Berichte über Klavierkurse, Meisterklassen etc für Amateure

Gernot

Gernot

Dabei seit
17. Juli 2011
Beiträge
1.914
Reaktionen
1.879
Liebe Clavios

Ich habe keinen passenden Faden dafür gefunden und mache deshalb einen neuen auf. Ich vermute mal, dass außer mir auch schon andere Forenmitglieder sich mit dem Gedanken getragen haben, an Meisterkursen für Amateure teilzunehmen. Hier auf Clavio wurden ja auch schon solche Kurse organisiert. Mich würde zum Beispiel interessieren, welche institutionalisierten Angebote Ihr kennt, an welchen Ihr vielleicht sogar schon teilgenommen habt. Würde mich freuen, wenn dazu hier ein Erfahrungsaustausch stattfinden würde. Berichte können ruhig eine persönliche Note tragen.

Liebe Grüße
Gernot
 
Ich gehe dann mal mit gutem Beispiel voran ;-)

Ich wollte diesen Bericht schon eher schreiben, bin aber einfach nicht dazu gekommen.

Da ich schon öfter im Sommer auf diversen Singwochen teilgenommen und das immer sehr genossen hatte, wollte ich so etwas schon länger auch mal für Klavier ausprobieren. Hatte auch ab und zu recherchiert, was es da gibt, aber primär Meisterkurse und andere Veranstaltungen für Profis gefunden.

Im Frühjahr fiel mir dann eine Broschüre der Sommerakademie der Grazer Kunstuni in die Hände, in der ich dann einen 5tägigen Klavierkurs entdeckte, der auch für Amateure offen war. Leitung: Prof. Peter Jozsa, der seit 2013 eine Professur an der Grazer Kunstuni (genauer an deren Expositur in Oberschützen, Burgenland) innehat.

Da es für mich terminlich gut gepasst hätte, habe ich zunächst dort im Sekretariat nachgefragt und da die erste Auskunft ermutigend klang, Herrn Jozsa per E-Mail kontaktiert, meinen Hintergrund geschildert (erwachsener Wiedereinsteiger, Stücke, an denen ich gerade arbeite) und gefragt, ob sein Kurs für "so jemanden" auch offen stünde. Auf seine prompte Antwort, in der er mir versicherte, ich sei mehr als willkommen, habe ich mich dann auch gleich angemeldet.

Er war auch sehr offen, was die Stücke angeht, die ich mitbringen wollte, es sei durchaus ok auch Stücke mitzubringen, die man sich noch erarbeitet.

Meiner KL war aber sehr wichtig, dass ich auch ein zwei "fertige" Stücke zeigen kann. Sie hat sich, glaube ich, mehr Sorgen gemacht als ich, was das Niveau dieses Kurses und die Erwartungshaltung des Professors angeht. Wie sich dann herausgestellt hat, waren diese Sorgen unbegründet.

Wir waren insgesamt sechs Teilnehmerinnen. Eine junge Ungarin, die sich auf eine Aufnahmeprüfung für das Konzertfach vorbereitete, eine Schülerin aus dem lokalen Musikgymnasium, die vielleicht in zwei Jahren an die Kunstuni gehen möchte, eine Amateurin aus Deutschland, um die 60, die sich auf den Amateurwettbewerb in Aachen (glaub ich) vorbereitete, eine Studentin der Anthropologie aus Slowenien, eine deutsche Teilnehmerin auf Anfängerniveau (hat erst Mitte 30 mit dem Klavierspiel begonnen) und ich. Also passten nur die ersten drei in das Bild, das man wahrscheinlich Meisterklassen hat. Die beiden Teilnehmerinnen aus Deutschland kannten Peter Jozsa schon von seiner Zeit in Deutschland, hatten ihn dort schon als Lehrer gehabt.

Am Montag hat Peter Jozsa mit allen eine gute Stunde (zum Teil mehr, bei mir waren es

Fast 80 Minuten) gearbeitet. Ich hatte dann Mittwoch und Donnerstag nochmal jeweils 90 Minuten Unterricht.

