COVID-19 und Klavierunterricht

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chopin92

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18. Sep. 2012
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Bemerkt schon jemand, dass das Virus das Klavierlehrer-Leben beeinträchtigt? Seht ihr schon Folgen für Freiberufler? Wie geht ihr mit Schülerinnen und Schülern derzeit um? Ist die Frage übertrieben oder berechtigt? LG und schönes Wochenende
 
Ich war heute schon damit konfrontiert und musste Stellung beziehen. Eine Mutter wollte die Stunde vorsorglich absagen, weil in der Kita des jüngsten Geschwisterkindes ein Verdachtsfall gemeldet wurde. Ich habe mich bedankt für die Umsicht, aber meinen Schüler herzlich eingeladen selbstverständlich seine Stunde wahrzunehmen.

Ich stehe zur Zeit auf dem Standpunkt, dass gerade wir im Einzelunterricht die Ratschläge zur Hygiene des Robert-Koch-Instituts eh schon einhalten: Händewaschen, Abstand etc.

Sollte ein Kind selbst krank sein und vielleicht auch wenn in der Kernfamilie jemand tatsächlich erkrankt sein sollte, dann sollte der Unterricht ausfallen - aber so lange das nicht der Fall ist?

Ich fürchte, die Hysterie um das Virus könnte über die eigentliche Lage hinaus Schaden anrichten.
Aber mir ist klar geworden, dass wir freiberuflichen Lehrer uns überlegen müssen, welche Grenze wir selber ziehen und gezogen sehen wollen für unsere persönliche Arbeitssituation.
 
Ich bin Freiberufler. Viele meiner Konzerte wurden von den Veranstaltern abgesagt und die Musikschulen werden ab Montag (nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt) bis zum Ende der Osterferien geschlossen.
Unterricht wird (soweit möglich) online gegeben und dadurch das Honorar zumindest teilweise ausbezahlt.
Es gibt Musikschulen, die vom Gesundheitsamt geschlossen wurden, sowie Musikschulen, die selber geschlossen haben. Da gelten jeweils andere gesetzliche Regelungen für den Honorarausfall.

Freiberuflern ohne Rücklagen (leider gibt es davon recht viele) wird empfohlen, zur Überbrückung Harz IV zu beantragen.
Man sollte mit der Künstlersozialkasse Rücksprache halten - ich habe von einem Kollegen gelesen, der meinte, dass die KSK da Probleme macht.
Die GVL hat Mitglieder anscheinend zugesichert, einmalig 250€ für Konzertausfälle zu zahlen.
 
Gestern habe ich gehört, dass in Italien schon 1200 Todesfälle sind. Also sollte man den Empfehlungen der Bundesregierung folge leisten und keinen Unterricht mehr machen.
In wie weit wir das Geld vom Staat (1 Billion Euro Bereitstellung) zurück erhalten ist eine andere Frage.
Wie sieht es aber mit den Verträgen vom Tonkünstlerverband aus? Haben wir da rechtliche Absicherungen bezüglich des Unterrichtsausfalles?
 
Ich unterrichte weiter, sofern meine Schüler dies wünschen. Dabei verzichte ich auf Umarmungen, Körperkontakt, wasche mir halt oft genug die Hände und komme den Schülern nicht zu nahe. Halte ich nicht für gefährlicher als Einkaufen.
 

Ich habe bei meinem KL auch nachgefragt, wie wir es mit dem Unterricht halten sollen. Ich finde beide sollten die Option haben die Situation für sich zu bewerten und nein zu sagen.
Ich denke man muss jetzt einfach in vielen Dingen flexibel sein.
 
Ich nehme Alkohol zum desinfizieren, Isopropylalkohol (verdünnt mit Wasser).
Hab ich eh daheim, falls die Katze mal daneben macht. :girl:
Jetzt im Moment nehm ich das dann nicht nur für die Katz” ...
 
Wir werden den Klavierunterricht auf 90 Minuten alle 3 Wochen reduzieren.
Dafür ersatzweise ebenfalls dreiwoechentlich 90 Minuten Orgel- bzw.
Cembalo-Unterricht.:super:
 
Ich stelle mir gerade vor, wie ein herber Wodkadunst Stilblütes Unterrichtsaum durchwabert. :drink::-D
Du wirst lachen über folgende Anekdote -

Vor Jahren grassierte die Schweinegrippe. Einschränkungen gab es keine, doch leichte Vorsicht ließ man walten. Eine befreundete Fagottstudentin erzählte mir: Da der Professor auch immer wieder auf dem Fagott seiner Studenten spielt, hielt er es für nötig, die Rohrblätter vorher in Alkohol zu tauchen.
Die letzten Studenten des Tages erlebten folglich einen nicht mehr ganz nüchternen Fagottprofessor... :004:
 
Spiritus eignet sich zum desinfizieren.
 

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