Carl H. Hintze oder Georg Hoffmann?

M

maico

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14. Feb. 2010
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Hallo,

hoffe, die ExpertInnen hier haben noch mal ein offenes Ohr...

Nachdem mir erfahrene Forumsbesucher hier von Marken wie Zimmermann, Geyer, Herrmann etc. abgeraten haben und ich mich (angesichts meines budgets) eher den alten bewährten zuwenden soll, hier meine Frage:

Habe die Auswahl zwischen einem sehr alten Carl H. Hintze und einem Georg Hoffmann. Bin die gleiche Palette durchgegangen, die Chief (in anderem Gesprächsfaden) für Liliens Hoffmann angeraten hatte und bis auf einige schräge Risse im Resonanzboden ist alles in Ordnung. Da es aber mehrere sind bin ich etwas beunruhigt, zumal einige Töne scheppern und ich zu wenig Ahnung habe, um zu hören, ob es an der vom Besitzer zugegebenen Verstimmung oder an anderem liegt.... Es soll 700,- kosten. Es ist ein Unterdämpfer und gespielt klingt es wie ein Western-Saloon-Klavier.

Das andere ist ein altes Georg Hoffmann, das ich mir erst Montag ansehe (auf dem Schild über den Tasten steht "Georg Hoffmann", darunter kleiner gedrucktes nicht Lesbares - falls einige Cracks unter euch dann schon Bescheid wissen).
Über Hintze habe ich im Netz nicht viel gefunden, eher schon über Hoffmann, aber da gibts offenbar mehrere... Preis ist hier Höchstgebot.

Bin wie immer für Tipps dankbar!

Beste Grüße
Maico
 
hallo,

habe mir heute das Hoffmann-Klavier angesehen und -gehört.
Leider ist ein Riss im Resonanzboden und sehr viele Hammerköpfe lassen sich mit viel Spiel nach rechts und links bewegen (ein Klavierstimmer meinte zu mir, dass das eine teure Reparatur werden könnte). Einige Tasten "scheppern" auch etwas - die Eigentümerin meinte zwar, sie hörte nichts... und die anderen Interessenten auch nicht, aber ich finde, es klirrt etwas.
Ich habe mir dann die Seriennumer erst gar nicht notiert.

Bin inzwischen auf ein KLavier von "Ibach Sohn" gestossen, ein altes ca. 1,30cm hohes Klavier. Im Gegensatz zu "Ibach" finde ich im internet keine Hinweise, aus einer Seriennummer das Alter zu schließen. Die Besitzerin muss sie auch erst mal finden...
Könnt ihr zu Ibach Sohn etwas sagen bei dieser dürren Informationslage?

Beste Grüße
 
Halte dich nicht so mit Namen auf, sondern mehr mit dem Zustand. Es gab zur Blütezeit des deutschen Klavierbaus unzählige Hersteller. Auch kleine Werkstätten, deren Namen heute kaum noch jemand kennt, die gute Instrumente gebaut haben. Gewiss auch manche weniger gute Konstruktion, die aber heute im guten Zustand besser klingen und spielen mag, als ein schlecht erhaltenes Klavier einer sehr bekannten Marke.

Ein Ibach-Klavier von 130cm verspricht ein gutes Potenzial, also schau es dir in Ruhe an. Anhand der Bauform (Fotos) kann man das Alter auf +/- 10 bis 15 Jahre genau einschätzen. Ein exaktes Baujahr ist im Grunde nicht erforderlich, um eine Kaufentscheidung treffen zu können.


Das allein sollte kein Ausschlusskriterium sein, wenn das Klavier sonst noch gut klingt (Boden hat noch Spannung, es klappert nichts am Boden). Risse im Resonanzboden sind bei alten Instrumenten eher die Regel, als die Ausnahme. Wenn der Boden nicht gerade wie ein Lattenrost aussieht, dann ist das kein Grund zur Sorge.

und sehr viele Hammerköpfe lassen sich mit viel Spiel nach rechts und links bewegen (ein Klavierstimmer meinte zu mir, dass das eine teure Reparatur werden könnte).

