Altes Klavier, nicht reparabel, Digital-Piano einbauen?

ssmile

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8. Juni 2019
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Hallo,

ich bräuchte ein bißchen Beratung und wenn sich jemand findet, der mir weiter helfen kann, würde ich mich wirklich sehr freuen.

Ich habe vor ein paar Jahren das Klavier meiner Oma geerbt, womit ich auch großen Erinnerungswert verbinde. Es stand jetzt ein paar Jahre bei meinen Eltern, weil ich Lebensbedingt kein Platz dafür hatte. Nun wird man langsam erwachsen, hat ein zuhause und die Zeit war da, ein Klavierbauer hat das Klavier angeschaut. Leider war das Urteil, der Oberdämpfer ist beschädigt und eine Reparatur nicht lohnenswert, unter 8000€ wäre es nicht halbwegs passabel wieder hinzubekommen. Das ist jetzt nicht sonderlich überraschend bedenkt man Alter und mangelnde Pflege, trifft mich aber doch.
Ich spiele Klavier hobbymäßg und nehme Unterricht und hab einfach Spaß dabei.
Jetzt meine Frage, wie bekomme ich es vielleicht doch wieder so hin, das ich zumindest Spaß habe darauf zu üben und es kein totes Möbelstück ist. Lässt es sich auschlachten, das traue ich mir selber sogar zu, und kann man (Schreinerei?) in die Tastatur ein Digitales Piano einbauen? Ist sowas bis 4000€ machbar, inklusive ein antändiges Digital-Piano kaufen?

Viele Grüße, Ssmile
293.JPG 293.JPG
 
Hi ssmile,
ich halte das für eine Schnapsidee!
Kauf dir lieber ein gescheites Digi oder Klavier.
LG,
NaMu
 
Hallo @ssmile ,
Man kann sicher was elektronisches da reinmachen, aber Du willst doch wahrscheinlich auch richtig klavierspielen. Das geht nicht ohne ein gutes akustisches Piano. Ich würde deshalb mein Budget lieber in ein gutes Gebrauchtklavier investieren. Vielleicht gibt es ja irgendwo ein Plätzchen für das Nostalgieinstrument als Blickfang, wenn Du es nicht über Dein Herz bringst, das kaputte Klavier zu entsorgen. . Aber jedem Neuanfang wohnt ja bekanntlich ein Zauber inne. :-)
 
Was heißt Schnapsidee, wir reden hier von Liebhaberei. Da stellen sich nur die Frage, was man sich leisten kann und was es einem wert ist. Ich finde die Idee nicht gut, weil man am Schluss ein Digi mit allen Nachteilen eines Klaviers hat. Man könnte aber erwägen, ein neues Klavier in das alte Gehäuse einzubauen. Ob das sinnvoll und fiananziell darstellbar ist, steht freilich auf einem anderen Blatt.
 
4000 Euro für so eine Bastelei wären mir zu viel Geld. Dann würde ich lieber das defekte Klavier stehen lassen und mit schönen Familienfotos dekorieren. Für 4000 Euro würde ich mir ein schönes Digi oder ein gebrauchtes und funktionsfähiges Klavier dazu stellen, falls der Platz vorhanden ist.
 
Danke an diejenigen die erkannt haben, das da eine Menge Sentimentalität drin steckt. Ihr habt bestimmt alle recht, das es am sinnvollsten ist, einfach in ein gebrauchtes zu investieren, da habe ich auch keine Zweifel dran. Aber das Klavier oben ist halt nun schon seid 90 Jahren in der Familie und seid dem ich denken kann, steh ich davor und himmel es an.
Der Platz bei uns ist leider sehr knapp, einfach zwei nebeneinander zu stellen, ist wirklich nicht drin.
Ich bin weiter am überlegen, kann denn jemand der Ahnung hat, sagen was ein gutes DIgitalpiano für sowas ist?
 
@ssmile
Was kostet die Welt?
Wenn dieses schöne Klavier für 8k wieder geht warum nicht?!
Allerdings würde ich noch ein zweites Angebot , besser noch ein drittes Angebot bei anderen Klavierbauern einholen.
Mehrere Angebote einholen ist eine übliche Praxis in der Wirtschaft.
 

Natürlich sind 2.000.- € ein großer Unterschied. Aber auch nach der Überholung ist es immer noch ein No Name Oberdämpfer. Dafür sollte man nicht so viel Geld ausgeben. Aus wirtschaftlicher Sicht. Aber: da es ein altes Familienerbstück ist, könnte man das auch anders sehen. Man könnte z.B. der Meinung sein, dass das um jeden Preis für die nächste Generation erhalten werden soll und Geld dabei keine Rolle spielt. OK, muss jeder selber wissen. Wenn es jedoch darum geht, ein taugliches Klavier als Ergebnis zu haben, würde ich für das Geld lieber ein anderes Klavier kaufen.

