Billiges Keyboard kaufen um herauszufinden, ob Klavier spielen was für mich wäre?

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Bienlein

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Hallo,

ich denke darüber nach mit dem Klavierspielen zu beginnen, wofür ich mir ein Digitalpiano anschaffen müsste. Auch eines für Anfänger kostet um die €400.-. Deswegen meine Idee erstmal für max. €100.- auf eBay ein gebrauchtes Keyboard zu kaufen mit vielleicht so 71 Tasten und damit ein bisschen ein Lernbuch für Anfänger zum Selbststudium durcharbeiten. Später möchte ich schon Klavierunterricht nehmen. Aber ich möchte erst mal sehen, ob ich wenigstens dabei bleiben würde so ein Buch für Anfänger für das Selbststudium mit einem Keyboard durchzuarbeiten. Wenn das nicht klappt, ist es ein Wunschtraum gewesen und ich breche das Ganze ab ohne mich erst in Unkosten für ein Digitalpiano zu stürzen.

Meine Frage ist, ob diese Idee zuerst mit einem billigen Keyboard ein bisschen selbst zu üben funktionieren würde. Das Keyboard müsste wirklich keine große Ausstattung haben. Einfach nur zum Schauen, ob ich einem Wunschtraum hinterherhänge oder ob es was werden könnte mit einem Klavier. Aber falls ja fange ich an mit Klavierunterricht ;-).

Danke und Grüße, Bienlein
 
Wenn das nicht klappt, ist es ein Wunschtraum gewesen
Oder es lag (nur) am (zu) schlechten Keyboard… das wirst du dann nicht wissen können. So‘ne Billig-Tröte kann‘s einem schon auch verleiden.
Schau wenigstens nach zb einem Roland FP10, die werden über ebay-Kleinanzeigen zb auch für einen geringen zweistelligen Betrag zur Monatsmiete angeboten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu dieser Thematik gibt es hier bereits unzählige Fäden, zum Beispiel diesen: https://www.clavio.de/threads/uebeprobleme-bei-totalanfaenger.27999/

Ansonsten hat die fast zwei Jahrhunderte alte Argumentation immer noch Gültigkeit: "Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten. Nehmen Sie das niedrigste Angebot an, müssen Sie für das Risiko, das Sie eingehen, etwas hinzurechnen. Und wenn Sie das tun, haben Sie auch genug Geld, um für etwas Besseres zu bezahlen." - In Anlehnung an John Ruskins Aussage eine klare Ansage: Mit einer Billigst-Tischhupe erhält man kein vernünftiges Einstiegsangebot, sondern eine Karikatur dessen, was Klavierspielen selbst in den elementarsten Anfängen ausmacht. Für einen Einstieg ins Autofahren muss es zumindest ein gebrauchter und fahrtüchtiger Kleinwagen sein. Ein Tretroller oder ein Mofa ist dafür nicht brauchbar, auch wenn man im Prinzip mit beidem fahren kann.

Die einzige Gemeinsamkeit von Keyboard und Klavier ist die Anordnung der Tasten. Sonst sind es völlig unterschiedliche Instrumente.

LG von Rheinkultur
 
@Bienlein
Herzlich Willkommen im Forum.
Ein Keyboard ist ein anderes Instrument und hat mit einem Klavier nichts zu tun. Du brauchst also unbedingt sofort ein Klavier. Eine Möglichkeit wäre zu Beginn erst einmal ein Instrument zu mieten.
 
Hallo Bienlein,
Bitte bloß kein Keyboard!

