Altes Schwechten-Berlin Klavier

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Bechsteinfreund

Bechsteinfreund

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13. Jan. 2012
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Liebe Clavio-Gemeinde,

ich habe auch nach intensiver Internetrecherche und Forumssuche nur sehr wenig über alte Schwechten-Instrumente gefunden. Ich habe eines, welches in den 20er oder 30er Jahren von meinem Uropa erworben wurde. Er unterrichtete darauf, auch meine Oma und Mutter lernten darauf Klavierspielen. Später wurde es zum Zweitinstrument degradiert und wurde in den 60er und 70er Jahren nicht mehr gespielt und auch nicht gestimmt. Damals wurde es optisch mit einem Furnier dem damaligen Möbelgeschmack angepasst und sah aus meiner Sicht unmöglich aus. Es durfte somit jedoch immer im Wohnzimmer bleiben und musste zeitlebens nie in einen Keller oder eine Garage umziehen. In den 80ern hatten meine Eltern und ich Mitleid und es zog zu uns in mein Kinderzimmer. Da war es aber ebenfalls ein Zweitinstrument und daher wenig gefordert. Immerhin wurde es alle 1-2 Jahre gestimmt, ansonsten nie reguliert, intoniert oder gar ueberarbeitet. Ich hatte Erbarmen und entschloss mich als Jugendlicher vor 25 Jahren, die grauenvolle Optik zu ändern. Ich entfernte das Furnier, nahm etwas Schmirgelpapier und lackierte anschließend mit einem Pinsel in weißer Türfarbe. Ein großer Gewinn war's nicht, heute könnte ich das besser...
Als ich schließlich selbst die nötigen Wohnverhältnisse hatte, zog das Instrument zu mir und meiner Familie. Da kam es endlich wieder zum Zuge, denn da hatte es anfangs keine Konkurrenz. Die erste Stimmung hielt sehr schlecht, im Verlauf stabilisierte sich die Stimmhaltung ein wenig. Da jetzt bereits klar war, dass in den nächsten Jahren mein Flügel nachrücken würde, den ich eigentlichen von Kindheit an spielen durfte, sollten sich die Investitionen in Grenzen halten. So wurde nur die Mechanik ueberholt und mit neuen Hämmern und Dämpfern versehen. Auf diesen steht lediglich "made in Germany". Der Effekt war beeindruckend -für ein Klavier. Leider war Stimmung weiter ein Problem. Trotzdem wurde das Klavier endlich täglich gefordert und mein ältere Sohn lernte darauf wie schon seine Ahnen. Dann kam im letzten Sommer endlich unser Flügel - und nach wenigen Jahren wurde das Schwechten wieder ausrangiert.
Doch seit ich in diesem Forum lese, wächst das Interesse an dem Klavier. Nun hat auch meine Frau Klavierstunden und auch unser kleiner Sohn geht mit 3 Jahren in die Musikschule und versucht sich vorsichtig am Piano. Das heisst, wir sind nun bald 4 Pianisten in der Familie mit sehr unterschiedlich Ansprüchen ans Instrument. Ob damit das Klavier endlich mehr zum Einsatz kommt, ist jedoch fraglich. Der große Sohn erkennt und schätzt bereits den Vorteil des Flügels sehr nach fast 6 Jahren Unterricht. Meine Frau wurde letztlich durch die magische Anziehungskraft des Flügels gefangen und ich weiß ohnehin, was ich an meinem Flügel habe. Lediglich der ganz kleine würde wohl sinnvollerweise und freiwillig in den ersten Jahren am Klavier üben...
Daher ist nun die Frage, wie sinnvoll und bezahlbar ist eine weitere Investition ins Schwechten? Lohnt sich das? Kann mir jemand etwas zum Klavier und der Marke sagen?
Im Tastendeckel steht lediglich "Schwechten-Berlin", nicht G. Schwechten. Innen findet sich jedoch wieder der Schriftzug "G. Schwechten". Die Fertigungsnummer lautet 43691. Die Langer-Mechanik ist überarbeitet,die Hämmer neu. Das Klavier ist vom Boden gemessen 131 cm hoch.
Der Resonanzboden ist tadellos. Auch der Rahmen ist bruchfrei. Lediglich die Optik ist unmöglich. Da würde ich selbst Hand anlegen und mit ordentlichem Gerät abschleifen und dann wenn moeglich schwarz beizen oder lasieren. Hochglanz bekomme ich ja ohne Spritzverfahren sicher eh nicht hin.

