Debussy Snow is dancing Pedal Einsatz?

F

firehorse

Guest
Hallo ihr lieben :bye:

Ich arbeite nun seit ca 6 Wochen an Debussys Snow is dancing. Ich habe es bisher ohne Pedal gespielt da ich ein schönes gleichmäßiges Staccato haben möchte. Oft habe ich da Metronom dazu genommen aber auch ohne gespielt. Ich habe es bisher recht langsam geübt, der 3 gegen 4 Rythmus hat mir etwas zu schaffen gemacht und ich hoffe das es so recht gut ist. Nun würde ich gerne das Pedal dazu nehmen da ich das Stück in mittleren Tempo so halbwegs gescheit spielen kann;-) Es stehen keine Pedal Einsätze in den Heft. Ich benutze das Pedal eigentlich immer und kontrolliere dich hören das es richtig ist. Meine KL hat sich zumindest noch nicht beschwert :lol:
Oft verschwimmt alles und wird eine Ton Matsche such wenn ich es nur wenig benutzte. Hätte jemand nützliche Tipps wie ich das Pedal korrekt dazu nehmen kann ?
Grüße Melle
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Dein Ansatz, das Pedal mit dem Ohr zu kontrollieren / zu dosieren ist schon mal richtig. Aber nimm das Pedal beim nächsten Stück gleich von Anfang an mit dazu.

Manche Stücke brauchen auch nur sehr wenig Pedal.
Hier siehst Du ein Beispiel wie zart und vorsichtig das Pedal eingesetzt wird (ab 0:22)

View: https://youtu.be/5ibCFzF5djk
 
Hallo ihr lieben :bye:

Ich arbeite nun seit ca 6 Wochen an Debussys Snow is dancing. Ich habe es bisher ohne Pedal gespielt da ich ein schönes gleichmäßiges Staccato haben möchte. Oft habe ich da Metronom dazu genommen aber auch ohne gespielt. Ich habe es bisher recht langsam geübt, der 3 gegen 4 Rythmus hat mir etwas zu schaffen gemacht und ich hoffe das es so recht gut ist. Nun würde ich gerne das Pedal dazu nehmen da ich das Stück in mittleren Tempo so halbwegs gescheit spielen kann;-) Es stehen keine Pedal Einsätze in den Heft. Ich benutze das Pedal eigentlich immer und kontrolliere dich hören das es richtig ist. Meine KL hat sich zumindest noch nicht beschwert :lol:
Oft verschwimmt alles und wird eine Ton Matsche such wenn ich es nur wenig benutzte. Hätte jemand nützliche Tipps wie ich das Pedal korrekt dazu nehmen kann ?
Grüße Melle

Dazu vorerst zwei Dinge von mir. Für genauere Aussagen müsste ich dein Spiel besser kennen, und auch das Stück besser kennen (ich werde es mir morgen mal anschauen).
- Erstens: Das Pedal am Klavier/Flügel reagiert in einem relativ engen "Intervall" der gesamten "Trittreichweite", soll heißen: Bis die Dämpfer beginnen abzuheben verändert sich der Klang nicht, und wenn die Dämpfer hinreichend weit von der Saite entfernt sind, verändert sich der Klang auch nicht mehr. Versuche den Fuß immer so zu halten, dass du dich direkt am Rand oder in diesem Bereich befindest. Dadurch vermeidest du überflüssige Wege und kannst viel schneller, exakter und insgesamt aktiver reagieren/agieren. Außerdem solltest du dich genau damit vertraut machen, was die Wirkung des Pedals in den verschiedenen Bereichen dieses Abschnittes ist, und das dann mit deiner Klangvorstellung abgleichen. Nach meiner Erfahrung entsteht "Tonmatsche" vor allem dann, wenn man zu tief im Pedal ist, nicht präzise genug pedalisiert und bei den Pedalwechseln nicht ausreichend weit rausgeht. Ausreichend heißt hier wieder: Genau bis die Dämpfer komplett aufgesetzt sind aber nicht weiter (da man sonst wieder zu viel Strecke überbrücken muss um ausreichend schnell zu agieren und somit nicht präzise sein kann). Ich denke, dass man bei diesem Stück sich hauptsächlich im "oberen drittel" des Pedal aufhalten sollte, und äußerst rasch und präzise wechseln sollte. Aber dieser letzte Satz ist nun eine saloppe, nicht weiter überdachte Aussage. Dafür müsste ich mir das Stück nochmal anschauen.
- Zweitens: Nachdem du dich, wie im letzten Punkt angesprochen, mit der genauen Wirkung des Pedals in verschiedenen Bereichen des "Pedalaktionsradius" vertraut gemacht hast, solltest du dir überlegen, wie der von dir gewünschte Klangeindruck an verschiedenen Stellen des Stücks ist, und dein Pedalspiel dementsprechend entwerfen. Deinem Beitrag nach zu urteilen gehe ich davon aus, dass du schon einigermaßen weißt wie du es haben willst. Konkretisiere diese innere Vorstellung weiter!

