altes Klavier optisch aufwerten und in Stand setzen

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AnfängerMitAltemKlavier

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19. Sep. 2022
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Hallo,

wir sind ganz unverhofft an ein Klavier gekommen, welches zuletzt nur noch in einer Kammer einer Schule rumstand. Super Gelegenheit um Spielen zu lernen.
Es ist ein Alexander Herrmann Klavier aus den 70ern. Optisch sieht es ziemlich mitgenommen aus. Richtige Beschädigungen am Holz habe ich bisher nur 2 entdeckt. Einmal an der Unterseite der Klaviaturabdeckung (heißt das so?). Das sieht man nur wenn man es öffnet, also spielen will. Das würde ich jetzt erstmal so hinnehmen. Die zweite Stelle ist oben an der hinteren Ecke. Das ist zwar sichtbar aber nicht so herausstechend. Also auch erstmal so hinzunehmen. Achso und oben wurde eine Schraube eingedreht die den Deckel festhält. Ich vermute mal, damit die Schulkinder nicht an das "Herz" des Klaviers kommen. Da habe ich jetzt erstmal keine Idee wie ich das Loch am Besten kaschieren kann.

Das Holz/Furnier sieht in der Fläche nicht mehr schön aus.
Nun war natürlich der erste laienhafte Gedanke abschleifen und neu streichen, passend zu unseren anderen Möbeln in Eiche. Aber das habe ich gleich wieder verworfen.
Nun ist die Idee alles nur leicht anzuschleifen und dann mit einem Firnis drüber zu gehen, mit dem man es auch etwas in Richtung Eiche bekommt?
Was meint ihr dazu? Gibt es hier jemanden der schon mal Ähnliches gemacht hat?

Rein technisch ist dann noch eine Taste gebrochen. Die möchte ich ausbauen und mit etwas Holzleim wieder zusammenkleben. Oder spricht da etwas dagegen?
 

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Hallo,

wir sind ganz unverhofft an ein Klavier gekommen, welches zuletzt nur noch in einer Kammer einer Schule rumstand. Super Gelegenheit um Spielen zu lernen.
Es ist ein Alexander Herrmann Klavier aus den 70ern. Optisch sieht es ziemlich mitgenommen aus. Richtige Beschädigungen am Holz habe ich bisher nur 2 entdeckt. Einmal an der Unterseite der Klaviaturabdeckung (heißt das so?). Das sieht man nur wenn man es öffnet, also spielen will. Das würde ich jetzt erstmal so hinnehmen. Die zweite Stelle ist oben an der hinteren Ecke. Das ist zwar sichtbar aber nicht so herausstechend. Also auch erstmal so hinzunehmen. Achso und oben wurde eine Schraube eingedreht die den Deckel festhält. Ich vermute mal, damit die Schulkinder nicht an das "Herz" des Klaviers kommen. Da habe ich jetzt erstmal keine Idee wie ich das Loch am Besten kaschieren kann.

Das Holz/Furnier sieht in der Fläche nicht mehr schön aus.
Nun war natürlich der erste laienhafte Gedanke abschleifen und neu streichen, passend zu unseren anderen Möbeln in Eiche. Aber das habe ich gleich wieder verworfen.
Nun ist die Idee alles nur leicht anzuschleifen und dann mit einem Firnis drüber zu gehen, mit dem man es auch etwas in Richtung Eiche bekommt?
Was meint ihr dazu? Gibt es hier jemanden der schon mal Ähnliches gemacht hat?

Rein technisch ist dann noch eine Taste gebrochen. Die möchte ich ausbauen und mit etwas Holzleim wieder zusammenkleben. Oder spricht da etwas dagegen?

Mit dem Abschleifen bitte Obacht daß des Furnier ned durchgeschliffen wird, darunter befinden sich nämlich Spanplatten.

Ansonsten, das Instrument sauber schleifen und am besten Acryllack rauf - die alten DDR Lackierungen waren auf Nitrobasis.

Die Taste kannst ned einfach mal so kleben, des hält dann von 12 bis Mittags.

