Deshalb ist es unmöglich ein Klavier perfekt zu stimmen

Anbei ein mit einfachsten Mitteln (Handy) erstelltest Klangbeispiel. Ich war jetzt nicht eingesungen, im Gegenteil, aber der Unterschied ist, denke ich, deutlich zu hören.
 

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Eine mathematisch perfekte Stimmung gibt es eben nicht. Man kann immer nur ein paar Intervalle rein stimmen, der Rest muss unrein gestimmt werden. In der gleichschwebenden Stimmung passen nur die Oktaven, alle anderen Intervalle sind - ob mit oder ohne Stimmgerät unrein. Und selbst die Oktaven spreizt man dann auch noch ein wenig wegen der Inharmonizitäten. Im Prinzip stimmt also gar nichts. Wir haben uns daran gewöhnt, das ist alles.

Gewöhnt? Naja, besonders mit den Terzen/Sexten komm ich eigentlich oft nicht wirklich klar. Das reibt schon sehr, ob kleine oder große. Vor ein paar Jahren hatte ich mal - neben dem Klavier - auch ein elektronisches Instrument, das es erlaubt hat, eigene Mikrostimmungen/Temperaturen zu machen, und per Knopfdruck zu wechseln (sei es den Bezugston, sei es die Temperatur selbst). Wenn man sich da richtig eingehört hatte, und z.B. einen schönen Bach in einer passenden Temperatur mit (ggf. nur etwas) näher an den reinen Intervallen liegenden Terzen gespielt hatte, tat es hinterher richtig weh, das wieder am mehr oder weniger gleichschwebend gestimmten Klavier zu tun. :-(Da beneide ich die Streicher und Sänger schon, die das auf ihren Instrumenten bzw. mit der Stimme selbst bestimmen und anpassen können.

PS. Was mir aber auch klar geworden ist beim Experimentieren: Eine wirklich reine Stimmung (selbst wenn man Musik spielt, die das Komma vermeidet) klingt auf Tasteninstrumenten auch fürchterlich leblos. Ein bisschen Schwebung muss schon sein!!
 
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@ThumbsUP! Besten Dank für die Erklärung. Das mit Google stimmt schon, allerdings finde ich es etwas mühsam, wenn ich auf jeder Seite etwas googleln muss. Aber ich werde das Buch jetzt einfach mal durcharbeiten, vielleicht geht es ja mit der Zeit immer besser.

@SingSangSung Auch dir vielen Dank für die ausführliche Erklärung und das Gesangsbeispiel. Wenn ich wieder was nicht verstehe frage ich einfach hier im Forum nach oder suche im Internet danach.

Der Link von Gernot ist meiner Meinung nach auch sehr gut, dort wird es wirklich sehr verständlich erklärt. Danke dafür nochmals.
 

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