Dienstag kommt der Stimmer, bin ich empfindlich?

Auch Pianoteq nutzt die Samples des vor 3 Jahren aufgenommenen D 282. Dadurch, dass sie auf minimalste Latenz auf nicht exorbitanter Hardware setzen, ist die 'Modellierung' nichts anderes als ein extrem abgespecktes Subset der originalen Samples, die sie ja auch selbst als Grundlage auf ihrer Website nennen. Man kann den Flügel ja als Bechstein D 282 erkennen, so wie man auch deren Modellierung der Steinways als solche erkennen kann. Ganz ohne Samples als Grundlage geht's halt nicht.
 
Dass man unterschiedliche Instrumente erkennen kann, ist kein Hinweis auf die Art der Klangerzeugung.
Jeder bessere virtuelle Synth nutzt keine Samples, sondern mathematische Modelle von elektronischen Bauteilen. Es geht durchaus ohne Samples.
Einen Referenzklang braucht man natürlich trotzdem.
 
ist die 'Modellierung' nichts anderes als ein extrem abgespecktes Subset der originalen Samples...Ganz ohne Samples als Grundlage geht's halt nicht
Du schreibst hier von so was wie "Spectral Component Modeling" oder "Super-Natural-Technologie" wie z.B. bei Roland CP-90 oder Yamaha CP1, also einem Hybrid aus Sample und Algorithmus.
Moddart setzte aber von Anfang an auf rein rechnerische Klangerzeugung / algorithmische Modelierung, wie sie z.B. beim Roland V-Piano vorhanden ist. Und das geht sehr wohl ohne ein einziges Bit an Sample. Es gibt meines Wissens auch nur drei Softwärehäuser die das überhaupt anbieten (auf Klavierklang bezogen): Modartt, 4FrontTechnologies und Arturia.
Dass Modartt jetzt sein gesamtes Konzept wegen eines Instrumentes über den Haufen wirft kann ich mir schlecht vorstellen.

Btw.: Arturia beschreibt hier recht ausführlich die (samplefreie) Klangerzeugung.
 
Ich habe hier ja noch ein pianomodul aus 2006, ein GEM rp-x. Die Erklärung für das bei diesem Gerät verwendete Modelling war, dass Ausgangsklänge per Fouriertransformation in Sinuswellen zerlegt werden, die dann beim Spielen zusammengerechnet werden. Das Ganze ist wegen der ständigen Veränderung des Klavierklangs natürlich sehr komplex.
Einen Schritt weiter ist man dann, wenn man gezielt Parameter wie Hämmer oder Saitenbeschaffenheit verändern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hmm, keine Ahnung. Die Seite gibt es noch und die Software wird weiterhin gepflegt. Letztes OSS-Update war dieses Jahr und Truepianos kann man nach wie vor kaufen.
 
Tatsächlich, ein echtes Update gibt es aber seit Jahren nicht mehr.
 
Tatsächlich, ein echtes Update gibt es aber seit Jahren nicht mehr.
Das Ganze hat sich eben als Sackgasse erwiesen und 4front war schlau genug, dafür keine Mittel mehr zu verpulvern. Speichertechnologie hat sich mit rasantem Tempo weiterentwickelt und damit sind heute vor 10 Jahren unvorstellbare Sample-Auflösungen auch in Hardware-Implementierungen möglich.

Währenddessen ist die "Modellierung" zumindest von Klavieren nicht wirklich vorwärts gekommen. Auch bei Roland ist das deutlich zu merken.
 
Sorry! :girl:
Kann gerne auslagern wenn Du willst.
 
Ich hätte noch was zur Stimmung:
Bei meinem alten Kawai-Digi (MP 9000) gab es immer Menschen im Internet, die sich darüber beschwert haben, dass der Flügelklang verstimmt sei (was ich nichtmal gemerkt habe)
 

Alleine die Art der Chorreinheit kann den Klang ja schon beeinflussen. Micha´s Stimmung z.B. empfand ich als "hart" oder auch "clean" oder "steril".

Jeder Stimmer hat nun mal so seine Handschrift und die hat auch Micha Seelig gehabt. Ganz unabhängig ob mit oder ohne Stimmgerät/Stimmsoftware - bei letztgenannten müßt man natürlich die Stimmung entsprechend einstellen und berechnen lassen - das geht meiner Erfahrung nach nicht immer gut und es kann passieren daß dann ein Klavier einem Keyboardähnlichen Klang aufweist.
Das nächste ist die Spreizung - nicht jeder Kollege ist da offen dafür.....man kann ja auch nicht pauschal sagen "diese oder jene Spreizung wäre richtig" -das ist von Instrument zu Instrument völlig unterschiedlich.
Auch macht es Sinn bei dynamisch schwachen Diskant leichte Schwebungen mit reinzustimmen, da hier durch die Frequenzverlagerung der Ton dominanter wird.
 
Ich bin begeistert was ein gute Klavierbauer nur durch Stimmen erreichen kann.... Instrument nicht wiedererkennbar...

I am Happy
Gratuliere,
Zur ursprünglichen Frage: Deine Ohren sind schon in Ordnung, und mMn sogar recht tolerant.

Kannst Du uns zum Abschluss noch eine einfache Aufnahme des gestimmten Instruments machen?


Off Topic: RE PianoTeq und Samples
@OE1FEU
Pianoteq verwendet im normalen Betrieb keine Samples. Aber die Firma kann Samples als Referenzaufnahmen zur Kalibrieung eines speziellens Klavier-Modells benutzen.
Das ist höchtwahrscheinlich einfacher "Hausnummer" 50(?) Parameter eines physikalischen Models anhand einer Referenzaufnahme automatisch zu kalibrieren, als das manuell durch probieren zu ermitteln.
HTH
 

Ähnliche Themen


Zurück
Top Bottom