Verwende hier zu Holzleim und verstärke die Flanken mit dünnen Hartholzfurnier.

Wichtig auch, daß die Taste während des Abbindevorgang unter Druck gesetzt wird.

Wenn Du mit der Taste unsicher bist, bestell Dir besser einen Klavierbauer, eine falsch verleimte Taste , die kriegst nimmer hin.
 
Interessant finde ich die hinteren Viertel der Tasten. Sieht aus, als wäre da auf allen Tasten auch was eingeleimt worden. Zumindest scheint mir die Faserrichtung an den Seiten anders.
 
Mit dem Abschleifen bitte Obacht daß des Furnier ned durchgeschliffen wird, darunter befinden sich nämlich Spanplatten.

Ansonsten, das Instrument sauber schleifen und am besten Acryllack rauf - die alten DDR Lackierungen waren auf Nitrobasis.

Die Taste kannst ned einfach mal so kleben, des hält dann von 12 bis Mittags.

Verwende hier zu Holzleim und verstärke die Flanken mit dünnen Hartholzfurnier.

Wichtig auch, daß die Taste während des Abbindevorgang unter Druck gesetzt wird.

Wenn Du mit der Taste unsicher bist, bestell Dir besser einen Klavierbauer, eine falsch verleimte Taste , die kriegst nimmer hin.
Ja ich wollte dazu ganz feines Schleifpapier nehmen und quasi nur anrauen. Acryllack nicht Firnis - ok. Also zum Beispiel sowas?

Ja Holzleim wollte ich auch nehmen und dann für ein paar Stunden zusammenpressen. Da die Auflagefläche so klein ist habe ich gedacht am besten in den Schraubstock spannen. Natürlich zum Schutz jeweils auf die beiden Seiten ein Stück Holz dazwischen.
Auf die Flanken noch etwas Furnier? Mit Flanken meinst du von oben gesehen rechts und links daneben, oder nicht? Das ist doch nur minimal Platz zu den benachbarten Tasten.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz was du mit falsch verleimt meinst. Die Taste wird doch einfach so zusammengesetzt wie sie jetzt auch ist, außer das etwas Holzleim dazwischen geschmiert wird. Also ich würde jetzt nichts an den beiden Bruchkanten weg sägen oder so. Sondern die gebrochenen Fasern so wieder zusammenführen.

Vielen Dank schonmal!
 
Ja ich wollte dazu ganz feines Schleifpapier nehmen und quasi nur anrauen. Acryllack nicht Firnis - ok. Also zum Beispiel sowas?

Ja Holzleim wollte ich auch nehmen und dann für ein paar Stunden zusammenpressen. Da die Auflagefläche so klein ist habe ich gedacht am besten in den Schraubstock spannen. Natürlich zum Schutz jeweils auf die beiden Seiten ein Stück Holz dazwischen.
Auf die Flanken noch etwas Furnier? Mit Flanken meinst du von oben gesehen rechts und links daneben, oder nicht? Das ist doch nur minimal Platz zu den benachbarten Tasten.

Ehrlich gesagt verstehe ich nicht so ganz was du mit falsch verleimt meinst. Die Taste wird doch einfach so zusammengesetzt wie sie jetzt auch ist, außer das etwas Holzleim dazwischen geschmiert wird. Also ich würde jetzt nichts an den beiden Bruchkanten weg sägen oder so. Sondern die gebrochenen Fasern so wieder zusammenführen.

Vielen Dank schonmal!
Um Himmels Willen, bloß nix wegsägen - des kriegst ja nie wieder dahergerichtet.

Die Bruchstellen mit Holzleim versehen und passgenau wieder ineinanderfügen.

Dann links und rechts der Taste dünnes Furnier zur Stabilisierung anleimen.


Zum Abschleifen kannst a Maus mit 360iger Schleifpads nehmen.

Wenn Du ganz mutig bist, kannst Dich bei der Oberfläche auch in Schellack üben, da zu müssen dann aber die Poren des Furnieres geschlossen werden, sonst sieht s greisslich aus.
 
