COVID-19 und Klavierunterricht

Hallo zusammen,

hier ein Link mit Tipps zu Online-Tools für Musikschaffende, die vielleicht noch nicht jeder kennt (nicht nur für den Unterricht), den mica music austria gerade veröffentlicht hat: https://www.musicaustria.at/nutzbare-services-fuer-musikschaffende/

Neben Skype, Google, Zoom & Co. gibt es übrigens auch https://www.fairkom.eu/fairmeeting, kann man auch mal testen. Ich nehme aktuell Unterricht über Skype - funktioniert recht gut. Ist natürlich nicht dasselbe wie live, aber ich kann die Zeit damit ganz gut überbrücken und bleibe motiviert.

LG - haltet durch und bleibt gesund,
Christine
 
Ich habe auch noch von einem Anbieter „cisco“ gehört, soll gerade für Musik gut geeignet sein.

Eine weitere Möglichkeit für den Fall schlechter Klangqualität über Skype (erprobt von meiner Schwester für Violinunterricht): Festnetztelefone bei beiden Teilnehmern auf laut, Skype nur Video (stumm). Soll klanglich viel authentischer sein, der Nachteil ist wohl die zeitliche Verzögerung der Bewegungen.
 
Aha. Da lässt sich jemand in der Krise nicht einfach hängen, sondern nutzt jede Gelegenheit, seine Existenzsicherung zu meistern, auch wenn man dazu branchenfremde Tätigkeiten ausüben muss. Diese Einstellung ist die richtige. Andere beschränken sich aufs Jammern und beschimpfen ihre Mitmenschen, denn schuld sind immer nur die anderen. Du machst das schon richtig.

LG von Rheinkultur
Dem würde ich gern zustimmen, aber ich glaube sorell hat diese Tätigkeiten eh nicht in Deutschland betrieben. In Russland war es - und ist immer noch - viel locker als hier. Ich war auch immer der Einstellung, aber gerade hier in Deutschland ist es schwierig. Denn wozu eignet sich mein Konservatorium-Diplom? Mit dem darf man nicht einfach so als Makler, Erziher, sogar Pflege eintreten, für alles braucht man abgeschlossene Aubildung/Studium. Putzfrau oder Aushilfe wird wahrscheinlich noch gehen, ansonsten - nichts.
 
Putzfrau oder Aushilfe wird wahrscheinlich noch gehen, ansonsten - nichts.
Nach den Beobachtungen in meiner "Barpianistenzeit" würde ich in der Tat sagen: vor allem im Dienstleistungssektor gibt es eine ganze Reihe an Jobs wie Verkaufshelfer, Servicemitarbeiter, Reinigungskraft etc. - aber fast durchgängig miserabel bezahlt und mit nur sehr begrenzten Aufstiegsmöglichkeiten. Ein "gescheiterter" Musiker muss sich dann ganz hinten in der Schlange anstellen und wird behandelt wie ein ungelernter Hilfsarbeiter ohne nennenswerte Berufserfahrung. Musiker, Künstler und dergleichen werden auch von Behörden vielfach als lebensuntüchtige Tagträumer eingeschätzt, wie folgendes Beispiel eines früheren Bekannten zeigt: Dieser wollte eine Gesangsschule betreiben mit einer jüngeren russischen Pianistin als Korrepetitionskraft. Der Sachbearbeiter bot der Pianistin stattdessen einen Job in einer Fleisch- und Wurstwarenfabrik an mit dem Kommentar, sie solle erstmal arbeiten gehen, "Klavier klimpern" könne sie noch genug nach Feierabend. Gleichzeitig füllte er ein Bewerberformular mit ihren Daten aus und trug unter dem Stichwort "erlernter Beruf" ein: "unqualifizierte Musikerin", mit ihren russischen Zeugnissen könne sie sich den Hintern abwischen. Inzwischen ist sie übrigens als Lehrbeauftragte für Klavierbegleitung und Korrepetition an einer NRW-Musikhochschule tätig.