Ich hatte folgende Stücke dabei:

  • Skrjabin Prelude op. 11 Nr. 5 ("fertig")
  • Debussy 1ere Arabesque ("fertig")
  • Chopin Etude op. 10 Nr. 3 (schon recht weit gediehen)
  • Chopin 2. Ballade (teilweise schon recht weit gediehen, insgesamt noch eine große Baustelle)
Mein Hauptinteresse für diese Woche galt der Ballade. Ich wollte hier ein gutes Stück vorankommen, ohne Absicht, das Stück dann schon spielen zu können. Ich hatte letztes Jahr (auf Vorschlag meiner KL) mit der Ballade begonnen und war letzten Herbst soweit, den Notentext - ich denke LMG hätte das so formuliert - "abzuspielen". Hab's dann ein paar Monate liegen lassen und heuer im Frühjahr wieder herausgeholt. Ich hätte es mir von einerm Jahr nicht gedacht, aber mittlerweile bin ich recht zuversichtlich, dass ich die Ballade mittelfristig für den Hausgebrauch passabel hinbekommen werde.

Für den Fall, dass der Professor gleich abwinkt hatte ich noch folgende Stücke dabei:

  • Schumann "Ritter vom Steckenpferd" und "fast zu ernst" aus den Kinderszenen (schon recht weit gediehen) und
  • Skrjabin Prelude op. 11 Nr. 24 (Notentext erarbeitet, aber noch mangelnde Treffsicherheit, Phrasierungs- und Anschlagprobleme)


Skrjabin und Debussy fand er gut, hat nur ein paar kleine Tipps gegeben. Gearbeitet haben wir dann fast nur an der Etude (Phrasierung, Mittelstimme, Varianten in der Urtextausgabe, Gestaltung des con bravura Teils) und der Ballade (Phrasierung und Balance im A-Teil, Übungsstrategien, Fingersatzalternativen für die virtuoseren Stellen). Die Unterrichtsstunden waren sehr intensiv und für mich sehr instruktiv und motivierend. Der Umstand, dass andere Leute bei diesen Stunden zugehört haben, hat mich überraschenderweise gar nicht gestört.

Ich war auch bei anderen zuhören und war echt beeindruckt, wie Peter Jozsa jede auf ihrem individuellen Level abholt und entsprechend fordert. Wichtig schien ihm vor allem der Wille zur musikalischen Gestaltung, Fehlleistungen im Sinne von falschen Tönen hat er nach meinem Eindruck nur dort angesprochen, wo er tieferliegendes Missverstehen vermutete. Beeindruckt hat mich auch die Intensität der Arbeit. Volle Konzentration bis zur letzten Minute. Und das den ganzen Tag lang.

Beim Abschlusskonzert habe ich Skrjabin, Debussy und die Chopin-Etude gespielt. Obwohl da eigentlich nur die KursteilnehmerInnen plus eine Handvoll Familienangehöriger zugehört haben, war das schon wieder wesentlich nervenaufreibender als der öffentliche Unterricht. Ich habe das Konzert aufgenommen und mir beim Anhören zum Teil gedacht "Armer Teufel, warum hat keiner Erbarmen und holt ihn da runter", so viele Hänger und Patzer hatte ich da. Den Skrjabin, den ich eigentlich mit Abstand am besten hätte spielen müssen, habe ich zweimal abgebrochen, weil ich einfach nicht weiter wusste. Dafür war dann der dritte Versuch wirklich gelungen. Wen's interessiert: hier die Aufnahme. @Troubadix : vielleicht auch für's Gemeinschaftsprojekt tauglich. Trotz der Fehlleistungen verbuche ich den Auftritt für mich mehr auf der Habensseite: Ich habe auswendig gespielt und nicht aufgegeben und es waren zwischen all den Fehlgriffen auch immer wieder schöne Stellen dabei ;-) und beim dritten Skrjabin-Anlauf habe ich es richtig genossen :-)

In guter Erinnerung behalten werde ich auch die Übemöglichkeiten, die wir da hatten. Außer den beiden Flügeln im Unterrichtsraum, waren die Instrumente zwar etwas verstimmt, es war aber schon eine tolle Sache, tagelang an großen Flügeln üben zu können. Es ist da eindeutig leichter, feine Differenzierungen zu hören und auch zu machen. Natürlich hört man dann auch Unregelmäßigkeiten im eigenen Anschlag umso deutlicher. Mein neuer Wunschtraum ist nun ein Bösi 214 :-)

Alles in Allem eine wunderschöne Erfahrung. Ich werde sicher wieder teilnehmen, wenn es zeitlich passt.

Liebe Grüße
Gernot
 
Tolle Aufnahme!
 
Wir waren insgesamt sechs Teilnehmerinnen.

