Bach - WTK2 d-moll

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Es muss wohl als ein Symptom des Wahnsinns gelten, dieses Werk einzustellen und damit die Gunst des Publikums gewinnen zu wollen, wo doch Stilblüte mit diesem Werk in Wien brilliert hat.
Nun ja, es gefällt mir aber so :p

Das Präludium (in meiner Vorstellung eher eine Toccatina)
[MP3="https://www.clavio.de/forum/upload/mp3/1241907195.mp3"]hoffentlichbemerktkeinerdenausrutscher[/MP3]

lg marcus

Die Fuge ist noch in Arbeit. Interessant übrigens, dass ich beim Anhören der Aufnahmen dieser Fuge einen recht langweiligen Eindruck von ihr hatte. Aber es bewahrheitet sich immer wieder: Bach muss man spielen, nicht anhören!
 
Ich würde dem ja lieber Taten als Worte folgen lassen, aber einstweilen gehen nur Worte. :D

Eigentlich sind's eh nur eine kleine Anmerkung:
Die Mordente am Anfang sind mir zu schnell, dadurch werden sie irgendwie unsauber und unangenehm. Auch später sind manche etwas unsauber. - Welche Finger nimmst du dafür?
 
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Ich würde dem ja lieber Taten als Worte folgen lassen, aber einstweilen gehen nur Worte. :D

Eigentlich sind's eh nur eine kleine Anmerkung:
Die Mordente am Anfang sind mir zu schnell, dadurch werden sie irgendwie unsauber und unangenehm. Auch später sind manche etwas unsauber. - Welche Finger nimmst du dafür?
Ich weiß jetzt nicht, was du unter unsauber verstehst.
Die einzigen Mordente, die mir leicht misslungen scheinen, sind die in der rechten Hand gegen Ende nach dieser in Gegenbewegung verlaufender Stelle, die einen gewissen Höhepunkt setzt.

In dieser ansonsten recht motorischen Interpretation sind die Mordente etwas "arhythmische" Elemente, die immer wieder spritzige Energie verbreiten. :)
Mordente mit ähnlicher Funktion finden sich z.B. im Schlusssatz der Sturmsonate. Sie wirken wie eine Initialzündung, wie ein Pfeil, der auf einen Bogen gespannt wird und dann losflitzt :D

Kannst du das nachvollziehen/-empfinden ?

lg marcus
 
Mit "unsauber" meine ich hier quasi "überlegato", sodass cis und d zu viel zugleich klingen. Grad bei denen am Anfang kommt mir das so vor. Die sind außerdem wirklich schneller als die ganzen anderen später. Natürlich sollen die Mordente "spritzige Energie" verbreiten. :) Aber sie sollen doch nicht wehtun. :P
 
Mit "unsauber" meine ich hier quasi "überlegato", sodass cis und d zu viel zugleich klingen. Grad bei denen am Anfang kommt mir das so vor. Die sind außerdem wirklich schneller als die ganzen anderen später. Natürlich sollen die Mordente "spritzige Energie" verbreiten. :) Aber sie sollen doch nicht wehtun. :P
Ahhhhh jetzt weiß ich, was dich stört!!! :D Das "kleine cis" wird vom kleinen d bedrängt!!! :eek:

lg marcus
 
Hallo Marcus.,
ich find die Mordente gut.:)

Was mir etwas fehlt, ist die Gestaltung des Satzes in sich. Linien ausspielen, die Dynamik ist sehr uniform.

Vllt könntest Du ja einige Stellen eher als das Tutti im Orchester und dann wieder Solostellen sehen, also in Piano und Forte wechseln?:-)

Und ich meine, das Tempo lässt etwas nach zum Schluss?

Insgesamt find ich es aber schön knackig und spritzig.

LG
VP
 
Die Mordente, die Kleines Cis meint, sind auch mir zu scharf gespielt. Man hört bei ihnen die drei Einzeltöne D-Cis-D nicht mehr wirklich, sondern nur noch den eigentlich Ton D selbst mit einem komischen Schlenker davor, der von unten her kommt (also vom cis). Die weichen Mordente z.B. bei 0:11 bzw. 0:13 gefallen mir da deutlich besser.

Ansonsten finde ich das Stück aber sehr schön und grundsolide gespielt. Hat mir Spaß gemacht beim Zuhören. Ich spiele das Stück selbst auch ganz ähnlich, falls du meine Einspielung hier aus dem Forum kennst.
 
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Ansonsten finde ich das Stück aber sehr schön und grundsolide gespielt. Hat mir Spaß gemacht beim Zuhören. Ich spiele das Stück selbst auch ganz ähnlich, falls du meine Einspielung hier aus dem Forum kennst.
Interessant, ich kenne die Einspielung, würde sie aber als völlig anders bezeichnen :D
Man hört aber welcher Ton es ist! (Zumindest Stilblüte hats gehört :cool: )

@violapiano:
Danke für die Rückendeckung bei den Mordenten ;) Ja und die Dynamik... Bei Bach fällt mir die Ausdifferenzierung der Dynamik noch schwer, weil einfach die Klangfülle der Romantik/Klassik/... fehlt, mit der man die Lautstärke ganz leicht richtig aufdrehen kann.