Stichwort "Barpianist": Den Kreuzfahrt- und Touristiksektor habe ich immer außen vor gelassen. Erspart blieb es mir somit, gewisse Begleiterscheinungen solcher Engagements hinnehmen zu müssen:
  • Nicht etwa Passagierstatus bei der Unterbringung mit Einzel-Außenkabine. Mehrbettunterbringung zusammen mit Crew-Mitgliedern in Innenkabine sollte es sein.
  • Gespielt wird immer, egal ob Gäste da sind oder nicht.
  • Mitarbeit im Service ist obligatorisch: Geschirr abräumen, Tische, Böden und Geräte säubern, Getränke servieren im Wechsel mit dem Spiel am Instrument.
  • Akzeptiert man solche Bedingungen nicht ohne weiteres, folgt das bekannte Totschlagargument: Dann rufen wir eben bei der Osteuropa-Vertretung unserer Künstleragentur an, die haben genug Klavierspieler im Angebot und die Russen sind sowieso alle billiger und nicht so anspruchsvoll.
Denn wozu eignet sich mein Konservatorium-Diplom? Mit dem darf man nicht einfach so als Makler, Erziher, sogar Pflege eintreten, für alles braucht man abgeschlossene Aubildung/Studium.
Immerhin besteht die Möglichkeit, sich in Vorbereitung auf solche Tätigkeiten umschulen zu lassen und für diese Maßnahmen sogar Fördermittel zu erhalten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es in osteuropäischen Staaten und Russland wirklich lockerer zugeht mit Existenzgründungen und dergleichem. @sorell spricht ja von den frühen 1990ern, als Staatswesen und Gesellschaftsstrukturen im Umbruch waren und die straffe Reglementierung durch eine autoritäre Staatsführung früherer Jahre zunächst nicht fortbestand. Und in der DDR muss der Kulturbetrieb in vielerlei Hinsicht hierarchisch straffer durchorganisiert gewesen sein: ohne Berufsausweis keine Auftritte und sonstige "Musikverwertung". Möglich ist aber, dass bei ideologischer Konformität und der Nutzung persönlicher Beziehungen manches Unmögliche doch möglich wurde - aber ist das nicht überall so? Denn hierzulande hat man mit dem falschen Parteibuch auch damit zu rechnen, auf der Karriereleiter nicht vorwärts zu kommen.

LG von Rheinkultur
 
Ich habe beruflich so manche Abzweigung und Quereinstiege hinter mir, sowohl in England als auch in Deutschland. In England war es (damals) gefühlt immer ein bisserl leichter, aber das ist für hiesige und heutige Verhältnisse nicht relevant.
Es gibt nach wie vor eine Menge Möglichkeiten, außerhalb des Musikerberufs tätig zu werden, wenn man nicht auf den Kopf gefallen ist und bereit ist, dazuzulernen und vielleicht anfangs kleinere Brötchen zu backen. Dass man für ausnahmslos "alles" einen Schein und ein Zertifikat braucht, ist hierzulande eine liebgewonnene Tradition, in der Praxis ist aber vieles möglich, was theoretisch gar nicht geht.
Egal, wohin es einen verschlägt und womit man schlussendlich sein Geld verdient, aus eigener Erfahrung kann ich nur dazu raten, die Musik nie ganz aufzugeben.

Aber ich schweife ab... es geht ja um den Unterricht in der aktuellen Situation. Stimmbildung per Telefonkonferenz funktioniert übrigens nicht besonders zufriedenstellend, zumindest nicht tagsüber, wenn alle Welt in Telefonkonferenzen rumhängt.
 
Immerhin besteht die Möglichkeit, sich in Vorbereitung auf solche Tätigkeiten umschulen zu lassen und für diese Maßnahmen sogar Fördermittel zu erhalten. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es in osteuropäischen Staaten und Russland wirklich lockerer zugeht mit Existenzgründungen und dergleichem. @sorell spricht ja von den frühen 1990ern, als Staatswesen und Gesellschaftsstrukturen im Umbruch waren und die straffe Reglementierung durch eine autoritäre Staatsführung früherer Jahre zunächst nicht fortbestand. Und in der DDR muss der Kulturbetrieb in vielerlei Hinsicht hierarchisch straffer durchorganisiert gewesen sein: ohne Berufsausweis keine Auftritte und sonstige "Musikverwertung". Möglich ist aber, dass bei ideologischer Konformität und der Nutzung persönlicher Beziehungen manches Unmögliche doch möglich wurde - aber ist das nicht überall so? Denn hierzulande hat man mit dem falschen Parteibuch auch damit zu rechnen, auf der Karriereleiter nicht vorwärts zu kommen.