Lieber Gernot, man kann es auch mit der Genderisierung übertreiben;-). Ernsthaft: Vielen Dank für diesen sehr schönen und ausführlichen Bericht! Da bekommt man richtig Lust, auch mal an so einem Kurs teilzunehmen. Leider kann ich mir die Aufnahme des Prélude zur Zeit nicht anhören, wird aber auf jeden Fall nachgeholt.

Liebe Grüße
Christian
 
Ich gehe dann mal mit gutem Beispiel voran ;-)

Ich wollte diesen Bericht schon eher schreiben, bin aber einfach nicht dazu gekommen.

Da ich schon öfter im Sommer auf diversen Singwochen teilgenommen und das immer sehr genossen hatte, wollte ich so etwas schon länger auch mal für Klavier ausprobieren. Hatte auch ab und zu recherchiert, was es da gibt, aber primär Meisterkurse und andere Veranstaltungen für Profis gefunden.

Im Frühjahr fiel mir dann eine Broschüre der Sommerakademie der Grazer Kunstuni in die Hände, in der ich dann einen 5tägigen Klavierkurs entdeckte, der auch für Amateure offen war. Leitung: Prof. Peter Jozsa, der seit 2013 eine Professur an der Grazer Kunstuni (genauer an deren Expositur in Oberschützen, Burgenland) innehat.

Da es für mich terminlich gut gepasst hätte, habe ich zunächst dort im Sekretariat nachgefragt und da die erste Auskunft ermutigend klang, Herrn Jozsa per E-Mail kontaktiert, meinen Hintergrund geschildert (erwachsener Wiedereinsteiger, Stücke, an denen ich gerade arbeite) und gefragt, ob sein Kurs für "so jemanden" auch offen stünde. Auf seine prompte Antwort, in der er mir versicherte, ich sei mehr als willkommen, habe ich mich dann auch gleich angemeldet.

Er war auch sehr offen, was die Stücke angeht, die ich mitbringen wollte, es sei durchaus ok auch Stücke mitzubringen, die man sich noch erarbeitet.

Meiner KL war aber sehr wichtig, dass ich auch ein zwei "fertige" Stücke zeigen kann. Sie hat sich, glaube ich, mehr Sorgen gemacht als ich, was das Niveau dieses Kurses und die Erwartungshaltung des Professors angeht. Wie sich dann herausgestellt hat, waren diese Sorgen unbegründet.

Wir waren insgesamt sechs Teilnehmerinnen. Eine junge Ungarin, die sich auf eine Aufnahmeprüfung für das Konzertfach vorbereitete, eine Schülerin aus dem lokalen Musikgymnasium, die vielleicht in zwei Jahren an die Kunstuni gehen möchte, eine Amateurin aus Deutschland, um die 60, die sich auf den Amateurwettbewerb in Aachen (glaub ich) vorbereitete, eine Studentin der Anthropologie aus Slowenien, eine deutsche Teilnehmerin auf Anfängerniveau (hat erst Mitte 30 mit dem Klavierspiel begonnen) und ich. Also passten nur die ersten drei in das Bild, das man wahrscheinlich Meisterklassen hat. Die beiden Teilnehmerinnen aus Deutschland kannten Peter Jozsa schon von seiner Zeit in Deutschland, hatten ihn dort schon als Lehrer gehabt.

Am Montag hat Peter Jozsa mit allen eine gute Stunde (zum Teil mehr, bei mir waren es

Fast 80 Minuten) gearbeitet. Ich hatte dann Mittwoch und Donnerstag nochmal jeweils 90 Minuten Unterricht.

Ich hatte folgende Stücke dabei:

  • Skrjabin Prelude op. 11 Nr. 5 ("fertig")
  • Debussy 1ere Arabesque ("fertig")
  • Chopin Etude op. 10 Nr. 3 (schon recht weit gediehen)
  • Chopin 2. Ballade (teilweise schon recht weit gediehen, insgesamt noch eine große Baustelle)
Mein Hauptinteresse für diese Woche galt der Ballade. Ich wollte hier ein gutes Stück vorankommen, ohne Absicht, das Stück dann schon spielen zu können. Ich hatte letztes Jahr (auf Vorschlag meiner KL) mit der Ballade begonnen und war letzten Herbst soweit, den Notentext - ich denke LMG hätte das so formuliert - "abzuspielen". Hab's dann ein paar Monate liegen lassen und heuer im Frühjahr wieder herausgeholt. Ich hätte es mir von einerm Jahr nicht gedacht, aber mittlerweile bin ich recht zuversichtlich, dass ich die Ballade mittelfristig für den Hausgebrauch passabel hinbekommen werde.

