Aufnahmen von Klaviermusik für die linke Hand

  • Ersteller des Themas Ambros_Langleb
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Ich möchte gerne noch mal auf meine Frage zurückkommen, warum es keine (oder nur sehr wenige) Stücke für rechte Hand solo gibt. Liegt es daran, dass man bei aufwärts gerichteten Skalen links mit Daumenuntersatz leicher zurechtkommt als recht mit - ja was eigentlich?
Die verserhten Pianisten wären demnach doppelt "gestraft" gewesen, weil die meisten doch wohl Rechtshänder waren und nun die weniger versatile Linke "auf Rechts" machen musste?
Danke euch für die interessante Diskussion!
 
Ich möchte gerne noch mal auf meine Frage zurückkommen, warum es keine (oder nur sehr wenige) Stücke für rechte Hand solo gibt. Liegt es daran, dass man bei aufwärts gerichteten Skalen links mit Daumenuntersatz leicher zurechtkommt als recht mit - ja was eigentlich?
Die verserhten Pianisten wären demnach doppelt "gestraft" gewesen, weil die meisten doch wohl Rechtshänder waren und nun die weniger versatile Linke "auf Rechts" machen musste?
Danke euch für die interessante Diskussion!
Der "König der linken Hand" schreibt hierzu Folgendes (siehe Seite VII):
https://imslp.simssa.ca/files/imglnks/usimg/9/9f/IMSLP30943-PMLP09194-Godowsky_-_Etudes_d'Apres_Chopin_-_Book_1_(1-12a)_-pf-.pdf
 
Danke vielmals für den Hinweis auf diese offenkundig interessante Schrift. Hast Du zufällig einen Einstiegspunkt, denn ich fürchte, ich werde das heute abend nicht mehr zur Gänze querlesen können?

[EDIT: Danke, ich habs gefunden]
 
Also ...

... ein erstes Überfliegen des Textes lässt einige Ratlosigkeit in mir aufsteigen. Im Wesentlichen finden sich hier drei Argumente:

1. "Die linke Hand lässt mittels der stärkeren Finger die hervorzuhebenden Teile der Melodie besser zur Geltung bringen"

Das ist zweifellos unmittelbar auf einer Klaviatur verifizierbar ... aber:

2. "Die linkere Hand... bringt einen volleren und weicheren Ton hervor".

Hier hätte man schon gerne eine Begründung.

3. "Ihre Muskulatur ist elastischer ... infolge des minderen Gebrauchs derselben"

Das ist ein reines Rechtshänder-Argument. Gab es keine Linkshänder unter den namhaften Pianisten des späten 19. / frühen 20. Jh.?

Interessant noch die Qualifikation eines Großteils der Produktion:

"Weitgespannte Harpeggien, um eine einfach Melodie gewoben, ... ein oberflächlicher Effekt ..."

Ist das ein gerechtes Urteil? Ich fände den Satz auf manches, zuvörderst
natürlich das Debussy-Konzert, nicht abwendbar.

Wie auch immer: die Ausgabe ist sehr interessant. Vielen Dank nochmal für den Hinweis!
 
Es gibt so Momente, da möchte man sich als Amateur gar nicht mehr selbst ans Instrument setzen. Dies ging mir so, als ich zum ersten Mal diese Aufnahme gesehen habe;-):

 


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