Aufnahme Künstlerische Ausbildung Klavier

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Laroux89

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14. Apr. 2009
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Hi, ich habe vor mich für das Wintersemester 2010 in einer Musikhochschule für den Studiengang "Künstlerische Ausbildung" (bzw. Künstlerische Ausbildung mit Bachelorstudiengang Klavier, wegen Bachelor/master umstellung) mit Hauptfach Klavier einschreiben zu lassen.
Habe mir jetzt die Anforderungen (darunter auch die der Gehörbildung und Theoretischen schriftlichen Prüfung) von verschiedenen MH's durchgelesen und finde die Musikhochschulen der Städte Freiburg, Weimar, Mannheim und Mainz von den Bedingungen aber auch von dem gestellten Angebot und den
Professoren/Dozenten (auf die kommt es ja letztendlich an) am lukrativsten.
Die jeweiligen Internetpräsenzen der Hochschulen geben so ganz grob an was an Niveau verlangt wird.
Ich wollte nur wissen ob ich mit den nachfolgend aufgelisteten Stücke eine reele Chance hätte überhaupt an einer MH mit KA-Klavier aufgenommen werden zu können.

Die Stücke:

J.S. Bach Toccata E-Moll -Für Bed. Barock
L. van Beethoven op 27. no 2 Mondschein (alle 3 Sätze) -Für Bed. Klassik
F.Chopin Etude op 10. no 9 F-Moll -Für Bed. Etude
C.Debussy Voiles (Preludes Band I) -Für Bed.Modern
F.Liszt Valse Impromptu -Für Bed.Romantik

Alle Stücke bis auf Debussy hab ich jetzt schon "in den Händen" und arbeite an den Interpretationen.
Meine weitere Sorge ist die Zeit
Manche Hochschulen haben eine Vortragszeit gegeben manche nicht.
Ich werde nicht alle Stücke komplett zu ende spielen können weil dabei ca eine halbe Stunde rauskäme.
Debussy gilt nur an manchen Schulen als modern andere sind streng und akzeptieren nur die Bez. Inpressionismus, alternativ würde ich mir dann was von Bartok oder Boulez ins Repetoir holen.
Der erste Satz vom Beethoven ist zu leicht hoffe jedoch das die Chopin Etude und der 3 Mondscheinsatz das ausgleichen.
Naja hab ja noch mehr als ein Jahr Zeit, bin grad mitm Abi fertig und trete demnächst meinen Zivi an also noch genügend Zeit zum üben.
Hoffe das ihr mir vll ein par Tipps geben könntet was ich besser ersetzen oder ganz rausnehmen sollte.
Großteils sind die genannten Bedingungen noch von den auslaufenden Diplomstudiengängen, könnte es dann vll eventuell für die Bachelorgänge leichter sein ?

Liebe Grüsse und im Vorfeld schonmal Danke
 
Hallo Laroux89,

ich habe mich für das kommende Wintersemester auch für KA Klavier (da wo ich bin heißt das DM - Diplommusiker) und außerdem DL (Diplommusiklehrer, mit pädagogischer Komponente, damit kann man später mehr anfangen und die Aufnahmeprüfung ist etwas leichter) und (für den Notfall...) Schulmusik beworben.

Du schreibst, du hast gerade Abitur gemacht - machst du dann jetzt Zivildienst?
Ich lege dir dringend ans Herz, dir an jeder Hochschule, an die du ernsthaft gehen möchtest, einen Prof auszusuchen und ihm vorzuspielen. Idealerweise fokussierst du dich auf eine Hochschule und nimmst so bald wie möglich (privat) Unterricht, so habe ich das gemacht.
Das hat viele Vorteile.
1. Ist ein Hochschullehrer oft "qualifizierter" als ein anderer Lehrer, so dass du in dem Jahr vor der Aufnahmeprüfung noch einiges lernen kannst. Natürlich gibt es ausnahmen bei den Lehrern - das kannst du denke ich selbst beurteilen. Auf JEDEN Fall aber weiter Unterricht nehmen!!
2. Der Lehrer, bei dem du privaten Unterricht nimmst, lernt dich kennen und kann dich einschätzen, erkennt, ob du Potential hast und kennt deine Stärken und Schwächen. So kann er dir ehrlich sagen, wie er die Chancen einschätzt, und außerdem ist es wahrscheinlicher, an der Hochschule genommen zu werden.
3. Lernst du schonmal das Niveau kennen, das dich an der Hochschule erwartet, und du hast den anstrengenden Lehrerwechsel nicht dann, wenn sich sowieso im Leben alles verändert. Du merkst auch so, ob du mit einem Lehrer klarkommst oder nicht, und kannst frühzeitig "auswählen".