Für den Fall, dass der Professor gleich abwinkt hatte ich noch folgende Stücke dabei:

  • Schumann "Ritter vom Steckenpferd" und "fast zu ernst" aus den Kinderszenen (schon recht weit gediehen) und
  • Skrjabin Prelude op. 11 Nr. 24 (Notentext erarbeitet, aber noch mangelnde Treffsicherheit, Phrasierungs- und Anschlagprobleme)


Skrjabin und Debussy fand er gut, hat nur ein paar kleine Tipps gegeben. Gearbeitet haben wir dann fast nur an der Etude (Phrasierung, Mittelstimme, Varianten in der Urtextausgabe, Gestaltung des con bravura Teils) und der Ballade (Phrasierung und Balance im A-Teil, Übungsstrategien, Fingersatzalternativen für die virtuoseren Stellen). Die Unterrichtsstunden waren sehr intensiv und für mich sehr instruktiv und motivierend. Der Umstand, dass andere Leute bei diesen Stunden zugehört haben, hat mich überraschenderweise gar nicht gestört.

Ich war auch bei anderen zuhören und war echt beeindruckt, wie Peter Jozsa jede auf ihrem individuellen Level abholt und entsprechend fordert. Wichtig schien ihm vor allem der Wille zur musikalischen Gestaltung, Fehlleistungen im Sinne von falschen Tönen hat er nach meinem Eindruck nur dort angesprochen, wo er tieferliegendes Missverstehen vermutete. Beeindruckt hat mich auch die Intensität der Arbeit. Volle Konzentration bis zur letzten Minute. Und das den ganzen Tag lang.

Beim Abschlusskonzert habe ich Skrjabin, Debussy und die Chopin-Etude gespielt. Obwohl da eigentlich nur die KursteilnehmerInnen plus eine Handvoll Familienangehöriger zugehört haben, war das schon wieder wesentlich nervenaufreibender als der öffentliche Unterricht. Ich habe das Konzert aufgenommen und mir beim Anhören zum Teil gedacht "Armer Teufel, warum hat keiner Erbarmen und holt ihn da runter", so viele Hänger und Patzer hatte ich da. Den Skrjabin, den ich eigentlich mit Abstand am besten hätte spielen müssen, habe ich zweimal abgebrochen, weil ich einfach nicht weiter wusste. Dafür war dann der dritte Versuch wirklich gelungen. Wen's interessiert: hier die Aufnahme. @Troubadix : vielleicht auch für's Gemeinschaftsprojekt tauglich. Trotz der Fehlleistungen verbuche ich den Auftritt für mich mehr auf der Habensseite: Ich habe auswendig gespielt und nicht aufgegeben und es waren zwischen all den Fehlgriffen auch immer wieder schöne Stellen dabei ;-) und beim dritten Skrjabin-Anlauf habe ich es richtig genossen :-)

In guter Erinnerung behalten werde ich auch die Übemöglichkeiten, die wir da hatten. Außer den beiden Flügeln im Unterrichtsraum, waren die Instrumente zwar etwas verstimmt, es war aber schon eine tolle Sache, tagelang an großen Flügeln üben zu können. Es ist da eindeutig leichter, feine Differenzierungen zu hören und auch zu machen. Natürlich hört man dann auch Unregelmäßigkeiten im eigenen Anschlag umso deutlicher. Mein neuer Wunschtraum ist nun ein Bösi 214 :-)

Alles in Allem eine wunderschöne Erfahrung. Ich werde sicher wieder teilnehmen, wenn es zeitlich passt.

Liebe Grüße
Gernot

Ein aufgrund seiner Detailliertheit äußerst interessanter Beitrag, den ich sehr gerne gelesen habe!
 
Lieber Gernot,
Dank dir für deinen Bericht!

