August Förster von 1910 - Scheiße oder Gold?

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Owklee

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Hallo liebe Mitglieder,

Und viele Grüsse aus Finnland! Bin neu im Forum und spiele selbst auch kein Klavier, aber meine Frau ist leidenschafliche Spielerin, und seit Jahren hat sie jetzt wieder ein eigenes Klavier. Wir haben eine August Förster von 1910 gekauft, welches vor dem Kauf von einem Klavierstimmer beggutachtet wurde, und 700 Eur dafür bezahlt. Nun bin ich aber leidenschaflicher ”Grübler” und möchte daher nochmal hier nachfragen, a) ob der Preis zu hoch war und b) was die hiesigen Experten von dem Klavier halten? Die Marke August Förster hat scheinbar keine so grosse Fangemeinschaft wie Bechstein oder Feurich?
Anbei noch ein Paar Bilder

Im Voraus dankend,

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Als absoluter Mechanik- und Hardware - INKOMPETENTER würde ich sagen ( Vielleicht im SInne von Jose Tordesillas, Suchfunktion / Flügel / Testaufnahmen ) : Gold.

Aber wenn das Ding irgendwo einen Riss im Resonanzboden hat - lieber auf Meinungen der HARDWARE-Experten hier warten!

LG, -Revenge.-

PS.: Die BANK ( bzw. Hocker ) ist genau wie meine(r) :-) - hab sie behalten...
 
August Förster gilt bei den meisten als herausragender Hersteller von großer Qualität. Frag mal @Tia , die wohnt sogar bei euch in der Nähe ( na ja, fast, bei Stockholm).
Optisch lassen sich mäßige Gebrauchs(/Verschleißspuren an der Mechanik und den Hämmern erkennen. Wenn du noch mal ein paar Hunderter reinsteckst in Regulierung/Intonation ist es mit großer Wahrscheinlichkeit pures Gold! :-)

@Revenge: Solange es sich stimmen lässt und die Gussplatte in Ordnung ist, spielt ein Riss im Reso auch keine Rolle, so lange er sich nicht durch Störgeräusche bemerkbar macht.
 
@Drahtkommode :

Okay, Danke für den Hinweis. Bei den Förstern bin ich - wie bei den MEISTEN aller anderen pic-Beurteilungen ganz ganz vorsichtig. Ich habe selbst nur ein einziges Mal z.B. ein fremdes Klaver "gestimmt" ( eigtl. nur einen Ton :-):-) ) - das war nervenzerfetzend :-)

Ich denke, @Henry oder @GSTLP oder andere, wie @Wiedereinaussteiger können hier mit geübtem Auge viel mehr analysieren.

Hab halt Tordesillas im Kopf gehabt, Förster können nicht "schlecht" sein, denke ich so.

Also meine Meinung bitte nicht als "Maßgeblich" oder gar "ultimat" ansehen.

LG, Olli
 
Guten Morgen Olli

Das sieht doch gut aus.

Auch wenn ich mich nicht zu den Förster Fans zähle, scheint mir doch, ihr habt alles richtig gemacht.

Wenn es ein Klavierbauer begutachtet hat, sollte er euch mögliche Mängel aufgezeigt haben und euch bei strukturellen Mängeln vom Kauf abgeraten haben.
Für mich sieht es so aus, als hätte es vor einiger Zeit mindestens schonmal neue Hammerköpfe bekommen, wahrscheinlich auch eine größere Überholung.
Die Hammerköpfe könnten auch schon wieder abgezogen werden, die sind ziemlich eingespielt, wenn ihr in eine mögliche Klangverbesserung investieren wollt.
Und eine Regulierung wäre auch mal wieder angesagt.

Und nein, Risse im Resonanzboden sind bei dem Alter das geringste Problem @Revenge

In dem Zustand kein Gold, aber sicher keine Scheisse, sondern ein reeller Kauf mit Potenzial nach oben.:super:

Es gibt hier auch durchaus engagierte Fans alter Förster, z.B. @Henry

Thanxx, @joeach .

LG, Olli
 
Wow! Erstmals herzlichen Dank für die zahlreichen Antworten! Dass die Gemeinschaft hier SO schnell reagiert, hätte ich nicht erwartet!