Das deutet evtl. auf stärkere Abnutzung der Mechanik hin. Hier müssen Achsen und u.U. auch Tuchungen getauscht bzw. erneuert werden. Arbeitsaufwändig.


Kann verschiedene Ursachen haben. Oft sind nur die Hammerköpfe total hart gespielt. Zu erkennen an tiefen Rillen im Hammerkopf. Kann auch nur eine lockere Schraube sein. "Klirren" ist ein Wort, hinter dem sich viele Geräusche verbergen können, so dass man aus dieser Beschreibung nicht einen eindeutigen Fehler ableiten kann.

Ich drücke dir die Daumen für das Ibach-Sohn!
 
Vielen Dank für die wertvollen Tipps, Jensen1!
Ja, ja, recht hast du, als Laie orientierst du dich nun mal sehr leicht an klangvollen Namen.

Sehe mir das Ibach-Sohn heute an und habe wieder klavierbauers Abhakliste dabei...
mal sehen.

Bester Gruß!
 
hallo jensen1,

leider war das Ibach-Sohn-Klavier ein uralter, staubiger und sehr tastenhakiger Oberdämpfer... das möchte ich meiner Kleinen lieber nicht antun. Habe (bestimmt irgendwo hier) gelesen, dass dann schnell die anfängliche Freude vergehen kann... Obendrein waren jede Menge Risse im Resonanzboden und die Preisvorstellungen waren glaube ich etwas überhöht (da wäre ich mit den nötigen Reparaturkosten locker auf 1.500.- bis 2.000 gekommen). Da lege ich lieber am Anfang etwas mehr drauf...
Da meine Schwester mir etwas dazu geben möchte, habe ich meinen Blick jetzt auf gute Gebrauchtklaviere so um die 1.500,- verlagert - wer hier im Forum also sein Gebrauchtes in gute Hände abgeben will...;-)

Bin guter Hoffnung, noch fündig zu werden (bei der Hilfe hier bestimmt! Habe auch schon durchs Lesen in alten Forumsbeiträgen schon eine Menge gelernt).
So long
Maico
 
Habe bei der Ebay-Suche mal als Standort "Berlin" eingegeben.

Schau dir doch mal diese zwei Klaviere an:

http://cgi.ebay.de/Klavier-Yamaha-B...temQQptZTasteninstrumente?hash=item3caa508ce8

Das ist ein kleines Yamaha. Für meinen Geschmack etwas zu klein, aber wenn kein Gebot abgegeben wird, kannst du hier versuchen, noch etwas unter dem Preis dem Verkäufer ein Angebot zu machen und auf diese Weise vielleicht günstig zu einem Instrument kommen. Auf alle Fälle mal anschauen! Bei dem Alter würde ich keine großen Probleme erwarten.

http://cgi.ebay.de/altes-Klavier-19...temQQptZTasteninstrumente?hash=item27afb1c258

Dieses Klavier fällt eigentlich genau in die Rubrik, die ich dir empfehlen würde. Das hat ein Klavierstimmer 2001 verkauft (Siehe Rechnung/Bild5). Ich unterstelle, dass es damals keine groben strukturellen Schäden gehabt hat (wäre ein schlechtes Aushängeschild) und so spricht einiges dafür, dass das Klavier auch heute noch gut spielbar ist. Auf alle Fälle mal anschauen, denn es macht einen recht gepfelgten Eindruck (wenn auch die Bilder nicht sehr aussagekräftig sind). Auch bei diesem Klavier müsstest du dein Budget nicht ausreizen und hättest noch ein paar Reserven, um ggfs. ein paar Kleinigkeiten machen zu lassen. So ein großes Klavier kann einen sehr schönen und voluminösen Klang haben!

