Armhaltung, Sitzhaltung, Sitzhöhe

  • Ersteller des Themas koelnklavier
  • Erstellungsdatum

K

koelnklavier

Dabei seit
26. März 2007
Beiträge
2.609
Reaktionen
1.456
Um den "Einspielungs"-Thread von Gowenna nicht unnötig ausartren zu lassen, halte ich es für sinnvoll, einen neuen Thread zu den Themen Arm- und Sitzhaltung sowie Sitzhöhe zu eröffnen.

Hier einige Zitate aus dem Forum, die ich beim oberflächlichen Recherchieren gefunden habe:
Ansonsten würde ich mir wegen der Sitzhaltung nicht allzu sehr Gedanken machen. Schau dir an, wie unterschiedlich die Großen der Kunst am Instrument platziert sind ... Wichtig ist, dass du auch bei höchster Konzentration deine Körperwahrnehmung nicht verlierst und dich in deiner Haut wohl fühlst. Das Hauptziel muss immer Entspanntheit und scheinbare Mühelosigkeit sein, von den Fingerspitzen über Handgelenke, Arme, Schultern, Nacken, Rücken bis in die Füße! Abstand zum Klavier groß genug, dass Ellbogen durch passen. Handgelenke im Normalfall nicht höher als Handrücken. Aber da gehen schon die Einzelregeln los, über die keine Einigkeit besteht.
Ich würde sagen, die goldene Mitte liegt im Zwerchfell. Wenn du frei atmen kannst - und es auch tust - kannst du alle Faxen machen, zu denen du dich aufgelegt fühlst, solange die Hände gut von den Armen unterstützt werden. [...] Davon abgesehen solltest du einfach bei dem bleiben, was dein Naturell dir vorgibt, also nicht unterdrücken und auch nicht herbeizwingen.
Für meine Schüler gebe ich als Richtlinie aus:
  • Wenn die Handballen die Tasten niederdrücken und dabei mit dem Unterarm eine Horizontale bilden, sind Sitzhöhe und Armhaltung in Ordnung.
  • Wenn die Knie mit der vorderen Instrumentenkante abschließen, ist der Sitzabstand zur Tastatur in Ordnung.
Hinweis nochmals an alle Erbsenzähler: Das sind Orientierungswerte, keine Dogmen!
Ich verstehe diese Diskussionen um die Sitzhöhe überhaupt nicht.
Es ist doch völlig wurscht, wie hoch oder tief man sitzt, wenn der Sound stimmt.
Ja schon, aber wenn der Sound eben nicht stimmt, dann könnte auch die Sitzhöhe oder generell andere Haltungs"fehler" die Ursache sein.
 
Lieber Wolfgang, hast Du es in den Ohren klingeln hören? Heute erhebe ich mit großem Dank mein Glas auf Dein Wohl!

Ich war die letzten Wochen in einer Stagnationsphase , was sich auch durch zunehmende Verspannungen (Handgelenk/Knickhaltung in "Vor-Bauch-Lage") geäußert hat. Angeregt durch deine unten zitierten Schüler-Empfehlungen habe ich heute meinen Hocker mal 3-4 cm tiefer gestellt (immer noch minimal höher als von Dir empfohlen) UND mich richtig weit vom Klavier weg gesetzt...

...es war wie ein Wunder! Fast keine Knickhaltung mehr, verstärktes Spiel aus dem Arm (mehr Dynamik & Freude!), zugleich mehr "Sensibilität" in den Fingern (die jetzt nicht mehr so spitz auftreffen) und vor allem: Überwindung der Blockade!

Wolfgang, VIELEN DANK. (Natürlich haben alle Zitate unten ihre Berechtigung, aber Du hast mir konkret weitergeholfen)
 
Hallo Fisherman,

Du glaubst gar nicht, wie sehr solche Worte Balsam für eine arme geschundene und mißachtete Klavierlehrerseele sind :D (zumal wenn sich die lieben Kollegen noch als Heckenschützen betätigen. :floet:)

In dem Sinne noch schöne Ostertage
Wolfgang
 
Eins kann ich aus aktueller Erfahrung noch zu diesem Thema sagen:

Am besten probiert man gelegentlich komplett neu aus, welche Sitzhöhe am besten ist. Manche Stücke gehen besser aus einer niedrigen Position heraus, für andere sitzt man besser ein bischen höher.
 
Hallo,

ich sitze ziemlich tief, und das nicht etwa weil ich besonders groß bin :)

für mich am angenehmsten ist, nicht nah am Flügel zu sitzen und die Ellenbogen etwas tiefer als das Niveau des Tastenbodens. Dann lasse ich die Hände einfach schlapp auf die Klaviatur "fallen".

Anfängern und Studenten empfehle ich, nicht hoch zu sitzen - ungefähr so, dass der Ellenbogen auf Tastenhöhe ist (aber viele, die sich schon eine andere Haltung angewöhnt haben, wollen oder können sich nicht umstellen)

eigentlich ist es egal, so lange man sich frei bewegen kann - ich mag das Gefühl, die Hände entspannt hängen lassen zu können, und das habe ich nicht, wenn ich (zu) hoch sitze und folglich das Handgelenk "gerade" ist.

(bei Oktaven z.B. ist das niedrige sitzen prima, denn dann benötigt man kein "mit den Armen vor und zurück "sägen", sondern nur leicht geänderte Winkel im gebeugten Handgelenk)

Gruß, Rolf
 

Zurück
Top Bottom