Für Einschätzungen, Anregungen, Ratschläge und insbesondere Informationen zur allg. Einschaetzung des Klaviers danke ich herzlichst!

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Hallo Bechteinfreund,

das Gehäuse kriegst du sicher wieder ansehnlich hin, wie war es denn ursprünglich?
Da es sich um ein Erbstück mit Familiengeschichte handelt, könnte es sein, dass es sich für Dich mehr lohnt, etwas in die Mechanik zu investieren als für andere - letztlich eine Gefühlsentscheidung, und Details muss ein Klavierbauer begutachten bzw. Kostenvoranschlag machen.

Hast du mal ein paar Fotos von dem Teil?

Es grüßt
Die Drahtkommode
 
Über Zustand des Klavieres und sinnvolle Reparaturmassnahmen kann nur ein Klaviermacher nach Besichtigung einen Rat geben .
Grundsätzlich waren Klaviere und Flügel der Fa. Schwechten / Berlin erstklassig , die Firma gehörte einst zu den besten Herstellern Deutschlands .
 
Ursprünglich war es wohl schwarz. In die Mechanik incl. neue Hämmer und Dämpfer habe ich ja schon investiert. Ich weiß nur nicht, ob sich mehr lohnt. V.a. Die schlechte Stimmhaltung ist ein Problem. Wie aufwendig ist es, das zu verbessern?
Und wer kann mir was grundsaerzliches zu den alten Schwechten-Klavieren sagen? Weiss nur, dass es kein G. Schwechten ist....mich interessieren auch Infos zur Marke. Dass heute unter Schwechten-Berlin in China gebaut wird weiß ich ebenso wie die infos, die man über "G. Schwechten" im Netz findet. In welcher Epoche hießen die Instrumente denn "Schwechten-Berlin" und wiewerden diese gemein hin bewertet?

LG
Bechsteinfreund
 
Über Zustand des Klavieres und sinnvolle Reparaturmassnahmen kann nur ein Klaviermacher nach Besichtigung einen Rat geben .
Grundsätzlich waren Klaviere und Flügel der Fa. Schwechten / Berlin erstklassig , die Firma gehörte einst zu den besten Herstellern Deutschlands .

Herzlichen Dank!
Gibt es denn bekannte Unterschiede zwischen G.Schwechten und Schwechten-Berlin? Darueber finde ich keinerlei Informationen.

LG
Bechsteinfreund
 
Hallo Bechsteinfreund,
meine Nummernliste hab ich gerade nicht greifbar, meine aber mich zu erinnern, dass eine 43000er Nummer in der Tat auf späte 20er bis in die 30er Jahre weist.
In dieser Zeit wurden bei Schwechten sehr ausgereifte Klaviere gebaut, z. T. mit eigenwilligen patentierten Bauelementen. Insbesondere die Klangstege hatten im Profil charakteristische Ausbuchtungen zu beiden Seiten.
Der Klang der besten Schwechten-Klaviere, insbesondere der des 135er aus der angegebenen Zeit, kann auf höchstem Niveau mitmischen und hat dabei einen eigenen wiedererkennbaren Charakter, eine seltsam "spagatige" Mischung aus kernig-perkussiver Kraft, rundtöniger Wärme und lieblichem Gesang.

Einige Jahrzehnte vorher war Schwechten eine derjenigen Firmen, wo sehr achtbare Klaviere mit Oberdämpfer-Mechaniken hergestellt wurden. Auch solche, bei denen das linke Pedal eine Verschiebe-Funktion wie beim Flügel betätigte.

Gruß
Martin
 
@pianoCandle

Herzlichen Dank Martin!!