Das mut den neuen Hammerköpfen stimmt wahrscheinlich. Der Vorbesitzer meinte, er habe das Klavier vor 15-20 Jahren bei einem Klavierbauer erworben, der es generalüberholt hätte.

Also zuerst Hämmer abziehen, regulieren, intonieren und stimmen? Habe zwar keinen blassen Schimmer, was all diese Begriffe in der Praxis bedeuten, aber der Stimmer wird’s wohl wissen - wenn ich erst die finnischsprachigen Pendants rausfinde!

Als gelernter Historiker würde es mich auch interessieren, was das eigentlich für ein Instrument ist. Es wurde vom Verkäufer als Konzertklavier angepriesen, was es vermutlich nicht ist, da Höhe nur 125cm? Könnt Ihr mir was darüber sagen, ob das Klavier ursprünglich ein Einsteigermodell gewesen ist oder was ganz Anderes?
 
...Und um noch was hinzufügen: könnt ihr noch was zum erwarteten Lebensdauer sagen? Ich weiß zwar, grundsätzlich jedes Klavier KANN repariert werden, sehe aber wenig Sinn darin, Summen reinzustecken, die den Wert des Instruments um ein Vielfaches übertreffen. Also: wie lange kann ich damit rechnen, mit kleineren Summen klarzukommen, ehe eine Grossreparatur nötig wird?
 
können hier mit geübtem Auge viel mehr analysieren.

Hab halt Tordesillas im Kopf gehabt, Förster können nicht "schlecht" sein, denke ich so.

Da zu bräucht es ein paar mehr Aufnahmen wie vom Resonanzboden, Gußplatte usw. Allerdings habe ich bei Förster noch nie einen Gußplattenschaden festgestellt. 700 € für ein alten Förster ist selbst dann noch ein durchaus fairer Preis wenn er überholungsbedürftig ist.
Für meinen alten heruntergekommenen Försterflügel hab ich damals 3000 Mark bezahlt - das einzige was ich damals an dem Instrument bereut habe, daß ich ihn aufgrund seiner Größe (250m) nicht mit nach München nehmen konnte.

LG
Henry
 
Und der ist auch noch hübsch!
 
Hab gerad den Anhang gesehen; der Resonanzboden sieht ja noch tadellos aus - zu den Hammerköpfen - am besten bei Abel neu befilzen lassen...abziehen ist keine so gute Lösung, zum einen muß dann die Steighöhe wieder angepaßt werden zum anderen erfordern abgezogene Hammerköpfe häufiger Intonationen.

LG
Henry
 

@Henry : Diese Stimmschrauben, ( also wo man diese Saiten drumrumknotet :-Ddurch das Loch, wenn mal eine reißt, weil irgendeiner sie zerfetzt, ) :denken:k.A. wie das heißt, die sehn wie geleckt aus - neu ( bzw. mal neu gemacht ) oder sind Gebrauchsspuren ( mangelnde Schwärzung ) durch häufiges Ansetzen von Stimmschlüsseln?

Fragt mit LG, Olli!
 
Was ist denn das für ein merkwürdiger Winkel, den man im letzten Bild sieht? Nachträglich eingebaute Mechanik-Sicherung?

Die Marke August Förster hat scheinbar keine so grosse Fangemeinschaft wie Bechstein oder Feurich?

Die sind nur teuflisch schlecht in Selbstdarstellung, weil sie sich nicht wie Bechstein einen Marketing-Schreihals aus dem Westen geholt haben. Ich bin ein absoluter Feurich-Fan (also der Langlauer Instrumente, nicht der jetztigen Namens-Usurpatoren), aber Förster konnte mit F. allemal mithalten, außer vielleicht in der Plaste-und-Elaste-Zeit.
 
außer vielleicht in der Plaste-und-Elaste-Zeit.

Die Löbauer Förster kamen in den Export, da wurd auch Renner Mechanik verbaut. Die sogenannten "Ostförster" wurden bei Petrof hergestellt und waren im Grunde genommen auch Petrof Instrumente - nur daß da "Förster" draufstand. Wenn Dir also mal so ein Plaste-Elaste Förster begegnet, kannste sicher gehen daß der ned aus Löbau kommt.

LG
Henry
 

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