LG von Rheinkultur

Ja, jetzt ist natürlich nicht mehr wie früher, ein Spektrum ist trotdem ein wenig breiter aals hier. Ich könnte zB bei Bedarf als Musiklehrerin in einer "normalen" Schule arbeiten - hier nimmt mich keine Schule selbst bei Lehrermangel, selbst als Vertretungskraft nicht an - habe ich mehrfach versucht. Oder als Musikpädagogin im Kindergarten - hier gibt's sowas einfach nicht. Eigentlich haben es gerade Musikchullerhrer in Russland nicht das Problem wie ich hier - denn es gibt bei der Städtisschen Musikschulen nur Festanstellung - die kriegen also auch bei Zuhause bleiben ihr Geld :-)
Aber viele Sachen sind immer noch locker da - als Makler darf man sich auf jeden Fall präsentieren, oder man bäckt Zuhause leckere Torten auf Bestellung (wäre mein Traumjob - hier sogut wie nicht möglich), oder, oder... Aber ja, nicht mehr so wild wie in der 90-er.

Wegen Umschulung war ich vor 2 Jahren bei AA - mir wurde gesagt, dass ich es gerne auf eigene Kosten machen dürfe, Anspruch auf Förderung habe ich sowieso nicht - dafür müsste ich min. 3 Jahre eine sozialpflihtige Tätigkeit ausüben.
Aber ich hoffe immernoch, dass wir diese komische Zeit überstehen und irgendwann wieder normal leben dürfen :-)
 
Ich könnte zB bei Bedarf als Musiklehrerin in einer "normalen" Schule arbeiten - hier nimmt mich keine Schule selbst bei Lehrermangel, selbst als Vertretungskraft nicht an - habe ich mehrfach versucht.
Hast Du es bei der richtigen Stelle versucht? Mein Kunsterzieher früher am Gymnasium war als Vertragslehrer mit einer begrenzten Stundenzahl beschäftigt und ansonsten freiberuflich tätig. Bei seiner Verabschiedung zitierte der Schulleiter aus der Korrespondenz zwischen Schulleitung und Oberschulamt als zuständiger Behörde, man könne ihn ab einem bestimmten Einstiegsdatum mit maximal zehn Wochenstunden als Vertragslehrer einstellen. In der Folgezeit war er etliche Jahre im Unterricht der Unter- und Mittelstufe eingesetzt.

Einen meiner Chöre habe ich als Dirigent übernommen, nachdem mein Vorgänger in Mecklenburg-Vorpommern eine Festanstellung als Gymnasiallehrer erhalten hatte. Der hatte ein künstlerisches und pädagogisches Studium (Gesang, Chorleitung) an der gleichen Hochschule wie ich absolviert. Inzwischen werden offensichtlich Studienabschlüsse institutionsübergreifend anerkannt, so dass ein Schulmusiker nicht nur an allgemeinbildenden Schulen, sondern auch an Musikschulen unterrichten könnte.

LG von Rheinkultur
 
Ich kenne auch zwei Leute persönlich, die jetzt an Gymnasien als Quereinsteiger arbeiten.
 
Vor fünfzehn Jahren hat man in Hessen auch nur Leute mit Staatsexamen für den Schuldienst haben wollen, nicht jedoch Diplom-Musiklehrer. Heute ist das anders.
Dafür konnte man vor fünfzehn Jahren mit diesem Studium als pädagogische Fachkraft im U3 und Kitabereich arbeiten, was heute so nicht mehr geht.
(Bezieht sich nur auf Hessen und auf meine persönlichen Erfahrungen, bitte keine Allgemeingültigkeit ableiten).
 
Ich habe es bei jeder Ausschreibung versucht, mehrfach, 2 Mal zum VG eingeladen. Die Absagen wurden dann so begründet: "Sie haben keine Erfahrung mit Unterrichtsplanerstellung und mit Orchesterleitung" (das stimmt) und "Sie haben mit Einzelnunterricht nun keine Erfahrung von Klassenunterricht" (stimmt auch). Liegt ja wahrscheinlich an dem Fach, hätte ich Chorleitung oder Orchesterleitung als Fach - wäre ich wielleicht für den Klassenunterricht besser geeignet. Die Pianisten studieren sowas nicht, zumindest in Russland. Hiesige Hochschuen bilden vielleicht vielfältiger aus.
Außerdem glaube ich, dass es rein bürokratisch einfacher ist für die Schulleitung, einen halbfertigen Lehramtsstudent und auch fachfremd vorrübergehend einzustellen als mich mit meinem russischen Diplom.
Abgesehen davon, dass es gerade an Musiklehrer momentan kein Mangel mehr in NRW gibt, und für die Vetretung finden sich besser geeignete Kollegen.
Oder aber ist einfach mein persönliches Pech :-)
Nach einderthalb Jahren habe ich mit den Versuchen aufgegeben, denn ständige Absagen haben mich depremirt.
 