Für diese sehr interessanten und mir unbekannten Informationen. Da das Klavier außer der Optik eigentlich keinerlei für mich erkennbare Schäden aufweist, hätte es wohl mehr Aufmerksamkeit verdient. Leider kann ich mir eine Generalüberholung nicht erlauben. Und es ist ja nur das Zweitinstrument. Aber die Optik werde ich wohl optimieren. Weißt du, wie so ein Klavier original aussah. Ich mutmasse matt schwarz. Meine Oma lebt nicht mehr und meine mutter kann sich nur an "dunkel" erinnern. Wäre abschleifen und schwarz beizen eine Sünde? Gibt es bessere Vorschläge? Ichbin sehr froh, dass ich über dieses Forum mein neues Interesse an diesem schönen Klavier geweckt habe und mich ihm wieder zuwende...Frisch gestimmt hat es mich immer schon beeindruckt, aber leider hielt die Stimmung nie lange und mein Flügel saugt mich schon allein optisch immer wieder zu sich weg...

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ja, Bechsteinfreund, das ist eines dieser 20er/30er Jahre Patentklaviere von Schwechten.
Hat es eigentlich Rollen? Falls nicht mehr, dann wäre es jetzt wohl niedriger als ursprünglich. Und dann wäre es so eines der erwähnten 135er. Falls ja, dann wäre es ein etwas kleineres Modell. Im letzteren Fall vermute ich, dass es 85 Tasten hat. Wenn es das größere ist, sollte es 88 haben.

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

Ja, es hat kleine Rollen und es verfügt über 88 Tasten...

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Schau mal hier, Bechsteinfreund.
Da ist Schwechtens Gussplatten-Bauart als Patent 248160 von 1911-12 dokumentiert.

Und hier
ist die oben erwähnte Stegkonstruktion als Patent 427919 von 1922-26 dokumentiert.

Schau mal in dein Klavier hinein. Wenn du die untere Vorderwand ("Unterrahmen") herausnimmst, solltest du beides gut erkennen können.
Es sei denn, dein Klavier ist älter als ca. 1924 - dann wird es wohl noch konventionell konstruierte Stege haben.
Mach mal Foto und stell hier ein!

Gruß
Martin
 

Schau mal hier, Bechsteinfreund.
Da ist Schwechtens Gussplatten-Bauart als Patent 248160 von 1911-12 dokumentiert.

Und hier
ist die oben erwähnte Stegkonstruktion als Patent 427919 von 1922-26 dokumentiert.

Schau mal in dein Klavier hinein. Wenn du die untere Vorderwand ("Unterrahmen") herausnimmst, solltest du beides gut erkennen können.
Es sei denn, dein Klavier ist älter als ca. 1924 - dann wird es wohl noch konventionell konstruierte Stege haben.
Mach mal Foto und stell hier ein!

Gruß
Martin

Danke für diese interessante Einstellung der Patente . Da sieht man ,was Klaviermacher früher alles versucht haben , um die Qualität nochmals zu heben und sich von Mitbewerbern abzuheben . Heute hat man die Klappenbremse "erfunden" , d.i. alles ! In Ö. gibt es ja kaum Schwechten , vor sehr langer Zeit hatten wir einmal eines repariert - Oberdämpfer - da habe ich erstmals eine Verschiebung an einem Pianino gesehen , war sehr überrascht .
Diese Stegkonstruktion habe ich vor einigen Jahren an einem Flügel der guten Wr. Erzeugerfirma RUDOLF Stelzhammer gesehen, war ebenso überrascht , Tonverbesserung konnte ich ehrlich keine feststellen , aber wer weiss ,wie er mit normalem Steg geklungen hätte .
 
Ich bedanke mich für die spannenden Informationen! Ich habe noch weitere Bilder gemacht. "untenrum" ist das Klavier leider nicht so sauber... Ich bitte um Nachsicht...
Kann es sein, dass es einen doppelten Resonanzboden hat??

