Bezeichnung Register bei barocker Disposition

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St. Francois de Paola

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20. Apr. 2015
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Mal eine eigentlich triviale Orgelbaufrage.

Wenn man die Dispositionen von barocken Orgeln oder auch Orgeln, die ebensolchen nachempfunden sind, sieht, liest man des Öfteren Quinte 3' oder auch 6'.
Das ergibt aber mathematisch gar keinen Sinn, Quinten irgendwelcher Art dürften ja eigentlich nur 2/3',
1 1/3', 2 2/3', 5 1/3' oder 10 2/3' sein.
3' wäre ja eigentlich eine Quarte.
Aber wenn ich meinem Gehör einigermaßen trauen darf, habe ich noch nie eine Quarte gehört (also als Orgelregister).

Oder klingt da teilweise wirklich eine Quarte und die nennen das Quinte, weil die nach unten denken? Das müsste doch eigentlich recht seltsam klingen.
 
Gauf,

willst du jetzt unser Wissen überprüfen?
Du hast die Antwort doch schon parat, oder so.

Gauf! :017:
 
Die "Alten" haben da so ihre eigenen Bezeichnungen zur Fußlage gehabt. Heute wissen wir, was sie meinten. Wenn wir mal tod sind, lacht man sich über uns auch mal einen Ast, oder so.

Gauf! :017:
 
Das kann ich um 0:33 nicht mehr beantworten.
 
Mal eine eigentlich triviale Orgelbaufrage.

Wenn man die Dispositionen von barocken Orgeln oder auch Orgeln, die ebensolchen nachempfunden sind, sieht, liest man des Öfteren Quinte 3' oder auch 6'.
Das ergibt aber mathematisch gar keinen Sinn, Quinten irgendwelcher Art dürften ja eigentlich nur 2/3',
1 1/3', 2 2/3', 5 1/3' oder 10 2/3' sein.
3' wäre ja eigentlich eine Quarte.
Altes Fußmaß, siehe hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Register_(Orgel)#Bezeichnung_der_Tonhöhe
https://www.die-orgelseite.de/fusszahlen.htm

Quarten gibt es sehr selten, dann als Undezime 8/11 (auf C klingt f'').
 
Zuletzt bearbeitet:
Die haben damals gerundet, so einfach ist das.
 
...

Quarten gibt es sehr selten, dann als Undezime 8/11 (auf C klingt f'').

Ja, die wurde vor allem in den 1960er Jahren gebaut, damalige Berater wie z. B. Ernst Karl Rößler haben sie immer wieder mal eingerichtet, auch zusammen mit der Tredezime 8/13' wie z. B. in dieser heute nicht mehr vorhandenen Orgel als "Un-Tredezime II 8/11'+8/13'".

Dabei sind sie aber keine Erfindung dieser Epoche: Schon Schnitger und offensichtlich auch einige Zeitgenosse bauten verschiedentlich eine dreifache Cimbel, die häufig repetierte und auf jedem C und jedem F (!) die Töne f4, a4, c5 erklingen ließ. Auf allen Tönen C-E der Tastatur erklang also ein Quart-Sext-Akkord!

Ein Tonbeispiel gibt es in dieser Aufnahme im ersten Stück, das Harald Vogel mit folgender Registerierung spielt: r. H.: Werck: Rohrfloit 8', Spitzfloit 4', Nasat 3', Gemshorn 2', Cimbel III; l. H: RPos: Principal 8', Ped: Principal 16', Octav 8'

Ibo Ortgies beschreibt in seiner Dissertation ab Seite 121, wie diese Cimbel funktioniert - (in der Tabelle auf S. 121 in der Fußnote 125 muss es aber wohl f4 - a4 - c5 in der Überschrift heißen, analog dem Text unter Abschnitt 6.3. ... oder?!?)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ernst Karl Rößler hat Mensurenmaße für Orgelpfeifen entwickelt, die manchmal kaum noch intonierbar waren. Günter Metz +, Orgelsachverständiger und Domorganist zu Zwickau hat gerne mit ihm zusammen Dispositionen entworfenen. In Zwickau stehen in der Eule auch Rößler-Register. Es sollten noch mehr werden. Eule hat dann die Reißleine gezogen und gemeint: "Wir wollen doch kein Harmonium bauen".

:017:
 

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