Liegt ja wahrscheinlich an dem Fach, hätte ich Chorleitung oder Orchesterleitung als Fach - wäre ich wielleicht für den Klassenunterricht besser geeignet. Die Pianisten studieren sowas nicht, zumindest in Russland. Hiesige Hochschuen bilden vielleicht vielfältiger aus.
Zu der letzten These könnte @Stilblüte sicherlich etwas sagen, da sie in Sankt Petersburg eine längere Zeit lang studiert hat. Aus meiner eigenen Erfahrung: Ich leite mehrere Chöre, ohne jemals Chorleitung im Hauptfach studiert zu haben. Ich spiele hunderte von Orgeldiensten im Jahr, ohne jemals Orgel oder Kirchenmusik studiert und entsprechende Diplome erworben zu haben. Ich habe zahlreiche Texte veröffentlicht, ohne jemals Musikwissenschaft studiert zu haben. Selbst in meinem späteren Hauptfach Komposition gelangten meine ersten Stücke aufs Podium und in den Rundfunk, ohne dass ich damals eine Stunde Kompositionsunterricht hatte. Nun gut, in diesem Fach und Tonsatz und Klavier habe ich mit Bestnoten abgeschlossen - aber eben seit frühester Jugend konzertiert (eigentlich auf der Orgel begonnen) und Ensembles geleitet und durch langjährige Berufspraxis etwaige Rückstände aufgearbeitet. Wahrheitsgemäß habe ich mich immer als Seiteneinsteiger dargestellt und mir nicht etwa durch arglistige Täuschung etwaige Engagements erschlichen. Man hätte mich also jederzeit als fachfremd ablehnen und mir die notwendige fachliche und persönliche Eignung absprechen können.

Je länger Du Dich in der Praxis bewährt hast, desto geringer ist die Bedeutung von Hochschulzeugnissen und seinerzeit erbrachten Leistungen. Seiteneinsteiger sind sehr oft hochmotiviert und bereit, sich die Akzeptanz in Fachkreisen durch knochenharte Arbeit zu verdienen - und eben keine Versager oder verkrachten Existenzen.

Nach einderthalb Jahren habe ich mit den Versuchen aufgegeben, denn ständige Absagen haben mich depremirt.
Tut mir leid für Dich, aber da muss man durch. Mit den erhaltenen Absagen im Laufe der Jahre kann ich problemlos meine Wohnung tapezieren. Lasse ich aber bleiben, da ich meine Wohnung vor zwei Jahren mit türkischen Lira-Banknoten tapeziert habe. Sieht edler aus und war billiger als Raufaser.

LG von Rheinkultur
 

@Rheinkultur Erstmal: Beachtlich, was für einen Weg du zurückgelegt hast.
Eine reine Interessensfrage dazu: Wie stark würdest du den Einfluss durch Beziehungen dabei einschätzen? Oder andersherum gefragt: Wie oft kam es vor, dass dich niemand kannte und du den Auftrag bzw. den Job bzw. die berufliche Tätigkeit trotzdem bekommen hast?
 
Wie stark würdest du den Einfluss durch Beziehungen dabei einschätzen?
Es ist richtig, dass es den einen oder anderen Kontakt über Vorstandsmitglieder gab, als ich meine ersten Chöre übernahm. Aber auch dann, wenn Verbindungen bestehen oder im Vorfeld Empfehlungen ausgesprochen wurden, musst Du in der Regel ein Probedirigat absolvieren und sowohl in fachlicher als auch in persönlicher Hinsicht überzeugen. Seit gut zwanzig Jahren dirigiere ich in unbefristeten Engagements, habe vorher aber sehr viele Chorprojekte mitgestaltet und geleitet, seit ich zehn Jahre alt bin. Da musste ich den Chor begleiten an Klavier oder Orgel und wurde irgendwann selbst vor die Truppe hingestellt: So, Du singst die Mädels und Jungs jetzt ein. Nach wenigen Jahren hatte ich dann eine Menge einschlägiger Erfahrungen gesammelt und mir genügend Fertigkeiten von erfahrenen Kolleg(inn)en abgeschaut.