Direkt in deiner Preisklasse bis 1500 habe ich nichts auf Ebay direkt in Berlin gefunden, aber das kann sich schnell ändern. Nutze einfach mal die erweiterten Suchoptionen, da kannst du deine Postleitzahl eingeben und einen maximalen Umkreis, in dem du suchen willst.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Vielen Dank Jensen1,
ich bin echt gerührt über so ein Engagement!

Bei dem ersten bin ich unsicher, ich denke, es ist zu klein für den Raum, der der einzige ist, wo ich es aufstellen kann...

aber das zweite -
mensch, das habe ich gar nicht entdeckt, obwohl ich auch immer mit Postleitzahl suche und vor lauter Verzweifelung schon immer mehr Umkreis mit reinnehme...
habe gleich eine Anfrage geschickt, wann ich es mir ansehen kann.

Da ich den Umkreis immer mehr erweitere bin ich auch auf ein altes KLavier von Schimmel gestoßen, dass zwar unglaublich schön ist, wo aber auch einige Saiten
fehlen... und auf einem Foto scheint mal ein Riss im Resonanzboden zugespachtelt
worden zu sein. Es steht jetzt noch bei einigen Euro, aber der Name zieht wahrscheinlich einige Liebhaber und Klavierbauer an. Würdest du so ein Klavier kaufen
wenn du es vorher nicht anspielen kannst? Nur aufgrund von Fotos über den Zustand (der außer der fehlenden Saite für meinen Laienblick ganz ok aussieht)?

Besten Dank jedenfalls für deinen link zum Steuer-Klavier (auch wenn der Name mir nichts sagt - was überhaupt nichts heißt)!!!!
vielleicht ist es das ja...
 
Würdest du so ein Klavier kaufen
wenn du es vorher nicht anspielen kannst? Nur aufgrund von Fotos über den Zustand (der außer der fehlenden Saite für meinen Laienblick ganz ok aussieht)?

Das kommt darauf an, welche Intention ich mit dem Kauf verbinden würde.

Suchst du ein Restaurationsobjekt, so ginge es darum, zu beurteilen, ob die Substanz gut ist, oder ob es grobe Schäden gibt (ausgiebiger Mottenfraß, kritische Risse im Stimmstock, Risse in der Gussplatte ---> dies alles würde teuere Reparaturen nach sich ziehen oder eine Reparatur unmöglich bzw. unwirtschaftlich machen). Suchst du hingegen ein Instrument, auf dem du gleich spielen willst, so solltest du nach Möglichkeit nicht die Katze im Sack kaufen. Also anspielen. Wenn es gut klingt und spielt und aussagekräftige Fotos vorliegen, anhand derer man beurteilen kann, dass die Substanz ok ist (soweit das mit Fotos möglich ist), dann kannst du mit etwas Glück einen guten Kauf tätigen.

Konkret: Lass dich nicht vom schönen Äußeren blenden. Sind einzelne Saiten gerissen, so ist es mit dem restlichen Bezug oft auch nicht mehr weit her. Ich nehme an, du suchst kein Restaurationsobjekt. Bin bei dem Schimmel-Klavier etwas skeptisch, aber, ohne gute Fotos kann man dazu wirklich nur spekulieren.
 
hallo Jensen1,

danke für diese KLarstellung!
Ja, fürwahr, mit einem Restaurationsobjekt wäre ich überfordert (habe leider keine KLavierbauer in der Familie...).
Das Steuer-KLavier bei ebay habe ich mir angesehen, aber irgendwie war ich vom Klang nicht so angetan. Es hat ziemlich große Risse im Resonanzboden - auch wenn ich nicht weiß, ob und wie die sich auf den KLang auswirken, habe ich doch erstmal davon Abstand genommen.

Da mir meine Schwester etwas dazu geben möchte, habe ich jezt auch nach etwas Teureren geschaut (frau kann ja immer noch etwas handeln...).

