Anfängerfrust

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Badflower

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Hallo alle,
ich bin vor ca. 6 Wochen mit dem Klavierunterricht angefangen - 1 x in der Woche mit Lehrer / Einzelunterricht in der Schule. Zuhause übe ich 2 - 3 x täglich ca. 20 MInuten, kann auch mal länger sein. Dies ist das erste Instrument, das ich lerne. Ich bin 59 Jahre.

2 Dinge frustrieren mich gerade:
- zuhause bin ich schlecht, in der Schule Tendenz grottenschlecht. Ist das die andere Umgebung, die andere Situation, die mich dort sozusagen aus dem Takt bringt?
- im Internet finden sich diverse Anregungen in Richtung: in 8 Minuten ein einfaches Klavierstück lernen. Wie machen die das??

Ich liebe Musik und bin fasziniert von der Möglichkeit, selbst kreativ zu werden, selbst Klavierklang zu erzeugen. Deshalb denke ich auf keinen Fall daran, dieses neue Hobby aufzugeben. Darum geht es gar nicht. Aber - ... wäre schön, wenn ich meine mageren Kenntnisse sicherer umsetzen könnte.

Kann mir jemand von eigenen Erfahrungen berichten? Ich danke schon mal.
 
Vielleicht wäre es hilfreich, zu schildern, worin deine Schwächen liegen. Wie weit bist du? Was spielst du?
Aber aller Anfang ist schwer. Ich verspreche dir, bald schon kannst du die ersten kleinen Melodien spielen, die dich erfreuen. 🙂 Ich stehe auch noch am Anfang und Fortschritt erkennen ist oft schwer, es hilft mir aber, mein Spiel aufzunehmen und mir rückblickend dann ein wenig später anzuschauen, da sehe ich dann meist schon eine Entwicklung, die mich freut. 🙂
Und ich habe noch von niemandem gehört, der im Unterricht so gut spielt wie zu Hause. Der Lehrer ist ja auch dafür da, mit dem Schüler an den Schwächen zu feilen. Ich lerne oft zu Hause ein Stück alleine und bringe es dann für meine Ohren gut in den Unterricht und dort wird mir dann gezeigt was ich alles anders machen muss und ich fange quasi von vorne an 😀
 
Herzlich Willkommen.

im Internet finden sich diverse Anregungen in Richtung: in 8 Minuten ein einfaches Klavierstück lernen. Wie machen die das??
So einen Quatsch vergiss erst einmal ganz schnell. Du solltest dich auch nicht mit anderen vergleichen. Jeder hat sein eigenes Lerntempo.

Klavierspielen ist ein sehr komplexer Vorgang und 6 Wochen ist noch nicht sehr lang. Du hast so viele Sachen auf einmal zu lernen wie z.B. Noten, falls du sie noch nicht kannst und überhaupt die Hände und Finger erst einmal unabhängig von einander zu bewegen, dann soll man noch auf den Klang achten und und und.

Wenn du dich eventuell schon sehr lange nicht mehr mit dem Lernen beschäftigt hast, dann muss sich dein Kopf auch daran erst einmal wieder gewöhnen, auch das dauert.

Ansonsten findest du hier viele Erfahrungsberichte von Spätanfängern. Es geht sicherlich vielen erst einmal so.

Was sagt den der/die Klavierlehrer(in) zu deinen Fortschritten?
Selber ist man als Erwachsene(r) meistens viel zu streng zu sich selber.
 
Danke an beide. Meine Schwächen liegen.... überall. Und je mehr ich erfahre, umso mehr Schwächen entdecke ich

:005:

Der Klavierlehrer gibt sich mitfühlend, ich versuche es mit Humor. Ich erwarte keine ehrliche Einschätzung von ihm, schließlich wird er ja bezahlt. Er sagt: üben.
Danke für den Forumshinweis. Rasante Fortschritte am Anfang sind sicher Definitionssache, und natürlich ist das ganz individuell.
Ist auf jeden Fall aufbauend, mit Interessierten zu reden/schreiben! :002:
 
Erlaube dir anzufangen - darunter verstehe ich kleine Schritte zu machen. Ich habe auch als älterer Erwachsener angefangen und mein erstes Stück war: "Ist ein Mann in Brunn gefallen". Selbst für dieses einfache Stück habe ich mehrere Tage gebraucht. Also überfordere dich bitte nicht.
 

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Danke, das Stück hatte ich ganz zu Anfang im Übungsbuch. Wir sind jedoch schon im 2. Buch. Jede Woche wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, auch wenn die vorherigen Stücke noch nicht funktionieren. Dadurch kommt keine Langeweile, das ist jedenfalls der Ansatz des KL.
 