Beste Grüße,

Daniel
 
Ja ich habe wohl zuviel drin gehangen. Vielen lieben Dank für eure Hilfe. Ich werde es wohl erst mal langsamer aber mit pedal üben. Danke nochmal :blume:
 
Ja ich habe wohl zuviel drin gehangen. Vielen lieben Dank für eure Hilfe. Ich werde es wohl erst mal langsamer aber mit pedal üben. Danke nochmal :blume:
"Langsamer aber mit Pedal" ist nicht unbedingt zweckdienlich, da sich der Pedaleinsatz bei verschiedenen Geschwindigkeiten nicht unbedingt direkt übertragen lässt. Mein Tipp ist (aber hier gibt es verschiedene Herangehensweisen, aber ich finde diese für mich sehr zweckdienlich):
- Überlege dir wie es im Originaltempo klingen soll. Nutze hierbei auch Erkenntnisse zur Wirkung des Pedals die du durch "gezieltes Ausprobieren" gewonnen hast. (Man weiß ja erst wie etwas klingt, wenn man es mal gehört hat :-D ).
- Spiele es im Tempo das du haben willst, auch wenn es noch nicht perfekt klappt, aber achte hierbei gezielt auf das Pedal und dass der hiermit verbundene Aspekt des Spiels möglichst perfekt klappt. Das sollte man aber homöopathisch einsetzen. Also nun nicht "immer" so üben, aber gezielt abundan. Davon profitiert dann, nach meinem Empfinden, der hervorgehobene Aspekt (in dem Fall das Pedalspiel).

Beste Grüße,

Daniel
 
"Langsamer aber mit Pedal" ist nicht unbedingt zweckdienlich, da sich der Pedaleinsatz bei verschiedenen Geschwindigkeiten nicht unbedingt direkt übertragen lässt.
Das stimmt, aber die Dosierung /Klangkontrolle lässt sich dabei sehr gut üben und ich finde den Weg von "viel Pedal bei langsam nach wenig bis gar kein Pedal bei schnell" für mich einfacher als das Pedal erst später im Tempo einzusetzen.
Selbst bei gleichem Tempo lässt sich der Pedaleinsatz ja nicht auf unterschiedliche Räume und Instrumente übersetzen.
 
Nach meiner Erfahrung entsteht "Tonmatsche" vor allem dann, wenn man zu tief im Pedal ist, nicht präzise genug pedalisiert und bei den Pedalwechseln nicht ausreichend weit rausgeht.
@alibiphysiker das lässt sich noch weitaus präziser beschreiben ;-) (dass Klangmatsch entsteht, wenn man nicht präzise genug pedalisiert, scheint mir nun keine sonderlich bahnbrechende Erkenntnis zu sein) ;-);-) -- aber reg´ dich nicht auf, ich glaube zu wissen, was du meinst :-)

Das Klavier ist ein grausig klangmächtiges Instrument! Zugleich aber ist es auch ein extrem sensibles Instrument! Die Sensibilität des Instruments zeigt sich in den möglichen (sehr sehr feinen!) Abstufungen der Tonstärkegrade (wenn man das denn tatsächlich hinkriegt...), die Mächtigkeit des Klangs zeigt überdeutlich darin, dass Basstöne stur weiter klingen, wenn man das Pedal mehrmals schnell wechselt (also mehrmals ganz kurz abdämpft) -- an diesen Eigenschaften des Instruments kann man nichts ändern.

