Auschwitz a-Moll, zum 75. Gedenktag der Befreiung des Konzetrationslagers

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Klavierbarbier

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Am 27. Januar 1945 befreiten Soldaten der roten Arme die verbliebenen 7000 Gefangenen im Konzentrationslager Auschwitz. Über eine Millionen Menschen wurden hier ermordet.
Ist es überhaupt möglich, " das Schrecklichste, was ich je sah" ,-so einer der Befreier, musikalisch zu beschreiben? Muss nicht jeder Versuch an der unvorstellbaren Wirklichkeit scheitern?
Walter Horn hat es versucht. Er hat den Krieg selbst erlebt, lag eineinhalb Tage mit einer Schussverletzung im Schützengraben und wurde dann von den Engländern, also den Feinden gerettet.
50 Jahre später entstand das folgende Klavierstück, im Gedenken an das Leid und Grauen in Auschwitz.
Ich habe das Klavierstück im Januar 2020 zuhause aufgenommen.


View: https://www.youtube.com/watch?v=jD_pJETZ_OY
 
Hallo @Klavierbarbier ,

darf ich fragen, in welchem familiären Verhältnis Du zu Walter Horn stehst? War er Dein Großvater?

Gruß
Christian
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christian,

Walter Horn war mein Vater. Mein Yamaha-Flügel ist seit einem Jahr nicht mehr gestimmt worden, mag sein, dass er nicht mehr 100% stimmig ist. Es kann aber auch an dem sehr dissonanten Stück liegen, daran muss man sich erst gewöhnen.
 
Du könntest Wikipedia mal was Gutes tun und dort einen Eintrag über Walter Horn erstellen ;-)
 
Mir stellt sich die Frage:
Kann moderne Musik,-moderne Kunst überhaupt schön sein? Will sie es überhaupt, und in welchem Sinn? Warscheinlich nicht im klassischen Sinn. Ist es nicht meist so, dass eine kleine Minderheit etwas schön findet, dass die große Masse ganz abscheulich findet oder finden würde?
 
Mir stellt sich die Frage:
Kann moderne Musik,-moderne Kunst überhaupt schön sein? Will sie es überhaupt, und in welchem Sinn? Warscheinlich nicht im klassischen Sinn. Ist es nicht meist so, dass eine kleine Minderheit etwas schön findet, dass die große Masse ganz abscheulich findet oder finden würde?
Gegenfrage: Gelingt Dir eine Definition von Schönheit, die ein modernes Stück wie das folgende einschließen würde?:



Hier ist der letzte Satz des Requiems "Der Holocaust" des russisch-israelischen Komponisten Boris Pigovat mit berückend schönen Sonoritäten, nachdem es allerdings in den vorangehenden Sätzen aufs Heftigste zur Sache gegangen ist:



Bei der deutschen Erstaufführung im Beisein des Komponisten 2011 in Würzburg hatte ich im Orchester den Klavierpart (im Wechsel mit Celesta) zu spielen und erinnere mich gut daran, wie hart ästhetische Extreme aufeinander trafen.

Anderes Beispiel eines tschechischen Komponisten, der einst im spätseriellen Fahrwasser und bei Kollektivprojekten mit Stockhausen so begann:



Später wandte er sich konsequent von allen Idealen der Avantgarde ab und kehrte in spätklassische Gefilde zurück:



Tja, und nun?

LG von Rheinkultur
 

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