Ich bin ein klassischer Fall von Keyboard statt Klavier und gebracht hat es mir nicht sehr viel.
Als Kind war ich schon fasziniert von Klavieren, aber Unterricht und Instrument waren meinen Eltern zu teuer. Also bekam ich stattdessen ein Keyboard (das natürlich im Vergleich zum Klavier/Digi keine gewichteten Tasten hatte und auch kein Pedal. Gibt es die Dinger überhaupt mit Pedal?). Ich bekam 2 Jahre lang Unterricht bei einer Musikschule im Gruppenunterricht und trotz Lehrer hab ich daran nicht viel gelernt. Es ist einfach was anderes, wenn man eigentlich an diesen mayestätischen Instrumenten spielen will und stattdessen an so einem Rumtata-Plastikgerät mit diesen bunten Knöpfen und der schlimmen Begleitungsmusi lernt.
Ich hab nach 2 Jahren frustriert abgebrochen, aber immer weiter Klavieren hinterhergeschmachtet.
Im Studium hab ich dann meine Kenntnisse reaktivieren wollen und hab mir nochmal ein Keyboard gekauft, weil das Geld da einfach knapp war. An dem Teil hatte ich aber auch keine Freude, weil es einfach nicht das an Tönen erzeugen kann, was ich mir erhoffe. Also hab ich es kaum angeguckt und gar nix reaktiviert und dachte dann, tja... zwing ich halt später die nächste Generation zum Klavierspiel, mein Traum ist es wohl doch nicht, wenn ich nicht dran bleib :D ...Keyboard wieder verkauft.

Als ich dann im Ref ein wenig verdiente und mir das Klavierspielen immer noch nicht aus dem Kopf ging, hab ich mir doch ein Digitalpiano für 450 Euro bei Ebay Kleinanzeigen geholt (in dem Gedanken, ich kann es ja wieder verkaufen, wenn ich wieder nicht dran bleibe, lief ja bisher auch so). Das kam einem Klavier dann schon näher und da saß ich auch viel lieber dran. Ich hab mir ein Musikschul-Buch für den Anfang gekauft und mich da ein wenig durchgeklimpert, ein bisschen Vorwissen hatte ich ja dank des schäbigen Keyboardunterrichts schon bezüglich Notenlesen und Unabhängigkeit der beiden Hände (wobei ich nach 2 Jahren Keyboard als Kind nicht über einfachste Stücke in C-Dur hinausgekommen war glaub ich).
Nach einem Jahr des Selbstlernens verbesserte sich meine finanzielle Situation und ich nahm endlich richtigen Unterricht und kaufte mir auch ein akustisches Klavier und seit 2,5 Jahren mit Lehrer mach ich auch gute Fortschritte, konnte nach einem Jahr ein paar Ludovico Einaudi-Sachen spielen, die für einen Anfänger schon nach was klingen, hab ein paar Popsachen gespielt, die ich unbedingt können wollte und sitze aktuell an Schuberts Serenade 🙂

Wie gern man im Instrument Platz nimmt, hat nicht unbedingt damit zu tun, ob das wirklich dein Lebenstraum ist oder nicht, sondern auch damit, woran man da tatsächlich sitzt. Ein Digitalpiano kann ein guter Ersatz für ein Klavier sein, ein Keyboard ist aber was komplett anderes und kann dir den Spaß am musizieren komplett verleiden. Ich hab so viele Jahre nicht gespielt, die ich mit dem "richtigen" Instrument viel effektiver hätte nutzen können und jetzt schon viel weiter wär.


...nebenbei frage ich mich, wieviele Kinder heutzutage in diese Gruppen-Keyboardunterrichte gehen, die eigentlich Klavier lernen wollten und dann wie ich ernüchtert abbrechen, weil es nicht das ist, was sie wollten, aber die Eltern sie gut meinend statt zum Klavier- zum Keyboardunterricht angemeldet haben, um "erstmal zu gucken, ob das Kind das Interesse behält". Und wer von den Kindern, die Keyboard lernen, wirklich Keyboard lernen wollten 😅
 
Ich finde, Du zäumst das Pferd vom Schweif her auf.

Herausfinden, ob einem etwas wirklich liegt, und ob man dabei bleiben möchte, kann man meiner Meinung nach nicht mit der Mindestausstattung und der geringstmöglichen Verbindlichkeit feststellen. Wenn es ist Dein Wunschtrum ist, Klavier zu spielen, dann solltest Du auch was investieren

Mein Vorschlag wäre:

- Mache Dir Gedanken darüber, ob Du langfristig die Möglichkeit hast, am besten täglich, Zeit in Dein Instrument zu investieren und zu üben.
Falls ja:
- Suche Dir einen Klavierlehrer oder eine Klavierlehrerin, jemanden, der Dich unterstützen und Dir bei Schwierigkeiten helfen kann, sonst besteht die Gefahr, dass Du schon an Kleinigkeiten scheiterst oder frustriert wirst.
- Miete Dir ein gutes Klavier oder Digitalpiano.