Um damit umgehen zu lernen, sollte man sich klar machen, dass das "Tonhaltepedal" (rechtes Pedal) eigentlich nicht anders funktioniert als die meisten Tasten (ausgenommen im ungedämpften Diskant) - das Pedal hebt alle Dämpfer hoch, die Taste hebt einen einzigen Dämpfer hoch. Spaßhaft gesagt: weil das Pedal alle Dämpfer hochhebt, hat es damit genug zu tun, die Taste hebt nur einen einzigen Dämpfer hoch, na, da kann sie ruhig noch ne weitere Aufgabe kriegen, nämlich das Hämmerchen gegen die Saite(n) ihres Tones schleudern.
=> Pedal und Taste funktionieren also bezüglich der Dämpfer gleich (!!)
...nützt einem diese Information irgendwas?

......kleine Nachdenkpause......

grübel grübel

bewegt man eine Taste langsam nach unten, kommt kein Ton (schaut man dabei aber auf die Spielmechanik, dann sieht man, dass der Dämpfer ganz langsam hochgehoben wird)

grübel

schlägt man einen Ton an, sodass er zu hören ist, und lässt dann die Taste ganz ganz langsam hochkommen, dann ... igitt ... das klingt ja richtig scheußlich, bis der Ton endlich gestoppt ist

eigentlich sollte spätestens jetzt was klar geworden sein:
1. die Dämpfung (rechtes Pedal) darf nicht lahm betätigt werden!!!
2. es muss gründlich gedämpft werden, damit wirklich nichts weiter klingt (Klangmatsch)

Diese allererste Regel des Pedalgebrauchs (gründlich dämpfen, den Pedalhebel schnell (wie die Tasten) bewegen) kann schon mal helfen, scheußlichen Klangmatsch deutlich zu reduzieren.
(weitere nützliche Regeln kann man bei Prof. Betz lernen, gibt´s online für umme -- muss man halt lesen und kapieren)
_____________________________________________

Aber jetzt kommt die fiese Spaßbremse
1. man kann prima spielen, aber wenn man den Pedalgebrauch nicht beherrscht, klingt es trotzdem saugräßlich
2. man kann den Pedalgebrauch hinkriegen und alles richtig machen, aber es klingt trotzdem saugräßlich, wenn die Griffel monoton plump und undifferenziert herumklimpern (auch wenn das Tempo stimmt)

Für die tanzenden Schneeflocken ist es unerlässlich, dass man sehr fein im Bereich von ppp-pp-p ein schnelles sanftes, weiches staccato hinkriegt UND dabei innerhalb dieses Klangbereichs sehr fein differenzieren (Tonlinien gestalten) kann. Warum? Weil es sich klanglich-bildhaft nun mal um Schneeflocken und nicht um staccatissimo-Hagelkörner oder Graupel handelt. Kann man das nicht, dann nützt für dieses wunderbare Klavierstück auch der perfekteste Pedalgebrauch nichts!!!!!

Das ist gemein, aber nicht zu ändern.
Die gute Nachricht dabei allerdings ist: sowie man sehr leise, sehr fein und sehr differenziert alle Töne dieses Klavierstücks spielen kann, wird der passende Pedaleinsatz sehr einfach: weitenteils halb- und ganztaktig wird das Pedal genommen, orientiert am harmonischen Ablauf.
 

Zurück
Top Bottom