Andere Möglichkeit: da es ja wirklich ein wunderschönes Gehäuse ist, tatsächlich ein Digitalpiano einbauen. Oder ein anderes Klavier einbauen. Kosten zwar auch Geld und ist anschließend nicht mehr das Original, aber ein taugliches Klavier in einem schönen Gehäuse, das bei Oma stand.
 
Andere Möglichkeit: da es ja wirklich ein wunderschönes Gehäuse ist, tatsächlich ein Digitalpiano einbauen. Oder ein anderes Klavier einbauen. Kosten zwar auch Geld und ist anschließend nicht mehr das Original, aber ein taugliches Klavier in einem schönen Gehäuse, das bei Oma stand.
Diese Idee ist sicher gut und sollte in Betracht gezogen werden. Das Gehäuse ist wirklich sehr schön.
 
Danke für eure Antworten.
Ob es im inneren Original ist, ist mir tatsächlich egal. So ist es nicht nutzbar und meine Traumvorstellung wäre, es privat auf mittelmäßigem Niveau spielen zu können.
Kann mir denn jemand Werkstätten im Frankfurter Raum nennen, die mich weiter beraten könnten?
 
Dachte ich mir auch beim Durchlesen, und dann hat's weiter unten Tastenscherge auch vorgeschlagen: Das Gehäuse behalten und ein anderes Klavier einbauen.

Ein Digi da rein zu basteln wäre wahrscheinlich nur bezahlbar, wenn auch die (schlechtere) Tastatur mit übernommen werden würde. Wenn du die original Tastatur behalten möchtest müsste diese ja als "Impulsgeber" für die digitale Abnahme umgebaut werden... wahrscheinich unbezahlbar.

Und ausserdem wäre das – meiner bescheidenen Meinung nach – ein blasphemischer Akt.
Wenn wirklich so viel Sentimentalität drin steckt, dann muss das Klavier deiner Oma auch ein Klavier bleiben!
 
Eine Alternative wäre auch der Einbau eines Silent-Systems.
Ich denke an Adsilent oder Quiettime.

Es müßten dann nur noch Mechanik und Tastatur spielbar gemacht werden, Klangkörper und Dämpfung wären nicht mehr relevant.
Je nach Anspruch kann man dann die geräteinternen Klänge nutzen oder per MIDI ein Softwarepiano ansteuern.
Der Einbau wäre reversibel und das Klavier würde so weitgehend original erhalten, falls man doch später mal Nägel mit Köpfen machen will.
 
@ssmile,
vorrausgesetzt, Du weißt, wieviel Zeit Du für sowas brauchen wirst, und Dich daran festnagelnd, dass es Dir bis zu 4.000 Euro wert wäre, würde ich Dir empfehlen, die Klaviatur eines Kawai VPC1 einzubauen. Das ist mit etwas Glück (Listenpreis 1.300) als Aussteller oder gutes Gebrauchtes für einen Tausender zu bekommen. Ich übe auf einem unveränderten VPC1 als solches und sehe die Klaviaturen-Frage damit auf viele Jahre als gelöst an. Als geeigneten Computer habe ich mir ein gebrauchtes High-End-Notebook gekauft (sogar 2 Stück, weil ich mir ein digitales Cembalo auch noch bauen will), von einem Ebay-Anbieter, der vermutlich einen ganzen Schifsscontainer davon hat (Link gerne per PN). Die Auswahl der dann infrage kommenden Software-Flügel ist inzwischen riesig und auch nur noch ein kleiner Teil der Investition. Wenn es Dir angenommen dann genügen würde, immer ein und den selben Flügelklang zu spielen, könntest Du den Laptop im Gehäuse "verstecken", wobei man freilich die Gefahren beachten muss, die von Lithium-Akkus ausgehen können. Falls Du die Klänge immer wieder wählen möchtest, müsstest Du den Laptop dann eben so verorten, dass er zugänglich bleibt.

Nach einer hochwertigen DA-Wandlung kämen dann entweder gute Aktivboxen ins Klaviergehäuse oder Passivboxen nach einem guten Verstärker. Oder aber (noch experimentell) gleich eine ganz pfiffige Lösung, bei der ein ganz zentraler Teil eines Klaviers, nämlich der Resonanzboden, sogar noch in Funktion bleibt:

View: https://www.youtube.com/watch?v=zdkyGDqU7xA


View: https://www.youtube.com/watch?v=CKIye4RZ-5k

Schau Dir DAS mal an! :super:
Am Ende des 2. Videos gibts übrigens eine Klangvorführung (33:00).
Dabei ist unter all den Materialien, die der Deutsch-Amerikaner da ausprobiert hat, das vermutlich beste noch nicht dabei, nämlich der uralte Resonanzboden aus Tonholz, den Du bereits in Besitz hast.
Falls das klanglich optimal passen sollte, würdest Du Dir dabei also auch noch den finanziellen Aufwand hochwertiger Lautsprecherboxen und deren Platzbedarf sparen, von deren gerichteter Abstrahlung auch noch abgesehen.
 
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