Das mit dem Sprachen-Vergleich sagt mir mein Verstand auch so.
Die Bücher sind die Reihe piano aktiv
 
Wir sind jedoch schon im 2. Buch. Jede Woche wird der Schwierigkeitsgrad erhöht,
Du bist vermutlich an einen schlechten Klavierlehrer geraten. Denn das Lernen erfolgt in Plateaus: Man kann nicht ständig den Schwierigkeitsgrad erhöhen, ohne dass Frustration entsteht, sondern du müsstest erst einmal eine Weile Stücke auf einem bestimmten Level spielen, um sicher zu werden, bevor der Schwierigkeitsgrad erhöht wird. Sonst ist es so, als würdest du beim Erlernen einer Fremdsprache ständig neue Vokabeln lernen müssen, ohne die bereits gelernten so anzuwenden, dass sie sich verinnerlichen können. Also ist mein Tipp: Lehrerwechsel
 

Das ist doch vollkommen verständlich wenn Du erst vor sechs Wochen angefangen hast. Klavier spielen zu erlernen ist ein hochkomplexer Vorgang und erfordert erhebliche kognitive Leistungen. Du musst nicht nur lernen die richtige Note mit der richtigen Taste in Einklang zu bringen, sondern auch, die Noten erstmal zu verstehen. Und Du musst lernen, wie Du Deinen Körper bestmöglich und zielgerichtet einbringst.

Sei geduldig und setze Dich bitte nicht unter Druck und Erfolgszwang. Erfolge werden sich nach und nach einstellen, mal schneller, mal dauert es länger.

Willkommen in unserer Runde.
 

Wir sind jedoch schon im 2. Buch. Jede Woche wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, auch wenn die vorherigen Stücke noch nicht funktionieren.
Huuuui, das geht aber mächtig schnell!
Ich kenne dein Buch nicht und weiß nicht, wie viele Stücke darin sind, aber das klingt doch recht sportlich!
Ich hatte als Kind mal 2 Jahre Keyboardunterricht und fing nun vor 2 Jahren mit 33 an, Klavierunterricht zu nehmen. Den 1. Band hab ich in circa 4 oder 5 Monaten durchgespielt, aber auch nur, weil die Hälfte des Buches das Niveau war, was ich quasi schon als Kind mal erreicht hatte und deshalb mit dieser 1. Hälfte ratzfatz durch war. An der 2. Hälfte saß ich selbst mit ein wenig Erfahrung dann entsprechend.
 
Danke für eure freundlichen Kommentare!
 
Wir sind jedoch schon im 2. Buch. Jede Woche wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, auch wenn die vorherigen Stücke noch nicht funktionieren.

Das habe ich jetzt erst gesehen und mir ist der Hut hochgegangen, dass ein KL so etwas macht. Demian hat sich dazu bereits geäußert und ich werde direkter:

Du bist an einen KKL (Kack-Klavier-Lehrer) geraten. Denn so vorzugehen ist mega-hornblöder Unsinn und absolut kontraproduktiv.

@Demian hat es bereits gesagt. Du solltest den KKL wechseln und zwar schnellstmöglich, der Mann könnte Dir das Klavierspielen verleiden (er hat ja leider bereits damit angefangen).
 
im Internet finden sich diverse Anregungen in Richtung: in 8 Minuten ein einfaches Klavierstück lernen. Wie machen die das??
Durch Bullshit. Solche Videos kannst Du sofort vergessen.

Ansonsten sind sechs Wochen Unterricht nicht nur sehr wenig, sondern gar nichts. Es ist viel zu wenig, um verlässliche Aussagen darüber zu tätigen, wo Deine Schwächen und wo vielleicht auch Stärken liegen. Es ist ja noch gar nichts da zum Beurteilen.

CW
 
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Jede Woche wird der Schwierigkeitsgrad erhöht, auch wenn die vorherigen Stücke noch nicht funktionieren.
Ich würde mal vermuten, das ist der Hauptgrund für Deine Frustration: Du hast nie das Erfolgserlebnis, dass ein Stück mal funktioniert – denn bevor Du soweit bist, zwingt Dir Dein Lehrer schon das nächste auf. Kann ja nicht klappen. Ich würde mir einen neuen suchen.

