Jetzt muß ich es "nur noch" umsetzen...
@Bernhard Hiller
darf ich dich auf etwas hinweisen, was du beim umsetzen berücksichtigen solltest? Das mit dem "doppelt belegten" c ist ja geklärt - aber hier besteht noch Klärungsbedarf:
es geht etwas holprig, aber sollte machbar sein, [-1-] wenn ich mich an die fremdartigen Klänge und [-2-] den übermäßigen Gebrauch von Versetzungs- und Auflösungszeichen gewöhnt habe.
(holprig ist anfangs halt so, und machbar ich das hübsche Stücklein auf jeden Fall)
1. fremdartige Klänge - sind sie wirklich so "fremdartig"?
bis auf zwei Ausnahmen (mal ein des (tiefalterierte 2. Stufe) und mal ein aufgelöstes as, also a) besteht die komplette Melodiestimme aus dem Tonmaterial der c-Moll Tonleiter (c, d, es, f, g, as, b) - das ist nicht fremdartig, sondern sogar ganz schlicht und einfach (!)
begleitet wird das überwiegend mit chromatisch absteigenden Intervallen (überwiegend kleine Terzen und deren Umkehrung, also großen Sexten) und abweichend davon wird dieses chromatische Muster auch auf paar große Terzen und zwei verminderte Quinten angewendet; als Überraschungen zwischendurch werden diese Intervalle auch mal in Ganztonschritten abwärts geführt.
Das ist schon alles, was da passiert - mehr ist es nicht.
Das Zusammenspiel von chromatisch absteigenden Intervallen mit der diatonischen Melodie führt zu verschiedenen Akkordtypen (Dur-, Moll-, verminderte und übermäßige Dreiklänge kommen vor), dabei entstehen sowohl gewohnte Akkordverbindungen (c-Moll => G-Dur7) als auch ein paar, die man aus Diabelli-Anfängerstücklein nicht gewohnt ist (F-Dur7 = c-Moll) - und ein paar Sekund- bzw. Septimreibungen kommen hinzu (die aber nicht ungewöhnlich, sondern völlig normal sind)
==> betrachte das doch einfach als wohlklingende kleine Harmonielehre
2. nein nein nein!!! Da ist kein "übermäßiger Gebrauch" von Versetzungszeichen!!!
Egal ob in irgendwelchen Fingerübungen, ob bei Bach, Händel, Mozart, Haydn, Beethoven, Schumann, Debussy: überall gibt es chromatische Sachen (also gehäufte Halbtonschritte vereinfacht gesagt) und dabei gibt es überall nur jeweils fünf (5!!) nötige zusätzliche Zeichen, mehr nicht. 12 Halbtöne sind in einer Oktave angesiedelt; 7 Töne hat jede "normale" Tonleiter; bleiben noch 5 Tönchen übrig, um die 12 voll zu machen.
(kleine Übungsaufgabe: schreib mit möglichst wenig (

) Vorzeichen in C-Dur und c-Moll chromatisch auf- und abwärts)
ABER viel relevanter als das ausbuchstabieren alterierter Töne (hier die chromatisch absteigenden Intervalle) ist das erkennen, was da passiert - anschauen, erkennen dass es von c1-es1 bis g-b in Halbtonschritten abwärts geht - begreift man das, muss man da gar nicht mehr "Noten lesen / entziffern"
bissle Harmonielehre (Akkordverbindungen) und das erkennen von chromatischen Klangbewegungen*) sind der "pädagogisch-didaktische" Bestandteil dieses Klavierstücks, klanglich ist es die Melodiegestaltung, Pedaleinsatz und die melancholische Stimmung.
Ist doch eine tolle Sache, dieses kleine andantino!!!
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*) schau dir vergleichbares an, in allerlei Noten (auch in solchen, die vorerst für dich unspielbar sind) Debussy little Negroe, Chopin op.10,2, Trauermarschsonate 2.Satz, Mozart Fantasie d-Moll uva