also der erste Satz ist mir etwas zu kryptisch formuliert

, ist mir eindeutig zu hoch.....(geht mir aber bei Heideggers Sein und die Zeit auch so, also macht nix)
Zum zweiten Satz: (wieder beim alten Thema.....) , hast scheinbar wieder Lust auf "clavio-Prügel" Romeo ?
Also ich outete mich hier ja schon als ausgesprochener Weinliebhaber, der "regelmäßig" Wein genießt, ABER den trinke ich 1. NIE-NIEMALS beim Üben oder Spielen, zweitens niemals alleine, sondern nur in geselliger Runde oder am Abend zum Essen mit meiner Frau. Da kann es dann schon mal mehr werden als die irgendwo erwähnten "winzigen Mengen"
Beim Klavierspielen Alkohol zu trinken ist absolut unmöglich, da funktionieren keine präzisen Bewegungen mehr, kein Gedächtnis , einfach gar nichts, und doppelt leuchtet höchstens deine Nase. Also so sehr ich Wein schätze, beim Klavier hat er wirklich nichts verloren, es sei denn man ist alkoholkrank und kann nicht ohne: es gibt eine Anekdote von Afanassiev , der bei einem Konzert mal so besoffen war, dass er sich zur Wand statt zum Publikum verbeugte, trotzdem den Klavierabend anstandslos spielte...das ist aber eben eine Krankheit, wenn man sich den sehr schönen Film mit S.Richter ansieht, so nippt er ständig an einem Weinglas, Maisenberg machte angeblich am Vormittag die erste Vodka Flasche leer, oK das sind große Pianisten-Vorbilder, diese Russen sind aber absolut keine Vorbilder in Sachen Trinkgewohnheiten, Josef Hofman detto, sein Ende war entsprechend traurig.
Wenn man das Üben unterbricht, um etwas Alkoholisches zu trinken, sollte man das Spielen gar nicht erst anfangen.
Beim Bügeln sieht das anders aus: wenn du eine Stunde geübt hast und dann etwas ermüdet bist, schadet es ja nicht, mal zwei Hemden zu bügeln und dann wieder frisch für die nächste Übestunde zu sein, dann wieder zwei Hemden, dann die dritte Stunde usw.
Nochmals zum Wein: es sind eben zwei Dinge zu unterscheiden, ein sehr grenznaher Text mit Grat-Wanderung zB:
"Wein, Wein, Wein, alter Freund, in hellen und in dunklen Stunden haben wir uns zwei gefunden,....wundersamste aller Arznei'n....verdammt lange Geschichte mit uns zwei'n....so manches Mal warst du mein größter Freudenquell, mein Halt, mein Tröster, wie oft hast du mir in mancher Nacht den Abschied mit dem letzten Glas im Stehen leichter gemacht....Manchmal brauch ich die Glut der Reben einfach um zu überleben....wer dich in Demut ehren kann, bleibt trunken auch ein Edelmann....und wen der Wein zum Schwein erweckt, der war gewiß auch nüchtern schon ein Schwein....auch in meiner letzten Stunde führt mir noch das Glas zum Munde.....Wein,Wein, mach meinen Kummer klein, wärme mich im kühlen Abendhauch und unsern kranken Nachbarn auch"
tja, angehört klingt dieses Trinklied sehr nett, aber ganz ohne Stirn-Runzeln kann nicht mal ich diesen Text lesen, trotzdem wurde Reinhard Mey glaub ich deswegen auch in Deutschland noch nicht ausgepfiffen oder aus dem Saal geworfen, weil die Zuhörer wussten, wie er es meinte, so ein Text könnte aber ebenso von einem Patienten in einer Entzugsklinik stammen.
In Österreich ist man im Land des Wienerliedes ("es wird ein Wein sein und wir werd'n nimmer sein...."), und der Hans Moser'schen "Reblaus", da wahrscheinlich weniger leicht moralisch entrüstet über solche Texte als im puritanen Deutschland.
Das so etwas jemandem, der die Alkohol-Krankheit bewundernswerter Weise überwunden hat (Zitat: "trockener Alkoholiker"), auf die Palme bringt (wie in der letzten Diskussion) , ist aber nachvollziehbar, obwohl derjenige dann natürlich nicht neutral urteilt, sondern aus der Sicht des Kranken.
Ich hoffe jetzt geht's nicht wieder los, aber das Thema wurde ja von dir freiwillig im Eingangsfaden gewählt.