Bizarre Klavier-Designs

Ich glaube auch nicht an hasenbeins These. Zumal eine mm-dicke starre Plastikpampe, die die schwarzen Klaviere + Flügel aufgespritzt/getaucht bekommen im Schwingungsverhalten mit offenporigem Holz wohl kaum mithalten kann.

Neenee, Gubu.

Wenn dem so wäre, dann würden die Hersteller ja gerade die Instrumente, die am teuersten sind und den tollsten Klang haben, ohne Lackierung herstellen!

Das tun sie aber eben nicht, sondern die absoluten Spitzeninstrumente sind praktisch immer (schwarz-) lackiert.

Denn der Lack trägt zum Klang bei, und zwar in einer optimierenden Weise.

So wie ja auch bei Streichinstrumenten der Lack für den Klang überaus wichtig ist. Eine Geige malt man auch nicht bunt an, sondern man läßt das Holz so wie es ist und streicht den speziellen Klarlack drauf.

LG,
Hasenbein
 
Ich glaube auch nicht an hasenbeins These. Zumal eine mm-dicke starre Plastikpampe, die die schwarzen Klaviere + Flügel aufgespritzt/getaucht bekommen im Schwingungsverhalten mit offenporigem Holz wohl kaum mithalten kann. Eigentlich kann man den Flügel dann gleich in ein Kunststoffgehäuse bauen...( Habe ich das richtig gesagt, Klaviermacher?:D) .....Jetzt wird sich großes Geschrei erheben.... Nicht das Gehäuse klingt, sondern die Saiten.... , ich weiß.....
mm dicke Plastikpampe?
Wie dick ist Klavierlack denn?
Ich hab nen deckend hochglanz schwarz lackierten Bass, da ist der Lack nur den Bruchteil eines Millimeters stark.
 
Neenee, Gubu.

Wenn dem so wäre, dann würden die Hersteller ja gerade die Instrumente, die am teuersten sind und den tollsten Klang haben, ohne Lackierung herstellen!

Das tun sie aber eben nicht, sondern die absoluten Spitzeninstrumente sind praktisch immer (schwarz-) lackiert.

Denn der Lack trägt zum Klang bei, und zwar in einer optimierenden Weise.

So wie ja auch bei Streichinstrumenten der Lack für den Klang überaus wichtig ist. Eine Geige malt man auch nicht bunt an, sondern man läßt das Holz so wie es ist und streicht den speziellen Klarlack drauf.

LG,
Hasenbein

Das überzeugt mich nun überhaupt nicht, liebes hasenbein. Zumindest nicht bezogen auf die heutzutage verwendete Kunststoffpampe, die den Namen "Lack" nicht verdienen dürfte. Anders ist das bei Schellack. Da gebe ich Dir recht. Kein Geigenbauer käme auf die Idee , die Geige mit einem solchen gräßlichen Kunststoffpanzer zu überziehen! Da klänge wahrscheinlich jede China-Geige für 50 EUR noch besser...

Die Kunststoffbeschichtungen sind doch nur ein billiges Surrogat , weil Schellack sehr teuer ist. Und da schwarz nun mal im Konzertsaal Standard ist, haben die Leute sich an das schlechte Surrogat gewöhnt. Ich bin mir sicher, dass jeder Pianist -auch wegen des Klanges- sofort das Schellack-Instrument nehmen würde, hätte er die Wahl....
LG, gubu
 
Ich sagte bereits, Gubu - Du scheinst es besser zu wissen als die Klavierbauer.

Wenn der Lack wirklich so scheiße wäre, dann würde es für besonders hochwertige Einsatzzwecke (Star-Konzerte, Spitzen-Studios) Oberklasseflügel ohne Lackierung geben, die dann den absoluten Spitzenklang hergäben.

Gibt es aber nicht, und zwar deswegen, weil die Klavierhersteller ihr Metier in dieser Hinsicht sehr wohl beherrschen und keine Nachhilfe in Klavierbau benötigen.

LG,
Hasenbein
 
Ich sagte bereits, Gubu - Du scheinst es besser zu wissen als die Klavierbauer.

Wenn der Lack wirklich so scheiße wäre, dann würde es für besonders hochwertige Einsatzzwecke (Star-Konzerte, Spitzen-Studios) Oberklasseflügel ohne Lackierung geben, die dann den absoluten Spitzenklang hergäben.

Gibt es aber nicht, und zwar deswegen, weil die Klavierhersteller ihr Metier in dieser Hinsicht sehr wohl beherrschen und keine Nachhilfe in Klavierbau benötigen.