Einfach Holzleim auf die Bruchstelle, möglichst so zusammenfügen wie es gebrochen ist und eine Zwinge dran Fertig. Einziger Nachteil: auch wenn man sicher ist, es ganz genau so zusammengefügt zu haben wie es gebrochen ist, ist das tatsächlich eher nicht der Fall. Man muss dann nachher die Taste doch noch geradelegen oder sogar in der links/rechts Orientierung korrigieren. Meist nicht viel, aber das zeigt, dass es vorher doch etwas anders war.
 

Einfach Holzleim auf die Bruchstelle, möglichst so zusammenfügen wie es gebrochen ist und eine Zwinge dran Fertig. Einziger Nachteil: auch wenn man sicher ist, es ganz genau so zusammengefügt zu haben wie es gebrochen ist, ist das tatsächlich eher nicht der Fall. Man muss dann nachher die Taste doch noch geradelegen oder sogar in der links/rechts Orientierung korrigieren. Meist nicht viel, aber das zeigt, dass es vorher doch etwas anders war.
Eine Verstärkung der Flanken ist auf jeden Fall sinnvoll. Bei diesen Instrumenten liegt ein Konstruktionsfehler der Tasten vor.

Eine einfache Verleimung, birgt die Gefahr einer erneuten Fraktur.
 
Das Spannen im Schraubstock birgt die Gefahr, dass kein Untergrund vorhanden ist, damit gesamte Taste plan aufliegt. Es reicht ja schon eine minikleiner Versatz und die Taste liegt nicht mehr richtig auf.
Ich würde auch eher eine kleine Schraubzwinge nehmen.
Ein Tip zum Verleimen aus meiner Restauratorenpraxis sind Plexiglasstücke. Man sieht was man macht, stabilisiert seitlich und es leimt nix an und der Leim lässt sich entfernen.
Wünsche gutes Gelingen!!
 
Noch ein Tip für die Oberfäche. Vom Schellackpolieren würde ich absehen. Schellack war zu dieser Zeit auch nicht drauf.
Und wenn man es richtig machen will, muss der gesamte Lack runter, um dann die Poren zu füllen und dann die Oberfläche weiter aufzubauen. Bei null Ahnung vom Polieren kann es sehr frustrierend sein.
Ansonsten nur fein An- und nicht Anschleifen und mit einem Flachpinsel mit feinen Haaren lackieren.
 
Noch ein Tip für die Oberfäche. Vom Schellackpolieren würde ich absehen. Schellack war zu dieser Zeit auch nicht drauf.
Und wenn man es richtig machen will, muss der gesamte Lack runter, um dann die Poren zu füllen und dann die Oberfläche weiter aufzubauen. Bei null Ahnung vom Polieren kann es sehr frustrierend sein.
Ansonsten nur fein An- und nicht Anschleifen und mit einem Flachpinsel mit feinen Haaren lackieren.
Deshalb schrieb ich ja auch "Wenn Du ganz mutig bist,"

Dabei ist des sooo einfach:



:-D :-D :-D
 
Sieht ja auch einfach aus und wenn mans kann ist‘s sowieso einfach
 
Ok. Also bzgl. der Taste besorge ich nun dünnes Hartholzfurnier. Leim habe ich Ponal Classic Holzleim. Ist der in Ordnung dafür?

Bzgl. der Oberfläche werde ich alles fein Anschleifen mit 360er oder 400er Schleifpapier (muss in der Verwandtschaft noch fragen ob jemand einen Multischleifer hat oder halt selbst einen kaufen).
Dann den Staub mit Druckluft "abpusten" oder mit Lappen abwischen und
dann Lack mit einer flauschigen Rolle auftragen bzw. in den Ecken mit einem feinen Pinsel.
Bei dem Acryllack bin ich mir noch unsicher. Ist Caparol Capadur DecorLasur – 0,75 Liter, Eiche in Ordnung? Da steht als Bindemittelbasis: PU-Acryldispersion. Ist das geeignet?
 

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