Was das Solo/Tutti angeht, bin ich nicht deiner Meinung. Hier sind durchgehend zwei Stimmen, die was miteinander bereden, fertig. :D
 
Interessant, ich kenne die Einspielung, würde sie aber als völlig anders bezeichnen

Das wollte ich auch sagen, und gewisses Staunen darüber äußern, wie verschieden die drei Einspielungen von drei Leuten im Forum sind. DonBos' eher sanft und fließend, Stilblütes lebendig und virtuos, marcus' irgendwie... da fällt mir jetzt nur das Wort "hart" ein. :)

Ich denke, ich weiß, was violapiano meint. Es gibt Passagen, da würde sich ein takt- oder zweitaktweises Wechseln zwischen f und p ganz gut machen. Aber das konsequenz und klar rauszuarbeiten, ist in der Tat alles andere als leicht. Ich würde zu dieser Beschreibung allerdings den Tutti/Solo-Kontrast eher durch nah/fern ersetzen, durch verschiedene Perspektiven gewissermaßen.
 
Das wollte ich auch sagen, und gewisses Staunen darüber äußern, wie verschieden die drei Einspielungen von drei Leuten im Forum sind. DonBos' eher sanft und fließend, Stilblütes lebendig und virtuos, marcus' irgendwie... da fällt mir jetzt nur das Wort "hart" ein. :)
Hey meins ist nicht hart :(

Du kannst ja dann den 3 Einspielungen noch deine, wieder völlig andere, hinzufügen :)

Über die Sache mit dem Nah/fern - f/p werd ich nochmal nachdenken.

lg marcus
 
okay,okay,....:) war nur ein Angebot :) Aber guck Dir mal die Bachwerke an, zum Beispiel die Oratorien und auch Instrumentalstücke, es gibt meistens Stellen mit Soli und Tutti.

Noch mal zu den Mordenten: Das ist doch ein weitgehend spritziges Stück, da kann man doch keine schnarchigen Mordente spielen?:confused:

Ich würde sie auch scharf spielen. wenngleich das Stück für mich noch einige Nrn zu groß ist.:)

(...)
@violapiano: (...)

Was das Solo/Tutti angeht, bin ich nicht deiner Meinung. Hier sind durchgehend zwei Stimmen, die was miteinander bereden, fertig.
 

Hi marcus,

gefällt mir gut, deine Einspielung. Es gibt natürlich immer etwas, was man kritisieren kann - einige Punkte wurden ja schon genannt -, aber ich glaube zu bemerken, dass du dieses Stück magst und es mit Freude spielst. Wenn du noch ein bißchen an der Gleichmäßigkeit des Tempos und insgesamt an der Feinheit bzw. Genauigkeit arbeitest, wird das ganz toll.

Grüße von
Fips


PS: Ich hab deine Aufnahme nicht mit der von DonBos oder Stilblüte verglichen! Deine Einspielung kann auch für sich allein stehen.
 
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Mir gefällt marcus' Aufnahme, einschließlich der Mordente, sehr, sehr gut. Besonders gefällt mir der rhythmische "Drive". Es gab ja kürzlich mal irgendwo eine Diskussion über motorisches Spiel, was ich bekanntlich garnicht mag. marcus spielt aber nicht motorisch - er spielt rhythmisch, und das ist etwas völlig anderes.

Daß das Tempo ab 1:15 einbricht und das Präludiums sich dann nur noch mühsam bis zum Schluß schleppt, fand ich etwas schade.
 
Mir gefällt marcus' Aufnahme, einschließlich der Mordente, sehr, sehr gut. Besonders gefällt mir der rhythmische "Drive". Es gab ja kürzlich mal irgendwo eine Diskussion über motorisches Spiel, was ich bekanntlich garnicht mag. marcus spielt aber nicht motorisch - er spielt rhythmisch, und das ist etwas völlig anderes.

Daß das Tempo ab 1:15 einbricht und das Präludiums sich dann nur noch mühsam bis zum Schluß schleppt, fand ich etwas schade.
Herzlichen Dank :) (auch an Fips natürlich!)