Folgendes Schimmel-Klavier überlege ich ernsthaft zu erstehen
(hoffentlich bekomme ich das mit dem Hochladen hin...)

<p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/J/H/JHXq5x2Kcv47meU9SyfZ.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/D/T/DTgE65prwO7ZcuBhk9yK.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/I/L/IL3aAUmTdnjek5ibXpPv.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/2/t/2tC68gTkvZDIy03XxeKR.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/A/3/A37Ogul2rWnDZaBGi8d9.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/7/j/7jnX8caGV9UJzSdMPfvB.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/S/5/S5bjVRGvXAZTIWBNFl2L.jpg">
</p><p><img src="http://s03.trixum.de/upload2/d/L/dLPVxHW85lY1bUMwhSac.jpg">
</p>

Es ist laut Seriennummer Bj. 70/71 und durchs Telefon klingt es gut (leider ist es nicht gerade um die Ecke...) findest du 1.500,- ok? Das ist gerade unser Verhandlungsstand...
Vielleicht sollte ich noch um ein Foto von der Vorderseite des Resonanzbodens bitten?
Oder ist es völlig verrückt, für diesen Preis das Klavier nicht vorher anzusehen und selber zu spielen???

danke im Voraus!

PS: ähm, komisch, als ich mir die links probehalber als mail zugeschickt habe, waren sie alle unterlegt und ich musste sie nur anklicken.... habe ich wohl doch irgendetwas falsch gemacht?
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Anstatt dieser Zeichen am Anfang <p><img src=" schreibst Du
B][I]


Klavirus
 
puh, danke KLavirus!!!

dLPVxHW85lY1bUMwhSac.jpg

S5bjVRGvXAZTIWBNFl2L.jpg

7jnX8caGV9UJzSdMPfvB.jpg

A37Ogul2rWnDZaBGi8d9.jpg

teil 2 folgt
 

2tC68gTkvZDIy03XxeKR.jpg

IL3aAUmTdnjek5ibXpPv.jpg

DTgE65prwO7ZcuBhk9yK.jpg

JHXq5x2Kcv47meU9SyfZ.jpg


das wars,

bitte sagt mir ruhig, wenn es verrückt wäre, dieses Klavier nur aufgrund von Fotos und akustischer Klangübermittlung per Telefon zu kaufen.....

danke euch
 
bitte sagt mir ruhig, wenn es verrückt wäre,

Verrückt nicht. Allerdings gibt es Unwägbarkeiten. Die Entscheidung, ob, oder ob nicht, kann ich dir nicht abnehmen.

Das Klavier macht auf mich einen guten Eindruck, soweit man das anhand der Bilder beurteilen kann. Es muss vielleicht mal der Staub ausgeblasen werden und dass mal ein paar Kleinigkeiten gemacht werden müssen, ist eigentlich bei einem Instrument in diesem Alter normal, aber große Probleme sind nicht zu erwarten.

Es bleibt die Frage, ob es deinen klanglichen und anschlagsmäßigen Vorstellungen entspricht. Beides kann man über das Telefon nicht, oder nur unzureichend beurteilen.

Dem gegenüber steht, dass einem auch mal ein guter "Fang" entwischt, wenn man zu zögerlich ist.
 
maico;

such über Verband, Google oder Gelbe Seiten einen Klaviertechniker/stimmer vor Ort und schick den hin. Der soll das Klavier technisch checken und Dir telefonisch berichten. Man kann Klang und Spielbarkeit beschreiben!!!
Das kostet Dich - je nach Anfahrt - zwischen 50 und 200,- und bewahrt Dich vor "Sperrmüllkauf". Klang übers Tel. ist nix und die Bespielbarkeit (das Wichtigste!!!) kennst Du auch nicht.
 
danke vielmals für eure Tipps!
klingt mir sehr vernünftig, werde jemanden suchen...

beste Grüße
 

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