Ein guter Arbeitgeber schätzt die Qualifikation seiner Arbeitnehmer und schützt deren Arbeitskraft. Gab es denn eine Mediation durch Externe? Las ich nichts von... Ist doch wohl das Mindeste bei solchen offensichtlich lange schwelenden Konflikten, erst recht bei einer Institution, die glaubt, der ganzen sonstigen Arbeitswelt Ratschläge geben zu können.

Nachtrag: Verhandlung wurde verschoben auf Februar. Vielleicht kriegt man es dann doch noch endlich hin, die Dinge intern zu klären, ohne einem hoch engagierten Menschen seine Lebensstelle zu zerstören.
 
Wieso bist du dir eigentlich so sicher, dass die Hauptlast des Ganzen beim Arbeitgeber zu suchen ist?
Weil Arbeitgeber automatisch böse und gemein? Oder woher nimmst du diese Gewissheit?

Ich würde mich an deiner Stelle da nicht so weit aus dem Fenster lehnen. Schon meine Oma pflegte zu sagen: "Mit dem Urteil nicht eile, höre stets beide Teile."
 

Wieso bist du dir eigentlich so sicher, dass die Hauptlast des Ganzen beim Arbeitgeber zu suchen ist?
Weil Arbeitgeber automatisch böse und gemein? Oder woher nimmst du diese Gewissheit?
Der Arbeitgeber ist eine gemeinnützige Stiftung, diese wird getragen vom Freistaat Sachsen, der Stadt Dresden und der evangelischen Landeskirche.
Es gibt zwei Geschäftsführer, der eine ist Pfarrer.

Vielleicht sind gemeinnützige Stiftungen automatisch gemein und Pfarrer automatisch böse...
 
Als ehemaliger Betriebsratsvorsitzender hab ich den Leuten immer gesagt Abmahnungen sind zu behandeln wie Kündigungen, wenn man sich 100% im Recht sieht kann man mit Abmahnungen sogar vor das Arbeitsgericht gehen. Sollte einem das zu krass sein kann man eine Gegendarstellung schreiben und verlangen das die zu den Personalakten gelegt wird .
 
Wenn im Arbeitszeugnis steht "er war stets bemüht", ist an sich schon alles klar.... :rauchen:
 
Merkwürdiger Titel des zum genauen Verfahrensstand nichtssagenden Artikels. Es scheint bisher wohl nur ein Gütetermin stattgefunden zu haben, der wohl gescheitert ist, so dass dann wie üblich Kammertermin bestimmt wird, §§ 54, 57 ArbGG. Wenn dem so ist, wurde keine Entscheidung vertagt, sondern alles geht nur seinen üblichen Weg.
 
Auf evangelisch.de war zu lesen gewesen, dass eine "Entscheidung noch im Dezember fallen" solle, daher war ich von einem schon längst erfolglos verstrichenen Gütetermin ausgegangen. Könnte es übrigens sein, dass das nur der Aufhänger/die Chance ist, jemanden loszuwerden? Solange mürbe zu machen, bis er "freiwillig" geht? Mit Leuten, die mich loswerden wollen und meine Arbeit nicht angemessen schätzen, würde ich (im künstlerischen Bereich) jedenfalls nicht mehr zusammenarbeiten wollen. Mit Leuten, deren Arbeit man schätzt, geht man eher nicht so um. Und die haben wohl auch nicht so ganz verstanden, was sie an ihm haben. Oder vielleicht doch und sie wollen es "anders"? SKs Bruder mutmaßte Interessantes... Hätte übrigens noch eine Lösungsmöglichkeit: Stiftungsleute austauschen. Herr K. hat derer schon einige überlebt.
 
Wieso bist du dir eigentlich so sicher, dass die Hauptlast des Ganzen beim Arbeitgeber zu suchen ist?

Weil er mehr im Stoff ist und das (Berufs)Leben kennt. Selbst ich als mickriger Nebenamtler bekomme dieses und jenes mit, was nie in der Zeitung oder in einem Forum steht.
Weil Arbeitgeber automatisch böse und gemein? Oder woher nimmst du diese Gewissheit?

Ich würde mich an deiner Stelle da nicht so weit aus dem Fenster lehnen.

Du hier vielleicht auch nicht - angesichts dieses Postings?

Meine Forumserfahrungen sagen mir, dass spezifische Postings wie die hier von @MartinH nicht völlig blank erfolgen.
 

Zurück
Top Bottom