LG,
Hasenbein

Liebes hasenbein, ich möchte überhaupt niemandem nachhelfen. Und ich glaube, die Klavierbauer würden sich auch nicht von mir helfen lassen...:D

Unterhalte Dich doch mal über diese Fragen (unter vier Augen) mit einem guten und erfahrenen Klavierbauer. Danach können wir unseren Austausch gerne fortsetzen.

Übrigens: O h n e Lackierung habe ich nirgends geschrieben!

LG , gubu
 
Wenn der Lack wirklich so scheiße wäre, dann würde es für besonders hochwertige Einsatzzwecke (Star-Konzerte, Spitzen-Studios) Oberklasseflügel ohne Lackierung geben, die dann den absoluten Spitzenklang hergäben.
Die gibt es deshalb nicht, weil sich erst NACH Fertigstellung die Qualität beurteilen lässt! Hinzu kommt, dass die klangliche Veränderung, die mit dem Kunststoff einhergeht, längst vom Publikum verinnerlicht wurde >>> Standardsound. Wieso das Geschäftsrisiko unnötig vergrößern? (Haftung: Empfindlichkeit alter Lacke!)

Dieser Post ist keine Wertung, sondern der Versuch einer Erklärung!
 
Hallo Friedrich; da hast Du mich vermutlich falsch verstanden. Fachlich (Design) ist dieser Flügel absolut stimmig und ich kann gar nichts dagegen einwenden. Die Beine sind vermutlich wohlüberlegt - mit "normalen" beinen wäre da nur noch Statik und keine Dynamik mehr ...

Er gefällt mir aber PERSÖNLICH (subjektiv) nicht: Weil ein Flügel kein Möbel ist, sondern von mir immer mit dem Pianisten gesehen wird. Und an dem Flügel kann ich mir weder den wilden Rocker, noch den Jazzer, noch den Klassiker und schon gar nicht den Barpianisten vorstellen (Ausnahme hier: Skandinavien). Gefühlsmäßig ist das für mich ein Flügel, der in einer evangelischen Kirche (Sichtbeton) vom bärtigen Cantor mit Birkenstock einer geistigen Nutzung zugeführt wird :D

Er ist in seiner Anmutung zu karg, zu wenig opulent, zu wenig strahlend. Keine Ausstrahlung, kein Charisma - wir Werber würden sagen: Er ist nicht sexy....:D (vgl. Shaker Möbel oder Skandinavia Möbelhus). Ein Flügel sollte erotisch sein, oder? Drum mag ich auch die langen Konzertflügel nicht - da stimmt der Schwung nicht mehr - da wird es nur noch phallisch-maskulin. Schöne Flügel enden i.d.R. bei 200-220 cm ...
 
Gefühlsmäßig ist das für mich ein Flügel, der in einer evangelischen Kirche (Sichtbeton) vom bärtigen Cantor mit Birkenstock einer geistigen Nutzung zugeführt wird

:D :D

...dass Konzertflügel einen "phallisch-maskulinen" Anblick bieten, ist wohl der Jahreszeit (Frühling) geschuldet - oder wirken die auch im Winter so auf Dich? :D ...andererseits... Kirchenmusik... Orgeln mit mächtigen großen Pfeifen... Novizen... Jesuitenpatres... ... ...

Was die hier vorgeführten ("abgebildet" scheint mir nicht die angemessene Formulierung zu sein...) Instrumente betrifft... ist schon ok, dass die vorgeführt werden...

Freds Hinweis auf die Nutzungsmöglichkeiten eines Pianinos könnte mir gefallen, falls das Ding zu kühlen in der Lage wäre!

Gruß, Rolf
 
Rolf, mal im Ernst: Flügel der Mittelgröße haben meist sehr schöne Proportionen und wirken durchaus bei aller Masse in der Draufsicht feminin und "musikalisch" (Kurven/Busen?). Bei einem Langschiff jedoch geraten die Proportionen etwas aus den Fugen. Schwünge werden verlängert oder verkürzt - wie ein vormals sauber schwingender Ton, der am Ende verzogen wird. Das ist einfach nicht stimmig. Viele Musikinstrumente bilden formal ihre Klangcharakteristik nach: Sehr schön bei allen Streichinstrumenten und besonders deutlich bei Gitarren, speziell die E-Varianten. Jetzt suche ich verzweifelt nach einem disharmonisch wirkenden Instrument... ja sakra - die passen ja alle...