Zu den ausgewählten Stücken:

Du solltest dich für jede Hochschule genauestens informieren, was gefordert ist. Manche wollen Präludium und Fuge von Bach, manche wollen ein wirklich modernes Stück (z.B. nach 1945), manche wollen eine ganze klassische Sonate, andere nur einen Satz, manche wollen Haydn / Mozart UND Beethoven, andere nur eines, manche schließen gewisse Chopinetüden aus, manche wollen zwei Etüden, manche wollen einen langsamen Satz - usw. usf.
Genau gucken, ob dein Programm überall passt!!

Grundsätzlich ist es wohl dem Niveau entsprechend - wobei ich von der Mondscheinsonate abraten würde. Die ist zu bekannt. Man sollte auch nicht das cis-moll-Prélude von Rachmaninov oder Alla Turca spielen. Solche Dauerbrenner muss man einfach perfekt spielen.

Ich würde dir außerdem raten, nicht jetzt schon festzulegen, was du spielst. Ein Stück, dass man mit einem gewissen pianistischen Niveau beginnt zu üben, wird schwierig über ein gewisses Niveau hinauskommen, wenn man es 3 Jahre lang übt, auch wenn man bei anderen Stücken schon besser ist.
(So ist das zumindest bei mir).
Ich habe die Stücke für meine Aufnahmeprüfung alle innerhalb deutlich kürzerer Zeit als deine 2 (?) Jahre geübt, mit Abstand am weitesten zurück liegt die klassische Sonate (Beginn Juli letzten Jahres), das Stück dass ich als letztes geübt habe, ist noch keine 3 Wochen alt.
AP ist im Juni.
Wie gesagt, auf so etwas kann dich ein guter Prof oder DOzent bestens vorbereiten.

So, das war eine lange Predigt, ich hoffe, ich konnte dir etwas helfen.

lg Stilblüte
 
hallo,

ich fürchte (da ich selber an Hochschulen Klavier unterrichte, allerdings nicht mit Aufnahmeprüfungen befasst bin), dass Dein Programm "zu leicht" ist.

bzgl. der zeitlichen Vorgaben würde ich folgendes vorschlagen:
Bach: WTK I Praeludium & Fuge b-Moll
Beethoven: 32 Variationen c-Moll
Chopin: Etude op.25 Nr.12 oder Liszt (irgendeine Paganini-Etüde)
Prokovev: Suggestion diabolique

damit wäre ein gewisser "technischer" Part abgegolten.

Dein Programm: die f-Moll Etüde ist schlichtweg zu einfach (eher ein Nocturne), und die "Mondscheinsonate" ist schlichtweg zu heikel (es sei denn, Du kannst sie wirklich "verdammt gut" spielen - ich spiele sie nur selten in Konzerten, und wenn, dann ist sie das, was mir die meisten Sorgen bereitet: die gut zu bringen ist schwieriger, als Petrouchka oder Gaspard, obwohl letztere ihr manuell turmhoch überlegen sind!!!...)

bzgl. "Moderne" rate ich zu Prokovev, oder Shostakowitsch (einfach deshalb, weil diese Stücke "modern" genug sind, aber für den Spieler gottlob auch überschaubar genug!!) oder im Fall des technischen Könnens eine Ligeti-Etüde

ich weiss (und ärgere mich!!!), dass es ein Scheiss ist, dass z.B. Skrjabins "Vers la Flamme" oder "Sonate Nr.10" als noch nicht modern gelten, aber etliche Petitessen von Hindemith oder Strawinski gelten als "modern genug"... Bürokraten gibts überall (auch der VdM ist fachlich keine Gralsburg)

Aber dennoch: viel Glück und Erfolg!!!
Rolf
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hi, vielen Dank für eure Antworten
@Stilblüte, mein momentaner Klavierlehrer (privat) arbeitet als Dozent in der
MH-Mannheim, ihn jedoch später haben zu können wäre leider schlicht nicht möglich da er nur einen Lehrauftrag für Tanzkorrepetition hat.
Momentan arbeiten wir daran mich auf ein gewisses Niveau hinzuarbeiten.
Die Bedingungen hab ich mir genau durchgelesen, es stimmt manche schulen wollen nur 1 oder max. 2 sätze aber viele die ganze Sonate und was moderne betrifft so werden manchmal ein stück nach 1914 verlangt, manche wollen explizit die "modernen klassiker", wie sie rolf schon erwähnt hat.

