Auf der Suche nach *meinem* Klavier - oder Flügel :)

Nach welchen Perlen könnte ich denn noch schauen?
Nach gar keinen. Es gibt wenige Typen/Marken, die per se top sind - erst recht bei Gebrauchten. Also spiel Dich quer durch und sammle Erfahrungen!

Ja, unter den Stutzflügeln gibt es von Blüthner manchmal Exemplare, die sehr ordentlich sind - aber dieser Klang muss Dir liegen und zu Deinem Repertoire passen. Barmusik / Jazz Classics gehen z.B. m.E. auf so einem Teil gar nicht.

Größe: UNBEDINGT Flügelschablone besorgen, ausschneiden UND auf ca. 90 cm Höhe positionieren! Am Boden liegend sieht das viel größer aus als in der richtigen Höhe. Und: In schwarz/dunkel ist ein Flügel optisch noch mal kleiner als die weiße/helle Schablone.

Alter: Ist sekundär - entscheidend sind die „Betriebsstunden“ und pflegliche Behandlung. Da kann ein 50, 60 Jahre altes, mäßig bespieltes, aber gut gepflegtes Instrument „jünger“ sein als ein 5 Jahre alter Flügel, der 24h am Tag von drei asiatischen Musikstudenten alternierend bearbeitet wurde. Das ist übrigens bei einem C3 häufiger der Fall, weil er eben „DAS sichere Arbeitspferd“ ist.

Ein Klavier „passt“ wunderbar ins WZ? Beachte bitte noch, dass zur Erzielung eines wirklich guten Klangs das Klavier nicht press an der Wand stehen sollte. Besser ist eine leichte Verdrehung: also eine hintere Seitenkante direkt an der Wand, die andere etwa 30 cm entfernt. Macht i.d.R. einen Riesenunterschied!
 
Absolut wichtiger wie richtiger Input: Nicht jedes Instrument passt gut zu jeder Musik.
 
Wobei die platzsparende Unterbringung bei einem Flügelchen wiederum einfacher erscheint, man braucht nur einen entsprechend höhenverstellbaren Stuhl!
 
ich hatte schon Piano Reisberg gefunden, aber da ist der Abverkauf wohl schon in den letzten Zügen, schade. Habe aber trotzdem eine Anfrage rausgeschickt.
Bitte unbedingt die negativen Rezensionen lesen. Meine negative steht da noch nicht, da ich mich noch in einem laufenden Gerichtsverfahren befinde.
 
Hallo zurück! :001:

Ich habe mich jetzt durch all eure Beiträge gelesen und danke euch ganz herzlich für eure Zeit, eure Meinungen und Eindrücke! Ich finde das Zitieren mit meinem kleinen Fummel-Laptop etwas anstrengend, deshalb gehe ich nun inhaltlich der Reihe nach auf alles ein.

Ja, mein Mann hat schon so seine Design-Vorstellungen, ich bin da gar nicht so, wir müssen einfach einen Kompromiss finden. Aber: Er ist total friedfertig und will mir grundsätzlich alle meine Wünsche erfüllen, haha, also die Ausgangslage ist schon super. Wenn ihm das Holz gefällt, geht sowas für ihn auch, es muss also nicht unbedingt schwarz sein, ein Glück. Ich mag Holz! Nur Weiß, das verbietet er mir quasi. Ist aber ok. Nur die Entscheidung mit dem Zollstock werde ich ihm wahrscheinlich nicht ausreden können. Er findet es schlimm, wenn der 186cm-Flügel quasi 1 Meter neben der Couch endet und man dann kaum noch im Wohnzimmer laufen kann. Jaaa ok, ist evtl. etwas unpraktisch und vollgequetscht...

Und ich werde mir natürlich nicht verbieten lassen, nach Pfeiffer-Klavieren zu schauen - dass die ganz toll sind, ist mir bekannt, aber es gibt selten welche hier in der Umgebung zum Spielen. Sie sind meist auch recht alt innerhalb meines Budgets, ich habe mal bei Ebay Kleinanzeigen geschaut. Ahrensburg steht eines beim Händler, das ich mir angucken könnte, wir haben da Verwandte: Carl Pfeiffer Stuttgart Modell 115 Konsole, ohne Baujahr, scheint aber aus den 70ern zu sein. Meinst du sowas, @schmickus? Dort gibt es auch noch ein A. Förster 118, auch interessant. Ich setze Pfeiffer in jedem Fall auf die Agenda!

Die Flügel-Schablone ist eine richtig gute Idee. Ich werde mir eine bestellen oder beim nächsten Probespielen fragen. Mein Mann wäre mit einem 1,66 Flügel noch einverstanden, aber Marlene hat Recht: Er will tendenziell nicht unbedingt nen Flügel. Und der Platz für das Klavier wäre tatsächlich direkt an einer Wand, die genau Klavier-Länge hat. Dachte ich mir schon, dass das akustisch nicht so dolle ist.