Zurück zum Flügel: Nimm die Mittelklasse als durchgestaltete Limousine, die Langschiffe entsprechen dann den "gestretchten" Autos, die zwar mehr als luxuriös sind, aber eben in der Form nicht mehr "passen".
 

Lieber fisherman,

ich befürchte, ich kann jetzt in meinem Leben nicht mehr auf einem D-Flügel spielen :D:D:D!!! Phallisch-maskulin .... hm, hm. Da kann ich mich ja gar nicht mehr auf die Musik konzentrieren :D.....

Viele Grüße von einer vom Lachkrampf gechüttelten

chiarina
 
Lacht nur! Es scheint, als ob musische Feinfühligkeit nicht automatisch eine gleichwertige Sensibilität im visuellen Bereich mit sich bringt. :D.

Ich bleib dabei: Langschiff = dicke Hose :bongo:
 
Gefühlsmäßig ist das für mich ein Flügel, der in einer evangelischen Kirche (Sichtbeton) vom bärtigen Cantor mit Birkenstock einer geistigen Nutzung zugeführt wird :D

Exakt für protestantisch-geistliche Zwecke ist er ja gebaut worden; und daß Reformierte auf erotische Anmutungen in ihren Kirchen Wert legen, werden wir ohne belastbare Beweise wohl nicht annehmen.
Muß also nur noch darauf geachtet werden, daß Bart und Birkenstocks stilistisch sorgfältig auf ihn abgestimmt sind ;)

Dank Dir schön für Deine Antwort.

Friedrich
 
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Hi!

Also mein Klavier ist an den Stellen wo es drauf ankommt unlackiert - der Resonanzboden nämlich. Das lackierte Gehäuse trägt IMHO wenig oder eher negativ zum Klang bei. Ein Mitschwingen des Gehäuses soll ja vermieden werden da es nicht wirklich kontrollierbar ist. Gleiches Prinzip wie bei einer Akustikgitarre und oder einer Geige nur ist es hier eben die Decke. Aber sicher trägt das Gesamtwerk zum Klang bei - der Lack dürfte daran genausoviel Anteil haben wie das Material der Tasten.

Das ist nun aber gesundes Halbwissen - wenn überhaupt. Bitte Input!!

Und zum Design.... bin ich froh das es unterschiedliche Geschmäcker gibt und meiner der Beste ist :p:p

Gruß, Peter
 
@ Sla: Im Ernst? Dann hat der Designer aber perfekte Arbeit geleistet!

Ja, schau Dir nochmal die Bilder auf dem von mir angegebenen Link an:

http://www.pianokompagniet.dk/index.php/steingraeber-aamp-soehne/jorn-utzon

Der Flügel ist von Jan Utzon, dem Sohn des Kirchenarchitekten Joern Utzon, für eine von letzterem gebaute Kirche entworfen worden. Und ich finde, daß er ausgezeichnet in die Kirche paßt.

[Edit: hier ein englischsprachiger Link: http://bagsvaerdkirkeny.php5.t3c.dk/index.php?id=169. Hier ist der Flügel vor der Orgel zu sehen. ]

Friedrich
 
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Naja, zum Protestantisch-Genußfeindlichen paßt der Flügel in der Tat perfekt.

Erst im Gemeindehaus Graubrot essen und Hagebuttentee trinken, dann rüber in die seltsam tot wirkende 60er-Jahre-Kirche zum Flügel und mit trockenem, holzigem Sound Choralbearbeitungen drauf spielen. Oder zu besonderen Anlässen "neue Kirchenlieder" mit Synkopen drin :D

LG,
Hasenbein
 
Also mein Klavier ist an den Stellen wo es drauf ankommt unlackiert - der Resonanzboden nämlich.

genauer: dünn lackiert - zumindest an der Stegseite.

Das lackierte Gehäuse trägt IMHO wenig oder eher negativ zum Klang bei.

Na eben. Endlich einer, der etwas Entwirrung in die Sache bringt. Das Gehäuse eines Klaviers mit dem Korpus einer Geige zu vergleichen, um daraus Schlüsse über die Lackierung und ihren Einfluss auf den Klang zu ziehen, ist Unfug. Ich fürchte, Hasenbein ist hier in ein Fett- bzw. Lacknäpfchen getreten.

Ciao,
Mark
P.S.: furniert ist das Gehäuse m.W. an beiden, also am schwarzen und am braunen Klavier, wobei das braune sicher ein schöneres und teureres Furnier hat. Im einen Fall kommt schwarze Pampe drauflackiert, im anderen Fall durchsichtige oder gebeizte.
 
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