@Rolf
uff ich habe befürchtet das die F-moll etude nicht ganz so akzeptiert wird wie ich erhofft habe.
Manche Mhs haben diesbezüglich extra welche aus dem zyklus ausgeklammert wobei eben diese op 10 no 9 nicht darunter war.
Die Ocean ist verdammt hart ob ich sowas oder ähnliches in einem jahr packe....
Mit dem Bach habe ich mir durch die 2 enthaltenen Fugen einen Zuspruch erhofft.
Das Wtk wird von manchen explizit verlangt, manche bestehen eben auf was anderes von bach.
 
hallo Laroux89,

nur nicht verzagen: op.25 Nr.12 ist bei weitem nicht so schlimm, wie Du meinst. Die schaffst Du in zwei-drei Monaten ins Tempo zu bringen (wenn Du richtig übst), und dann bleibt ja noch ein Dreivierteljahr zum "ausfeilen".
(ein Tipp: ohne Oktavversetzungen im Tempo mit Daumenmelodie durchklimpern als erste Übung, klar vorher alle Griffe und Fingerfolgen festlegen (da gibts 2-3 Stellen, an denen man aufpassen muss, BEVOR man sie in der Originalgestalt spielt) und sich dran gewöhnen)

die in f-Moll ist ein wunderschönes und ergreifendes "Nocturne", nicht wirklich schwierig zu spielen - aber schwieriger zu gestalten. Sie kann leicht ins weinerliche und larmoyante abgleiten, kann auch zu sentimental deklamierend rüberkommen - ich finde, sie muss wie Orpheus klingen, der im Schattenreich seine Euridike eben doch nicht findet (im übertragenen Sinn)

behagt Dir die "suggestion diabolique" nicht? die ist doch klasse, modern genug, übersichtlich, witzig (Spaß machen solls doch auch, nicht immer nur ernst-streng-tragisch) und wirklich nicht so schwierig, wie man sagt.

...die Bachsachen...da hilft wohl nix als Augen zu und durch (ich kann die nicht ertragen, musste das früher natürlich auch machen und bin damit gehörig gepeinigt worden...)

liebe Grüße,
Rolf
 
Hi, hatte zur Zeit kein inet

Hab mal kräftig nachgedacht und bin zu dem Entschluss gekommen nach dem Zivi erstmal eine Ausbildung zu machen.
Hatte diesen Gedanken schon lange vorher, hab aber gestern eine Praktikumszusage bekommen.
Würd gern eine Ausbildung zum Musikfachhändler absolvieren und das Geschäft
(das geschäft in dem ich vor 11 Jahren mein Klavier gekauft hab ;) )
meinte das ein Azubiplatz feri wäre und es abhängt wie ich mich im Praktikum anstellen würde.

Meine Frage wäre dann aber :
Ich bin jetzt 20 nach dem Zivi 21 Jahre alt- plus ausbildung wär ich mit 24 fertig
ich könnte jedoch die Aufnahmeprüfung 2012 im april dennoch mit 23 antreten.
Wäre zu alt oder noch normaler Durchschnitt ?(Künstlerische Ausbildung)
In Mannheim seh ich Leute die durchaus erst mit 26 antreten, also vorher was anderes studiert und gearbeitet haben.
Die Ausbildung würde für mich zusätzlich auch eine Absicherung bilden da ich damit was festes in der Hand und 3 Jahre schonmal geld verdient.
(Diese Ausbildung würde dann sozusagen mein Studium großteils finanzieren)

Zu den Stücken:
da ich nach diesem sachfall ca noch 4 Jahre Zeit habe überarbeite ich mein Repetoire natürlich.
Sowas wie die Ozeanetüde oder vergleichbares müsste dann eigentlich machbar sein.
Bin zwar ein Prokofieff fan, jedoch mehr von seinen Sonaten, Konzerten und Balletsuiten - die dabolique spricht mich leider nicht so an x_^
Gegen den Bach hab ich nix ^^ macht mir immer wieder Spass mit ihm kleine Erfolge oder mehrstimmige Niederlagen einzukassieren.
 
