Bach/Liszt Präludium & Fuge a-moll BWV 543, Clavio Treffen bei Marlene 15.02.2014

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Pianojayjay

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♥!


Ein titanisches Werk! Trotz sehr guter Qualität der Aufnahme, war der Eindruck beim Konzert viel intensiver.
 
Jetzt fühle ich mich geadelt.....
 
Lieber Pianojayjay,
sehr schön wie du dieses Werk spielst!

Ein kleiner Hinweis vielleicht noch von meiner Seite: Ich könnte mir vorstellen, das Präludium noch freier und pathetischer zu spielen. Ganz im Sinne der Romantik (weil ja von Liszt bearbeitet).
Kannst du nachvollziehen, was ich meine?

Nicht falsch verstehen, das ist schon Kritik auf sehr hohem Niveau!

Gruß
Steinway
 
Habe mir gerade deine Münchener Version angehört - klasse Leistung!

Sowohl Präludium als auch Fuge sind nicht zu langsam gespielt; die Fuge mit ihren wunderschönen langen Linien in den Stimmen lädt ja geradezu ein, sie schön fließend zu spielen - ist dir gut gelungen!

Da ich das Werk bei meiner C-Kurs-Abschlussprüfung auf der Orgel gespielt habe, hat es für mich auch eine große Bedeutung. Es war interessant zu hören, wie du an verschiedenen Stellen betont hast, was in dieser Form nicht auf der Orgel darstellbar ist.


Ich könnte mir vorstellen, das Präludium noch freier und pathetischer zu spielen. Ganz im Sinne der Romantik (weil ja von Liszt bearbeitet).

Ich sehe das insofern anders, als dass ich es nicht als eine Bearbeitung ansehe - es ist so gut es eben geht, für Klavier adaptiert (ich gestehe, es ist und bleibt ein Orgelstück und klingt da einfach gewaltiger und besser (nur meine Meinung)).
Daher ist und bleibt es Bach aus meiner Sicht (nur von Liszt eben, den Pedalpart auf das Klavier übertragen und hier und dort Stimmen zusammengeführt, nur Kleinigkeiten geändert) und ist kein Stück im Sinne der Romantik geworden.
Von daher stimme ich Pianissiomo nur insofern zu, als dass das Präludium noch deutliche Einflüsse von Buxtehude aufweist (Stichwort "fantastischer Stil") und daher auch von Bach wahrscheinlich freier vom Takt her gedacht war (in den verschiedenen Sektionen des Präludiums).
Man könnte bei der Fuge aber auch auf dem Klavier versuchen, weniger legato zu spielen und mehr zu artikulieren (auch schon vom Thema her), und die Taktschwerpunkte, hier vor allem die 1. Zählzeit, etwas schwerer zu machen. Aber das ist in der Rubrik von persönlichem Geschmack einzuordnen, das kann jeder so sehen, wie er will.

Vielen Dank für die Einspielung, hab's gerne gehört!
 
Danke :) ich sehe es genauso wie du, man darf es nicht zu frei spielen. Letztendlich ist es Bach und relativ Original. Wäre es eine Paraphrase, dann könnte man es anders sehen. Ist übrigens immer mein Angststück, da es die meiste Konzentration fordert. Eine Sekunde mit den Gedanken woanders und du bist raus...
 
Meines Erachtens gehören die ersten 6 Liszt-Übertragungen von Präludien und Fugen von Bach möglichst "original" gespielt, aus den von Pianojayjay genannten Gründen.

Anders die später von Liszt übertragene Fantasie und Fuge in g-moll, wo die Fantasie sehr frei behandelt wurde. Dort finde ich es in Ordnung, die Fantasie im Sinne der Romantik zu spielen, die Fuge jedoch wieder "original" wiederzugeben, weil sie ohne Ausschmückungen übertragen wurde. - Woher wissen wir eigentlich, wie frei oder streng Bach selbst eine solche Fantasie gespielt hat?

Das a-moll Präludium samt Fuge und die Fantasie mit der Fuge in g-moll kenne ich "von innen", beide habe ich schon im Konzert gespielt.

O.T.: die Übertragungen von Orgelsachen von Busoni sind wieder streng im Bachschen Sinn zu nehmen. Dort wird versucht, die Klangfülle durch die Registrierung auf dem Klavier nachzustellen.

Walter
 
Ich sehe das insofern anders, als dass ich es nicht als eine Bearbeitung ansehe - es ist so gut es eben geht, für Klavier adaptiert (ich gestehe, es ist und bleibt ein Orgelstück und klingt da einfach gewaltiger und besser (nur meine Meinung)).
Ja, da hast du Recht. Aber sollte man nicht zumindest versuchen, diesen Klang (sofern überhaupt möglich) zu adaptieren? Zumindest die Vorstellung kann für die Ausdruckskraft und Ausdrucksabsicht helfen.

Ich kann mich damit anfreunden, es streng im Bachschen Sinne spielen zu wollen. Aber ich finde, dort könnte in deiner Einspielung (zumindest was man davon hört) noch mehr Spannung liegen. Schau mal, über wie viele Takte dieser Orgelpunkt am Anfang geht. Bestimmte Harmonien würde ich da durchaus hervorheben. Und da ist die Agogik, gerade auch bei der Orgel, ein wichtiger Faktor.

Aber lieber Pianojayjay, lass dich von mir nicht beeinflussen. Das ist meine subjektive Wahrnehmung. Du machst dein Ding und ich wünsche Dir für die Zukunft wirklich viel Freude (das ist das wichtigste) beim musizieren.
 
Am Wochenende fange ich wieder an das Stück aufzuwärmen, zwei Wochen später in Paris bildet es dann das "Herzstück" meines Wettbewerbsprogramms!
 

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