Bechstein top, Asien Schrott? ;-)

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pppfff

Guest
Ich bin weiterhin auf der Suche nach einem Klavier und habe nun den Bechstein-Prospekt gelesen. Die Texte hören sich alle edel an und die Fotos sehen schön aus. Auch klanglich und spielerisch (das kann ich momentan aber leider nur rudimentär beurteilen) sind Bechstein-Instrumente toll. Aber beim Lesen der Prospekt-Texte fällt mir auf, dass insbesondere Bechstein immer wieder die Begriffe Asien und Massenqualität als Kontrast zum eigenen Produktportfolio hervorhebt, quasi als Warnung an den Leser. Auch wenn keine Namen genannt werden, scheint es so, dass sogar die großen Player wie Yamaha und Kawai einbezogen werden.
Wie muss ich das verstehen? Ich finde bspw. ein U1 interessant und offensichtlich langlebig und bewährt. Natürlich klingt es anders als ein Hoffmann oder Bechstein. Und auch ein B1 klingt zwar schwach auf der Brust, wirkte aber auch nicht wie zusammen gezimmert.

Ich bin nur verunsichert, ob es tatsächlich prinzipielle Qualitätsunterschiede zwischen preisgleichen Klavieren gibt. Nehmen die einen Edelholz, die anderen Pressspan ;)? Oder ist da nur der Lohnunterschied in den Ländern entscheidend? Können deutsche oder tschechische Mitarbeiter bessere Ergebnisse liefern als asiatische? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass solche pauschalen Betrachtungsweisen einen Sinn ergeben. Oder ist das alles nur Marketing-Strategie?

Ich habe auch andere und deutlich billigere Klaviere angespielt, die mir auch gefallen haben. Sogar kleine und alte "Chippendale". Die haben mich auch fasziniert, obwohl die unscheinbar wirkten. Aber ich kenne mich mit der Verarbeitungsqualität leider nicht so aus. Wie sieht es prinzipiell mit der Haltbarkeit aus? Kann man da als Hersteller heute noch viel falsch machen, wenn das Klavier grundsätzlich schön klingt und sich gut spielen lässt? Fallen irgendwann die Bretter auseinander? Sind die Hersteller in Asien nicht auch schon bei guten Produkten angekommen?
 
Auch wenn keine Namen genannt werden, scheint es so...
Das ist doch recht schwammig als Basis für eine Interpretation von Werbetexten und irgend eine Verunsicherung.
"Hersteller in Asien" ist ja auch nicht gerade präzise. :-)
Asien ist groß und Hersteller gibt es viele.
Falls Du aber Yamaha meinst: Die sind angekommen und bedienen ein großes Spektrum von klein und preiswert bis hin zu Konzertflügel. Sie sind bekannt für gute Haltbarkeit und den typischen "Yamaha-Klang".

Tipp für die Suche: Gehe nicht nach der Marke. Nimm das Instrument, was zu Dir passt.

Ich z.B. habe einen Bechstein von 1879. Ich hatte auch mal einen neuen Bechstein angespielt; diesen hätte ich jedoch nie gekauft, nicht mal zum gleichen Preis.

Viele hier sagen auch: Nicht Du findest das Instrument; das Instrument findet Dich.
 
Das ist doch recht schwammig als Basis für eine Interpretation von Werbetexten und irgend eine Verunsicherung.
"Hersteller in Asien" ist ja auch nicht gerade präzise. :-)
Asien ist groß und Hersteller gibt es viele.
Falls Du aber Yamaha meinst: Die sind angekommen und bedienen ein großes Spektrum von klein und preiswert bis hin zu Konzertflügel. Sie sind bekannt für gute Haltbarkeit und den typischen "Yamaha-Klang".

Tipp für die Suche: Gehe nicht nach der Marke. Nimm das Instrument, was zu Dir passt.

Ich z.B. habe einen Bechstein von 1879. Ich hatte auch mal einen neuen Bechstein angespielt; diesen hätte ich jedoch nie gekauft, nicht mal zum gleichen Preis.

Viele hier sagen auch: Nicht Du findest das Instrument; das Instrument findet Dich.
Der letzte Satz ist aber, im Gegensatz zu deiner sonstigen Gewohnheit, sehr esoterisch.
 
Ist ja auch nicht von mir. Aber ich finde ihn dennoch gut, denn er beschreibt in etwa das Gefühl, wenn man sich an ein Instrument setzt und es "klick" macht (auch das wird hier oft geschrieben).
 
Asien ist ein weiter Begriff. China und Korea sind deutlich anders in Bezug auf Sorgfalt und Arbeitsethos als Japan. Nicht umsonst nennt man letztere auch "die Deutschen Asiens". (Wobei sie einen historisch-handwerklichen Anspruch haben, der dem der Deutschen weit überlegen sein dürfte). Nicht umsonst sind die in Handarbeit gefertigten Premium-Instrumente von Yamaha und Kawai den Steinways und Bösis ebenbürtig. Sie kosten auch das Gleiche!
 
Ich finde es ja immer wieder interessant, wie alles über einen Kamm geschoren wird. Korrekterweise müsste die Frage lauten: Sind nun Klaviere die in Europa gebaut werden besser als die die in Asien gebaut werden ? Oder du vergleichst Fabrikat X mit Fabrikat Y.
 
