Der Mai ist gekommen

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rappy

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Falls jemand von euch als Zweitinstrument Horn spielt...

Variationen über "Der Mai ist gekommen"
für Horn (solo)

http://www.bernardynet.de/dermaiistgekommen.pdf

Hier ein kleiner Ausschnitt als Kostprobe – Der Hornist vom Ensemble Modern, Saar Berger, erarbeitet das Stück mit einem Studenten und spielst selbst vom Blatt (damals hatte ich nur Thema, Variation 1 und 6 morgens auf die Schnelle geschrieben und mittags zum Kurs mitgebracht, die beiden hatten die Noten also gerade erst bekommen):
 
Schön und aufschlussreich sind sicher die Takte 146 und 154. Schade, dass man da nichts von sieht.

Dass muss ja eine höchst produktive Periode sein, die paar Takte dazwischen, gewissermaßen eine instrumentale Inkontinenzphase.

Die Musik - nun ja.

CW
 
Ich finde das Stück sehr originell! Allerdings wird es wohl nicht allzu viele Hornisten geben, die das wirklich adäquat spielen können ...
Die 9. Strophe erinnert ein wenig an den Beginn von Till Eulenspiegel - ist das Absicht oder Zufall?

LG, Mick
 
Danke, mick! Till Eulenspiegel ist Zufall – ich bin aber Strauss-Fan durch und durch, von daher sind gewisse unbewusste Reminiszenzen, vor allem bei einem Horn-Stück, sicher nicht unwahrscheinlich.
Der Hornist auf dem Video könnte es auf jeden Fall schon mal... :D
 
Ich finde das Stück sehr originell! Allerdings wird es wohl nicht allzu viele Hornisten geben, die das wirklich adäquat spielen können ...
Die 9. Strophe erinnert ein wenig an den Beginn von Till Eulenspiegel - ist das Absicht oder Zufall?

LG, Mick
Till Eulenspiegel, die beliebte Probespiel-Stelle? Nicht alles, was mit einer aufsteigenden Quartsextakkordbrechung beginnt, muss von Richard Strauss sein...! ;);)

Aber Raum für parodistische Anklänge kann man sich mit dieser Vorlage schaffen, zumal auch das theatralische Moment mit dem Wasser-Abschütten ja vertreten ist. Ein Hornist kann in technisch-musikalischer Hinsicht damit eine Menge zeigen, wenn er's denn drauf hat; für einen Wettbewerb sicherlich ein interessanter Beitrag. Variationen im traditionellen Sinne sind das aber nur ansatzweise, vielmehr werden bestimmte Motive und Spezifika (Pedaltöne, Gesungenes) gestaltet - Charaktervariationen, wenn man so will (Schönberg wollte seine Orchestervariationen genauso verstanden wissen). Ist die Überschrift (die eine klare Erwartungshaltung weckt) zunächst nur Arbeitstitel oder auf Dauer so beabsichtigt? Auf jeden Fall ein gutes und originelles Solostück!

LG von Rheinkultur
 
Danke für dein positives Feedback, Rheinkultur! Die Überschrift rührt lediglich von dem Volkslied, das den Variationen als Thema zugrunde liegt.
 
Warum hat der Hornist seinen Arm ins Horn gesteckt?

Wird ein Horn letztlich wie eine Trompete gespielt, so dass man die Naturtonreihe hat und mit den Ventilen viele Töne einfacher (bzw. überhaupt erst) spielen kann?
 
Ui Ui was fein :-D

Das sollte ich mal unserem Hornisten vorlegen, von seiner großen Klappe her, kann er das spielen, aber in der Praxis :denken:

...... glaube ich wohl eher nicht :-D

Gruß trombonella
 
Ich hab mir mal die Naturtonreihe angesehen. Von den modalen Tonleiteren wäre das am ehesten Lydisch. C-Lydisch: C-D-E-Fis-G-A-H. Mit zusätzlichem B (C-D-E-Fis-G-A-B-H) hätte man mit mehr oder weniger Präzision die Töne ab dem 8. Naturton. (Rechnung: Erste Stufe = 8/8, zweite Stufe= 9/8, dritte Stufe = 10/8 und so weiter.)

Wird Lydisch auch in der Praxis so eingesetzt, oder ist das einfach eine Kirchentonart die zufällig mehr oder weniger genau die Naturtonreihe abbildet?
 

Ken rechnet das für Barbie mit dem Taschenrechner.
 
Danke. Interessant.


Etwas anders ausgedrückt:
Die Partialtonreihe ab dem 8. Partialton aufwärts wird auch "akustische Skala" oder "heptatonia secunda" genannt. Im Jazz ist sie als 4. Modus der Melodisch Molltonleiter bekannt (MM4).
Ich hoffe, nicht den Rahmen des Threads zu sprengen. Warum sagt man nicht einfach Lydisch? (Wobei dort der 14. Naturton fehlt, den man näherungsweise über einen tiefalterierten 15. Naturton bekommt der ja in Lydisch leitereigen ist. Geht es darum, in der Leiter den Naturton Nummer 8 bis 14 durchgehend zu bekommen? Dann ist es natürlich kein Lydisch mehr.)
 
ich glaube, zum nächsten Karneval verkleide ich mich auch als ein Modus.
 
und?

??? seit wann ist C der "8. Naturton"? Ein C ist ein C ist ein C....
Du wirst jedenfalls aus fis-g-a-b kein "lydisch mit tiefalterierter Septim" biegen. Demnach wäre G-Dur "C-Dur mit hochalterierter Quarte". Tse, tse...
In meinem Beispiel wurde C = 8. Naturton definiert.

Legt man fest, dass C der 8. Naturton ist, hat man folgende Verhältnisse (Beispiele in reiner Stimmung)

8/8 = C (qua definition die Prime)
9/8= D (großer Ganzton)
10/8 = E (5/4, große Terz)
11/8 ≈ Fis (übermäßige Quarte, je nach Sichtweise eigentlich 25/18 bzw. 45/32)
12/8 = G (3/2, Quinte)
13/8 ≈ A (eigentlich 5/3)
14/8 ≈ B (eigentlich 16:9, nicht C-Lydisch-leitereigen, aber chromatisch erreichbar)
15/8 = H (große Septime)

Lydisch zeigt (näherungsweise) die Naturtöne 8 bis 13 sowie 15, 14 bekommt man über Alteration.
 
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