Wie oft kam es vor, dass dich niemand kannte und du den Auftrag bzw. den Job bzw. die berufliche Tätigkeit trotzdem bekommen hast?
Inzwischen dürfte es diese Konstellation wohl nicht mehr geben. Deine Geschäftspartner googeln vermutlich erst mal über Dich, bevor sie Dich zur persönlichen Vorstellung vor dem Chor einladen. Nach ein paar Jahren sind genügend Homepage-Einträge, Konzertkritiken, YouTube-Videos und sonstige Dokumente über Deine Tätigkeit im Netz unterwegs. Obwohl ich stets auf eine eigene Homepage verzichtet habe, rechne ich inzwischen eher mit der umgekehrten Einschätzung: Rheinkultur ist auf so vielfältige Weise aktiv, dass der garantiert nichts Neues mehr annehmen kann, den brauchst Du gar nicht erst zu fragen. Dabei stimmt das so gar nicht, denn der Kulturbetrieb ist im ständigen Wandel begriffen, bitte ruhig alle verfügbaren Jobs anbieten. Es gibt seit vielen Jahren überalterte Chöre, die innovative Angebote zurückweisen und in absehbarer Zeit die Notenmappen für immer schließen werden, es gibt aber auch welche, die neue Wege mit mir gehen wollen und einen deutlichen Mitgliederzuwachs entgegen den bekannten Trends haben.

LG von Rheinkultur
 
@Rheinkultur

Du hast Recht. Ich war auch hochmotiviert, außerdem bin ich mir sehr sicher, dass ich auch den Klassenunterricht gut bekommen hätte, habe mich natürlich auch für sämtliche Qualifizierungen und zusätzliche Zertifikate bereits erklärt usw. Und gerade deswegen habe ich mich irgendwann nicht mehr als Quereinteiger beworben, sonder als Vertretung. Denn wie und wo kann ich diese mir fehlende Erfahrung sonst sammeln? Wenigstens eine Chance muss man schon bekommen.
Und - ich würde Chöre oder Orgel/Klavierbegleitung doch nicht mit der Schule vergleichen - das ist andere Liga und da herrschen auch andere Regeln, "ich kenne diese Frau als eine gute Klavierlehrerin" wird da nicht reichen, es müssen andere Voraussetzungen erfüllt werden.
Mit Avsaagen kann ich nicht's tapetzieren, weil es nur ganz wenigen gab - sehr viele haben einfach nicht reagiert :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu der letzten These könnte @Stilblüte sicherlich etwas sagen, da sie in Sankt Petersburg eine längere Zeit lang studiert hat.

Ich habe selbst 4 Jahre in der Berufschule für Musik und danach noch 5 Jahre im Konservatorium studiert, deswegen weiß ich ganz genau, wie es in Russland abläuft :-) Hier ist wahrscheinlich anders, so dass die Hochschulabsolventen auch für allgemeine Schulen geeignet sind - das weiß ich eben nicht.
 
@Ninolev
Kleiner Tipp am Rande, evtl. für Deine zukünftigen Bewerbungen:
Übersetze училище lieber mit „Musikfachschule“, nicht Berufsschule (das letztere wäre in Russland eher ПТУ – und damit wollen wir uns ja nicht in Verbindung bringen, nicht wahr?;-))
 
@Musikanna

Ja! :021:Hast Du Recht! Wobei ich mir nicht sicher bin, ob es hier in BDR der Begriff ПТУ bekannt ist :-) In meinen letzten Bewerbungen habe ich es überhaupt nicht erwähnt, weil für Lehrerberuf das Studium und nich die Ausbildung relevant ist. Aber in der Unterlagen und im Lebenslauf steht das wirklich, muss ich überprüfen, wie es übersetzt wurde.
Danke für den Tipp! :super:
 
@Ninolev Nicht aufgeben und auch schamlos im Bekanntenkreis und bei ehemaligen Schülern nach einem Job zum Quereinstieg fragen! Wer Pianomusik mag oder noch besser selber spielt, gibt dir vermutlich auch ohne entsprechende Diplome mal eine Chance in seinem Berufsfeld.

Seit ich als Spätanfänger mit dem Pianospiel angefangen habe, ist mein Respekt vor studierten Musikern massiv gewachsen - nicht nur, was die intellektuelle Seite des Studiums angeht, sondern auch die notwendige Hartnäckigkeit und Präzision. Ich würde daher ohne zu Zögern einen studierte Pianistin mit Interesse als Aktienanalystin auf Probe anstellen (sorry, wir haben keine Stelle frei).
 

Zurück
Top Bottom