Wenn Du dann nach einem halben Jahr feststellst, dass Klavierspielen doch nichts für Dich ist, kannst Du immer noch alles beenden und das Klavier abholen lassen.
 
Mieten ist eine gute Idee! Habe nach nur kurzer Suche im Internet eine Firma gefunden, die Digitalpianos verleiht. Ohne die weitere Antworten von euch nach dem sehr gutem Tipp von Sylw hätte ich ein Digitalpiano für 1 Monat gemietet und mir dann ein eigenes gekauft, wenn es mit dem gemietetem funktioniert hätte. Der Hinweis für 3 oder gar 6 Monate zu mieten ist wirklich hilfreich, weil es scheinbar eben länger geht bis man weiß, ob man dabei bleiben wird. Danke für all die Antworten.
 
Das Tolle am Mieten ist, dass du für recht wenig Geld schon ein echt gutes Digitalpiano bekommen kannst. Vielleicht hat da jemand einen brauchbaren Tipp für ein gutes Instrument für wenig Miete für dich :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Wurde ja schon fast alles hier sehr gut beschrieben.
Gibt ja einige Firmen im Internet, die mitlerweile Instrumente für "günstiges" Geld verleihen.
Ich selber habe mir neben meinem akustischen Klavier von Kawai, ein Digi (Kawai CN39) für 49€ inkl. Kalvierbank und Versicherung im Monat schon seit ca. 1,5 Jahren gemietet und fahre damit sehr gut. Bin bis heute begeistert.
@Bienlein, kleiner Tipp von mir. Gehe vorher ersteinmal in ein Musikgeschäft und schau dir bzw. spiele auf dem Instrument, was dir zusagt.
Es bringt überhaupt nichts, dir ein E-Piano "blind" im Internet zu mieten, wenn du nicht weißt, was du da bekommst. Du wirst dann nur entäuscht sein.
 
Meine Frage ist, ob diese Idee zuerst mit einem billigen Keyboard ein bisschen selbst zu üben funktionieren würde.
Ich würde da von abraten.

Alle meine Keyboardschüler die ich hatte, waren eher Eintagsfliegen.

Des macht zwar primär erst einmal Spaß, fangt aber relativ schnell an zu langweilen.

Keyboard ist entweder eher ein Spielzeug oder was für eine Band um Streicher oder Bläser zu imitieren.

Aber als Klavierersatz ist des nix.
 

Neben dem Mieten eines echten Klaviers würde ich unbedingt auch Unterricht nehmen.
Klavierspielen ist komplex, schwierig, es braucht ewig. Was einen immer motiviert sind die Fortschritte im eigenen Können. Die dürften bald ausbleiben ohne Lehrer. Das ist wie Fahrradfahren ohne Lenker, das man dann aufgibt, weil man immer runterfällt und daher glaubt, das Radfahren insgesamt blöd ist.
 
Gewichtete Tasten, gefühlt stufenlose Anschlagdynamik und ein - für Laienohren - akzeptabler Klavierklang sollten das absolut mindeste an Investition sein, whatever it takes, und eine Klavierlehrerin, der du vorweg sagst, dass das momentan für dich das höchste der Gefühle ist. Vor allem der Klang sollte nicht sündthetisch klingen, denn wenn sich die Ohren beim Üben einstülpen wollen oder langweilen, wirst zu vorschnell ein abschlägiges Urteil fällen ob dir das liegt.

Darunter wirst du etwaige Mühen unter Ulk verbuchen ... da könntest du auch in einem Radsportforum posten, dass du gern Radfahren möchtest und überlegst, dir ein 150-Euro-Laufrad für Kleinkinder zu kaufen, um abzuschätzen, ob das was für dich ist.
 
Die Sache mit dem Instrument scheint ja geklärt zu sein, deshalb nur nochmal der Hinweis von mir, dass das Lernen mit einem guten Lehrer in der Regel viel schneller und leichter geht als im Selbststudium, darauf solltest Du nicht verzichten.

Auch hier gibt es die Möglichkeit, zB flexibel Unterricht mit einer 10- Karte zu nehmen, oder Probe- Unterricht für einen bestimmten Zeitraum zu vereinbaren.
Einfach mal schaun und nachfragen, was Klavierlehrer und Musikschulen in Deinem Umfel so im Angebot haben.
 

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