Liebe Grüße
 
@Gernot Höre mir auch gerade auf soundcloud deine Chopin Tristesse-Etüde an und finde du hast die wunderschön gespielt! :super:
 
Oh... :schweigen:habs jetzt erst gecheckt, dass das ja gar nicht deine Einspielung war, sondern eine von Kissin... :dizzy:
 
  • Like
Reaktionen: Joh

Oh... :schweigen:habs jetzt erst gecheckt, dass das ja gar nicht deine Einspielung war, sondern eine von Kissin... :dizzy:

Uff. :puh:Mich hat es jetzt ziemlich gerissen! Was, wenn ich irrtümlich die Chopin-Etude hochgeladen hätte :angst:, das wäre mir ordentlich peinlich gewesen :wo ist mich-verkrümeln-möcht-Smiley?:

Aber wenn's soweit ist, werde ich hier eine Aufnahme einstellen, dann kannst Du sehen, wie viel mir noch auf einen Kissin fehlt :lol::lol:

Liebe Grüße
Gernot
 
Wie im Daumendrück-Faden versprochen, hier ein kleiner Bericht über meine Teilnahme an der diesjährigen Sommerakademie.

Der Kurs war diesmal mit 7 TeilnehmerInnen schon recht voll. Davon war einer ein Bachelor Student vom Konservatorium Klagenfurt. Ihn und eine erwachsene Neuanfängerin, die die Klavierlehrer zweier ihrer Kinder übernommen hat, nachdem die Kleinen nicht mehr lernen wollten, kannte ich noch nicht. Die anderen, darunter @georgre aus dem Forum, der das zweite Mal dabei war, sind also schon so etwas wie Stammpublikum.

Gearbeitet habe ich diesmal ausschließlich an Beethovens Bagatellen op. 33. Abgesehen von Nummer 5 konnte ich ich schon ganz brauchbar spielen. In den Stunden Montag bis Mittwoch haben wir dann jeweils zwei bis drei der Stücke genauer durchgeschaut und natürlich gab und gibt es da genug dran zu arbeiten. Mal sehen, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin, möchte ich dazu einen Faden aufmachen und vielleicht auch ein paar Aufnahmen einstellen.

Ich bin jetzt das dritte Mal dabei und immer wieder fasziniert, mit welcher Begeisterung Peter Jósza bei der Sache ist, obwohl ich nur Amateur mit zahllosen technischen wie musikalischen Defiziten bin. Irgendwie Perlen vor die Säue, obwohl, als arme Sau freu ich mich natürlich an den Perlen ;-) Einiges von dem, was Peter Jósza zu sagen hat, habe ich natürlich auch schon von meiner KL gehört. In Bezug auf Phrasierungen gab es aber auch einige Unterschiede und Anregungen für die weitere Arbeit an den Stücken. Montag bis Mittwoch hatte ich je 50 bis 60 Minuten. Am Donnerstag war es etwas weniger, dafür fand die Stunde da im Konzertsaal am Konzertflügel statt, war also auch ein bisschen so etwas wie eine Generalprobe.

Beim Auftritt im Rahmen des Abschlusskonzerts konnte ich den einen und anderen Hinweis umsetzen, vieles natürlich nicht, da brauche ich mehr Zeit, damit sich Neues setzen kann. Immerhin habe ich mich dabei insgesamt nicht mehr ganz so unwohl gefühlt wie bei Auftritten in der Vergangenheit, was ich auch als Fortschritt verbuche :-) Darum geht es mir aber gar nicht so sehr. Wichtiger ist mir, an den Stücken weiter zu kommen. Und da geht in den paar Tagen doch etwas weiter. Ich bin da auch konzentrierter bei der Sache als wenn ich zuhause übe.

Für den Unterricht stand neben dem bewährten Steinway B ein neuer Bösendorfer 214 aus der Vienna Concert Reihe. Tolles Instrument. Im Konzertsaal steht jetzt neben dem wunderbaren D auch ein neuer Bösendorfer 280, ebenfalls aus der VC Reihe. Der war leider noch off limits ;-) Geübt habe ich diesmal hauptsächlich an zwei Yamaha C7. An großen (> 2m) Flügeln zu spielen, ist schon was ganz Anderes :-) In Sachen Instrumente gab es für mich dann noch ein anderes Schmankerl: @georgre hat ein Chlavichord mitgebracht, das er voriges Jahr im Rahmen eines Workshops selbst gebaut hat. Ideal für Bach und hellhörige Nachbarn.

Nichts geändert hat sich erwartungsgemäß an der gastronomischen Front. Immerhin konnte ich die Tage diesmal mit einem ordentlichen Frühstück in der Bäckerei beginnen :-) Außerhalb der Schulzeit ist der Ort schlichtweg tot. Die paar Buschenschanken in der näheren Umgebung wechseln sich immerhin mit ihren Schließtagen so ab, dass man über die Woche kommt ;-)

Liebe Grüße
Gernot
 

Zurück
Top Bottom