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http://imageshack.us/photo/my-images/708/imagechbt.jpg/

Auf dem letzte unscharfen Bild kann man erahnen, dass der Steg eine geringere Auflagefläche hat. Das entspricht m.E. den Abbildungen der Patentschrift. Man kann das auf den Fotos leider schlechter sehen.


LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ganz klar, Bechsteinfreund, da sind die Patentstege bestens zu erkennen. Sowohl bei dem Langsteg für Mitte und Diskant, als auch bei dem Basssteg, bei dem das Teil mit den charakteristischen Ausbuchtungen auf der Brückenplatte sitzt.

Doppelter Resonanzboden: Nein, das kenne ich von Schwechten jedenfalls nicht. Aber es gab sowas, in der Tat, z. B. seitens des Göttinger Fabrikanten Ritmüller (dessen Name inzwischen von weitweitweg wieder zu uns kommt, siehe dazu andere Fäden).

Bei deinem Klavier, Bechsteinfreund, läuft mir quasi stellvertretend für dich und unter Verschiebung der passenden Sinneswahrnehmungen das Wasser im Munde zusammen... ;)

Gruß
Martin
 
Hallo Martin,

Schon mit 15 Jahren bekam ich auf ausdrücklichen Wunsch meinerseits ein Fachbuch über Klavierbau zum Geburtstag geschenkt. Später habe ich mich kaum noch im Detail für die Hardware interessiert, sondern die knapp bemessene Freizeit fürs Üben und Spielen verwendet.
Durch diese Forum habe ich jedoch jetzt wieder ein großes Interesse am (theoretischen) Klavierbau entwickelt. Naheliegenderweise stehen hier v.a. Vorkriegs-Instrumente im Fokus.
Daher freue ich mich ganz besonders darüber, dass mein vernachlässigtes Schwechten so spannende Geheimnisse birgt.
Ich möchte moeglichst viel über die Firma und die Instrumente erfahren und natürlich über mein Klavier. Kann man das Baujahr abschätzen? Nach meinen Recherchen lande ich grob im Jahr 1925 oder 1926. Wie lange baute Schwechten (als "Schwechten Berlin") überhaupt? Zum Teil liest man, dass 1925 die letzten Intrumente gebaut worden seien. Andererseits las ich, dass von 1928 bis 34 noch weitere 500 gefertigt wurden...

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
Ich habe eine neue Entdeckung gemacht! Auf der Platte findet sich ganz links ein "B". Dieses entspricht wahrscheinlich der Modellbezeichnung. Kann jemand damit etwas anfangen? Ich bin ja immer noch bei der Ermittlung des Baujahres...
Habe bereits mit dem Klavierbauer gesprochen. Wir überlegen noch, ob wir -bzw. der Fachmann- die Wirbel erneuern soll. Ziel soll eine besser Stimmhaltung sein. Ich habe aber das Gefühl, dass sich das Klavier anfangs immer recht schnell verstimmte bis es insgesamt tiefer gestimmt "stehen bleibt". Danach bleibt es relativ stabil. Vielleicht sollte es tiefer gestimmt werden und lässt sich gar nicht auf 440 Hz zwingen. Würden da neue Wirbel überhaupt helfen??
Außerdem möchte ich die Tasten aufhellen und das Gehäuse abschleifen und tief schwarz beizen. Ist das eine geeignete Oberflächenbehandlung? Beizen erscheint mir deutlich einfacher nach gutem Schliff, als von Hand Hochglanz-Lackieren. Die gebeizte Flaeche wollte ich dann ölen oder wachsen, um Glanz zu bekommen...
Was haltet ihr von dem Konzept?

LG
Bechsteinfreund
 
Ich bin ja immer noch bei der Ermittlung des Baujahres...

Hallo Bechsteinfreund,
erfreut wieder was von deinem Projekt zu hören!
Ich hab nun endlich mal in meine Listen geguckt und grenze das Baujahr deines Klavieres auf "um 1925" ein. Laut meiner Liste gab es übrigens noch bis 1960 Schwechten-Klaviere. Das bislang jüngste mir begegnete Schwechten-Klavier war, so weit ich mich erinnere, ein Kleinstklavier mit Unter-Tasten-Mechanik, ca. aus den späten 30er bis frühen 50er Jahren.