Ich hab mir die Aufnahme noch mal genau angehört, aber das Tempo ist durchgängig gleich (die letzten 2 Takte ausgenommen). Ich glaube aber zu wissen, was du meinst. Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit geht etwas verloren.
Ich arbeite weiter daran, freut mich aber, dass man mir nicht völliges Versagen unterstellt :D

Zitat von Violapiano:
okay,okay,.... war nur ein Angebot Aber guck Dir mal die Bachwerke an, zum Beispiel die Oratorien und auch Instrumentalstücke, es gibt meistens Stellen mit Soli und Tutti.
Vlt reden wir hier aneinander vorbei? :)
Natürlich gibt es diesen Tutti/Solo Kontrast durchaus. Aber in einem Oratorium bspw. ergibt sich dieser Kontrast einfach durch die Besetzung, mal spielt das volle Orchester, mal ein ausgedünnter Satz, mal nur die Streicher etc. In diesem Präludium ist die "Besetzung" durchgängig gleich.

Die Fuge rockt übrigens :cool:

lg marcus
 
Herzlichen Dank :) (auch an Fips natürlich!)

Ich hab mir die Aufnahme noch mal genau angehört, aber das Tempo ist durchgängig gleich (die letzten 2 Takte ausgenommen). Ich glaube aber zu wissen, was du meinst. Die Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit geht etwas verloren.


Ich hab ja ein unbestechliches Meßgerät, den beatklicker :D

Dein Tempo liegt ganz zu Beginn bei Viertel 120, es geht im Verlauf der 1.Minute auf 111 zurück (was hier nicht nicht störend auffällt) ab 1:15 gibts dann aber einen deutlichen Tempoeinbruch - wenn ich beginne, bei 1:30 zu Klicken, zeigt der beatklicker ein durchschnittliches Tempo von 97 an.
 
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Ich hab ja ein unbestechliches Meßgerät, den beatklicker :D

Dein Tempo liegt ganz zu Beginn bei Viertel 120, es geht im Verlauf der 1.Minute auf 111 zurück (was hier nicht nicht störend auffällt) ab 1:15 gibts dann aber einen deutlichen Tempoeinbruch - wenn ich beginne, bei 1:30 zu Klicken, zeigt der beatklicker ein durchschnittliches Tempo von 97 an.
Das ist ja ein kurioses Teil! :D

Ich will jetzt nicht eventuelle Temposchwankungen verteidigen, vlt mache ich mit dem Ding auch was falsch. Kannst du mit diesem Ding einen Rhythmus über mehr als ca.30 Sekunden klicken, ohne dass das Tempo dauernd um mindestens 3-4 bpm variiert?
Ich hab das Gefühl dieses Programm ist etwas übersensibel. Kann das sein? :)

Das höchste Tempo, das ich klicken kann, ist übrigens 639 bpm :cool:

lg marcus
 
Das ist ja ein kurioses Teil! : D

Ich will jetzt nicht eventuelle Temposchwankungen verteidigen, vlt mache ich mit dem Ding auch was falsch. Kannst du mit diesem Ding einen Rhythmus über mehr als ca.30 Sekunden klicken, ohne dass das Tempo dauernd um mindestens 3-4 bpm variiert?
Ich hab das Gefühl dieses Programm ist etwas übersensibel. Kann das sein? : )


Also ich würde für die große Zahl mit dem bmp dahinter meine Hand nicht ins Feuer legen :) Der windowsinterne tickcount läuft in Tausendstelsekunden, da aber parallel auch noch andere Windowsereignisse verarbeitet werden, können schon Abweichungen vom exakten Wert auftreten.

Viel wichtiger ist die kleine Zahl (mit dem avg davor)

Es wird die Dauer seit dem ersten Klick durch die Anzahl der inzwischen gemachten Klicks geteilt. Dadurch erhält man einen sehr genauen Durchschnittswert.

Ich bin aber gerade am Überlegen, ob ich diesen Wert nicht anders berechne, z.B. als Durchschnitt aus den letzten 10 Klicks oder so.


Das höchste Tempo, das ich klicken kann, ist übrigens 639 bpm :cool:

lg marcus

Wahnsinn :D
 
Nach dem großen Erstaunen, dass meine Interpretation so anders sein soll als die von marcus habe ich mir meine eigene Interpretation gerade nochmal durchgehört (eigentlich dachte ich, dass ich meine Interpretation auch so kennen müsste). Und in der Tat habe ich das Präludium damals noch weicher gespielt als ich es jetzt tue. Das hat mich jetzt selber ziemlich verwundert, aber die Erklärung liegt vielleicht/vermutlich darin, dass ich das Stück vor einer Weile ja auch auf die Orgel gebracht habe, und mir seither irgendwie den weniger weichen und weniger gebundenen Orgelanschlag angewohnt habe... Interessant, wie sich eine eigene Interpretation ändern kann, ohne dass man es bewusst bemerkt. (Außerdem hats mir gezeigt, dass es gar nicht schaden kann, sich auch immer wieder mal seine älteren Aufnahmen anzuhören.)

Letztlich sind die Vergleiche der drei Einspielungen hier im Forum sowieso müßig und bringen gar nichts...

Viel Spaß mit der Fuge wünsch ich dir, marcus. Die ist wirklich ein wunderbares kleines Stück.
 

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