Anordnung der Klaviertasten (schwarz/weiß)

Ja, habe, mich etwas über das Teufelsintervall eingelesen.
Vielleicht bin ich etwas schwer von Begriff, aber ich verstehe dies
Weil sich eine reine Quart oder Quint leichter singen läßt als der blöde Tritonus.
trotzdem nicht so richtig.
Bin kein Sänger: schwer zu singen in welcher Beziehung?
Kann mir nur vorstellen, dass es im Chor wg. des "schrägen Klangs" zu Problemen kommen kann.
Aber warum sollte jemand, der Quarten und Quinten singen kann, solo nicht genau so gut Tritoni singen können?
Falls es tatsächlich so sein sollte, dass ein Tritonus aus welchen Gründen auch immer stimmlich einfach nicht gut zu treffen ist, verstehe ich dennoch nicht, warum der in der Dur-Stammtonleiter vorhande Tritonus exakt an der Stelle ist, an der er sich nun mal befindet.
Hätte man die Stammtonreihe nicht auch so aufteilen können, dass sich der Tritonus nicht zwischen f und h befindet, sondern bspw. zwischen c und fis (was dann natürlich nicht mehr fis genannt würde, sondern f)?
 
Bin kein Sänger: schwer zu singen in welcher Beziehung?
Heißt das, daß Du überhaupt keine Intervalle singen kannst?

verstehe ich dennoch nicht, warum der in der Dur-Stammtonleiter vorhande Tritonus exakt an der Stelle ist, an der er sich nun mal befindet.
Du hattest doch gar nicht nach der Durtonleiter gefragt:

Als die Kirchentonleitern und ihre Stammtöne entwickelt wurden, hatte man ja vermutlich noch keine Tastaturen, sondern vor allem die menschliche Stimme als Instrument im Sinn.
Die Durtonleiter hatte man natürlich auch nicht im Sinn.
Der Durtonleiter entspricht am ehesten die lydische Tonleiter auf F - hier kann man das harte B durch das weiche ersetzen, dann hat man F-Dur.
Lydisch mit hartem B hat die Folge GT-GT-GT-HT-GT-GT-HT.

Hätte man die Stammtonreihe nicht auch so aufteilen können, dass sich der Tritonus nicht zwischen f und h befindet, sondern bspw. zwischen c und fis (was dann natürlich nicht mehr fis genannt würde, sondern f)?
Das wäre dann exakt wieder die lydische Skala GT-GT-GT-HT-GT-GT-HT.
Da die Singstimme nicht an fixe Tonhöhen gebunden ist, kann man eine lydische Skala natürlich auf jeder (singbaren) Tonhöhe beginnen. Den Ton "f" kann ich so tief anstimmen, daß er dem Ton c auf dem Klavier entspricht.
Das heißt, der Sänger kann natürlich eine lydische Tonleiter mit den Tönen C-D-E-Fis-G singen, er wird die Töne aber als "F-G-A-H-c". Die Buchstaben bezeichneten keine fixe Tonhöhe, sondern eine relative Tonhöhe.

Und natürlich kann im System der Kirchentonarten der Tritonus auch an einer anderen Stelle der Tonleiter liegen. Die phrygische Tonleiter beginnt gleich mit dem Halbtonschritt HT-GT-GT-GT-HT-GT-GT.
 
Jetzt wurde ja gesagt, dass sie auf den Stammtönen der Kirchentonarten basiert.
Was mich nun interessieren würde: zwischen e und f sowie h und c haben wir ja Halbtonschritte, ansonsten überall Ganztöne.


Vielleicht gibt es einen historischen Grund, dass dass man nämlich von der traditionellen diatonischen Skala aus zwei sog. unverbundenen Tetrachorden ausgegangen ist, welche schon seit der Antike als eine Abfolge von jeweils zwei Ganz- und eines Halbtones definiert werden. Ich weiß leider nicht, wieweit antike Zahlenspekulationen über das Mittelalter in die Neuzeit tradiert worden sind, aber in der platonisierenden Harmonielehre wird die Binnengliederung der Oktave durch das arithmetische und das harmonische Mittel bestimmt (6 : 8: 9 : 12), wobei 6:8 und 9:12 die beiden Quarten/Tetrachorde und 6:9 sowie 8:12 die beiden Quinten sind und 8:9 der die beiden Tetrachorde verbindende Epogdous/Ganzton. Auch diese Konstruktion wird traditionell anhand der diatonischen Skala demonstriert (vgl. z.B. Neubecker, Antike Musik S. 100f)
 

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