Davon ab: Ich bin auch vor zwei Jahren mit Mitte 40 (wieder) eingestiegen und habe erstmal mit den absoluten Basics angefangen. Auch ich habe oft den Eindruck, nicht recht voranzukommen. Wenn ich aber meine heutigen Stücke mit denen von vor einem Jahr vergleiche, merke ich, dass das nicht stimmt. Da ist ein himmelweiter Unterschied in Länge und Schwierigkeitsgrad. Also empfehle ich Gelassenheit.

Klavierspielen erfordert Übung und Erfahrung. Also Jahre an Zeit. Das muss man einfach akzeptieren und sich über die kleinen Siege freuen, die man erringt. Die ganzen Tutorials vom Schlage "Lerne Klavier in nur 10 Minuten!" sind da echt die Pest.
 
Ich erwarte keine ehrliche Einschätzung von ihm, schließlich wird er ja bezahlt.
Das kleine ...k möchte aus dem Buchstäbchenparadies abgeholt werden. Ich wiederhole, das kleine k möchte aus dem Buchstäbchenparadies abgeholt werden. krk

Aber nun wirklich: wofür bezahlst du einen Klavierlehrer, wenn nicht für ein permanentes Beurteilen deines Lernfortschritts. Wohlgemerkt nicht im Vergleich mit Profipianisten, sondern mit deiner Leistung seit der letzten Stunde.
 
K.K.: 1 Jahr ist sicher ein guter Haltepunkt, um zurück zu blicken und Bilanz zu ziehen. ... Geduld ist eine Tugend... ich gebe mir Mühe.

HbMuth: da sind wir wieder am Anfang meines Lamentos: ich kriege in der Stunde nichts auf die Reihe, kann da nur kleinlaut sagen: zuhause geht das oft passabel, keine Ahnung, warum hier nicht. Da ist also nichts zum Beurteilen.
 
Du argumentierst trotzdem am Problem vorbei. Du bezahlst deinen KL normalerweise dafür, dass er freundlich aber bestimmt Tacheles mit dir redet, was dein Klavierspiel betrifft und natürlich auch für Tipps, wie du es verbesserst, wie du - ja, du, nicht irgendein 0815-Klavierschüler - dir die Noten auf dem Papier effektiv erarbeiten kannst. Oder? Wenn du das Gefühl hast, dass er nicht ehrlich zu dir ist, dann besteht eventuell ein Missverhältnis zwischen Preis und Leistung. Es kann auch sein, dass du falsche Erwartungen hast, wenn nicht Ehrlichkeit mit von der Partie ist. Ich tippe aber auf ersteres.
 
ich kriege in der Stunde nichts auf die Reihe, kann da nur kleinlaut sagen: zuhause geht das oft passabel, keine Ahnung, warum hier nicht. Da ist also nichts zum Beurteilen.

Das kennen hier wohl so ziemlich alle, vor allem auch die Spätanfänger, zu denen ich auch zähle. Ich war 52 Jahre alt.;-)
KLs kennen das zu genüge und normalerweise erkennen sie sehr schnell, ob es ein Verspieler war oder ob es dort einen Mangel zu beheben gilt. Mein KL hat schon häufig ganz andere Stellen im Unterricht bearbeitet, an denen ich gefühlt richtig gespielt hatte, wo ihm aber irgend erwas an der Bewegung oder oder nicht gefiel.

Ich habe jetzt ziemlich genau 3 Jahre Unterricht hinter mir und jetzt bekomme ich so allmählich eine Gefühl der Sicherheit auf der Klaviatur und jetzt so langsam schaffe ich es, nicht mehr wie ein nervöses Häufchen Elend meinem KL das Geübte einigermaßen unfallfrei vorzuspielen, oder besser ausgedrückt, mich stören Verspieler nicht mehr und ich kann einfach weitermachen. Früher hat mich das immer nervöser gemacht und es wurde immer schlimmer.

Bis jetzt klingt das, was du schilderst für mich alles völlig normal, außer das dein KL auch in meinen Augen viel zu schnell vorantreibt, was zwangsläufig zu Frust führt. Es verbietet dir aber auch niemand, weiter an den älteren Stücken zu arbeiten.;-)

Im Laufe der Zeit solltest du aber auch immer mehr Übetechniken an die Hand bekommen und damit schneller Erfolge erzielen.

Wenn ich heute ein Notenheft vom ersten Jahr zur Hand nehme, und daraus heute ein mir bisher unbekanntes Stück vornehme, dann kann ich es inzwischen fast vom Blatt spielen, wenn ich heute daran denke, dass ich da vor 2 Jahren an einem Stück ein paar Wochen gesessen habe, kommt mir das heute teilweise unwirklich vor.
 
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