@Klein wild Vögelein , den Blüthner habe ich nicht probegespielt. Ist recht weit von mir und ich kann leider überhaupt nicht beurteilen, ob das was wäre, aber prinzipiell mal spielen würde ich den schon sehr gerne. Ich keine die Blüthner-Mechanik nämlich gar nicht. Das Modell 6 gibt es erstaunlich oft, aber das ist ja zu groß mit 190cm.
Und was für eine schöne, aber traurige Geschichte mit deinem Bechstein. Mit dem Ohr der Liebe hören finde ich super - seh ich für mich auch so. Ich werde genau wissen, wann ich "meinen Klang" gefunden habe, und dahingehend mach ich auch keine Schnellschüsse oder Kompromisse (höchstens mit dem Budget und der Größe, denn ein Bechstein-Flügel, am besten noch 200cm, würde hier wohl eher nicht einziehen, haha):herz:

Und ich sehe es absolut auch so, dass ein Klavier mich super glücklich machen kann, keine Frage. Eben dann kein 112er, sonder eher was Größeres. Die Yamahas aus der YU-Reihe hatte ich mir auch schonmal angesehen, aber noch nicht gespielt. Werde ich sicher ausprobieren! Wie gesagt, das U3 war für mich nett zum Spielen, aber hat mich nicht in den Bann gezogen. Es war ein neues. Habe aber zugegeben auch nicht so lange drauf gespielt.

Ach ja, das Repertoire: Ich spiele gar kein Jazz/Pop, und wenn, dann soll das keine Priorität haben. Sonst durch alle Epochen, na sagen wir mal: Ich spiele bisher (!) sehr gerne Ravel (möchte mit der Sonatine weitermachen, die ich im Studium angefangen habe) und Debussy; Schubert, Beethoven, Mendelssohn liebe ich ebenfalls schon immer sehr, ebenso Scarlatti und Bach; den frühen Skrjabin, Saint-Saens, Prokoviev auch gerne. Und hoffentlich mal eine Corelli Sonate zusammen mit Schwiegermutter. Fragt nicht, hat sich über die Jahre so rauskristallisiert. Ich werde tendenziell eher weniger Mozart spielen, keinen Rachmaninow, Liszt, Chopin + Schumann sicher irgendwann mal, wenn ich den Zugang habe.

Grundsätzlich finde ich den Gedanken, ein Neuinstrument zum Mietkauf zu nehmen, auch keine schlechte Idee, wobei ich mit gebraucht so gar kein Problem habe. Darüber werde ich mal nachdenken. Ich kann aber grundsätzlich in der Familie einen zinslosen Kredit für ein Klavier bekommen, eine kleine Anzahlung bekomme ich selbst hin. Daher könnte ich natürlich auch mein Budget erweitern, aber mein Mann wird dann eben etwas unruhig. Er findet 8.000 in Anbetracht unseres Haus-Projektes schon richtig viel - ist es ja auch. Da ich mit dem Klavier auch beruflich kreativ arbeiten möchte, kann ich es aber zumindest abschreiben. Trotzdem: Besser nicht zu sehr verschulden ist wohl besser.

@Dorforganistin , der Witz mit der Orgel war gut, ich habe nämlich eine. Eine Ahlborn-Orgel, steht jetzt bei meinen Eltern und die möchten, dass ich das Instrument loswerde. Ich hab sie geerbt quasi. Die soll auch weg, da mir das Klavier einfach wichtiger ist...mein Mann will sie auch nicht im Haus haben, wen wundert's, haha.

Ich sehe schon - ich werde noch viel probespielen. Aber das macht irre viel Spaß! Vielleicht schaffe ich es sogar nächstes Wochenende schon, mal wieder loszufahren. Ich mache mir keine Eile!:bye:

Und einen Ibach-Flügel schaue ich mir gerne auch an, falls mir einer unter die Finger gerät. Notiere mir das alles mal in Ruhe.

Und danke noch für den Hinweis zum Alter. Ein richtig altes Instrument käme mir wohl auch nur in Frage, wenn es schon umfangreich restauriert wurde. Ich weiß ja noch von unserem alten Familienklavier, dass das eben einfach irgendwann sein muss. Ich habe zwar auch den Eindruck, dass gebrauchte Instrumente oft sehr besonders klingen, aber ich könnte da eben nicht nach dem Kauf noch einiges reinstecken an Geld. Sonst würde ich sofort nen alten, günstigen Blüthner oder Ähnliches kaufen und den dann aufbessern. Aber mein Mann würde das wohl nicht mitmachen, haha. Weil nicht berechenbar genug...

So, Roman Ende, habe hoffentlich nichts und niemanden übersehen. Ich danke euch und freue mich jetzt schon :bye:
 
Ich keine die Blüthner-Mechanik nämlich gar nicht.
Die Blüthner-Patentmechanik wird schon lange nicht mehr gebaut. Alle halbwegs aktuellen Flügel haben eine gewöhnliche Doppelrepetitionsmechanik.

Grundsätzlich finde ich den Gedanken, ein Neuinstrument zum Mietkauf zu nehmen, auch keine schlechte Idee, wobei ich mit gebraucht so gar kein Problem habe.
Mietkauf gibt es auch bei gebrauchten Instrumenten.
 