So jetzt war fisherman schneller mit seinem Beitrag, da ich mein langes bla bla noch gekürzt habe, aber letztlich trifft er es ganz gut mit wenigen Worten. Mich überrascht zudem die Ehrlichkeit bzgl des Qualitätsanspruchs, den ich im Tenor bestätigen würde. Ich denke aber auch hier gibt es noch heute Ausnahmen in unserem Ländle, aber leider sinds die Ausnahmen - in die einzelnen Betriebe kann ich nicht blicken und damit möchte ich auch keinen hiesigen Hersteller damit abstempeln. Die Bandbreite an Qualität wird natürlich in Asien größer sein als bei Bechstein ;.)
 
Man kann nicht pauschal sagen daß alle Asiaklaviere Schrott sind, es gibt beispielsweise sehr hochwertige Yamaha Klaviere - diese haben allerdings auch ihren Preis. Freilich , Hailun mit seinen Billiginstrumenten versaut natürlich den Ruf asiatischer Instrumente, nur muß hier wirklich differenziert werden zwischen Kawai, Yamaha und Chinaböller.....genau so gibt es auch mindere Qualität aus dem Ostblock, wozu allerdings W.Hoffmann und Petrof bspw. nicht gehören.

LG
Henry
 
Nicht umsonst nennt man letztere auch "die Deutschen Asiens".
Fisherman, mit solchen Wendungen wäre ich angesichts der Geschichte des 20. Jahrhunderts doch sehr vorsichtig. Frag dich mal, seit wann derartige Floskeln wohl in Deutschland in Gebrauch sind. - Ganz einverstanden aber: Respekt vor vielen Leistungen der Menschen in Asien, pauschalisierende Arroganz ist da definitiv nicht angebracht.
 

Fisherman, mit solchen Wendungen wäre ich angesichts der Geschichte des 20. Jahrhunderts doch sehr vorsichtig. Frag dich mal, seit wann derartige Floskeln wohl in Deutschland in Gebrauch sind. - Ganz einverstanden aber: Respekt vor vielen Leistungen der Menschen in Asien, pauschalisierende Arroganz ist da definitiv nicht angebracht.
Hi Maurus, ich hatte tatsächlich auch gezögert - mich aber dann daran erinnert, dass die Japaner tatsächlich VON DEN ANDEREN Asiaten so bezeichnet werden. Und ich denke, dass mein Zusatz, dass deren Qualitätskultur deutlich über der deutschen liegen dürfte, auch nochmals klar macht, dass hier keine imperialistische Arroganz (oder nationalsozialistische Verbrüderung) das Wort führt.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Danke für die Hinweise. Dann kann ich nun neutraler und unabhängig von Marken ein Klavier suchen und finden. Ich werde durch Werbetexte wie unten nur immer schnell verunsichert. Lieber ist mir, wenn Hersteller ihre Vorteile hervorheben, aber nicht die Konkurrenz schlecht machen, um eine Art Vergleichsmöglichkeit herzustellen. Das kenne ich sonst nur aus der Politik ;-)

"Wählen Sie zwischen zwei Linien: W.HOFFMANN Vision, der Einstiegslinie, und W.HOFFMANN Tradition, der nächst höheren Stufe. Keine Kompromisse, keine schrillen Klänge aus fernöstlicher Massenfertigung. W.HOFFMANN steht für echte Handwerkskunst aus Europa."

@Alb : Welche Namen stehen denn auf Instrumenten von der von dir erwähnten Firma Hailun? Da müsste ich dann deiner Ansicht nach aufpassen?

Und Frage an alle: Was ist typisch für ein "Einsteigerklavier"? Hört sich wie Kurzzeitnutzung an :-)
 
Vor allem steht auf Hailun "Feurich" und neuerdings auch einfach "Hailun". Das sind aber beileibe nicht die schlimmsten China-Klaviere, im Gegenteil. Wirklich indiskutable werden zum Dumpingpreis angeboten und schmücken sich gerne mit Namen deutscher Komponisten.
 
@pppfff
Wenn Du irgendeine Marke entdeckst, die Dir "spanisch" vorkommt, hilft Google. An den websites kannst Du in der Regel sehr viel ablesen, z.B. ob der Produktionsort KLAR benannt wird.

In diesem Sinne ist auch Bechstein keinesfalls ein Vorzeigeobjekt: Von schrillen Tönen aus Asien zu sprechen, aber gleichzeitig das weite Feld Europa als Garant für Qualität anzudienen, ist schon etwas verwegen. Man kann fast davon ausgehen: Je präziser der Herstellort definiert ist, desto höher die Qualität.
 
@fisherman , Was hast Du an Bechstein auszusetzen? Ich finde es sind wunderbare Instrumente, vielleicht hast Du ja auch mal ein schlecht intoniertes oder reguliertes erwischt?

LG
Henry
 
Oje, nun geht es bei Zimmermann (auch auf Bechstein-Website) weiter mit meiner Verunsicherung. Ich hatte eigentlich auch vor, mir gebrauchte Klaviere anzusehen. Die Aussage gilt ja wohl hoffentlich nicht für seriös wirkende Klavierhäuser, die ich besucht habe, oder? Die bieten ja oft Garantie von fünf Jahren an. Kann man sich darauf verlassen, falls es Grund zur Beanstandung gibt?

"Oftmals wird aus Scheu vor höheren Investitionen ein gebrauchtes Klavier erworben. Der Gebrauchtmarkt birgt jedoch viele Risiken und speziell Langzeitschäden lassen sich beim Gebrauchtkauf nicht ausschließen."

Bald haben mich die Marketingleute von Bechstein soweit, auf Nummer sicher zu gehen und mehr Geld für den Einstieg auszugeben als ursprünglich geplant :denken:
 

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