Was das Äußere betrifft: Mach erst innen klar Schiff, bevor du mit sowas anfängst. Wenn bei deinem Klavier Stimmstock und Verleimungen in Ordnung sind, dann wird es 440 Hz sicher gut verkraften.

Gruß
Martin
 
.... und grenze das Baujahr deines Klavieres auf "um 1925" ein.

Gruß
Martin


Danke sehr für deine Mühe!!

Weißt du, welche Modelle es damals gab? Ist das "B" eine entsprechende Bezeichnung?
Was bringen denn nun wirklich neue Wirbel bzw. wann ist der Austausch sinnvoll? Der Stimmstock schein völlig in Ordnung zu sein und auch sonst finde ich keine relevanten Mängel. Gibt es noch besondere Verleimungen, die ich prüfen sollte? Wo befinden sich diese?

LG
Bechsteinfreund
 
Gibt es noch besondere Verleimungen, die ich prüfen sollte? Wo befinden sich diese?

Mach dir keine unnötigen Mühen, Bechsteinfreund - diejenigen Verleimungen, die man prüfen sollte, sind leider unzugänglich. Es sind dies die Verleimung des Stimmstockes mit sich selbst, sowie die Verleimung des Stimmstockes mit der Rastenkonstruktion. Solange also kein ernstlicher Verdacht auf Instabilitäten besteht, brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Und sollte wider Erwarten so ein Verdacht begründet sein, dann solltest du diesem ausdrücklich nur zusammen mit einem Fachmenschen nachgehen.

Wirbelaustausch verbessert auf Dauer die Stimmhaltung, sofern die alten Wirbel nicht mehr voll zuverlässig sind. Solange sie zuverlässig sind, empfehle ich, sie weiter zu nutzen.
Sollte ein Wirbelwechsel dringlich oder unvermeidlich sein, dann sollte auch ernsthaft über eine Neubesaitung und ggf. weitere Arbeiten an der akustischen Anlage nachgedacht werden.

Gruß
Martin
 
So...
Habe nun einfach mal ein paar Töne um a' (jetzt 440 Hz) herum gestimmt. Das Klavier ist leidlich stimmig, aber etwa einen Halbton tiefer, als gewünscht. Das ist mir sicher nicht gut gelungen, aber zumindest kann ich sehen, ob das Instrument diese höhere Stimmung einigermaßen halten kann. Danach entscheide ich mich, ob neue Wirbel sinnvoll sind.

Einige sinnlose Renovierungen am Korpus habe ich entfernt, um den Originalzustand wieder herzustellen. Alles ist zerlegt. Tasten raus, Tastendeckel, Ober- und Unterwand, Mechanik. Außer einem angedeuteten Riss im Reso sehe ich nur 90 jaehrigen Staub, keine Schaeden. Den Stimmstock kann ich nicht einsehen. Habe versucht, den Hinterdeckel abzuhebeln. Das habe ich schnell aufgegeben...

Somit sehe ich keine dringend reparaturbedürftigen Schäden an der akustischen Anlage. Selbst alle Filze, auch an den Tasten sind gut.
Deshalb wuerde ich gerne nun die Farbe abschleifen. Ein Freund hat Erfahrung mit Schellack und jetzt gibt's ein neues Konzept....ich freue mich schon....
Bis es los geht nutze ich die Zeit und schleife die Tasten ab -wie von Klaviermacher eindrucksvoll gezeigt.

Die Mechanik hat ja bereits mein Klavierbauer bearbeitet. Die Hämmer und Filze sind neu.

Habe ich was Wichtiges vergessen? Freue mich sehr über Hinweise, was ich noch prüfen oder beachten muss. Sollte dieser bescheidene Renovierungsumfang ausreichen? Wenn ich ohnehin schon dran bin, würde ich es gerne so gut machen, wie es einem Laien möglich ist...

LG
Bechsteinfreund
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:

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