Eine Ahlborn-Orgel
Gut zum häuslichen Üben, aber halt ohne Pfeifen.
Mein augenzwinkernder Vorschlag wäre ja eher sowas: https://gebrauchtorgeln.de/mebold_11_reg_-1-1-4-673-0.html
Oder, eher im Budget: https://gebrauchtorgeln.de/steinmannn_ii_manuale_u__pedal_14_reg__-1-1-4-1289-0.html

Aber
da mir das Klavier einfach wichtiger ist
höre ich auch schon wieder auf damit. :heilig:

Und der Platz für das Klavier wäre tatsächlich direkt an einer Wand
Das muss nicht unbedingt schlecht sein.
Ich habe mein Klavier im Büro an der Wand stehen (weil anderswo kein Platz ist) und der Klang ist okay. Der Raum hat ca. 28qm.
 
Man muss den "Sweet Spot" für den besten (bzw. akzeptablen) Klang einfach ein bisschen suchen. Mindestens eine Handbreit zur Wand sind schon sehr anzuraten. Evtl. etwas "Flauschiges" an der Wand, wenn das Instrument schrill wirkt. Fliesenböden und große Glasflächen im Raum sind eher nachteilig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ok, dann muss ich mir da glaube ich weniger Sorgen machen. Wir haben zwar eine große Fensterfront, aber Eichenfußboden, die große Couch, viele Bücherregale... es wird schon seinen Platz finden (auch wenn ich die riesige Couch etwas bereue...), denke ich. Und eine Handbreit Platz etc. ist auf jeden Fall machbar, sollte es ein Klavier werden.

Und ja, stimmt, gibt auch gebrauchte zum Mietkauf, da habe ich mich schwammig ausgedrückt. Bei einigen gebrauchten, die ich Probe gespielt hatte, ging es nicht, aber das hängt wohl immer davon ab, ob im Auftrag verkauft wird.

Hui, diese Orgeln sehen fein aus (für meinen Mann wohl zum Davonrennen), nochmal was ganz anderes als meine alte Ahlborn Orgel. Ich weiß nicht, ob ich mit der Orgel nochmal anfange...es war schon schmerzhaft, das Studium loszulassen. Orgelspielen ist toll und es macht sehr sehr viel Spaß! Dadurch, dass ich aber quasi erst 1,5 Jahre vor'm Studium damit angefangen hatte, habe ich jetzt leider viel wieder verlernt. Schade, bin recht schnell recht weit gekommen und habe tolle Literatur gespielt. Dank meinem tollen Orgel-Prof (Gott hab ihn selig), der mir so viel beigebracht hat. Aber ich schweife ab, das ist ein anderes Thema...

Bei Blüthner frage ich mich halt: Wenn die Mechanik nicht mehr gebaut wird, werden es doch auch irgendwann immer weniger Techniker sein, die sich damit auskennen? Muss man sich da Sorgen machen?

Jetzt habe ich gerade einen August Förster 155 entdeckt. Was ein schönes Instrument! Weiß da jemand was drüber? Würde ja schon gern mal drauf spielen, so im Vergleich zum Kawai GM-10 https://www.pianova.com/de/suche/in...st-foerster-fluegel-aus-den-1950er-modell-155 :005: und Förster Klaviere gibt es ganz viele in Ahrensburg, @Dorforganistin,da werde ich auch mal schnuppern gehen.

Hier habe ich einen gebrauchten Ibach-Flügel, wohl aus den 60ern, gefunden: https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/ibach-fluegel/3152368616-74-1302 - leider eben von privat, aber der Preis....!!
 
Zuletzt bearbeitet:

Ja, ist auch sehr übel. Werde irgendwann mal einen eigenen Beitrag dazu hier eröffnen.
 
Er findet es schlimm, wenn der 186cm-Flügel quasi 1 Meter neben der Couch endet und man dann kaum noch im Wohnzimmer laufen kann.

Eine große Couch wird doch eh überbewertet, eine kleinere ist kuschelig fördert die zwischenmenschlichen Beziehungen.
;-)

Aber die Couch gegen ein kleineres Modell zu tauschen, um mehr Platz für einen größeren Flügel zu haben, würde vermutlich den Haussegen in Schieflage bringen.
 
Die Flügel-Schablone ist eine richtig gute Idee. Ich werde mir eine bestellen oder beim nächsten Probespielen fragen. Mein Mann wäre mit einem 1,66 Flügel noch einverstanden, aber Marlene hat Recht: Er will tendenziell nicht unbedingt nen Flügel. Und der Platz für das Klavier wäre tatsächlich direkt an einer Wand, die genau Klavier-Länge hat. Dachte ich mir schon, dass das akustisch nicht so dolle ist.
Wenn 1,66 gehen solltest du auch mal einen Bechstein L167 anspielen. Auf meiner Flügelsuche (allerdings nach einem über 1,80) bin ich da einem begegnet, der nicht nur vom Spielgefühl her sondern auch klanglich top - und das bei dem Format - war. Sind aber auch gebraucht oberhalb deines Budgets.
 

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