Hi Laru,

ich studiere meinerseits an der MHS muenchen und kann dir nicht so viel ueber andere Hochschulen sagen.
(Wo unterrichtest du eigentlich, Rolf?)
Ich wuerde mich erstmal Bluete in Sachen Lehrer anschließen. Wenn jmd regelmaeszig in der Pruefungsjury sitzt, weiß er erstens mal ganz genau, was erwartet wird, wie deine Chancen sind usw. Außerdem kann seinen Kollegen auch sagen, dass du betraechtliche Fortschritte gemacht hast und er dich gerne nehmen moechte, was die Wahrscheinlichkeit auch nochmal erhoeht, genommen zu werden. (Alle, die in meinem Semester genommen wurden, hatten vorher Kontakt zu ihrem spaeteren Prof!)

Zum Alter: bei uns ist die Hoechstgrenze fuers erste Semester 25, aber es stellt sich die Frage, ob du da noch genommen wirst - außer du haust sie alle buchstaeblich vom Hocker. Und vor allem: wirst du waehrend deiner Ausbildung genug ueben koennen?
Ich bin grundsaetzlich dafuer, allen eine Chance zu lassen, aber unterschaetzen darf man die Sache bestimmt nicht. Die Konkurrenz ist einfach groß und gut...

Wobei ich natuerlich nicht einschaetzen kann, ob in Mannheim das Niveau insgesamt niedriger ist ;-)

Ansonsten wuerde ich dir raten, jetzt gleich Lehrer zu wechseln, dein Anliegen vorzutragen und dir dann von ihm reinhelfen zu lassen.

Alles Liebe
 
Hi, Lalona

Wegen dem Lehrer, mein Klavierlehrer ist Dozent für Tanzkorrepetition an der
MH-Mannheim hat aber bevor er 91 nach Deutschland kam in Moskau im Tschaikowski-Konservatorium studiert und dort auch 3 Jahre lang unterrichtet.
In den Sommerferien fliegt er dann auch meist dorthin und unterrichtet an der Gnessin Musikschule oder arbeitet beim dortigen Staatstheater bzw. Ballet.
Ein Lehrerwechsel käme allein von der Qualifikation die er mit sich trägt nicht in Frage.
Leider ist er hier kein Professor oder Dozent für Klavier, sodass ich später nicht "offiziell" bei ihm studieren könnte.
Meine Wunschhochschulen wären in erster Linie Leipzig und Weimar bei denen die Höchstgrenze auch bei 25 Jahren liegt.
Kontakte dorthin zu knüpfen geht eher schlecht da ich in Baden-Württemberg wohne .
Mein Lehrer hat leider zu anderen Hochschulen im Lande keine großen Kontakte, hat mir aber auch eher geraten in Ostdeutschland zu studieren weil er das Niveau und die Hochschulen (subjektive Meinung) für anspruchsvoller hält.
Die Ausbildung ist notwendig, ein Studium kostet Geld und ich muss mich absichern.
Unterschätzen tu ich die Sache sicher nicht, weder um da reinzukommen noch
was die späteren Aussichten nach einem künstlerischen Studium angeht.
Ausserdem will ich unbedingt KA-Klavier machen.
Eine "Ausweich-Alternative" auf Schulmusik oder Lehramt zu wechseln kommt für mich überhaupt nicht in Frage.
Genug Zeit hätte ich zum üben und ich lerne Dinge die mir später für mein Studium bestimmt weiterhelfen werden.
Wird es mit dem Studium nichts werden, bleibt mir immer noch den beruflichen Weg den ich mit Musik verbinden kann und den Privatklavierunterricht bei meinem Lehrer.
 
Ja, das verstehe ich schon. Dann hast du ja auch noch ein bisschen Zeit, nicht wahr? ;-) Du koenntest naemlich vor der AP wenigstens einem Prof mal _vorspielen_ *lach* damit waere auch schon geholfen.
Halt uns auf dem Laufenden, ich drueck dir die Daumen (wenn ich sie nicht grad anderweitig brauche ;-) )
Ciaoi
 

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